@nomos:
Da ist ja wieder die unsinnige Vorrechnung, dass PV-Strom heute ein Vielfaches von Wasserkraftstrom kostet.
Das ist doch keine skandalöse Feststellung, das ist ganz klar so gewollt.
Nochmal ganz geduldig und höflich:
Die derzeitige PV-Vergütung ist eine Investition in die Zukunft, in den Aufbau der Photovoltaik, eine Anschubfinanzierung, um diese langfristig verfügbar und günstig zu machen. Das ist der Zweck des EEG.Original von nomos
... zeigen Sie erst mal auf, wieviel Strom aus deutschen PV-Anlagen in den nächsten Jahren zu welchem Preis nach den vorliegenden Erkenntnissen voraussichtlich geliefert werden können. Wie hoch ist die Umlage für die Verbraucher.
Gibts doch schon.
Einerseits sei nochmal auf die Leitstudien des BMU verwiesen.
Auch der Bundesverband Erneuerbare Energien hat solche Szenarien dargestellt.
Dazu sei noch anzumerken, dass in der Vergangenheit die Prognosen der Politk immer deutlich übertroffen und die Prognosen des Ökobranche immer relativ treffsicher waren.
Diese Studien wurde hier auch im Forum als Antworten auf Ihren ANti-PV-Kreuzzug schon verlinkt. Sie haben diese aber immer ignoriert.
Beispielsweise geht die Studie
„Struktur und Dynamik einer Stromversorgung mit einem hohen Anteil\" für das Jahr 2020 von einem Anteil von 23 TWh an der Stromerzeugung aus, wobei die Onshore-Windkraft 70 TWh liefern soll. Die PV bringt also schon im Jahr 2020 immerhin 1/3 der Onshore Windkraft, und fast schon so viel wie die Laufwasserkraftwerke. Also einen Anteil von etwa 4% an der Stromerzeugung. Dass das nun auf der Seite des eigentlich maßgeblichen Nettostromverbrauchs deutlich mehr ist, haben wir bei den Zahlen für 2008 gesehen, wie Sie mit egn schon mal diskutiert - und leider auch nicht verstanden - hatten: Anteil an der Bruttoerzeugung war 0,65%, und Anteil am Nettoverbrauch war knapp über 1%.
Das ist aber noch nicht das Ende der Entwicklung. Die sehr pessimistische Prognose des BMU geht 2050 von mindestens 10% PV am Strommix aus. Das ist schon kein unbedeutender Beitrag mehr. Von einer Förderung oder einem EEG ist dann schon längst keine Rede mehr.
Die Zubauraten bei der PV sind aber heute schon viel höher, als dort angenommen wurde. Sie weren auch weiter wachsen und nicht stagnieren, bei schneller sinkenden Vergütungen.
Es gibt auch viele Stimmen in der Branche der Erneuerbaren Energien, die eine viel stürmischere Entwicklung vorhersagen, weil nach dem Unterschreiten der Netzparität ein kräftiger Nachfrageschub in der PV auch ganz unabhängig von einer EEG-Förderung erwartet wird.
Dies sagte auch auch Herr Brannigan in dem oben verlinkten Interview.
Nochmal zur Erinnerung: Die Prognosen der Ökobranche wurden bisher relativ gut erfüllt, die der Regierung deutlich übertroffen. Dazu gabs hier schon mal einen Link auf einen entsprechenden Artikel.
Damit wird der Markt des Haushaltsstroms, der aus dem Netz gedeckt wird, abnehmen. Die Leute werden zuerst ihren eigenen PV-Strom verbrauchen.
Es wird sich ab einem bestimmten Abstand der PV-Stromgestehungskosten zum Netzbezugspreis ganz ohne irgendeine Förderung lohnen, auf dem eigenen Dach eine PV-Anlage zu errichten. Das Potential an geeigneten Dächern ist noch riesig.
Auch darauf geht die Leitstudie des BMU ein.
Der nicht selbst verbrauchte Überschussstrom wird dann zu Marktpreisen ins Netz gespeist und drückt die Strompreise. und drängt die Stromkonzerne weiter zurück.
Zumindest teilweise wird das später auch auf das Gewerbe zutreffen.
Dies ist der Grund, warum hier ein enormer Zuwachs der PV erwartet wird.
Und genau das ist es, wovor die Stromkonzerne sich fürchten.
Auf lange Sicht wird es m.E. die marktbeherrschenden Stromriesen nicht mehr geben. Sie werden sich wohl mittels ihrer Netztöchter mehr oder weniger aufs Netzmanagement und auf das Kontrollgeschäft zur Angebots-, Speicherungs- und Nachfragesteuerung konzentrieren.
Zeigen Sie auf, dass es dazu keine effektiveren ökonomische und ökologische Alternativen gibt um die Energie- und Umweltziele zu erreichen.
Weiter in der Zukunft, wenn die Stromversorgung komplett auf EE umgestellt sein wird, was ja der neue BUM Röttgen für spätestens 2050 anpeilt, wird die PV die billigste Stromart sein, wie ich Ihnen schon mal ausführlich vorgerechnet hatte.
Aber auch darauf sind Sie nicht weiter eingegangen, nomos.
Das weitere wichtige Argument für die PV, ihre weitgehende Antizyklität zur Onshore-Windkraft (jahreszeitlich und auch wettermäßig), ist für die zukünftige Versorgungssicherheit von großer Bedeutung. Dies verstetigt das Stromangebot aus erneuerbaren Energien und vermindert und verbilligt somit den Reserve- und Regelaufwand.
Ferner wird in Zukunft, wenn z.B. die Nachtspeicherheizungen wieder verschwinden, der Bedarfsunterschied zwischen Tag und Nacht wieder größer werden. Die Photovoltaik liefert tagsüber Strom, ein weiterer Pluspunkt.
Hinsichtlich Nachfrage und Netzstabilität darf die installierte PV-Leistung durchaus in den Bereich der installierten Onshore-Windleistung kommen.
Es fehlt bis jetzt die befriedigende und nachvollziehbare Antwort auf die Frage:
Die von den heutigen und künftigen Verbrauchern zu zahlende PV-Umlage deckt die Kosten und landet zunehmend als Profit bei den Investoren - was haben die Verbraucher, das Klima und die Umwelt davon?
Gegen den zur Zeit überhöhten Profit aufgrund der Überförderung muss gehandelt werden. Da sind sich ja alle hier einig.
Ein zunehmender Profit der PV-Investoren ist also hier nicht das Thema.
Alles andere ist längst beantwortet.
Die Verbraucher haben in Zukunft eine nachhaltige und kostengünstige Stromversorgung, weil PV-Strom in ferner Zukunft der günstigste Strom sein wird Überschusseinspeisung zu beliebigen Marktpreisen (die dadurch gedrückt werden), wenn mit der Deckung des Eigenverbrauchs die PV-Anlage schon rentabel ist.
Das Klima und die Umwelt haben was davon, weil mit einem umfassenden und vielfältigen Quellen-Mix am schnellsten und einfachsten eine CO2-freie Stromerzeugung realisiert werden kann, die auch keine Raubbau an Landschaften erfordert.
ciao,
sh