Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung  (Gelesen 18681 mal)

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Offline superhaase

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #15 am: 30. November 2012, 10:23:00 »
Windkraft- und PV-Anlagen liefern den Strom witterungsabhängig und entgegen Ihrer Meinungen nur sehr bedingt planbar.
Das ist einfach Quatsch.
Sehen Sie sich doch einfach mal ab und zu die Daten bei der EEX an, dann sehen Sie, wie gut die Prognosen mit den dann real erzeugten EE-Strommengen übereinstimmen: http://www.transparency.eex.com/de/

der Kardinalfehler besteht in Wirklichkeit in der Trennung von Erzeugung und Verteilung.
Dies ist nicht erkennbar.
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #16 am: 30. November 2012, 10:41:06 »
Die witterungsbedingte Stromerzeugung aus Wind und PV ist ebenso gut planbar wie das Wetter selbst.

Wenn Honecker gekonnt hätte, dann hätte er nicht Angola unterstützt, um von dort Südfrüchte und Kaffee zu bekommen, sondern das Politbüro hätte beschlossen, dass das Wetter in einzelnen Gebieten der Republik so zu gestalten sei, dass dort auch im hinreichenden Maße Kaffee und Bananen gedeihen, um den Bedarf der werktätigen Bevölkerung zu decken.   

Offline egn

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #17 am: 30. November 2012, 10:52:40 »
Windkraft- und PV-Anlagen liefern den Strom witterungsabhängig und entgegen Ihrer Meinungen nur sehr bedingt planbar.

Es ist schlicht falsch was Sie schreiben. Im für die Planung der Erzeugung vorhandenen Day-Ahead-Markt sind die Mengen des EE-Strom sehr gut prognostizierbar.

Zitat
Solange diese Anlagen nicht bedarfsgerecht Strom liefern können, müssen konventionelle Kraftwerke - z.B. die dreckschleudernden Kohlekraftwerke - die Stromversorgung sicherstellen.

Wie ich schon dargelegt habe erzeugen z.B. gerade PV-Anlagen den Strom sehr bedarfsgerecht, sonst würden sie nicht überwiegend dieteuren Spitzenlastkraftwerke ersetzen.

Zitat
Wenn sich Erzeuger nicht um den Vertrieb ihrer erzeugten (und hier sogar noch nicht einmal erzeugten) Produkte kümmern müssen, sind Probleme, die wir in Verbindung mit dem EEG haben, vorprogrammiert.

Es gibt im Strommarkt keine Probleme mit dem Vertrieb des Erzeugten Stroms. Aller erzeugter Strom wird bis zur Menge des Verbrauchs gehandelt. Wenn das nicht so wäre dann könnte Das Netz nicht stabil gehalten werden. Das Problem worum es bei diesem Thema geht ist, dass das physikalische Netz eben nicht in der Lage ist Strom der in beliebigen Mengen an beliebigen Stellen eingespeist wird in beliebigen Mengen an jeden Punkt zu transportieren. Früher vor der Liberalisierung was es so dass die Kraftwerksbetreiber ihre Kraftwerke schon im eigenen Interesse in der Nähe von Verbrauchsschwerpunkten gebaut haben, weil sie auch für das Netz verantwortlich waren. Heute bauen sie die Kraftwerk dorthin wo sie die günstigsten Bedingungen finden. Das sind Dann Braunkohlekraftwerke mit vielen GW an der äussersten Grenze im Osten, oder Steinkohlekraftwerke, dort wo günstig Steinkohle importiert werden kann. Auch wurde früher kaum Strom exportiert, sondern im wesentlichen nur für die eigene Regelzone produziert, mit der Möglichkeit dass sich die Nachbarn bei Engpässen mal aushelfen. Heute ist es so dass trotz der Abschaltung der AKWs immer mehr Strom exportiert wird, und zwar in der Regel von genau der gegenüberliegenden Seite von D.

Zitat
Alle Versuche der jetzigen Regierung, diese Probleme durch Nachbesserungen zu lösen, gleichen dem Versuch eines Menschen im Sumpf, der strampelt und dabei immer tiefer hinein gerät.   

Die aktuelle Regierung hat vor allem ein Ziel - das EEG abzuschaffen und dadurch dass die Lasten einseitig auf die Privatverbraucher verlagert werden, die Industrie und das Stromkartell zu subventionieren.
« Letzte Änderung: 30. November 2012, 11:28:50 von egn »

Offline bolli

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #18 am: 30. November 2012, 10:53:39 »
Die witterungsbedingte Stromerzeugung aus Wind und PV ist ebenso gut planbar wie das Wetter selbst.
Hier geht es nicht um Wetterplanung sondern um Wetterprognose und diese ist im Zeitraum von bis zu 3 Tagen tatsächlich mittlerweile ziemlich genau. Daher ist die daraus resultierende Erzeugung von Energie möglicherweise auch einigermaßen genau prognostizierbar (um mal einen anderen Begriff zu gebrauchen).

Offline hko

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #19 am: 30. November 2012, 10:59:05 »
Das ist einfach Quatsch.
@superhaase,

zur Abwechslung mal nicht "dämlich" ;D ;D ;D

Gruß hko

Offline egn

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #20 am: 30. November 2012, 11:20:49 »
Es gibt ÜNB, die immer noch mit Konzerninteressen verknüpft sind, namentlich Amprion RWE und EnBW.
Bei 50Hz und Tennet ist das nicht ohne weiteres ersichtlich.

Es ist zwar nicht direkt ersichtlich, aber es sitzen wohl immer noch die gleichen Leute wie vorher dort. Und anstatt ihre langjährigen Freunde in den Leitzentralen der konventionellen Kraftwerke anzurufen und sie dazu aufzufordern, die Leistung anzupassen und ihnen damit einen Verlust zu verursachen, ist es viel einfacher einfach auf einen Knopf zu drücken und das Einspeisemanagement für EE-Anlagen zu nutzen. Denn die Betreiber werden sich wegen der Entschädigung kaum beschweren.

Zitat
Möglicherweise werden Windkraftanlagen nicht vom ÜNB, sondern auch von VNB abgeregelt, etwa e.on edis.

Die tun das auch noch freiwillig wenn die Alternative wäre eigene konventionelle Kraftwerke abzuregeln.

Zitat
Dass die EE- Anlagen willkürlich abgeregelt werden, erscheint eher unwahrscheinlich.
Wahrscheinlicher ist, dass dafür vom Netzbetreiber im Vornherein Regeln aufgestellt sind, wie in bestimmten Netzsituationen zu verfahren ist.

Ja, diese Regeln existieren.


Zitat
Diese Regeln ließen sich darauf überprüfen, ob es sich bei diesen um einen Missbrauch im Sinne des EnWG handelt.

Wer soll das in jedem Einzelfall überprüfen?

Zitat
Wenn der Netzbetreiber, wie behauptet, EE- Anlagen schuldhaft rechtswidrig abregeln würde,
dann hätten die davon betroffenen EE- Anlagenbetreiber einen Schadensersatzanspruch aus § 823 BGB.
Solche Schadensersatzansprüche aus unerlaubter Handlung wegen schuldhaften Rechtsverletzungen sind von vornherein nicht wälzungsfähig.

Das ist ja gerade der Trick. Dadurch dass die EE-Anlagenbetreiber entschädigt werden haben sie gar keinen Grund Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Gleichzeitig können sie aber als Buhmann hingestellt werden weil sie Geld dafür bekommen dass sie keinen Strom produzieren. Und natürlich sind immer die EE schuld wenn das Netz dicht ist.

Zitat
Es wird behauptet, EE- Anlagen würden abgeregelt, um Strom aus konventionellen Kraftwerken zu exportieren.
Im Umfange eines solchen Exports wird keine Nachfrage im Inland befriedigt.
Die nationale Last würde demnach immer noch vorrangig aus EEG- Anlagen gedeckt.
Der gesetzliche Einspeisevorrang kann sich nur auf Deutschland beziehen,
da die Regelungskompetenz des deutschen Gesetzgebers grundsätzlich an den nationalen Grenzen endet.
Es ergibt sich daraus also keine Verpflichtung, im Ausland benötigte Last vorrangig aus deutschen EE- Anlagen zu decken.

Das hat auch niemand behauptet. Aber dadurch dass die EE-Anagen abgeregelt werden und stattdessen andere konventionelle Kraftwerke diese Lasterzeugen wird gegen den Vorrang im Netz für EE verstoßen. Zudem verursacht das unnütze Kosten für die Entschädigungszahlung und gleichzeitig noch Kosten für die Deckung der Last die nach Fahrplan versorgt werden sollte. Es findet als eine doppelte Belastung auf Kosten des nicht-privilegierten Verbrauchers statt.

Zitat
EE- Anlagen abzuregeln, um eine dadurch erst bewirkte Lücke im Inland durch das Hochfahren konventioneller Kraftwerke im Inland zu decken,
wäre wohl unzulässig und somit rechtswidrig.

Dies geschieht aber wenn das EE Einspeisemanagement genutzt wird, aber die Last die ursprünglich gedeckt werden sollte, durch andere konventionelle Kraftwerke dann gedeckt wird.

Zitat
Die bei den Netzbetreibern vorhandenen Regelwerke müssten sich demnach darauf kontrollieren lassen,
ob sie folgende Prämissen berücksichtigen:
Die nationale Last wird vorrangig und soweit technisch möglich aus EE- Anlagen gedeckt.
Nur wenn und soweit daneben noch Netzkapazitäten frei sind, werden diese für Stromexporte zur Verfügung gestellt.

Wer kontrolliert das?

Zitat
Dass sich Gaskraftwerke gut lastbedingt regeln lassen sollen, ist bekannt.
Inwieweit das auch auf Kernkraftwerke und Kohlekraftwerke zutrifft, diese über Lastwechselfähigkeit verfügen, ist mir nicht bekannt.

Zu den AKWs habe ich ihnen oben eine Untersuchung der AREVA verlinkt.

Zitat
Werden diese Prämissen eingehalten und müssen dann immer noch EE- Anlagen unter Einhaltung nationaler Bestimmungen abgeregelt werden, und ist nach nationalen Regeln den EE- Anlagenbetreibern vom Netzbetreiber eine Entschädigung zu zahlen, so muss den Netzbetreibern grundsätzlich die Möglichkeit eingeräumt werden, daraus resultierende Kosten über die Netzentgelte zu wälzen.

Nur in Ausnahmefällen, aber ganz grundsätzlich hat der Netzbetreiber nach dem EnWG und dem EEG für einen diskriminierungsfreien Zugang zum Netz zu sorgen und gegebenenfals das Netz auszubauen. Dieser Ausbau wird aber schon seit vielen Jahren verschleppt.

Zitat
Wer in jedem Einzelfall prüfen sollte, ob die einzelne Abregelung darauf beruht, dass der Netzbetreiber eine bestehende Verpflichtung zum Netzausbau und zur Netzverstärkung konkret  schuldhaft nicht nachgekommen ist, und die daraus resultierenden Kosten deshalb ausnahmsweise nicht gewälzt werden dürfen, ist nicht ohne Weiteres ersichtlich.

Wenn sich aber zu jeder Einzelmaßnahme ein Rechtsstreit darüber entwickeln kann, welche Kosten für die Wälzung anerkennungsfähig sind und welche nicht, wird das System sicher schnell überfordert. Abhängig vom Ausgang solcher Rechtsstreitigkeiten, die ihrerseits selbst viel Zeit und Geld kosten, müssten nachträglich Entscheidungen revidiert werden und ggf. Ausgleichszahlungen in umgekehrter Richtung erfolgen, also etwa Gutschriften auf Regulierungskonten.   

Wie sie richtig erkannt haben ist eine Einzelfallprüfung wenig sinnvoll, deshalb muss die Sicherstellung des diskriminierungsfreien Zugang zum Netz für alle Einspeiser, auch konventionelle Kraftwerke, durch entsprechende Strafen durchgesetzt werden. Dies beginnt damit dass ab einer Überschreitung einer bestimmten abgeregelten Energiemenge von Einspeisern, die Zahlung der Entschädigung ausschließlich vom Netzbetreiber zu leisten ist, ohne die Möglichkeit das auf die Netzentgelte aufzuschlagen. Und es endet damit dass dem Netzbetreiber die Lizenz zum Betrieb des Netzes entzogen wird.

Zitat
Die witterungsbedingte Stromerzeugung aus Wind und PV ist ebenso gut planbar wie das Wetter selbst.

Die Stromerzeugung ist aus den Prognosen sehr gut planbar. Das Wetter selbst ist natürlich nicht planbar.

Was ihr Vergleich mit Honecker mit dem Thema zu tun hat erschließt sich mir nicht.

Ich empfehle nochmal diesen Artikel zum Thema zu lesen.

Vielleicht lohnt es sich ja auch dieses Buch zu kaufen.
« Letzte Änderung: 30. November 2012, 11:31:40 von egn »

Offline RR-E-ft

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #21 am: 30. November 2012, 11:37:56 »
Es geht hier um Eingriffe der ÜNB und VNB nach §§ 13, 14 EnWG und um Einspeisemanagmentmaßnahmen nach § 11 EnWG und Härtefallregelung gem. §  12 EnWG.
Zu dem gesamten Komplex kann man im aktuellen Monitoringbericht 2012 auf den Seiten 50 bis 59 nachlesen.

http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/BNetzA/Presse/Berichte/2012/MonitoringBericht2012.pdf?__blob=publicationFile
« Letzte Änderung: 30. November 2012, 11:44:40 von RR-E-ft »

Offline egn

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #22 am: 30. November 2012, 12:03:43 »
Ich konnte nichts darüber finden, ob die Schalthandlungen der Netzbetreiber überprüft wurden, und ob sie auch entsprechend der Gesetze gehandelt haben.

Dies ist ganz klar ein Versäumnis der Kontrollbehörde.

Offline PLUS

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #23 am: 30. November 2012, 12:17:17 »
Wie, wo, was, der Winter ist da und der EE-Strom fahrplanmässig und bedarfsgerecht rund um die Uhr. Es ist ein Traum!
Wenn man hier liest, dann haben wir Sie schon, die sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche Versorgung der Allgemeinheit. Manche leben offensichtlich in ihrem eigenen EEG-geförderten Wolkenkuckucksheim. :D
"EE kontrolliert nach Fahrplan". Wer verbreitet da falsche Informationen?!
Informieren Sie sich doch einfach mal wie Strom aus EEG Anlagen vermarktet werden. Dies geschieht genau nach dem Fahrplan der sich aus der Prognose ergibt.
@egn, jetzt erklären Sie auch noch, dass das ein Fahrplan ist. Man ist ja hier im Forum einiges gewohnt, aber das ist der Irrwitz im Quadrat. Wie man heute liest, beschafft sich die Bahn EE-Strom. Zum Glück aus Wasserkraft, sonst würde die Einhaltung deren Fahrplan noch mehr wetterabhängig. ;) 
@egn, Ihre "wahren" Informationen sind teuere Informationen,
Sie schreiben richtig: Die informationen sind wahr, ich gebe sie aber kostenlos.  :P
Die Bedeutung von Anführungszeichen gehört auch zu Ihren vielen Unbekannten.

Sie versuchen schon wieder vom Thema abzulenken. Es geht hier nicht um PV.
Zitat
Sie lenken hier ständig ab. Es geht exakt um die PV, das habe ich ausreichend erklärt.
Sie widersprechen sich! Wenn die Einspeisung nicht bedarfsgerecht wäre warum reduziert sich dann die Laufzeit der Gaskraftweke, die früher vorwiegend zu Spitzenlastzeiten eingespeist haben?
Gerade dass diese anderen Kraftwerke durch die EE Einspeisung ersetz werden und weniger Laufzeit haben, zeigt dass die EE, insbesondere die PV völlig bedarfsgerecht einspeisen.
Dieser Unfug wird auch durch ständige Wiederholung nicht richtig. Es geht bei einer sicheren Versorgung nicht darum wetterabhängig zeitweise Strom zu liefern der logisch auch verbraucht wird. Das mit dem Prädikat "bedarfsgerecht" auszuzeichnen gehört zum Tarnen und Täuschen der Solaristen. Für wie blöd hält man Andere, die nicht dieser Religion anhängen? ;)

PS
Der Ausbau von Netzen sowie von Speicherkapazitäten gilt als Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Mindestens ebenso wichtig ist jedoch die zusätzliche Errichtung steuerbarer und spitzenlastfähiger Kraftwerke. ...
« Letzte Änderung: 30. November 2012, 13:16:12 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #24 am: 30. November 2012, 12:30:34 »
Wie, wo, was, der Winter ist da und der EE-Strom fahrplanmässig und bedarfsgerecht rund um die Uhr. Es ist ein Traum!
Wenn man hier liest, dann haben wir Sie schon, die sichere, preisgünstige, verbraucherfreundliche, effiziente und umweltverträgliche Versorgung der Allgemeinheit. Manche leben offensichtlich in ihrem eigenen EEG-geförderten Wolkenkuckucksheim. :D
Völliger Dummsprech, den Sie hier mal wieder herauswürgen.
Grauenvoll.
Sie genieren sich nicht, hier wieder das renitente Kasperle zu geben?
Sie sind wirklich hart zu sich selbst, dass muss man Ihnen schon lassen. ;)
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Offline Wolfgang_AW

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Erfolg schafft Feinde
« Antwort #25 am: 30. November 2012, 13:26:18 »
Meiner bescheidenen Meinung nach geht es weniger um die hier angeführten technischen Details (sie sind nur  Munition), sondern um das EEG im Allgemeinen und dessen Deutungshoheit im Besonderen. Derzeit tobt ein Kampf darum, wessen Lobbygruppe letzendlich siegreich bleibt und in welche Taschen das Geld der nicht priviligierten Stromverbraucher fließt.
Dabei haben die oligarchisch strukturierten "Altstromerzeuger" derzeit in der Politik ganz offensichtlich einen deutlichen Vorsprung, da dort offensichtlich in Sachen EEG gerade Kopflosigkeit herrscht und waidwund geschossene Minister sich gerne den einfachen Lösungen zuwenden.

Erfolg schafft Feinde

Zitat
Das Extremziel solcher Aktionen formulierten die prominenten Lobbyisten Roland Koch und Wolfgang Clement gerade auf dem Energiegipfel Süddeutschland des Forum Instituts. Der frühere hessische Ministerpräsident Koch meinte, Windräder und Solarzellen könnten Deutschland nicht mit Strom versorgen. Er sprach sich gegen ihre Förderung aus und prognostizierte für die Photovoltaik: "In 10 Jahren ist diese Technik ein Fall für das historische Museum." Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement sprach sich auf der Tagung in Mannheim gegen neue Stromleitungen von Nord- nach Süddeutschland aus. Darin zeigt sich wohl der implizite Wunsch, es möge alles beim Alten bleiben.

Clement war neben seiner Tätigkeit für RWE ja auch schon als sogenannter "Testimonial" für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft aktiv, die statt Einspeisevergütung ein Quotenmodell als Instrument zur Ausbremsung der Erneuerbaren vorschlägt. Ob beide mit ihren Beiträgen Erfolg haben werden, ist noch nicht raus. Dabei arbeiten Lobbyisten inzwischen auch ganz offiziell der Regierung zu. So hat auch der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der die Bundesregierung in Wirtschaftsfragen beraten soll, in seinem Jahresgutachten eine Abkehr vom EEG und die Einführung eines Quotenmodells gefordert.
...
Demgegenüber rät das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in seiner Analyse dringend von einem Quotenmodell ab: "Für den Ausbau der erneuerbaren Energien hat sich das EEG bisher als ausgesprochen wirkungsvolles Instrument erwiesen. Ein Quotenmodell könnte das nicht besser leisten und hätte zugleich erhebliche Nachteile." Unter anderem gerieten bei einem Quotenmodell kurz- und langfristige Ziele zur Nutzung erneuerbarer Energien in Gefahr, und die Kosten eines Quotenmodells würden unterschätzt.
...
Auch die häufig gehörte Forderung nach mehr Markt im Stromhandel erweist sich als ein Faktor, der mehr Instabilität bringt. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) hat einmal nachgemessen, woher denn die Frequenzschwankungen im Stromnetz kommen. Die Analyse der Netzfrequenz zeigte, dass Extremereignisse überwiegend auf die Stundenwechsel fallen. Da Wind- und Sonnenenergie sich nach dem Wetter und nicht nach den Stunden richten, scheiden die Erneuerbaren als Verursacher aus.

Dagegen wird beim Stromhandel mit diesen festen Zeitintervallen gearbeitet. Die Stromhändler verursachen also die Frequenzschwankungen. Zur Entschärfung des Stundentakt-Problems hatte man zwar 2011 die Erlaubnis erteilt, auch im Viertelstundenraster zu handeln, das führt aber lediglich dazu, dass jetzt auch diese Schwankungen an der Netzfrequenz abzulesen sind. So stellt sich heraus, dass nicht die Erneuerbaren, sondern der Stromhandel und hektische politische Eingriffe die Energieversorgung destabilisieren.
Hervorh. durch mich

Ich hoffe, dass die oben angeführten Überprüfungen (EU als auch gerichtlich) zu entsprechenden Konsequenzen führen und es nicht wie bisher weitergeht: gut gemeint und schlecht gemacht.

In Abwandlung zu NN: Erfolgstory MACHT im Strommarkt, immerdran denken!

Nochmal aus dem o.a. Artikel
Zitat
Die Alarmglocken schrillen

Kein Wunder, dass also bei Koalitionären und Lobbyisten die Alarmglocken schrillen. Peter Altmaier war schnell mit einem "Verfahrensvorschlag zur Neuregelung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes" bei der Hand.



Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline egn

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #26 am: 30. November 2012, 13:37:44 »
Wie, wo, was, der Winter ist da und der EE-Strom fahrplanmässig und bedarfsgerecht rund um die Uhr. Es ist ein Traum!

Ich habe die Behauptung die Sie mir unterstellen wollen nicht aufgestellt, insofern ist das in dieser Diskussion nicht relevant.  :P

Zitat
Sie lenken hier ständig ab. Es geht exakt um die PV, das habe ich ausreichend erklärt.

Es geht hier genau nicht um PV, da die nicht eingespeisten 400 GWh fast auschließlich von Windkraftwerken kommen.  :P

Zitat

Dieser Unfug wird auch durch ständige Wiederholung nicht richtig.

Ich weiß, die Wahrheit tut weh, aber es ändert nichts an den Tatsachen dass gerade PV, ihr Lieblingsfeindbild deshalb die Spitzenlastkraftwerke unrentabel macht, weil sie zu Spitzenlastzeiten einspeist.

Zitat
Der Ausbau von Netzen sowie von Speicherkapazitäten gilt als Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Mindestens ebenso wichtig ist jedoch die zusätzliche Errichtung steuerbarer und spitzenlastfähiger Kraftwerke. ...

Das hat mit dem aktuellen Thema nichts zu tun, denn da geht es nicht darum dass Spitzenlast abgedeckt wird, sondern dass das Netz nicht in der Lage ist den Strom aller Einspeiser zu befördern. Es gibt zu diesen Zeiten keinen Mangel an Erzeugungskapazität sondern einen Mangel an Netzkapazität.

Diejenigen die sich darüber informieren möchten, wie die Vermarktung des EEG-Stromes nach den Prognosen tatsächlich erfolgt, können es in diesem Dokument ab Seite 22 nachlesen.
« Letzte Änderung: 30. November 2012, 14:27:21 von egn »

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #27 am: 30. November 2012, 14:51:14 »
Es geht hier genau nicht um PV, da die nicht eingespeisten 400 GWh fast auschließlich von Windkraftwerken kommen.  :P
@egn, das mag ja zutreffen, das ist aber nicht die eigentliche "Verschwendung" und nicht unser Hauptproblem. GuD-Kraftwerke werden nicht mehr gebaut, weil der teuerste EE-Stroms Vorrang hat und sich solche flexiblen und umweltfreundlichen Kraftwerke sich nicht mehr rechnen. Die "Verschwendung" bezahlen die Verbraucher und die Versorgungssicherheit wird dazu noch aufs Spiel gesetzt. Lesen Sie heute Seite 24 und 25 Handelsblatt:

Energiewende absurd
Es ist verrückt: Gaskraftwerke ...... Eine Gasanlage droht zur Investitionsruine zu werden.
Pumspeicher lohnen sich nicht.
Es lohnt sich, manchmal mehr Strom zu verbrauchen.
.. sagt ein Insider.  (Das hätte die Redaktion hier im Forum lesen können, dazu braucht es keine "Insider" die sich Experten schimpfen. )

Focus - E.on will weitere Gaskraftwerke dichtmachen. Vor allem in Süddeutschland sollen Kapazitäten abgebaut werden, zunächst drei Kraftwerke in Bayern und Hessen. Die Bundesnetzagentur fürchtet Engpässe.

"Zwangsweise am Netz" Spiegel

Zitat
Im Winter 2011/2012 hat sich gezeigt, dass die Energieversorgung seit dem Atomausstieg auf Kante genäht ist. Nach Meinung vieler Experten entging Deutschland teilweise nur knapp einem Stromausfall. „Im Februar hätte der Ausfall eines Kraftwerks gereicht und wir hätten einen Blackout gehabt“, sagt KIT-Vizepräsident Peter Fritz. Auch die Bundesnetzagentur warnte Anfang Mai vor Stromausfällen. Zwischen Dezember 2011 und März 2012 habe man dreimal auf die Kaltreserve aus bestehenden Alt-Kraftwerken zurückgreifen müssen, um die Stromnetze stabil zu halten. Auch die Zahl der Eingriffe in Netze und Produktion habe deutlich zugenommen.

... uns schon wieder vergessen! Gaskraftwerke lassen sich zwar in Minuten hochfahren und liefern dann sofort Strom. Damit sind sie bestens geeignet Schwankungen auszugleichen, die z. B. beim Sonnenstrom anfallen. Aber nur Hoch- und Runterfahren rechnet sich nicht. Gerade in Süddeutschland macht der teuerste eingespeiste Strom, der PV-Strom, die Gaskraftwerke so unrentabel. Der Bau und das Betreiben ist wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll. Mit der extemen PV-Subvention hat es begonnen. Es folgten weitere, jetzt ist die nächste fällig, bezahlt von den Verbrauchern. Eine Subvention folgt so der nächsten. Hatte ich nicht schon geschrieben, dass Subventionen grundsätzlich schädlich sind! Die Energiewende liefert dazu wieder ein Beispiel, ein Paradebeispiel.

Offline superhaase

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #28 am: 30. November 2012, 15:03:38 »
Es geht hier genau nicht um PV, da die nicht eingespeisten 400 GWh fast auschließlich von Windkraftwerken kommen.  :P
@egn, das mag ja zutreffen, das ist aber nicht die eigentliche "Verschwendung" und nicht unser Hauptproblem. GuD-Kraftwerke werden nicht mehr gebaut, weil der teuerste EE-Stroms Vorrang hat und sich solche flexiblen und umweltfreundlichen Kraftwerke sich nicht mehr rechnen.
Genau das ist aber hier nicht das Thema.

Wie immer können Sie es nicht lassen, jeden Thread hier mit Ihren immer gleichen, sinnfreien und meist unpassenden Schimpftiraden zu verstopfen.
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"Der Kardinalfehler"
« Antwort #29 am: 30. November 2012, 15:24:18 »
Genau das ist aber hier nicht das Thema.

Wie immer können Sie es nicht lassen, jeden Thread hier mit Ihren immer gleichen, sinnfreien und meist unpassenden Schimpftiraden zu verstopfen.
@superhaase, denken Sie an den "Kardinalfehler", dann sind Sie wieder beim Thema. Ihre PV-Anlage ist ein Teil davon.

 

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