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Autor Thema: Billig-Solarzellen revolutionieren Strombranche  (Gelesen 6713 mal)

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Offline Wolfgang_AW

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Billig-Solarzellen revolutionieren Strombranche
« am: 13. März 2009, 11:17:18 »
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline Sukram

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Billig-Solarzellen revolutionieren Strombranche
« Antwort #1 am: 13. März 2009, 11:37:09 »
35 Millionen Euro Verlust bei Solar-Fabrik

(von dem Opel-Übernahmeangebot hört man plötzlich auch nix mehr ;-)
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline superhaase

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Billig-Solarzellen revolutionieren Strombranche
« Antwort #2 am: 13. März 2009, 12:17:49 »
@Sukram:

Das mit Opel war doch Solar World.

Den Preisverfall für Solarmodule hab ich Anfang 2007 schon für Mitte 2008 vorhergesagt (im Photovoltaikforum).
Dass er nun zwar verspätet, aber dafür umso heftiger kommt, ist zu begrüßen.
Je nach Entwicklung des Marktes und der Preise wird es sinnvoll sein, über eine zusätzliche einmalige Senkung der PV-Einspeisevergütung nachdudenken. Ich denke, man darf da durchaus für 2010 einen Schnitt von 20-30% machen, und dann allerdings die weitere Degression wieder auf 5% reduzieren.

Es funktioniert also allen Unkenrufen zum Trotz: Der Solarstrom wird in Deutschland bald eine viel größere Rolle spielen.

Es lebe das EEG und der Solarstrom!  :]

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline nomos

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Billig-Solarzellen revolutionieren Strombranche
« Antwort #3 am: 13. März 2009, 13:51:09 »
Zitat
Original von superhaase

Es lebe das EEG und der Solarstrom!  :]
ciao,
sh
    @sh, es zeigt nur, was das EEG bisher verhindert hat. Das EEG  ist eher überflüssig und schadet dem Fortschritt. Im sonnigen Spanien hat man zum Beispiel die Solarsubvention quasi abgeschafft. Man sollte halt auch den Rest lesen.

    So toll ist das deutsche EEG nicht, dass es die Verbraucher hochleben lassen könnten. Die Lobbyisten und Nutzniesser sehen das natürlich anders  ;) :

Zitat
Der wichtige Markt Spanien ist weggebrochen. Aus Angst vor einer Kostenexplosion hat die Regierung in Madrid die Solarsubventionen praktisch abgeschafft. Nach geschätzten 2500 Megawatt im vergangenen Jahr dürfen jetzt nur noch 500 Megawatt ans Netz.

Für Hausbesitzer, die sich eine Solaranlage kaufen wollen, sind das glänzende Aussichten. \"Die Rendite ist so hoch wie lange nicht mehr\", schwärmt ein Branchenkenner, \"mindestens zehn Prozent pro Jahr.\"

Das Paradoxe daran: Die offiziellen Vertreter der Ökobranche wollen von dem Solarboom nichts wissen. Im Gegenteil: Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) bemühte sich im vergangenen Jahr, die Erfolge kleinzurechnen. Als die Große Koalition an einer Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes arbeitete, bezifferten die Lobbyisten den jährlichen Zubau von Solaranlagen auf weniger als 0,7 Gigawatt.


Beobachter vermuten dahinter bewusste Taktik: Denn je mehr Solaranlagen ans Netz gehen, desto mehr Öko-Umlage müssen die Stromkunden zahlen - und das ist politisch nicht gewollt. Ohnehin erwartet das Bundesumweltministerium Solarkosten von 44 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020, Experten rechnen sogar mit noch mehr.

Mittlerweile ist die EEG-Novelle verabschiedet - und nun kommt die Wahrheit ans Licht. Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE), zu dessen Mitgliedern auch der BSW gehört, prognostiziert plötzlich einen Zubau von 1,5 Gigawatt pro Jahr. Das heißt: Die Kosten der Solarenergie werden viel höher als zunächst angegeben.

Selbst die Grünen denken um

Pikant dabei: Die sinkenden Modulpreise kommen nur den Anlagenbetreibern zugute. Für die Stromkunden hingegen wird das Marktwachstum teuer. Der Grund ist die gesetzlich festgelegte Vergütung für Solarenergie: Die Verbraucher müssen die Kosten für jede neue Anlage tragen.


Auf politischer Ebene findet deshalb ein Umdenken statt. Als das Erneuerbare-Energien-Gesetz im vergangenen Jahr modifiziert wurde, machten ausgerechnet die Grünen einen interessanten Vorschlag: \"Man sollte das EEG an das Marktwachstum anpassen\", sagte der Energieexperte der Partei, Hans-Josef Fell. \"Wenn der Markt schrumpft, darf die Vergütung für Ökostrom nicht fallen.\" Das gleiche Prinzip sollte aber auch im Umkehrschluss gelten: \"Bei starkem Marktwachstum muss die Vergütung sinken.\"

Die Regelung hätte einen entscheidenden Vorteil: Die üppigen Subventionen würden Solarstrom nicht mehr künstlich teuer halten.
[/list]

Offline superhaase

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Billig-Solarzellen revolutionieren Strombranche
« Antwort #4 am: 13. März 2009, 16:37:06 »
Zitat
Original von nomos
@sh, es zeigt nur, was das EEG bisher verhindert hat. Das EEG  ist eher überflüssig und schadet dem Fortschritt. Im sonnigen Spanien hat man zum Beispiel die Solarsubvention quasi abgeschafft.
Sie behaupten also, es hätte jemand in den Aufbau von Solarmodul- und Siliziumfabriken investiert, wenn es kein EEG gegeben hätte?
Denken Sie nochmal von vorne drüber nach.
Das mit dem EEG hatten Sie noch nie verstanden.

Zitat
Man sollte halt auch den Rest lesen.
So toll ist das deutsche EEG nicht, dass es die Verbraucher hochleben lassen könnten. Die Lobbyisten und Nutzniesser sehen das natürlich anders ...
Ich hab alles gelesen. Dass die PV-Lobby ihre Interessen vertritt und ein zu heftiges Abwürgen der Entwicklung verhindern will, ist klar. Man muss Ihr ja nicht alles eins zu eins abnehmen - hat die Bundesregierung übrigens auch nicht.

Zitat
Selbst die Grünen denken um ...
Ich sehe nicht, wo die Grünen umdenken.
Dass der Fördermechanismus an die Entwicklung anzupassen ist, wollten die Grünen nie verhindern. Wie man das ausgestaltet, ist sicher diskussionswürdig. Eine am Marktwachstum ausgerichtete Automatik hätte sicher ihre Vorteile, dann müsste man nicht jedes Jahr neu über die Vergütungssätze diskutieren und die Interessen abwägen.

Alles in allem zeigt die Entwicklung beim PV-Strom doch wie schon beim Windstrom, dass das EEG als Instrument genau so funktioniert, wie beabsichtigt.
Allen Zweiflern zum Trotz zeigt sich nun, dass die Photovoltaik auch in Deutschland rentabel zur Stromerzeugung beitragen kann und es auch tun wird (Netzparität schon 2010?). Wenn der Artikel Recht behält, dann schon viel früher, als optimistische Schätzungen vorausgesagt hatten. Wieder eine Parallele zum Windstrom, dessen derzeitigen weltweiten Boom auch kein Optimist vorauszusagen wagte.

Lieber nomos, freuen Sie sich doch einfach mal, dass es für PV-Strom bald keine hohen EEG-Umlagen mehr brauchen wird, das ist doch ganz in Ihrem Sinne. Nicht immer nur alles madig machen und jede positive Meldung in eine Hiobsbotschaft umdeuten.

ciao,
sh
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Offline nomos

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Billig-Solarzellen revolutionieren Strombranche
« Antwort #5 am: 13. März 2009, 18:14:30 »
Zitat
Original von superhaase
Sie behaupten also, es hätte jemand in den Aufbau von Solarmodul- und Siliziumfabriken investiert, wenn es kein EEG gegeben hätte?
Denken Sie nochmal von vorne drüber nach.
Das mit dem EEG hatten Sie noch nie verstanden.
    @sh, Sie haben verstanden und behaupten nur das EEG bringt den Fortschritt? :D

    Vielleicht ist ja das Gegenteil der Fall. Ohne EEG-Umlage für die Solarzellen gäbe es weniger Schrott, nur Investitionen an optimalen Standorten, längst besser Entwicklungen mit mehr Effizienz. Die Spanier haben verstanden.
Zitat
Original von superhaase Wieder eine Parallele zum Windstrom, dessen derzeitigen weltweiten Boom auch kein Optimist vorauszusagen wagte.
    @sh, und erst die Pessimisten. Tolle Parallelen! :D
Zitat
Original von superhaase Lieber nomos, freuen Sie sich doch einfach mal, dass es für PV-Strom bald keine hohen EEG-Umlagen mehr brauchen wird, das ist doch ganz in Ihrem Sinne. Nicht immer nur alles madig machen und jede positive Meldung in eine Hiobsbotschaft umdeuten.
    Die Bilanz der EEG-Umlage für die Solarzellen sehe ich bis jetzt weder für die Verbraucher noch für die Umwelt positiv. Die EEG-Umlage war hier noch nie sinnvoll und ja, die Abschaffung wäre eine Freude. Wann verzichten Sie?

    @sh, zurück zur Realität; bis wir auf alles Fossile (Atom,Öl,Kohle ..
Es geht auch ohne Atomenergie ...) verzichten können brauchts sicher noch ein paar Supersolarzellen und Windräder mehr.[/list]

Offline egn

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Billig-Solarzellen revolutionieren Strombranche
« Antwort #6 am: 14. März 2009, 06:17:31 »
Zitat
Original von superhaase
Eine am Marktwachstum ausgerichtete Automatik hätte sicher ihre Vorteile, dann müsste man nicht jedes Jahr neu über die Vergütungssätze diskutieren und die Interessen abwägen.

Diese Automatik gibt es im EEG, §20:
Zitat
(2a) Die Prozentsätze nach Absatz 2 Nr. 8
a)erhöhen sich um 1,0 Prozentpunkte, sobald die Leistung der bei der Bundesnetzagentur
zum 30. September des Vorjahres innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate nach § 16
Abs. 2 Satz 2 registrierten Anlagen
aa) im Jahr 2009: 1 500 Megawatt,
bb) im Jahr 2010: 1 700 Megawatt und
cc) im Jahr 2011: 1 900 Megawatt
übersteigt;
b)verringern sich um 1,0 Prozentpunkte, sobald die Leistung der bei der
Bundesnetzagentur zum 30. September des Vorjahres innerhalb der vorangegangenen zwölf
Monate nach § 16 Abs. 2 Satz 2 registrierten Anlagen
aa) im Jahr 2009: 1 000 Megawatt,
bb) im Jahr 2010: 1 100 Megawatt und
cc) im Jahr 2011: 1 200 Megawatt
unterschreitet.
Die Bundesnetzagentur veröffentlicht im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie dem Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie den nach Satz 1 in Verbindung mit Absatz 2 Nr. 8 für das Folgejahr
geltenden Prozentsatz und die daraus resultierenden Vergütungssätze zum 31. Oktober im
Bundesanzeiger.

Der Spiegelartikel ist von den Marktpreisen sogar noch entfernt. Einen Eindruck davon was Module tatsächlich aktuell kosten erhält man hier. Dabei sind das Endkundenpreise incl. MwSt. Wenn man diese abzieht dann liegt der aktuelle Preis schon bei etwa 2 €/kWp. Und besonders First Solar wird den Markt mit seinen Billigmodulen noch weiter unter Druck bringen.

Die Netzparität rückt immer näher.

Offline wulfus

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Billig-Solarzellen revolutionieren Strombranche
« Antwort #7 am: 14. März 2009, 21:23:42 »
Mir kommt bei dieser Diskussion gerade in den Sinn, daß private Solar- und/oder Photovoltaikanlagen
eines Tages gesetzlich verboten werden könnten, um die Energieerzeuger zu \"schützen\". :D
Regierungen und deren Lobby wie den jetzigen traue ich alles zu!

Offline superhaase

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Billig-Solarzellen revolutionieren Strombranche
« Antwort #8 am: 15. März 2009, 11:09:08 »
Zitat
Original von nomos
Ohne EEG-Umlage für die Solarzellen gäbe es weniger Schrott, nur Investitionen an optimalen Standorten, längst besser Entwicklungen mit mehr Effizienz. Die Spanier haben verstanden.
Klar, vielleicht ist 2+2=5 oder vielleicht ist die Erde eine Scheibe.  :tongue:

Wie zu erwarten war, nichts greifbares oder sachliches von Ihnen.

Zitat
Die Bilanz der EEG-Umlage für die Solarzellen sehe ich bis jetzt weder für die Verbraucher noch für die Umwelt positiv. Die EEG-Umlage war hier noch nie sinnvoll und ja, die Abschaffung wäre eine Freude. Wann verzichten Sie?
Sie werden es nie positiv sehen, weil Sie es nicht positiv sehen wollen.
Gegenfrage: Wann verzichten Sie auf Ihre Rente? Wegen Ihnen und Ihresgleichen müssen die Arbeitnehmer so hohe Rentenbeiträge von ihrem Gehalt abführen. Ein Unding. ;)

ciao,
sh
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Offline nomos

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« Antwort #9 am: 15. März 2009, 11:38:20 »
Zitat
Original von superhaase
Zitat
Original von nomos
Ohne EEG-Umlage für die Solarzellen gäbe es weniger Schrott, nur Investitionen an optimalen Standorten, längst besser Entwicklungen mit mehr Effizienz. Die Spanier haben verstanden.
Klar, vielleicht ist 2+2=5 oder vielleicht ist die Erde eine Scheibe.  :tongue:

Wie zu erwarten war, nichts greifbares oder sachliches von Ihnen.

Zitat
Die Bilanz der EEG-Umlage für die Solarzellen sehe ich bis jetzt weder für die Verbraucher noch für die Umwelt positiv. Die EEG-Umlage war hier noch nie sinnvoll und ja, die Abschaffung wäre eine Freude. Wann verzichten Sie?
Sie werden es nie positiv sehen, weil Sie es nicht positiv sehen wollen.
Gegenfrage: Wann verzichten Sie auf Ihre Rente? Wegen Ihnen und Ihresgleichen müssen die Arbeitnehmer so hohe Rentenbeiträge von ihrem Gehalt abführen. Ein Unding. ;)

ciao,
sh
Zitat
Wie zu erwarten war, nichts greifbares oder sachliches von Ihnen.
    Im Zweifel hilft die Selbsterkenntnis. Bei Ihrer \"Sachlichkeit\" X( bleibt nur der geordnete Rückzug aus dieser tollen Diskussion. Eine Kapitulation kommt nicht in Frage.  Ich bin sicher, langfristig setzt sich die Vernunft auch hier durch.

Offline egn

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Billig-Solarzellen revolutionieren Strombranche
« Antwort #10 am: 15. März 2009, 11:53:21 »
Zitat
Original von nomos
Ich bin sicher, langfristig setzt sich die Vernunft auch hier durch.

Die Vernunft hat sich schon lange durchgesetzt sonst würde es das EEG und dessen vielfältigen positiven Auswirkungen, die in einer Vielzahl von Artikeln und Studien die hier immer wieder zitiert werden überhaupt nicht geben.

Und wenn es gerade im Solarumfeld in dieser Geschwindigkeit weiter geht dann wird nicht nur die Vernunft die Entwicklung weiter voran treiben, sondern wenn die Netzparität erreicht ist, der knallharte Markt. Denn wenn die PV-Investoren von ihrem Dach den Strom günstiger bekommen als aus dem Netz dann wird das den Druck auf die Energiekonzerne und die an der EEX notierten Preise drastisch erhöhen und den Wandel zu einer regenerativen Energieversorgung erheblich beschleunigen.

Offline superhaase

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« Antwort #11 am: 16. März 2009, 12:42:45 »
Zitat
Original von egn
Diese Automatik gibt es im EEG, §20:
Ja schon, aber ich halte dieses eine Prozent Erhöhung der Degression für viel zu wenig.
Da der spanische Markt nun gedeckelt ist und kein adäquater Ersatz vorhanden ist, wird der deutsche Markt sehr viel mehr Module aufnehmen.
Da ist einerseits gut, aber andererseits wird das schnell zu teuer für den Stromverbraucher, wenn im Jahr 2009 und/oder 2010 z.B. 5 GW an PV-Strom zugebaut werden sollten. Diese Zahl halte ich für durchaus realistisch bei den derzeitigen Gegebenheiten. Dahilft die 1%-Regel nicht. Das wurde vom Gesetzgeber total unterschätzt. hier hätte es zumindest einer mehrstufigen 1%-Regel oder der von den Grünen vorgeschlagenen Regelung bedurft.

Schauen wir mal, was heuer zugebaut wird. Ich erwarte mindestens 3 GW.

ciao,
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Offline egn

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« Antwort #12 am: 16. März 2009, 13:11:33 »
Zitat
Original von superhaase
Ja schon, aber ich halte dieses eine Prozent Erhöhung der Degression für viel zu wenig.

Ich finde das nicht für zu wenig. Wenn man bedenkt um welchen Betrag zu 2009 gekürzt wurde, und im Jahr 2010 sind es weitere 10 %, so sind das schon erhebliche Preissenkungen die realisiert werden müssen damit die Installation noch attraktiv ist. Und eine sanfte Änderung der Vergütung sorgt für verlässlichere Bedingungen für die Produzenten und Installateure.

Zitat
Da der spanische Markt nun gedeckelt ist und kein adäquater Ersatz vorhanden ist, wird der deutsche Markt sehr viel mehr Module aufnehmen.
Da ist einerseits gut, aber andererseits wird das schnell zu teuer für den Stromverbraucher, wenn im Jahr 2009 und/oder 2010 z.B. 5 GW an PV-Strom zugebaut werden sollten. Diese Zahl halte ich für durchaus realistisch bei den derzeitigen Gegebenheiten.

Ich halte diese Zahl für völlig überhöht da es gar nicht soviel Kapazität bei den Installateuren gibt. Bisher wurden immer knapp 1 GW/Jahr installiert.  

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/aussenwirtschaft/2009-wird-duester-fuer-die-photovoltaik;2101044

Zitat
Schauen wir mal, was heuer zugebaut wird. Ich erwarte mindestens 3 GW.

Die Einschätzungen anderer liegen deutlich unter diesem Wert. Ich persönlich erwarte wegen der Wirtschaftskrise einen Wert der unter 2 GW bleibt. Die Leute halten momentan das Geld zurück und die Banken stellen auch nicht beliebig viel Liquidität für Großprojekte zur Verfügung.

Offline superhaase

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« Antwort #13 am: 16. März 2009, 15:32:46 »
Auch bei der jetzt geltenden Degression ist noch genug Luft für die Hersteller zum atmen - zumindest für diejenigen, die sich nicht verkalkuliert haben und sich mit zu teueren langlaufenden Verträgen im Silizium- bzw. Zelleneinkauf gebunden haben.
Selbst ein sofortiger Schnitt um 20% für 2009 wäre ohne weiteres für die Hersteller zu verkraften gewesen.

Ich denke, dass bei den jetzigen Preisen in Deutschland die Investition in PV so attraktiv ist, dass es eine deutliche Steigerung des Zubaus geben wird. Das Jahr ist ja noch jung, und die Installationssaison geht jetzt erst los.
Außerdem ist es gerade in diesen Zeiten der niedrigen Zinsen und Skepsis gegenüber Aktien und dem Finanzmarkt allgemein besonders interessant, eine PV-Anlage mit relativ sicherer Rendite zu bauen.
Die begrenzten Installateurskapazitäten sind dann vielleicht die Bremse.
Aber bisher war es eher so, dass die Investoren und die Installateure immer auf die Module warten mussten, um dann festzustellen, dass sie nach Spanien \"geflohen\" waren. ;)

Auch wenn ich einsam bin mit meiner Schätzung von > 3 GW, warten wir\'s ab! Die Wette gilt!

ciao,
sh

PS: Im Übrigen gebe ich auf die Analysen von Bankern nichts. Gerade auch bei den Solaraktien haben sie immer zum Kauf geraten, als die Aktien eh schon recht teuer waren, und dann, als die Kurse schon abgestürzt waren, haben sie Verkaufsempfehlungen ausgesprochen. Bei anderen Branchen ist das oft auch so. Wenn man sich nach denen richtet, geht man systematisch pleite. :tongue:
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Offline Sukram

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« Antwort #14 am: 19. März 2009, 13:10:16 »
Zitat
MÜNCHEN. - Erstmals in ihrer Geschichte korrigiert die deutsche Solar-Branche nach dem Rekordjahr 2008 und zweistelligen Wachstumsraten ihre Prognosen für das Jahr 2009 deutlich nach unten.
Denn zusätzlich zu den aktuell konjunkturellen Engpässen, entwächst die Photovoltaikindustrie derzeit den Kinderschuhen und muss sich den Herausforderungen eines reifen Marktes stellen. Nach Aussage der Münchner Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner GmbH (W&P) zwingen Trends, wie die Nachfrageverschiebung weg von Deutschland hin zu internationalen Märkten, der drastische Subventionsrückgang sowie die Konsolidierung des Marktes die Unternehmen jetzt dazu, radikale Maßnahmen zu ergreifen, die ihre Zukunftsfähigkeit sichern. ...


...Durch den deutlichen Nachfragerückgang, der mit einem Kapazitätsaufbau der letzten Jahre kollidiert, entsteht erstmalig ein starkes Überangebot und damit ein \"echter Markt\" in der Photovoltaikindustrie: Abnehmer stellen Preisvergleiche an und verstärken somit Preis- und Margendruck auf der Anbieterseite. Dies zwingt die Unternehmen zu Preissenkungen und hohen Abschreibungen auf die Lagerbestände. In Summe führen diese Faktoren zu einem klaren Ergebnis: Sinkende Gewinne und - im schlechtesten Fall - erste Verluste.
...

http://www.brennstoffspiegel.de/frame.php?module=articles&id=6386&page=1&menu=7
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
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BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

 

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