@holdi411
Ihr wohltuend sachlicher Beitrag ignoriert einige bei den Preisvergleichsportalen jederzeit nachprüfbare Fakten:
An der Bonusköderjagd nach Neukunden beteiligen sich auch eine Reihe von Stadtwerken, Regionalversogern und Töchter von Energiekonzernen.
Das Bonuspreiskonzept wird von den marktführenden Preisvergleichsportalen durch verschiedene Maßnahmen gefördert, schließlich profitieren sie von jedem Lieferantenwechsel.
"Schläfer" (Kunden, die ungern den Lieferanten wechseln) sind für Lieferanten die beliebteste Kundengruppe. Sie durch Ankündigungen von Preiserhöhungen unsanft zu wecken, ist daher verpönt. Der Wegfall eines Bonus ist mithin die "leiseste" Methode einer Preiserhöhung.
Es ist eine Illusson, dass Produkte ohne Bonus immer die bessere Wahl sind. Ihr einziger Vorteil besteht darin, dass Preiserhöhungern nicht ohne Weiteres die Wahrnehmungsschwelle des Kunden unterlaufen können. Natürlich sind mir die zahlreichen Versuche bekannt, Preiserhöhungen in harmlosen Texten und bunten Bildchen zu verstecken! Die dreisteste Methode ist mir bei einer Konzerntochter untergekommen, die mir die neuen "günstigen" Preise per versuchten Telefonabschluss Ziffer für Ziffer vorlas, meine Bitte um ein schriftliches Angebot per Mail aber sofort ablehnte.
Ich sehe nur zwei Wege, aus der Sackgasse der vorherrschenden Preismodelle zu kommen:
1. Die große Mehrheit der Wechselwilligen wechselt die Bonustarife konsequent jedes Jahr und führt damit dieses Modell durch permanente Verluste der Anbieter ad absurdum.
2. Es findet sich eine bedeutende Anzahl an Wechselwilligen und eine geeignete Plattform, die ihren Wechsel von kundenfreundlichen Randbedingungen abhängig macht, z.B. Bestandskunden erhalten zumindest die gleichen Preise wie Neukunden, Preisanpassungen erfolgen vorzugweise und transparent zum 01.01., weil zu diesem Zeit die "Einkaufskonditionen" wie Netzentgelte, verordnete Umlagen feststehen. Von der "bedeutenden" Anzahl hängt ab, ob sich Lieferanten auf einen solchen Deal einlassen!