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Autor Thema: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung  (Gelesen 18663 mal)

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Offline egn

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #30 am: 01. Dezember 2012, 10:39:51 »
PULS, verbreiten sie doch nicht schon wieder die Halbwahrheiten der Stromkonzerne und deren Propaganda.

Der Einsatz der Kaltreserve war ausschließlich deswegen nötig weil einmal die Stromkonzerne ihre Lieferverpflichtungen ins Ausland erfüllen wollten und außerdem die Bilanzkreisverantwortlichen einen zu geringen Bedarf angemeldet hatten. Letzteres noch in Verbindung mit einer diletantischen Vertragsgestaltung für Gaskraftwerke, bezüglich der Gasversorgung bei Gasengpässen innerhalb des E.ON Konzerns.

Im ersten Fall hat es mit dem Netz zu tun, weil ausgerechnet dann Strom von den Braunkohlekraftwerken an der polnischen Grenze in die südlichen Länder exportiert werden muss, wenn die Leitung schon durch den Stromtransport zur Versorgung von Süddeutschland voll belegt ist. Dann muss natürlich der Netzbetreiber einen Redispatch von Kraftwerken vor diesem Engpass zu Kraftwerken nach diesem Engpass machen. Und wie wir wissen werden dann einfach Windkraftwerke im Norden vom Netz genommen, obwohl die Braunkohlekraftwerke auch weniger Strom produzieren könnten. Und es muss ein Kraftwerk nach dem Engpass die Versorgung übernehmen. Da aber gerade ein Block des AKW Grundremmingen ausgefallen ist, war nicht genügend freie Kraftwerkskapazität vorhanden. Also wurde einfach die Kaltreserve genutzt, weil das für Tennet am billigsten war.

Sie können das auch alles im Monitoringbericht der BNetzA nachlesen, aber dabei würde ja ihr Weltbild einstürzen.

Wenn es zu Redispatch und Abschaltungen von Kraftwerken kommt dann haben wir nciht zu wenig Strom, der durch zusätzliche Gaskraftwerke ausgeglichen werden kann, sondern das Netz ist nicht fähig den verfügbaren Strom dorthin zu transportieren wo er hin verkauft wurde, insbesondere ins Ausland.

Und welche Gründe für den Export teilweise vorhanden sind kann man auch im Monitoringbericht lesen:
Zitat
Überlastung von Netzelementen vom 8. bis 10. Februar
Während der Kältewelle, die Anfang Februar Europa erfasst hatt, war die Situation isnbesondere im Netz der Amprion angespannt. Grund dafür war der erhebliche Transportbedarf von im Nordwesten Deutschlands gelegenen Kraftwerken in die Verbrauchszentren im Süden sowie der hohe Importbedarf Österreichs, Frankreichs und der Schweiz (sie Abbildung 18). Insbesondere in Frankreich bestand in den ersten beiden Wochen des Februars eine Importabhängigkeit, die nicht von wirtschaftlichen Kalkül sondern vielmehr vom Mangel an Erzeugungsleistung zur Lastdeckung getrieben war.

In dieser Zeit ging in der Spitze bis zu 6 GW Leistung ins Ausland. Dies Exporte gefährden dann auch die Versorgungssicherheit in D.

Die Argumentation der Netzbetreiber bezüglich der Abschaltungen der Windenergieanlagen sind absurd, wenn zu dieser Zeit ein Großteil der konventionellen Kraftwerke weiter produzieren, obwohl sie nicht um Must-Run Anlagen handelt.

Zitat
In dieser Darstellung der Bundesnetzagentur erscheint der Windstrom als Störenfried, der mit einem Überangebot das Netz so aus der Balance gebracht hat, daß nur noch die Abschaltung von Windkraftanlagen übrig blieb. In Wirklichkeit wurde die kritische Situation aber durch nicht genutzte Flexibilität bei der konventionellen Stromerzeugung herbeigeführt. "Schon eine geringfügige Abregelung um weniger als zehn Prozent der Erzeugung der konventionellen Kraftwerke im Vorfeld der befürchteten Netzgefährdung hätte die Probleme beheben können", konstatieren Lorenz Jarass und Gustav Obermair in einem Buch, das soeben erschien (120803). In der fraglichen Nacht vom 22. auf den 23. Februar 2012 habe nämlich in der 50Hertz-Regelzone einer EEG-Einspeisung von ca. 5 Gigawatt (GW) – davon ca. 4 GW Windstrom – eine konventionelle Stromerzeugung von 10 GW gegenübergestanden. Die Nachfrage innerhalb der Regelzone habe dagegen nur ca. 9 GW betragen, so daß sich ein zu exportierender Erzeugungsüberschuß von ca. 6 GW ergab, der vor allem die 380-kV-Stromkreise zwischen den Umspannwerken Remptendorf (50Hertz) und Redwitz (TenneT) belastete.

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #31 am: 01. Dezember 2012, 11:46:27 »
PULS, verbreiten sie doch nicht schon wieder die Halbwahrheiten der Stromkonzerne und deren Propaganda.
Ich verbreite hier keine Halbwahrheiten und auch keine Propaganda der Stromkonzerne. Es investiert keiner mehr in GUD-Kraftwerke, weder Stromkonzerne noch Stadtwerkekooperationen. Eine solche Investition ist unter den gegebenen Bedingungen (Einspeisevorrang PV) ein Verlustgeschäft. Die Stromkonzerne bauen nicht nur nicht, sie sind dabei Gaskraftwerke stillzulegen. @egn, was bedeutet das denn für die Versorgungssicherheit?

Oder sind Sie für die nächste "Subvention" um das böse Preistreiberspiel zu Lasten der nicht privilegierten Verbraucher weiter zu treiben?! Die verschwenderische PV nutzt nichts, wenn die Drähte am sonnigen Augustsonntag glühen und am Heiligabend kalt bleiben. Mal zuviel und mal zuwenig, so funktioniert keine sichere Versorgung. So wird auch die Welt (Klima, Umwelt) nicht gerettet. Das ist pure Geldverschwendung. Das Geld der nicht privilegierten Verbraucher.

Offline egn

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #32 am: 02. Dezember 2012, 08:42:20 »
Es investiert keiner mehr in GUD-Kraftwerke, weder Stromkonzerne noch Stadtwerkekooperationen. Eine solche Investition ist unter den gegebenen Bedingungen (Einspeisevorrang PV) ein Verlustgeschäft. Die Stromkonzerne bauen nicht nur nicht, sie sind dabei Gaskraftwerke stillzulegen. @egn, was bedeutet das denn für die Versorgungssicherheit?

Das bedeutet gar nichts, weil es momentan Überkapazität am Markt gibt. Momentan gibt es nur Probleme mit dem Netz, nicht mit der gesicherten Leistung für die Versorgung von Deutschland.


Die Strategische Reserve unterscheidet sich von den Reservekraftwerken der Bundesnetzagentur (BNetzA), die dazu dient, die zeitweise angespannte Situation in Süddeutschland, insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg zu beherrschen. Diese resultiert nicht aus einem Mangel an Kraftwerken, sondern aus Engpässen im Übertragungsnetz, denn aktuell bestehen in Deutschland insgesamt genügend Kraftwerkskapazitäten. Diese Netz-Engpässe werden mittelfristig durch den im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) vorgesehenen Netzausbau behoben. Bis dahin entlasten die auf Initiative der Bundesnetzagentur in Österreich und Süddeutschland vorgehaltenen Reservekraftwerke die Stromnetze.


Zitat
Die verschwenderische PV nutzt nichts, wenn die Drähte am sonnigen Augustsonntag glühen und am Heiligabend kalt bleiben. Mal zuviel und mal zuwenig, so funktioniert keine sichere Versorgung.

Der Witz ist der, dass gerade im Winter die Drähte mit EE Strom glühen. Das Krisenszenario der ÜNBs ist nicht Hohe-Last-Wenig-Wind, sondern Hohe-Last-Viel-Wind. Die PV spielt in den Szenarios überhaupt keine Rolle weil sie dezentral zu Spitzenlastzeit erzeugt wird und deshalb keine Verteilungsprobleme auftreten. Engpässe traten bisher immer im Zusammenhang mit niedrigen Strompreisen, daraus folgenden hohen Exporten von konventionellem Strom ins Ausland auf.


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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #33 am: 02. Dezember 2012, 19:16:20 »
Es investiert keiner mehr in GUD-Kraftwerke, weder Stromkonzerne noch Stadtwerkekooperationen. Eine solche Investition ist unter den gegebenen Bedingungen (Einspeisevorrang PV) ein Verlustgeschäft. Die Stromkonzerne bauen nicht nur nicht, sie sind dabei Gaskraftwerke stillzulegen. @egn, was bedeutet das denn für die Versorgungssicherheit?
Das bedeutet gar nichts, weil es momentan Überkapazität am Markt gibt. Momentan gibt es nur Probleme mit dem Netz, nicht mit der gesicherten Leistung für die Versorgung von Deutschland.
@egn, es gibt nicht nur Probleme mit dem Netz, momentan gibt es Probleme wirtschaftlicher Art, diese Art scheint Ihnen fremd zu sein oder Sie ignorieren das. Ist es Ideologie oder welches Interesse steckt dahinter? Sind es Erzeugerinteressen (PV) oder sind es Verbraucherinteressen?

Die am teuersten erzeugte Energie hat Einspeisvorrang. Diese wird nicht bedarfsgerecht, sondern wetter-, tages- und jahreszeitabhängig unterschiedlich erzeugt. In unseren Breite im Schnitt nur zu rund einem Drittel der Zeit. Ich hoffe wir sind uns einig, dass es zur Versorgungssicherheit also immer Ersatzkraftwerke braucht. GUD-Kraftwerke sind hervorragend geeignet sagt die Fachwelt, sie werden aber unter diesen Bedingungen unwirtschaftlich. Das ist ein wirtschaftlicher Harakiri  was diese Energiewendenpolitik verfolgt und eine Milliardenverschwendung zu Lasten der Verbraucher und führt weg von den bekannten Zielen (§ 1 EnWG).

Nicht die nächste Subvention ist gefragt, diese Bedingungen müssen geändert werden!

Momentan stehen noch mehrere AKW und KKW zur Verfügung, die man bald abschalten will. Wieviel TWh müssen denn zuverlässig ersetzt werden? Wie? Mit PV und Wind?

Momentan ist da in jeder Hinsicht die berühmte Nachhaltigkeit noch völlig im Nebel.

Offline egn

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #34 am: 03. Dezember 2012, 08:56:02 »
Zitat
Die am teuersten erzeugte Energie hat Einspeisvorrang.

Nehmen Sie doch einfach mal zur Kenntnis, dass die Anlagen für die EE bereits existieren. Und da diese existieren speisen diese zu ihren Grenzkosten ein, wie alle anderen Kraftwerke auch. Die mit den niedrigsten Grenzkosten kommen zum Zuge. Dies hat ncihts mit einem besonderen Einspeisevorrang für EE zu tun, sondern seit 2010 alleine mit der Definition der Strombörse. Es macht keinen Sinn Strom der zu Grenzkosten von nahe 0 € und ohne Resourcenverbrauch erzeugt wird zurückzuhalten damit schmutzige Kraftwerke aus den 70er Jahren des letzten Jahrtausends ihren Strom zu hohen Preisen einspeisen können. Denn diese Kraftwerke bestimmen dann den Erlös den auch alle anderen Kraftwerke bekommen, obwohl die Kosten für die Produktion nur bei einem Bruchteil davon liegen.

Zitat
Diese wird nicht bedarfsgerecht, sondern wetter-, tages- und jahreszeitabhängig unterschiedlich erzeugt.

Die EE Kraftwerke erzeugen individuell betrachtet auch nicht anders als andere Kraftwerke im Kraftwerkspark. Jeder Erzeuger entscheidet selbst ob, oder zu welchem Preis er seinen Strom an der Strombörse anbietet. Niemand ist wirklich verpflichtet dazu dass ein bestimmtes Kraftwerk zu einem bestimmten Zeitpunkt Strom liefern muss. Erst am Tag vor dem Verbrauch entscheidet jeder Betreiber individuell, ob er jetzt Erzeugung aus dem Kraftwerk am nächsten Tag anbietet. Und genauso ist es letztlich auch mit den dargebotsabhängigen EE Kraftwerken. Über eine Prognose wird ermittelt wieviel Strom am nächsten Tag erzeugt werden kann und dieser Strom wird zu den Grenzkosten angeboten.

Zitat
In unseren Breite im Schnitt nur zu rund einem Drittel der Zeit. Ich hoffe wir sind uns einig, dass es zur Versorgungssicherheit also immer Ersatzkraftwerke braucht. GUD-Kraftwerke sind hervorragend geeignet sagt die Fachwelt, sie werden aber unter diesen Bedingungen unwirtschaftlich.

Bestimmte Kraftwerke sind momentan unwirtschaftlich weil es eine Überkapazität am Markt, und daraus folgend einen harten Wettbewerb um die Erzeugung gibt. Die G4 können eben jetzt nicht mehr zusammen darüber entscheiden wer am nächsten Tag das teuerste Kraftwerk zu welchem Preis ins Rennen schickt, damit alle den dicken Reibach machen, sondern jeder ist sich jetzt selbst der nächste und schickt alles ins Rennen was geht, weil er zumindest noch einen Deckungsbeitrag erwirtschaften will. Dies führt auch dazu dass die G4 bei hoher EE Einspeisung ihre Kraftwerke mit voller Leistung weiter laufen lassen, und diesen Strom dann mangels Bedarf in den Verteilnetzen ins Ausland drücken. Bei sehr hoher EE Erzeugung fließt kaum mehr Strom von diesen Kraftwerken in die Verteilnetze, sondern nur noch über das Höchstspannugnsnetz in Ausland. Im Gegenteil, manche Verteilnetze wollen Überschüsse aus lokaler und regionaler Produktion in das Höchstspannungsnetz einspeisen, können das aber dann nicht weil die ÜNBs die Abregelung der EE Erzeuger verlangen, weil das häöchstpannungsnetz bereits durch die Exporte ins Ausland belegt sind.

Zitat
Das ist ein wirtschaftlicher Harakiri  was diese Energiewendenpolitik verfolgt und eine Milliardenverschwendung zu Lasten der Verbraucher und führt weg von den bekannten Zielen (§ 1 EnWG).

Es ist wirtschaftlicher Harakire Strom der mit Grenzkosten von 0 €/MWh erzeugt wird durch welchen der mehr als 100 €/MWh kostet zu ersetzen. Denn nciht nur der Strom der von diesen paar Spitzenkraftwerken erzeugt wird kostet dann 100 €/MWh, sondern der gesamte gehandelte Strom. Die Kosten für die Einkäufer an der Strombörse würden gewaltig steigen.

Zitat
Nicht die nächste Subvention ist gefragt, diese Bedingungen müssen geändert werden!

Erst mal müssten die aktuellen Vorgaben bezüglich des Einspeisemanagements durchgesetzt, und die Netzbetreiber endlich gezwungen werden ihre Aufgabe einen diskriminierungsfreien Netzzugang für alle Erzeuger zu bieten, zu erfüllen.

Zitat
Momentan stehen noch mehrere AKW und KKW zur Verfügung, die man bald abschalten will. Wieviel TWh müssen denn zuverlässig ersetzt werden? Wie? Mit PV und Wind?

Momentan ist da in jeder Hinsicht die berühmte Nachhaltigkeit noch völlig im Nebel.

Einen Weg hat das Umweltbundesamt mit der Bildung einer strategischen Reserve aufgezeigt. Diese strategische Reserve muss mittelfristig (5-10 Jahre) aus neu gebauten modernen flexiblen Kraftwerken aufgebaut werden. Bis dahin muss man noch nach Bedarf Altkraftwerke als strategische Reserve einsetzen.

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #35 am: 03. Dezember 2012, 11:20:49 »
Zitat
Die am teuersten erzeugte Energie hat Einspeisvorrang.

Nehmen Sie doch einfach mal zur Kenntnis, dass die Anlagen für die EE bereits existieren. Und da diese existieren speisen diese zu ihren Grenzkosten ein, wie alle anderen Kraftwerke auch. Die mit den niedrigsten Grenzkosten kommen zum Zuge. ..........
@egn, ja den Verbrauchern diese Zentralplanungswirtschaft als Marktwirtschaft verkaufen wollen. Dann oft auch noch als sozial! Für wie blöd ... Verbraucher haben nichts von diesen subventionierten Grenzkosten, sie zahlen nämlich ständig steigende Strompreise auf höchstem Niveau in Europa. Es ist ja nicht der erste pseudowirtschaftswissenschaftliche Versuch diesen Unfug den Lesern hier zu verkaufen. Nehmen Sie einfach die gesamten Privilegien und die Einspeisevergütung weg, und machen dann nochmal Ihre grenzwertige Kostenrechnung...
Ansonsten "Wenn der Topp aber nu e Loch hat". @egn, können und wollen Sie das verstehen ;) ... http://youtu.be/iLzzToc_fCg

Offline egn

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #37 am: 03. Dezember 2012, 16:19:50 »
@egn und Sie verlinken die nächste Studie mit Subventionsempfehlung um diese EE-Verschwendung zu sichern und weiter auszubauen:
Zitat
Wir halten es jedoch für erforderlich, dass die ÜNB diese Rolle unter enger Aufsicht des BMWi und der BNetzA ausfüllen. Die Rolle der ÜNB als Kapazitätshalter legt nahe, die Strategischen Reserve über netzbezogene Komponenten des Strompreises zu finanzieren.
Falls der vorrangige EE-Strom regional nicht reicht oder die vorhandenen Netze es nicht schaffen den EE-Strom von anderswo an die Steckdose zu bekommen, braucht es also Kapazitätshalter und standby-Kraftwerke. Jetzt wissen aufgeklärte Verbraucher längst, dass standby vermeidbare Verschwendung ist. Bezahlen sollen das wieder die nicht privilegierten Stromverbraucher alleine. Dazu ein klares NEIN!. Da müssen sich die Studienschreiber und in erster Linie ihre Auftraggeber und die Energiewenden-Politiker langsam andere Konzepte und dazu eine verfassungskonforme Finanzierung einfallen lassen.
Stand-by erkennen
Stand-by vermeiden
Stand-by ausschalten
Bye-bye Stand-by

« Letzte Änderung: 03. Dezember 2012, 18:21:07 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #38 am: 03. Dezember 2012, 20:06:05 »
Falls der vorrangige EE-Strom regional nicht reicht oder die vorhandenen Netze es nicht schaffen den EE-Strom von anderswo an die Steckdose zu bekommen, braucht es also Kapazitätshalter und standby-Kraftwerke.
Ja.

Zitat
Jetzt wissen aufgeklärte Verbraucher längst, dass standby vermeidbare Verschwendung ist.
Wieso Verschwendung?
Sie ist nötig. Die Alternative sind entsprechende Speicherkapazitäten. Die gibts auch nicht gratis.
Standby-Kraftwerke sind auch heute schon nötig, um die Lastkurve zu fahren. Das war schon immer so.
Das war auch bisher keine Verschwendung, das war und ist einfach notwendig.

Zitat
Bezahlen sollen das wieder die nicht privilegierten Stromverbraucher alleine. Dazu ein klares NEIN!.
Zustimmung!
Es muss Schluss damit sein, dass die halbe Industrie über solche Privilegien (unzulässige Beihilfen) illegal gefördert wird.

Trotzdem ist es nötig, Stanby-Kraftwerke vorzuhalten und deren Kosten müssen die Stromverbraucher (möglichst alle) tragen - wie auch bisher.

Oder haben Sie eine kostenlose Alternative anzubieten, die ganz ohne Standby-Kraftwerke funktioniert?
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Offline hko

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #39 am: 04. Dezember 2012, 08:38:05 »
Zitat
Jetzt wissen aufgeklärte Verbraucher längst, dass standby vermeidbare Verschwendung ist.
Wieso Verschwendung?
Sie ist nötig. Die Alternative sind entsprechende Speicherkapazitäten. Die gibts auch nicht gratis.
Standby-Kraftwerke sind auch heute schon nötig, um die Lastkurve zu fahren. Das war schon immer so.
Das war auch bisher keine Verschwendung, das war und ist einfach notwendig.

Trotzdem ist es nötig, Stanby-Kraftwerke vorzuhalten und deren Kosten müssen die Stromverbraucher (möglichst alle) tragen - wie auch bisher.
Stanby-Kraftwerke = Schattenkraftwerke sind zwar notwendig, aber dafür sind auch hier wieder andere zuständig.
Also ein weiterer Kardinalfehler in Verbindung mit PV- und Windkraft-Anlagen.

Siehe auch:
der Kardinalfehler besteht in Wirklichkeit in der Trennung von Erzeugung und Verteilung. Diese Trennung war sicher gut gemeint, um allen Anbietern die Möglichkeit zu geben, ihren Strom über die vorhandenen Netze zu vertreiben.
 
Aber wie heißt es so schön: das Gegenteil von gut gemeint ist gut gemacht.

Jetzt haben wir die Situation, dass jemand ein Kraftwerk irgendwohin (z.B. Offshore) bauen kann ohne sich auch um die Verteilung kümmern zu müssen.

Ergebnis: Es werden Kraftwerke gebaut. Für die Netze sind ja andere zuständig und der erzeugte oder auch nicht erzeugte Strom wird wird sowieso per Gesetz bezahlt.

Diese Kardinalfehler sind bereits beim Start der Trennung von Erzeugung/Verteilung und der Einführung der EEG vorhanden gewesen. Sie werden jetzt mit dem verstärkten Ausbau von PV- und Windkraft-Anlagen für jeden erkennbar und für die nicht priviligierten Verbraucher schmerzlich fühlbar.

Gruß hko

Offline superhaase

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #40 am: 04. Dezember 2012, 12:27:50 »
Diese Kardinalfehler sind bereits beim Start der Trennung von Erzeugung/Verteilung und der Einführung der EEG vorhanden gewesen.
Was Sie da als Kardinalfehler bezeichnen, ist die Grundvorraussetzung für einen Wettbewerb im Strommarkt.
Sie treten offenbar für Monopolstrukturen ein.
Glauben Sie, dass dadurch der Strom billiger würde?
Ich nicht.

Zitat
Sie werden jetzt mit dem verstärkten Ausbau von PV- und Windkraft-Anlagen für jeden erkennbar und für die nicht priviligierten Verbraucher schmerzlich fühlbar.
Glauben Sie, dass bei monopolartiger Einheit von Netzbetreibern und Windkraftanlagen-Betreibern der Windstrom billiger würde?
Dann sehen Sie sich mal die kommende Offshore-Windenergie an, dann sehen Sie, dass Sie da wohl falsche Vorstellungen haben.

Und zum Vorwurf, es würden nun Kraftwerke irgendwohin gebaut (z.B: Offshore), frage ich Sie: Wo wollen Sie denn Windkraftwerke errichten?
Am Stachus in München oder am Alex in Berlin?
Sollten diese nicht dort errichtet werden, wo man am meisten Windstrom ernten kann?

Ich kann Ihre Meinung bzgl. des Kardinalfehlers überhaupt nicht nachvollziehen.
Vielleicht hab ich aber auch wichtige Aspekte übersehen.
Sie sollten das mal genauer erklären, wie eine Einheit von Erzeugern und Verteilern aussehen soll, und wo da die Vorteile im Vergleich zum jetzigen Zustand liegen.
Vielleicht versteh ichs ja dann und kann Ihnen zustimmen. ;)
« Letzte Änderung: 04. Dezember 2012, 12:33:21 von superhaase »
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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #41 am: 04. Dezember 2012, 14:11:24 »
Sollten diese nicht dort errichtet werden, wo man am meisten Windstrom ernten kann?

Da muss ich ausnahmsweise mal widersprechen. Die Windkraftwerke sollten wenn das Potential vorhanden ist, regional installiert werden. Es macht keinen Sinn den Strom im Norden von D zu erzeugen  und quer durch D zu transportieren, wenn regionale Resourcen vorhanden sind. Zu dem dient das dann auch als Alibi für die Stromkonzerne dann wenn viel Windstrom im Norden erzeugt wird, auch den Strom aus den konventionellen Kraftwerken weiterhin mit Volllast zu produzieren und diesen ins Ausland zu exportieren.

Der richtige Weg ist erst mal in Süddeutschland die Windkraft soweit als möglich auszubauen, das spart nicht nur den Leitungsausbau, sondern auch erst mal den extrem teuren Offshore-Ausbau der Windenergie.

Offline superhaase

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #42 am: 04. Dezember 2012, 14:25:24 »
Da muss ich ausnahmsweise mal widersprechen. Die Windkraftwerke sollten wenn das Potential vorhanden ist, regional installiert werden. Es macht keinen Sinn den Strom im Norden von D zu erzeugen  und quer durch D zu transportieren, wenn regionale Resourcen vorhanden sind.
Ja klar, "wenn das Potential vorhanden ist".
Da wird wohl keiner widersprechen.

Eine gesamtwirtschaftliche Betrachtung ist natürlich schon richtig.
Wenn Windstrom aus Bayern halb so viel kostet wie Offshore-Strom, der über teuere Netze nach Bayern transportiert wird, ist klar, was zuerst in Erwägung gezogen werden sollte.
Allerdings sollte man auch die zeitliche Verteilung des Windstroms, die Volllaststundenzahl und somit den erforderlichen Speicherbedarf oder Ausgleichsbedarf und dessen Kosten mit einbeziehen.

Ich bin hinsichtlich einer sicheren 100%-EE-Stromversorgung momentan selbst nicht in der Lage, zu beurteilen, ob wir auf Offshore-Windstrom in Deutschland ganz verzichten können, wie manche behaupten.
Jedenfalls spricht nichts dagegen, erst einmal die Windkraft-Potentiale in Bayern zu heben.
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Offline hko

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #43 am: 04. Dezember 2012, 14:37:11 »
Diese Kardinalfehler sind bereits beim Start der Trennung von Erzeugung/Verteilung und der Einführung der EEG vorhanden gewesen.
Was Sie da als Kardinalfehler bezeichnen, ist die Grundvorraussetzung für einen Wettbewerb im Strommarkt.
Sie treten offenbar für Monopolstrukturen ein.
Glauben Sie, dass dadurch der Strom billiger würde?
Ich nicht.
ich auch nicht, aber ich trete nicht für Monopolstrukturen ein.

Ich wiederhole noch einmal:
der Kardinalfehler besteht in Wirklichkeit in der Trennung von Erzeugung und Verteilung. Diese Trennung war sicher gut gemeint, um allen Anbietern die Möglichkeit zu geben, ihren Strom über die vorhandenen Netze zu vertreiben.
 
Aber wie heißt es so schön: das Gegenteil von gut gemeint ist gut gemacht.

Jetzt haben wir die Situation, dass jemand ein Kraftwerk irgendwohin (z.B. Offshore) bauen kann ohne sich auch um die Verteilung kümmern zu müssen.

Ergebnis: Es werden Kraftwerke gebaut. Für die Netze sind ja andere zuständig und der erzeugte oder auch nicht erzeugte Strom wird wird sowieso per Gesetz bezahlt.
Ich habe allerdings auch keine Idee, was man an Stelle der Trennung von Erzeugung und Verteilung hätte machen können, um einen besseren Wettbewerb zu erreichen.

Und zum Vorwurf, es würden nun Kraftwerke irgendwohin gebaut (z.B: Offshore), frage ich Sie: Wo wollen Sie denn Windkraftwerke errichten?
Am Stachus in München oder am Alex in Berlin?
Sollten diese nicht dort errichtet werden, wo man am meisten Windstrom ernten kann?
und jetzt mit Ihren sinngemäß abgewandelten Worten:
wo sollen PV-Anlagen errichtet werden: in Deutschland, in der Sahara oder gar in Australien? Sollten diese nicht dort errichtet werden, wo man am meisten PV-Strom ernten kann?
und meine Kritik dazu:
Ob der Strom dort auch gebraucht wird und wie er zu den Verbrauchern hier in Deutschland gebracht wird, geht den Erzeuger doch wirklich nichts an. Oder ?  ;D ;D

Ich kann Ihre Meinung bzgl. des Kardinalfehlers überhaupt nicht nachvollziehen.
Vielleicht hab ich aber auch wichtige Aspekte übersehen.
Sie sollten das mal genauer erklären, wie eine Einheit von Erzeugern und Verteilern aussehen soll, und wo da die Vorteile im Vergleich zum jetzigen Zustand liegen.
Vielleicht versteh ichs ja dann und kann Ihnen zustimmen. ;)
wir hatten früher folgende Situation: der Stromerzeuger war auch für die Netze zuständig, mit denen er seinen Strom den Verbrauchern bedarfsgerecht lieferte. Kraftwerke und Netze wurden gleichzeitig geplant und gebaut. Ein Kraftwerk konnte erst in Betrieb gehen, wenn auch die notwendigen Leitungen da waren.
Und genau das klappt jetzt ja nicht. Schon der Anschluss der Offshoer-Windparks an die bestehenden (aber nicht ausreichenden) Netze soll nicht vom Erzeuger sondern vom Netzbetreiber übernommen werden und wird nicht zeitgleich mit dem Bau dieser Anlagen hergestellt. Warum macht man sich jetzt erst Gedanken, wie der Wind-Strom aus Norddeutschland zu den Verbrauchern nach Süddeutschland transportiert werden soll?

Gruß hko

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Re: Staat zwingt Bürger zur Ökostrom-Verschwendung
« Antwort #44 am: 04. Dezember 2012, 14:47:44 »
Den Link zur Studie des BWE zum Potential der Windenergie in den einzelnen Bundesländern hatte ich ja schon früher mal gepostet.

Jedenfalls ist es so dass Bayern und Baden-Württemberg zusammen etwa 1/3 des Potentials an Windenergie ausmachen, wenn man die Nutzung von 1 % der Fläche annimmt.

Die Annahme dass man mit Offshore-Wind heutige Grundlastkraftwerke ersetzen kann, ist abwegig, da auf See auch nur etwa 4000 Volllaststunden herauskommen. Wobei es hier je nach Studie irgendwas zwischen 3.500 - 4.500 Volllaststunden sind. Man wird also immer eine dargebotsunabhängige Erzeugung mit einer Leistung die die vertikale Netzlast übersteigt vorhalten müssen um die Versorgung zu jeder Zeit sicherzustellen. Die Offshore-Windkraft dient meiner Meinung nach nur dazu dass die G4 überhaupt noch einer aktive Rolle in der zukünftigen Energieversorgung spielen können. Ansonsten würde sich ihr Anteil langfristig tatsächlich auf die Bereitstellung einer strategischen Reserve reduzieren.

 

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