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Autor Thema: Stadtwerke Jena-Pößneck  (Gelesen 43683 mal)

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Stadtwerke Jena-Pößneck
« Antwort #45 am: 19. Februar 2007, 15:39:47 »
Stadtwerke haben sich im bundesweiten Strompreisvergleich weiter verschlechtert (Platz 784 von 850)

http://www.verivox.de/presse/media/Verivox_Strompreise_Februar_2007.pdf

E.ON Thüringen liegt auf Platz 600.

Zur Erinnerung:

"Stromgewinne für Bahn und Fussball

Jenaer Rechtsanwalt kritisiert Stadtwerke Jena-Pößneck wegen zu hoher Energiepreise. Die Standard-Strompreise der Stadtwerke Jena-Pößneck gehören im Thüringen-Vergleich zu den höchsten im Freistaat. Der Jenaer Rechtsanwalt Thomas Fricke, der für den Bund der Energieverbraucher die Situation in Jena beobachtet, macht für die Spitzenpreise den Verkauf des reinen Stromgeschäfts der Stadtwerke an die Thüringer Energie AG im Jahr 2000 mitverantwortlich. Dadurch habe man sich von der TEAG und von deren Mutterkonzern Eon abhängig gemacht. "Alle anderen Stadtwerke", sagt Fricke, "sahen sich zu einem solchen Schritt nicht veranlasst und versorgen ihre Kunden heute immer noch preiswerter als die TEAG, die neben den Thüringer Stadtwerken grundsätzlich nur Kunden im ländlichen Raum versorgt, was aufgrund der langen Leitungswege mit weit höheren Kosten verbunden ist." Stadtwerke-Verkaufsleiter Frank Schöttke begründet die damalige Trennung vom unmittelbaren Stromgeschäft und die Beschränkung auf den Betrieb des Netzes mit der unübersichtlichen Situation nach der Liberalisierung des Strommarktes. "Wir wollten kein Risiko eingehen und nahmen an, dass viel mehr Strom an Börsen gehandelt wird. Um dort mitzumischen, sind wir aber zu klein und um gar nichts zu tun, zu groß", meint Schöttke, der überzeugt ist, dass noch mehr Stadtwerke diesen Weg gehen werden. Ein Index dafür, dass Preis und Service im Paket trotzdem stimmen, ist für den Vertriebschef das Wechselverhalten der Verbraucher. Lediglich 2,5 Prozent der Haushaltskunden hätten sich seit 1999 einen anderen Anbieter gesucht. Anderswo sollen es acht bis zehn Prozent sein, sagen die Stadtwerke. Rechtsanwalt Fricke sieht aber auch die zunehmende Quersubventionierung von städtischen Aufgaben wie Nahverkehr, Freizeitbad Galaxsea oder den Kauf der städtischen Wohnungsgesellschaft "Jenawohnen" als Kostentreiber zuungunsten der Verbraucher. "Auffällig sind zudem die hohen Marketingausgaben der Stadtwerke, die auch in einem umfassenden Sportsponsoring für den FC Carl Zeiss Jena, den VfB Pößneck, die Jenaer erdgas-Baskets sowie die aufwendige künstlerische Gestaltung von Stromverteilerkästen in der Innenstadt zum Ausdruck kommen", meint Fricke. Marketing-Chefin Dr. Ines Zaremba hält dagegen, dass es zur Unternehmensphilosophie gehöre, durch die Förderung von Kultur und Sport Lebensqualität für die Bürger aufrecht zu erhalten. "Ordentliche Gewinne zu erwirtschaften ist nichts, wofür man sich als Unternehmen schämen muss", so Dr. Zaremba. Dass diese Gewinne für den Nahverkehr eingesetzt werden, ist letztlich eine Entscheidung der Stadt, die über ihre Technischen Werke unser Mehrheitsgesellschafter ist. Der Kauf von Jenawohnen, versichert Verkaufschef Schöttke, habe keinerlei Einfluss auf den Strompreis. Dieses Geschäft finanziere sich selbst und sei ein wichtiger Schritt gewesen. "Wir sind daran interessiert, dass es in Lobeda und Winzerla so wenig wie möglich Leerstand gibt, denn das sind alles unsere Kunden. Deswegen passt diese Verbindung gut", sagt Schöttke. In der Stadtverwaltung Jena hat Finanzdezernent Frank Jauch (SPD) durchaus Verständnis für die kritische Haltung des Rechtswalts. "Ordnungspolitisch hat Herr Fricke völlig Recht, aber das System, dass die Kommunen Aufgaben wie den Nahverkehr über den Stromverkauf finanzieren, wird nicht nur bei uns in Jena, sondern in ganz Deutschland praktiziert." Eine Eigenkapitalrendite von 20 Prozent sei in diesem Monopolbereich üblich, so Jauch. Allerdings achte man im Aufsichtsrat peinlich genau darauf, dass die Strompreise nicht über das Maß vergleichbarer Städte hinaus steigen. "Dieses System mag seine Nachteile haben. Mir ist es aber lieber, die Gewinne kommen über die Quersubvention der Stadt zugute, als dass sie von privaten Gesellschaften abgeschöpft werden", macht Jauch den Zwiespalt der Thematik deutlich. Lutz Prager, otz.de, 21.06.2005

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Stadtwerke Jena-Pößneck
« Antwort #46 am: 23. Februar 2007, 19:41:09 »
In Jena, wo die Stadtwerke den teuren E.ON- Strom in verdeckter Kommission besonders teuer an die Kunden bringen und nur noch die Abrechnung erstellen, gibt es durch das neue Angebot endlich etwas günstigere Preise ohne Vorauskasse:


http://www.presseportal.de/story.htx?nr=945623

Bei den Stadtwerken Jena ist der gesetzlich höchstzulässige Allgemeine Tarif oft schon der "Kampfpreis":


http://www.verivox.de/power/Calculator.asp?11=3000&PercentageNT=-----------&PLZ=07743&customer=priv&51=on&52=on&ID=0&submit1=Berechnen&Go=Berechnen%21&No=20

Der so wachsame Aufsichtsrat der Stadtwerke hat so gut aufgepasst, dass E.ON- Strom in Jena derzeit 13 EUR/ Jahr teurer ist als andernort:

http://www.verivox.de/Power/Calculator.asp?31=on&No=20&51=on&52=on&54=on&lookup=true&leistungsmessung=no&radio1=1&plz=99438&11=3000&customer=priv&submit1=vergleichen

Das lässt sich nicht erst seit heute peinlich genau feststellen.


Bei einer Preisdifferenz von 60 EUR/ Jahr gegenüber Stadtwerke teuer-Strom und 30 EUR/ Jahr genüber E.ON  E wie einfach kann sich der Wechsel schon lohnen.



Die Grundpreise bleiben natürlich weiterhin viel zu hoch.


Bei der Luft in den Preisen werden die Stadtwerke die neuen Angebote natürlich leicht unterbieten können, um zu zeigen, wie bisher noch jeder mit weit überhöhten Preisen zur Kasse gebeten wurde.

Bis zu den bundesweit regional günstigsten Strompreis- Angeboten bleibt weiter eine große Spanne, schließlich sollen Straßenbahn und Fussball strombetrieben  weiter rollen. :roll:

Laut Kundenmagazin "EnergieBündel" können die Stadtwerke die Netzentgelte ja noch nicht senken, weil die Bundesnetzagentur eine solche Senkung noch nicht genehmigt hat....

Eiegentlich müsste auch der Strom aus dem gasbetriebenen Jenaer Kraftwerk billiger werden. Vom Kraftwerk in Winzerla  bis zur Übergabestelle Umspannwerk Jena- Göschwitz muss der noch nicht einmal über das Vattenfall- Netz:



E.ON Ruhrgas soll nach einer Stellungnahme des Unternehmens gegenüber WDR PlusMinus in 2006 die Erdgaspreise für Kraftwerke an den Preis für schweres Heizöl gekoppelt haben.

Die Preise für schweres Heizöl sind seit April 2006 kontinuierlich gesunken, somit wohl auch die Brennstoffkosten in enstprechenden Kraftwerken.

Zwar hatten die Stromversorger die Strompreiserhöhungen auch schon einmal mit gestiegenen Brennstoffkosten durch den Anstieg der Gaspreise zu rechtfertigen gesucht.

Wegen der nun gesunkenen Brennstoffkosten und gesunkenen Erdgaspreise hat sich indes - bis auf die Stadtwerke Ingolstadt - kein weiterer Stromversorger wegen sinkender Strompreise bei den Verbrauchern gemeldet.

Die Stadtwerke Ingolstadt wollen den Strompreis im März 2007 senken.

E.ON Thüringen, ein Unternehmen, das selbst vorrangig Strom in gasbetriebenen GuD- Karftwerken erzeugt, erhöht hingegen die Strompreise per 01.03.2007, und dies obschon die Gaspreise der E.ON Ruhrgas zum 01.04.2007 bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr und diesmal "erheblich" sinken, weitere Preissenkungen im Jahresverlauf erwartet werden.

http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=42003363

http://www.eon-thueringerenergie.com/EON_Thueringer_Energie/Kraftwerksstandorte/index.htm

E.ON- Chef Bernotat hatte angekündigt, dass die gesunkenen Brensstoffkosten über sinkende Strompreise auch bei den Verbrauchern ankommen werden:

http://www.focus.de/finanzen/news/strom-und-gas_nid_43249.html

Testfall E.ON Thüringen:

Strompreise sinken nicht, weil der Wettbewerb nicht funktioniert, so die Aussagen von E.ON- Chef Bernotat im Umkehrschluss.

http://www.morgenweb.de/nachrichten/2007/20061229_gaspreise.html

Zwar sinken also im Kraftwerk die Brennstoffkosten. Die erzeugte Fernwärme wird aber auch nicht wieder billiger.

Stadtwerke sei Dank, haben die Fernwärmepreise nur wenig mit den Erzeugungskosten zu tun, so dass Straßenbahn und Fussball weiter rollen können.

Wann gibt es endlich b wie billiger auch Erdgas und Fernwärme ?


Fazit:

Hätten wie in Jena den gleichen "billigen" E.ON- Strom wie andernorts und würde man sodann zu B wie billig wechseln, ließen sich heute gegenüber den Stadtwerke- Preisen bei einem Jahresverbrauch von 3.000 kWh vollkommen einfach 73 EUR im Jahr sparen, für den Rentner, der immer noch in DM rechnet,  wäre das eine Ersparnis von ca.  146 DM/ Jahr.  


Städtische Behörden wie das Sozialamt müssten wohl darauf hinweisen, und einen Wechsel unterstützen.

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Stadtwerke Jena-Pößneck
« Antwort #47 am: 28. Februar 2007, 14:14:11 »
Quelle: www.tlz.de


Zitat
Strompreis steht unter Spannung

 
 
Jena. (tlz) Verkehrte Welt bei den Strompreisen der Stadtwerke. Vor einiger Zeit brachte der Jenaer Energieversorger so genannte Sonderproduktpreise auf den Markt. Die waren etwas günstiger als der Allgemeine Tarif, wofür die Kunden eine dreimonatige Vertragslaufzeit und eine Einzugsermächtigung unterschrieben. Das taten auch viele, um zu sparen. Seit dem Jahreswechsel sind genau diese Spar-Tarife aber teurer als der Standarttarif, 50 Euro und mehr können es pro Jahr sein.
Grund dafür ist das etwas unübersichtliche Genehmigungsprozedere bei den Strompreisen. Während die Sonderproduktpreise keiner Genehmigung durchs Thüringer Wirtschaftsministerium bedürfen, muss das Land den Basistarif der Grund- und Ersatzversorgung sehr wohl genehmigen. Und genau die Genehmigung für die zum Jahreswechsel geplante Preiserhöhung versagte das Ministerium. Der Grund: Die Bundesnetzagentur hat die Prüfung der Netzentgelte immer noch nicht abgeschlossen, die ebenfalls auf den Endverbraucherpreis durchschlagen. Die Sonderproduktpreise konnten jedoch erhöht werden.

Kommt Zeit, kommt Entscheidung

Nach den Worten von Stadtwerke-Energieberater Uwe Kreitel gebe es aber nur sehr wenige Kunden, die aufgrund des Schwebezustandes im Sondertarif jetzt geringfügig mehr bezahlen. Die übergroße Zahl der Kunden werde im Moment noch nach Best-Preis-Prinzip abgerechnet, das heißt dem entsprechend ihres Verbrauches günstigstem Stromtarif. Uwe Kreitel rechnet damit, dass die Entscheidung der Bundesnetzagentur nicht mehr all zu lang auf sich warten lasse, und in der Folge auch die Preisstruktur sich wieder normalisiere.

Nicht nur aus wirtschaftlichen Erwägungen haben die Stadtwerke ein Interesse daran, dass die Allgemeinen Tarife bald wieder über den Sondertarifen liegen. Es gibt neuen Wettbewerb bei den Strompreisen. Der Schleswiger Stromanbieter Bonusstrom (im Internet: www.b-wie-billiger.de) bietet neuerdings einen Stromtarif an, der grundsätzlich 2 Cent pro Kilowattstunde billiger ist, als beim örtliche Grundversorger. Der Nachlass errechnet dabei sich an den Allgemeinen Tarifen des örtlichen Anbieters.
 

27.02.2007   Von Thomas Bernst  

 


Anmerkung:

Beim Allgemeinen Tarif, also den Preisen für Grund- und Ersatzversorgung handelt es sich gem. § 12 BTOElt um einen gesetzlich höchstzulässigen Preis.

Diesen mit einem besonderen "Spar- Angebot" noch  zu überbieten, ist fast nicht vorstellbar.

Eine Preiserhöhung wurde nicht genehmigt, weil nach Überzeugung der Genehmigungsbehörde die Stadtwerke nicht nachgeweisen haben, dass höhere Strompreise angesichts der Kosten- und Erlöslage bei betriebswirtschaftlich-rationeller Betriebsführung erforderlich sind.

In den Sonderverträgen wird es wohl schon gem. § 307 BGB an einer wirksamen Preiserhöhungsklausel fehlen. Eine solche wurde noch nirgends gesichtet.

Ein wirksames Recht auf einseitige Preiserhöhung in einem bestehenden Sondervertrag wird deshalb nicht bestehen.

Wenn die Genehmigungsbehörde schon die Notwendigkeit einer Preiserhöhung als nicht nachgewiesen betrachtet, stellt sich die Frage, wie man eine solche Notwendigkeit anderen Kunden nachweisen wollte.

Sinken die Netzentgelte, müssten alle Preise neu kalkuliert und abgesenkt werden. Sie wären dann allein aus diesem Grunde schon längst zu hoch.

So musste auch E.ON Thüringen die Strompreise rückwirkend zum 01.08.2006 absenken.


Wahrscheinlich hatte der Aufsichtsrat der Stadtwerke wieder mit Argusaugen gewacht und nicht mitbekommen, dass die Jenaer Strompreisgestaltung einmal mehr Kapriolen schlägt.

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Stadtwerke Jena-Pößneck
« Antwort #48 am: 07. März 2007, 15:49:18 »

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Stadtwerke Jena-Pößneck
« Antwort #49 am: 07. März 2007, 19:46:59 »
Die Stadtwerke haben weiter E.ON- Strom im Angebot.

Laut E.ON-Chef Bernotat sind keine Strompreiserhöhungen notwendig, sondern Preissenkungen möglich, denn der E.ON- Gewinn sei schon wieder um 20 Prozent gestiegen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,470391,00.html

http://www.focus.de/finanzen/news/strom-und-gas_nid_43249.html

Komisch nur, dass sich das nicht bis nach Erfurt und Jena rumgesprochen haben soll und die Stadtwerke die "Spar- Strompreise" gerade  weiter erhöht haben.

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Stadtwerke Jena-Pößneck
« Antwort #50 am: 14. März 2007, 13:39:04 »
Die Bundesnetzagentur hat die Stromnetzentgelte der Stadtwerke Jena-Pößneck GmbH um 9 Prozent gekürzt:

http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/9165.pdf

Weil die überhöhten Netzkosten bisher in die Strompreise einkalkuliert wurden, waren auch diese in der Vergangenheit zu hoch.

Zugleich können dritte Stromlieferanten nun günstiger Strom in Jena und Pößneck anbieten, weil sie für die Durchleitung des Stroms durch das Stadtwerke- Netz weniger zahlen müssen.

Nachdem die Bundesnetzagentur bereits im August 2006 die Stromnetzentgelte der E.ON Thüringer Energie AG abgesenkt hatte, hatte E.ON Thüringen die Strompreise gegenüber eigenen Kunden zum 01.08.2006 rückwirkend abegesenkt.

In Jena und Pößneck stammt der Strom ebenfalls von E.ON Thüringen, so dass nun auch bei den Stadtwerken die Strompreise entsprechend abgesenkt werden müssen, um die bisherigen Preisüberhöhungen durch zu hoch kalkulierte Netzentgelte aufzuheben.

An der Strombörse EEX sind die Großhandelspreise drastisch gefallen. E.ON - Chef Bernotat hatte deshalb bereits am 07.03.2007 sinkende Strompreise auch für die privaten Verbraucher in Aussicht gestellt.

Neben den gesunkenen Netzentgelten müssen sich auch gesunkene Großhandelspreise nun auf die Strompreise der Stadtwerke auswirken.

Die Strompreise lagen bisher schon im bundeswiten Vergleich in Jena besonders hoch.

Die genehmigten Netzentgelte sind hier veröffentlicht:

http://www.stadtwerke-jena.de/index.php?id=357

Viel Spaß beim Aufaddieren bis zur Höhe der geforderten Strompreise:


http://www.stadtwerke-jena.de/fileadmin/stadtwerke-jena.de/Preise/Strom/S_Pb_PK_20070101.pdf

Zwischen Arbeitspreis im Allgemeinen Tarif in Höhe von 16,96 Ct/ kWh (netto) und Arbeitspreis beim Netzentgelt in Höhe von 5,50 Ct/ kWh (netto) klafft eine Lücke von 11,46 Ct/kWh, die mit den Strombeschaffungskosten, den EEG- und KWKG- Umlagen und der Konzessionsabgabe aufgefüllt werden muss, Restlücke: Gewinn.

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Stadtwerke Jena-Pößneck
« Antwort #51 am: 15. März 2007, 17:18:28 »
Der Tag fing für die Stadtwerke gut an.  :D

TLZ Jena vermeldete heute auf Seite 1 unter der Rubrik
Zitat

DIE GUTE NACHRICHT

Strom in Jena wird billiger

Jena (tlz) Die Bundesnetzagentur hat die Stromnetzentgelte der Stadtwerke Jena-Pößneck GmbH um neun Prozent gekürzt. Weil die überhöhten Netzkosten bisher in die Strompreise einkalkuliert wurden, waren auch diese in der Vergangenheit zu hoch.

Zugleich können dritte Stromlieferanten nun günstiger Strom in Jena anbieten, weil sie für die Durchleitung des Stroms durch das Stadtwerke-Netz weniger zahlen müssen.

Nachdem die Bundesnetzagentur bereits im August 2006 die Stromnetzentgelte der E.ON Thüringer Energie AG abgesenkt hatte, senkte E.ON Thüringen die Strompreise gegenüber eigenen Kunden zum 1.August rückwirkend ab. Auch gesunkene Großhandelspreise dürften sich auf die Strompreise der Stadtwerke auswirken.


Auch die OTZ berichtete:


Quelle: http://www.otz.de/otz/otz.jena.volltext.php?kennung=on4otzLOKStaJena39153&zulieferer=otz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt&region=Jena&auftritt=OTZ&dbserver=1

Zitat
Stadtwerke müssen die Netzentgelte senken

 
Ab 1. April 2007 neue Gebühren

Jena (OTZ/L. P.). Die Bundesnetzagentur hat die Stromnetzentgelte der Stadtwerke Jena-Pößneck GmbH um neun Prozent gekürzt.

Wie der Jenaer Rechtsanwalt Thomas Fricke mitteilt, müssen die Stadtwerke nun auch ihre Strompreise gegenüber dem Endkunden absenken. "Zugleich können dritte Stromlieferanten nun günstiger Strom in Jena anbieten, weil sie für die Durchleitung des Stroms durch das Stadtwerke- Netz weniger zahlen müssen", erklärte der auf Verbraucherrecht spezialisierte Jurist.

Stadtwerke-Verkaufschef Frank Schöttke bestätigte auf OTZ-Anfrage, dass eine neue Preiskalkulation im Thüriner Wirtschaftsministerium zur Genehmigung vorliege. Sie soll am 1. April in Kraft treten. Um wieviel die Kilowattstunde dadurch tatsächlich billiger wird, verriert Schöttke allerdings noch nicht. Man müsse erst den Bescheid aus Erfurt abwarten. Wunder sollte der Verbraucher allerdings keine erwarten. Die Leitungsentgelte machen nur etwa ein Drittel des Preises einer Kilowattstunde aus. Für Jena bezifferte Schöttke den Anteil mit zirka sechs Cent.

Vermutlich kann der Verbraucher mit einer Ersparnis von einem halben Cent rechnen.
 
14.03.2007    



Die Stadtwerke selbst hatten mit der Meldung noch hinter dem Berg gehalten, weil sie erst noch mit E.ON Thüringen die neuen Preise absprechen wollen:


Quelle: http://www.jenatv.de/index.php?main=nachrichten&lf=detail&id=1173963490

Zitat

Strom-Netzentgelte der Stadtwerke gekürzt  
 13:58 Uhr,  15.3.2007    

Jena: Die Bundesnetzagentur hat die Stromnetzentgelte der Stadtwerke Jena-Pößneck gekürzt. Wie der Energieversorger heute mitteilte, werden die veranschlagten Netzkosten rückwirkend zum 1. Februar um neun Prozent verringert.

Gegenwärtig sind die Stadtwerke mit der E.ON Thüringer Energie AG im Gespräch, um neue Strompreise zu kalkulieren. Zudem laufen Abstimmungen mit dem Thüringer Wirtschaftsministerium als Preisgenehmigungsbehörde.

Ziel sei es, die neuen Strompreise auf der Basis der reduzierten Netzentgelte zum 1. April wirksam werden zu lassen.
Die Netzentgelte machen ein knappes Drittel des gesamten Strompreises aus. cd


Die Stadtwerke selbst sprechen vom Ausgleich eines seit dem 1. Februar bestehenden Vorteils, reden aber nicht darüber, wie der zuvor infolge überhöhter Netzentgelte eingetretene Nachteil der Kunden  ausgeglichen werden kann und soll:

http://www.stadtwerke-jena.de/index.php?id=307&tx_ttnews[tt_news]=41022&tx_ttnews[backPid]=124&cHash=974322612d

Offensichtlich soll dieser Nachteil gar nicht ausgeglichen werden:

Glücklich ist, wer vergißt, was nicht mehr zu ändern ist.

Womöglich dachte man wie andernorts auch gar nicht an eine Preissenkung. Nur hatten die Jenaer Bürger die gute Nachricht, dass der Strompreis sinkt nun schon einmal der Presse entnommen. Und wer will da schon dementieren und enttäuschen.  :wink:

Wenn es nach dem Wirtschaftsministerium ginge, könnten die Stadtwerke, wenn sie wollen, ihre Strompreise fünf Jahre rückwirkend absenken.

Das ist nicht verboten und wird auch niemand verbieten.

Offline DieAdmin

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« Antwort #52 am: 15. März 2007, 19:09:45 »
Zitat
Gegenwärtig sind die Stadtwerke mit der E.ON Thüringer Energie AG im Gespräch, um neue Strompreise zu kalkulieren. Zudem laufen Abstimmungen mit dem Thüringer Wirtschaftsministerium als Preisgenehmigungsbehörde.


Vielleicht muss erst wieder E.ON Thüringer Energie sich etwas ausdenken, was um 9 % dann wieder steigt. Das liest man wieder in der Kundenzeitschrift für alle :)

Offline RR-E-ft

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« Antwort #53 am: 16. März 2007, 10:52:39 »
@Evitel2004

Die Stadtwerke haben in ihrem Netzgebiet bei der Stromversorgung sicher eine marktbeherrschende Stellung.

E.ON Thüringen hat in deren Grundversorgungsgebiet gegenüber Haushaltskunden  sicher auch eine solche marktbeherrschende Stellung inne.

Da können sich also zwei Marktbeherrscher schon einmal zusammensetzen, um ihre Preise und Preiskalkulationen abzusprechen.

In der Regel würde man so etwas als ein verbotenes Kartell bezeichnen.

http://www.bdi-online.de/Dokumente/OeA-Verteidigung/BDI_Broschuere_Kartellrecht_endg.pdf

Aber in Jena liegt die Sache womöglich wieder einmal anders.

Offensichtlich sind die Stadtwerke allein nicht dazu in der Lage, die Strompreise zu kalkulieren.

Mal sehen, was das für E.ON Thüringen zuständige  Bundeskartellamt dazu meint.

Offline RR-E-ft

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« Antwort #54 am: 27. März 2007, 20:45:46 »
Wie kommt der Jenaer Strompreis zustande?


KA und KWKG- Umlage werden bei den Netzentgelten der Stadtwerke Jena gesondert ausgewiesen:

http://stadtwerke-jena.de/fileadmin/stadtwerke-jena.de/Netzbetrieb/Netzbetrieb_Strom/NB-S_Preisblaetter/NBS_Pb5_KA-KWKG.pdf

Die KWKG- Umlage wird mit 0,289 Ct/ kwh (netto) stammt vom VDN:

http://www.vdn-berlin.de/kwk_aufschlag2007.asp

Nun kann es mit der Rückrechnung ja so schwer nicht mehr sein.

Beim Jahresverbrauch von 3.500 kWh beträgt der Kilowattstundenpreis (unter Berücksichtigung von Grund- und Arbeitspreis) bereits 18,68 Ct/ kWh (netto) bzw. 22,23 Ct/kWh (brutto).

http://stadtwerke-jena.de/fileadmin/stadtwerke-jena.de/Preise/Strom/S_Pb_PK_20070101.pdf

Damit entspricht wohl der hiesige Nettopreis (ohne Mehrwertsteuer) den andernorts geforderten Bruttopreisen, oder?


Vom Nettoarbeitspreis (AT) in Höhe von 16,96 Ct/ kWh entfallen 5,50 Ct/ kWh auf den Arbeitspreis der Netznutzung, 0,289 Ct/ kWh auf die KWKG- Umlage und 1,99 Ct/ kWh auf die KA.

Demnach verbleiben noch 9,18 Ct/ kWh für Strombeschaffung, Stromsteuer, EEG- Umlage und Vertriebsmarge.

EEG- Umlage ca. 0,70 Ct/ kWh und Stromsteuer in Höhe von 2,05 Ct/ kWh lassen sich noch in Abzug bringen.

Dann bleiben für Strombeschaffung und Marge des Vertriebs immer noch 6,43 Ct/ kWh (netto) übrig.

Vom Nettogrundpreis (AT) in Höhe von 60,30 EUR/ Jahr entfallen 20,00 EUR auf den Grundpreis der Netznutzung, 11,47 EUR auf die Abrechnung und 11,59 EUR auf die Messung.

17,24 EUR/ Jahr  (netto) bleiben für den Vertrieb weiter übrig.

Messung und Abrechnung sind bereits mit den NNE abgegolten.

Wofür der Rest sein muss, weiß man nicht so recht (Vielleicht Kulturabgabe).
 
Bei einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh betrifft dies ca. 0,5 Ct/ kWh.

Für Strombeschaffung und Vertriebsmarge bleiben also 6,93 Ct/ kWh (netto) übrig. Meines Erachtens deutlich zuviel.


In Jena kostet beim Abnahmefall 3.500 kWh/ a die Kilowattstunde ohne Mehrwertsteuer derzeit 18,68 Ct/ kWh.

Laut VDEW betrug für diesen Abnahmefall der Strompreis 2006 "lediglich" 16,78 Ct/ kWh (netto) = 19,46 Ct/ kWh - 2,68 Ct/kWh:

http://www.vdew-bw.de/images/aktuell/Strompeise_Deutschland_2006.pdf

Und nun lässt mich der Verdacht nicht los, dass wir hier 1,9 Ct/ kWh (netto) mehr bezahlen als der Durchschnitt nach VDEW.


Im VDEW Standardabnahmefall 3.500 kWh/ a entspricht dies einem Jahresbetrag von 66,50 EUR (netto) oder 79 EUR (brutto).

Warum????

Die Preise kalkuliert E.ON.

http://stadtwerke-jena.de/startseite/unternehmen/aktuell/presse/pressemitteilungen/singleanzeige/hash/63060453a9/article/bundesnetzagentur-kuerzt-strom-netzentgelte-der-stadtwerke-jena-poessneck//news-archive/1175020855.html

Wer hat nun eine Erklärung für diese üppigen Preise?

Die vorgeblichen Gründe dafür, dass die Strompreise ihre Höhen erklommen:

http://stadtwerke-jena.de/startseite/unternehmen/aktuell/presse/pressemitteilungen/singleanzeige/hash/e2674d1100/article/pressemitteilung-der-stadtwerke-jena-poessneck-17//news-archive/1104534000/2678399/archived/news-category/archiv_stadtwerke.html


http://stadtwerke-jena.de/startseite/unternehmen/aktuell/presse/pressemitteilungen/singleanzeige/hash/57f8e6ef1a/article/pressemitteilung-der-stadtwerke-jena-poessneck-2//news-archive/1136070000/2678399/archived/news-category/archiv_stadtwerke.html

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« Antwort #55 am: 30. März 2007, 14:32:15 »
Stadtwerke müssen die Strompreise senken:

http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=18762

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« Antwort #56 am: 30. März 2007, 16:12:15 »
Die Strompreise müssen  um ca. 0,77 Cent/ kWh (netto) abgesenkt werden:

http://stadtwerke-jena.de/startseite/unternehmen/aktuell/newsanzeige/hash/2472a53222/article/strompreise-der-stadtwerke-jena-poessneck-sinken.html

http://www.jenatv.de/index.php?main=nachrichten&lf=detail&id=1175257838

Nun sind die Strompreise der Stadtwerke vollends absurd:

Quelle: www.tlz.de

Zitat
Strompreis steht unter Spannung



Jena. (tlz) Verkehrte Welt bei den Strompreisen der Stadtwerke. Vor einiger Zeit brachte der Jenaer Energieversorger so genannte Sonderproduktpreise auf den Markt. Die waren etwas günstiger als der Allgemeine Tarif, wofür die Kunden eine dreimonatige Vertragslaufzeit und eine Einzugsermächtigung unterschrieben. Das taten auch viele, um zu sparen. Seit dem Jahreswechsel sind genau diese Spar-Tarife aber teurer als der Standarttarif, 50 Euro und mehr können es pro Jahr sein.

Grund dafür ist das etwas unübersichtliche Genehmigungsprozedere bei den Strompreisen. Während die Sonderproduktpreise keiner Genehmigung durchs Thüringer Wirtschaftsministerium bedürfen, muss das Land den Basistarif der Grund- und Ersatzversorgung sehr wohl genehmigen. Und genau die Genehmigung für die zum Jahreswechsel geplante Preiserhöhung versagte das Ministerium. Der Grund: Die Bundesnetzagentur hat die Prüfung der Netzentgelte immer noch nicht abgeschlossen, die ebenfalls auf den Endverbraucherpreis durchschlagen. Die Sonderproduktpreise konnten jedoch erhöht werden.

Kommt Zeit, kommt Entscheidung

Nach den Worten von Stadtwerke-Energieberater Uwe Kreitel gebe es aber nur sehr wenige Kunden, die aufgrund des Schwebezustandes im Sondertarif jetzt geringfügig mehr bezahlen. Die übergroße Zahl der Kunden werde im Moment noch nach Best-Preis-Prinzip abgerechnet, das heißt dem entsprechend ihres Verbrauches günstigstem Stromtarif. Uwe Kreitel rechnet damit, dass die Entscheidung der Bundesnetzagentur nicht mehr all zu lang auf sich warten lasse, und in der Folge auch die Preisstruktur sich wieder normalisiere.

Nicht nur aus wirtschaftlichen Erwägungen haben die Stadtwerke ein Interesse daran, dass die Allgemeinen Tarife bald wieder über den Sondertarifen liegen. Es gibt neuen Wettbewerb bei den Strompreisen. Der Schleswiger Stromanbieter Bonusstrom (im Internet: www.b-wie-billiger.de) bietet neuerdings einen Stromtarif an, der grundsätzlich 2 Cent pro Kilowattstunde billiger ist, als beim örtliche Grundversorger. Der Nachlass errechnet dabei sich an den Allgemeinen Tarifen des örtlichen Anbieters.


27.02.2007 Von Thomas Bernst  



Für beabsichtigte  Preierhöhungen zum Jahresbeginn gab es demnach schlichtweg gar keinen Grund. Die Preise waren schon vorher zu hoch.


Der rührige Energiedetektiv der Stadtwerke sollte nun flugs ermitteln, wieviel die Kunden in den letzten Jahren deshalb schon zuviel bezahlt haben und wer sich dieses Geld "in die Tasche gesteckt" hat.

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Stadtwerke Jena-Pößneck
« Antwort #57 am: 02. April 2007, 15:02:30 »
Wahrend die Stadtwerke von einer Preissenkung im Umfang von 3,5 Prozent spricht, spricht das Wirtschaftsministerium von einer Senkung der Strompreise um fünf Prozent.

 Quelle: www.tlz.de
 

Zitat
Strom in Städten billiger

 
 
Erfurt/Leinefelde/Jena. (tlz) Die Strompreise purzeln erneut. Sparen können Kunden in Jena, Leinefelde, Mühlhausen, Pößneck und Rudolstadt. Die Stadtwerke senken aber nicht etwa aus freien Stücken ihre Entgelte: Das Thüringer Wirtschaftsministerium hatte nach einem Bescheid der Bundesnetzagentur die Tarifpreise von sechs Stromversorgern neu zu genehmigen. Erfreulich wird es auch für einige Erdgas-Kunden. Der Gasversorger Mitgas hat angekündigt, ab 1. April sieben Prozent weniger zu kassieren.

Die günstigere Abrechnung für Tausende Stromkunden wird zum 1. April in Kraft treten. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums müssen die Stadtwerke Jena-Pößneck ihre Entgelte für den Normaltarif um fünf Prozent senken - bedingt durch zuvor die hohen Netznutzungsentgelte, hieß es. Bei den Stadtwerken Leinefelde ergeben sich billigere Strompreise in Höhe von 7,6 Prozent. Die Stadtwerke Rudolstadt senken ihre Preise um 4,7 Prozent. Und die Stadtwerke Mühlhausen müssen ihre Tarifpreise ebenfalls ermäßigen - um 2,8 Prozent.

Keine Änderungen gibt es für die Kunden der Stadtwerke Altenburg. Hier bleiben die Preise stabil. Teurer wird es in Neustadt/Orla. Die Stadtwerke dürfen die Preise um 3,4 Prozent anziehen. Aber: Diese würden sich auch nach der Erhöhung auf dem Niveau der Unternehmen bewegen, die bislang auf Preisanhebungen verzichtet haben, hieß es vom Ministerium, das errechnet hat: Die Preise der sechs Stadtwerke - ohne die Netzentgelte - seien nun mit den hessischen vergleichbar. Die Zahlen beziehen sich auf einen Jahresverbrauch von 2400 Kilowattstunden.

Möglich wurden die Preissenkungen, weil die Bundesnetzagentur die Überprüfung der Gebühren für die Netznutzung abgeschlossen und eine Senkung der Netznutzungsentgelte um bis zu zehn Prozent angeordnet hatte. Laut Ministerium klagen nach wie vor zwölf Thüringer Stadtwerke auf höhere Strompreise. Sie planen im Durchschnitt Steigerungen um zwei Cent je Kilowattstunde.

Mitgas-Kunden in Thüringen dürfen sich über niedrigere Erdgas-Preise freuen, weil sich der Arbeitspreis um brutto 0,45 Cent je Kilowattstunde verringert habe, teilte Mitgas mit. "Eine Familie, die in ihrem Einfamilienhaus mit Erdgas heizt und dadurch jährlich 20 000 Kilowattstunden verbraucht, hat künftig etwa 90 Euro mehr in der Haushaltskasse", sagte Geschäftsführer Jens Horn.

Das Düsseldorfer Oberlandesgericht entschied gestern, dass Stromnetz-Betreiber Wettbewerbsvorteile gegenüber Energieversorgern ohne Netz beseitigen müssen, um ihnen den gleichen Zugang zu Netzdaten zu gewähren.
 

30.03.2007   Von Christian Thiele  



Dank des Einschreitens der Bundesnetzagentur und des Thüringer Wirtschaftsministeriums sind die Strompreise in Jena deutlich gesunken:

Im Allgemeinen Tarif verringerte sich der Arbeitspreis um 1,03 Cent/ kWh, der jährliche Grundpreis stieg um 2,50 EUR.

Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.600 kWh spart so zukünftig 34,58 EUR im Jahr.

Die Stadtwerke haben aber auch ein Angebot für besonders dumme Stromkunden, die sich für die Dauer von drei Monaten an die Stadtwerke binden.

Diese zahlen ohne Einzugsermächtigung einen um 1,27 Cent/ kWh höheren Arbeitspreis und einen um 61,40 EUR höheren Grundpreis als im Allgemeinen Tarif.

Wer einen solchen Sonderpreis (SP1 privat)  schriftlich vereinbart hat, zahlt bei den Stadtwerken bei einem Jahresverbrauch von 3.600 kWh stolze 107,12 EUR mehr, ohne zu wissen, warum und wofür eigentlich.

Die Bezeichnung "SP 1 privat" gibt auch keine Erklärung her.


http://stadtwerke-jena.de/fileadmin/stadtwerke-jena.de/Preise/Strom/S_Pb_PK_20070401.pdf

Dieses Angebot ist ersichtlich zu Lasten der Verbraucher unseriös kalkuliert.


Weil der Allgemeine Tarif vorher entsprechend überhöht war, sollten Stromkunden auch für das letzte Jahr unter Berufung auf die Unbilligkeit der früheren Strompreisfestlegung durch die Stadtwerke allenfalls die Rechnungsbeträge unter Zugrundelegung der neuen Nettopreise des Allgemeinen Tarifes zahlen.

Es ist nicht einsehbar, warum man dabei etwa noch 30 EUR weiter zuviel zahlen sollte.

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Stadtwerke Jena-Pößneck
« Antwort #58 am: 28. Mai 2007, 20:38:32 »
Stadtwerke verwirren ihre Kunden


Viele Stromkunden der Stadtwerke erhalten gerade unverständliche Briefe, in denen diesen mitgeteilt wird, dass es die 1999 eingeführte Bestpreisabrechnung, die angeblich für besonders günstige Strompreise in Jena sorgen sollte, nicht mehr gibt.

Kunden in Bestpreisabrechnung waren keine Tarifkunden mehr, sondern Sondervertragskunden. Nach der Neuregelung des Energiewirtschaftsgesetzes im Juli 2005 handelt es sich dabei um sog. Haushaltskunden außerhalb der Grundversorgung gem. § 41 EnWG, für welche die Bestimmungen der Grundversorgungsverordnung Elektrizität (StromGVV) nicht gelten.

Die Stadtwerke teilen den Kunden jetzt mit, nunmehr erfolge die Versorgung zu den Bedingungen der StromGVV, also in der Grundversorgung gem. § 36 EnWG.

Vorsorglich kündigen die Stadtwerke bisherige vertragliche Abreden, wollen indes offenbar gleichzeitig die Vertragsverhältnisse mit den Kunden ungekündigt fortsetzen.

Mietern großer Wohnungsgesellschaften, die als Stromkunden bisher mit den Stadtwerken einen Rabatt von sechs Prozent auf den jeweils geltenden Bestpreis vereinbart hatten und die dadurch ebenfalls außerhalb der Grundversorgung nach § 41 EnWG beliefert werden, wird mitgeteilt, es gäbe nun nur noch drei Prozent Rabatt auf den jeweiligen von den Stadtwerken festgelegten Strompreis.

Indes ist der Versorger an die getroffene vertragliche Abrede gebunden.
Wurden bei Vertragsabschluss also sechs Prozent Rabatt auf die von den Stadtwerken einseitig festgelegten Strompreise vereinbart, kann der Versorger diesen Rabatt nicht einseitig reduzieren.

Pacta sunt servanda, Verträge sind einzuhalten.

Die Schreiben der Stadtwerke sind so verklausuliert, dass Verbraucher überhaupt nicht ergründen können, was eigentlich gemeint sein soll.

Man sollte deshalb genau nachfragen, welche bisherigen Vertragsgrundlagen überhaupt gekündigt werden sollen und woraus sich das Recht der Stadtwerke auf eine entsprechende Kündigung überhaupt ergeben soll und wie es dazu kommen soll, dass trotz einer Kündigung das Vertragsverhältnis weiter fortbestehen soll.

Teilkündigungen sind nämlich rechtlich unzulässig.

Deshalb gibt es nach Juristenmeinung nur  zwei Alternativen:

Entweder die Verträge bestehen ungekündigt wie bisher unverändert fort oder die Verträge sind insgesamt gekündigt und deshalb beendet.

Im Fall der Vertragsbeendigung würden die Stadtwerke den Strom deshalb fortan wohl im vertragslosen Zustand liefern.

Einem bereicherungsrechtlichen Anspruch der Stadtwerke könnten die Kunden dann entgegenhalten, dass die Stadtwerke ja aufgrund der selbst erklärten Kündigung wussten, dass sie die Stromlieferungen nicht mehr auf vertraglicher Grundlage schulden, so dass nach § 814 BGB deshalb von den Stadtwerken für die weiteren Stromlieferungen gar keine Zahlungen mehr verlangt werden können.

So hatten sich die Stadtwerke sich das sicher nicht gedacht!

Was sie sich überhaupt dabei gedacht hatten, erschließt sich nicht.

Man erinnert sich, dass Stromkunden, die einen schriftlichen sog. SP1 privat- Vertrag bei den Stadtwerken abgeschlossen hatten, ausdrücklich um zu sparen, nun gegenüber der Grundversorgung über 100 EUR im Jahr  mehr für den gleichen Strom zahlen sollen.  

Den Stadtwerken ist es wahrlich gelungen, mit undurchsichtiger Preispolitik die Stromkunden zu verwirren.

Zudem teilen die Stadtwerke mit, sie hätten die Strompreise zum 01.04.2007 mit Genehmigung gesenkt. Richtig ist, dass die Stadtwerke nach der Kürzung der bisher überhöhten Netzkosten durch die Bundesnetzagentur vom Thüringer Wirtschaftsministerium auch zur Absenkung der bisher überteuerten Strompreise verpflichtet wurden. Gewerbekunden zahlen nun geringere Nettopreise als im Allgemeinen Tarif nach dem 01.01.2004.

Um die bisher deutlich überhöhten Strompreise abzusenken, bedurften die Stadtwerke gar keiner Genehmigung.

Wenn die Stadtwerke also als einer der ganz wenigen Stromversorger entgegen dem bundesweiten Trend die Strompreise senken, dann allein deshalb, weil die Strompreise bisher überhöht kalkuliert waren und deshalb zuviel kassiert wurde.

Bekommen Stromkunden deshalb jetzt Geld zurück?



Freundliche Grüße



Thomas Fricke
Rechtsanwalt

Für weiter Interessierte:

http://de.wikipedia.org/wiki/Teilk%C3%BCndigung

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