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Autor Thema: 800.000 Haushalte mit Strom- oder Gassperre  (Gelesen 10423 mal)

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Offline tangocharly

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800.000 Haushalte mit Strom- oder Gassperre
« Antwort #1 am: 10. Juli 2008, 12:05:56 »
Wenn diese Fälle in die Justiz müssen, dann steht dem Gasboykott bald auch ein Boykott durch die Richter gegenüber.

Und die \"Privatisierungs-Politiker\" sitzen gerade über Goethes \"Zauberlehrling\" und studieren, suchen nach den Auswegen:

Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los.


Kein Mensch wird jemals verstehen, warum eine Nation, die sich einmal der \"Sozialen Marktwirtschaft\" verschrieben hatte, so blauäugig sein konnte, sich in den Rachen von Heuschrecken zu begeben, um die Daseinsvorsorge abzusichern, weil Selbige angstvoll vor den \"Kräften des Wärmemarktes\" zu Marmor erstarren werden.
<<Der Preis für die Freiheit ist die Verantwortung>>

Offline RR-E-ft

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800.000 Haushalte mit Strom- oder Gassperre
« Antwort #2 am: 10. Juli 2008, 12:21:56 »
@NN

Die genannte Zahl ist mehr als erschreckend.


@tangocharly

Ich teile Ihre Auffassung nicht.

Die zunehmenden Fälle der Versorgungssperren (woher die genannte Zahl stammt, weiß ich nicht) betreffen Verbraucher, welche ihre unbestrittenen Rechnungen aufgrund ihrer wirtschaftlichen Lage leider nicht mehr bezahlen können. Das hat nichts mit Boykott zu tun, sondern mit Zahlungsunfähigkeit. Einen Boykott gibt es auch gar nicht.

Sollten dahinter 800.000 zu erwartende Privatinsolvenzen stehen, so wird die Justiz dafür gerüstet sein (müssen).

Nicht betroffen sind Verbraucher, die sich juristisch gegen erhöhte/ überhöhte  Preise zur Wehr setzen, Rechnungsbeträge kürzen und die Beträge, um die gekürzt wurde, bis zur endültigen juristischen Klärung beiseite legen. Denn diese werden bereits bei den Versorgern im automatisierten Mahnlauf so ausgesteuert, dass sie keine Sperrandrohung erhalten. Wenn sie doch einmal eine Sperrandrohung erhalten sollten handelt es sich um Missverständnisse und die Androhung wird auf Nachfrage sofort zurückgenommen. Solche Fälle kommen immer mal wieder vor. Den Stadtwerken Gotha ist ein solches bedauerliches Missverständnis ebenso passiert wie den Stadtwerken Glücksstadt und anderen.

Diejenigen Verbraucher, die sich juristisch zur Wehr setzen, sind keine Boykotteure. Diejenigen Verbraucher, welche unbestrittene Rechnungen nicht mehr begleichen können, auch nicht. Im letzteren Fall ist der Sozialstaat gefordert, der jedoch zunächst einmal den Energiekonzernen immer höhere Milliardenbeträge in die Hände spielt, sei es durch unentgeltliche Zuteilung von Verschmutzungsrechten, die Verlängerung von AKW- Laufzeiten, höhere Renditen bei den Netzkosten....

Dass der Staat jeden Euro auch nur einmal ausgeben kann, entweder an Bedürftige oder als verkappte Subevention an die Energiekonzerne, ist auch klar. Offensichtlich halten einige Politiker die Energiekonzerne für bedürftiger oder sie hoffen darauf, diese würden steigende Gewinne an die Kunden zurückgeben. Letztere Hoffnung geziemt sich für einen verantwortungsvollen Politiker nicht. Sie ist auch durch nichts zu begründen. Hinsichtlich längerer AKW- Laufzeiten haben RWE und EnBW es abgelehnt, mit Zusatzgewinnen die Strompreise zu subventionieren. Diese werden weiter steigen. Das scheint beschlossene Sache zu sein.

Offline ESG-Rebell

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800.000 Haushalte mit Strom- oder Gassperre
« Antwort #3 am: 10. Juli 2008, 14:47:20 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Sollten dahinter 800.000 zu erwartende Privatinsolvenzen stehen, so wird die Justiz dafür gerüstet sein (müssen).
Wie unsere Gesellschaft die dabei entstehenden Kosten, sozialen Spannungen und \"spektakulär drastischen\" Einzelfälle verkraften wird, wenn zwei Prozent(!) der Bevölkerung (84 Mio. Einwohner, 40 Mio Haushalte) in kurzer Zeit insolvent werden, steht nochmal auf einem anderen Blatt.

Sicher ist jedenfalls, dass diejenigen denen es noch nicht so schlecht geht, über Steuern, Kosten und Abgaben die Zeche zahlen dürfen (wie üblich).

Gruss,
ESG-Rebell.

Offline RR-E-ft

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800.000 Haushalte mit Strom- oder Gassperre
« Antwort #4 am: 10. Juli 2008, 15:07:50 »
@ESG-Rebell

Ein Jammer. Natürlich erfordert das Sozialstaatsprinzip. dass die Leistungsfähigen die wirtschaftlich Schwächeren stützen, so wie früher viele Bundesländer das wirtschaftlich zurückgebliebene Bayern unterstützten (woran sich nun die Bayern nicht mehr erinnern können/ wollen). So sind wir nach dem Grundgesetz verfasst. In weitaus härteren Zeiten hat die Gesellschaft die Eingliederung von Millionen Entwurzelten verkraftet, die im Osten alles verloren hatten und oft mit nichts weiter als den eigenen Kleidern auf dem Leib ankamen.

So lange die Sozialgemeinschaft in der Lage ist, den Energiekonzernen regelmäßig Milliardengeschenke zuzuschustern, sollte genügend Kraft vorhanden sein, die wirklich Bedürftigen auch zu unterstützen. Sollte mal ein Unfall in einem AKW ganze Landstriche unbewohnbar machen, muss sich die Gesellschaft schließlich die daraus erwachsenden Folgen (Gebietsaufgaben/ Umsiedlung) auch leisten können. In Zeiten der Not darf man nicht nach Geld fragen. Insgesamt ging es den Deutschen sicher selten besser als heute, nur dass die Vermögen innerhalb der Gemeinschaft halt \"etwas\" ungleich verteilt sind und sich die Schere stetig weiter vergrößert. Wenn der Staat den Bürgern etwas Gutes tun will, geht es oft schon lange nicht mehr um die Bedürftigkeit, sondern der Staat verteilt Milliardenbeträge nach dem Gießkannen- Prinzip. Wenn man dies abstellen täte, könnte man staatliche Hilfen wohl auf die wirklich Bedürftigen fokussieren, von denen es leider immer mehr gibt. Die sog. Mitte sitzt zwischen den Stühlen.

Offline e-Stromer

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800.000 Haushalte mit Strom- oder Gassperre
« Antwort #5 am: 11. Juli 2008, 02:29:23 »
Zitat
von RR-E-ft „Versorgungssperren (woher die genannte Zahl stammt, weiß ich nicht)“

Könnte so gewesen sein:

Berno tat Rich W. Egoist gefragt haben…
auch Edi n. Bay Willnochmehr …
vatt en Fall und in welcher Höhe noch dazu kommt,
ergibt diese Summe … 800.000 (zuviel)

NEIN:

Siehe Ausschnitt-Text von Attac:

\"Die vier Konzerne herrschen tatsächlich wie Monarchen über den Strommarkt.

Statt soziale Preise zu gewährleisten und in erneuerbare  Energien zu investieren,
erwirtschaften sie Rekordgewinne, um mit  gefüllten Kassen international
zu expandieren\", sagte Alexis Passadakis, ebenfalls vom attac-Koordinierungskreis.
So gelinge es den Stromkonzernen, Eigenkapitalrenditen von bis zu 31 Prozent (RWE 2006)  zu erzielen.
Innerhalb weniger Jahre erhöhten sie die Strompreise um mehr als 30 Prozent.
Ihre Marktmacht ermöglicht es ihnen, die Preisgestaltung an der Strombörse in Leipzig zu manipulieren.
 
Gleichzeitig wird jährlich mehr als 800.000 Menschen in Deutschland
der Strom oder das Gas abgedreht
, weil sie die hohen Rechnungen nicht  bezahlen können.“


Informationen im Internet:
http://www.attac.de/energiekonzerne/cms

Bilder der Aktion:
http://www.attac.de/aktuell/stromkonzerne

Gruß
e-Stromer

Offline RR-E-ft

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800.000 Haushalte mit Strom- oder Gassperre
« Antwort #6 am: 11. Juli 2008, 11:02:44 »
@e-stromer

Also soll die Zahl von Attac stammen?
Haben die bundesweit durchgezählt?

Woher die genannte Zahl stammt, ist für mich immer noch nicht ersichtlich.

Egal:

Jeder Fall ist einer zu viel.

Offline Cremer

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800.000 Haushalte mit Strom- oder Gassperre
« Antwort #7 am: 11. Juli 2008, 11:09:48 »
@Fricke

falsch, nicht:

Zitat
weil sie die hohen Rechnungen nicht bezahlen können

sondern

\"weil sie die hohen Rechnungen nicht bezahlen wollen\"

Also insofern 2 weniger :D :D :D
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

info@bifep-kh.de
www.bifep-kh.de
gerd@cremer-kreuznach.de

Offline RR-E-ft

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800.000 Haushalte mit Strom- oder Gassperre
« Antwort #8 am: 11. Juli 2008, 11:36:36 »
@Cremer

Das Thema ist keinesfalls lustig. Die Gas- und Stromversorgung wird gesperrt, weil die Kunden ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Das ist bitter. Mir ist kein Fall bekannt, in dem eine Sperre erfolgte, nachdem sich ein Kunde juristisch gegen überhöhte Preise zur Wehr setzte.

Offline nomos

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800.000 Haushalte mit Strom- oder Gassperre
« Antwort #9 am: 11. Juli 2008, 13:21:27 »
Zitat
Original von RR-E-ft
@e-stromer

Also soll die Zahl von Attac stammen?
Haben die bundesweit durchgezählt?

Woher die genannte Zahl stammt, ist für mich immer noch nicht ersichtlich.

Egal:

Jeder Fall ist einer zu viel.
    Herr Peters müsste die Quelle kennen:
Berliner Zeitung

.. und die hohen Steuern und Abgaben auf Haushaltsenergie gehen in Ordnung. Hauptsache der Verbraucher wird trotz enorm gestiegener Steuereinnahmen weiter zu Gunsten des Staatssäckels zur Kasse gebeten, auch wenn dessen Kasse längst leer ist!?  X([/list]

Offline RR-E-ft

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800.000 Haushalte mit Strom- oder Gassperre
« Antwort #10 am: 11. Juli 2008, 13:36:01 »
@nomos

Wenn es richtig sein soll, dass der Sozialstaat dafür einzustehen hat, dass auch zahlungsunfähige Kunden weiter Energie beziehen können, weil etwa auf Elektrizität nicht verzichtet werden kann, wie auch auf die Heizung der Wohnung, dann braucht der Staat gewiss auch Steuereinnahmen, aus denen er die entsprechende Unterstützung bestreiten kann.

Möglicherwiese kann der Staat Sie persönlich von der Steuer- und Abgabenlast befreien, wenn Sie sich im Gegenzug verbindlich verpflichten, in Energiearmut geratene Mitbürger zuverlässig zu unterstützen.
Eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Energie ist europarechtlich nicht im Alleingang möglich. Die EU arbeitet aber derzeit an einem verringerten Mehrwertsetuersatz auf Energie. Sollte die Mehrwertsetuer auf Energie EU- weit abgesenkt werden, wird der Verein wohl sicher dagegen keine Protestdemonstration organisieren.

Offline nomos

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800.000 Haushalte mit Strom- oder Gassperre
« Antwort #11 am: 11. Juli 2008, 17:08:00 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Wenn es richtig sein soll, dass der Sozialstaat dafür einzustehen hat, dass auch zahlungsunfähige Kunden weiter Energie beziehen können, weil etwa auf Elektrizität nicht verzichtet werden kann, wie auch auf die Heizung der Wohnung, dann braucht der Staat gewiss auch Steuereinnahmen, aus denen er die entsprechende Unterstützung bestreiten kann.
    @RR-E-ft  richtig,  die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.  Das Steuersystem und insbesondere die Umsatzsteuer liefern dafür kein gutes Beispiel.  

    Ein Verzicht auf die Zusatzprofite bei den Steuern und Abgaben aufgrund der Inflation bei den Energiepreisen ist kein Widerspruch zum Sozialstaat, das Gegenteil ist der Fall (Stichwort: Kalte Progression).  Es geht  da einmal um die Energiepreise und die mit der damit verursachten Inflation bedingten zusätzlichen Steuereinnahmen. Der Staat sollte die schädliche Inflation nicht auch noch anheizen. Außerdem wird gerade das deutsche Steuersystem und der volle Mehrwertsteuersatz für Energie zum Heizen und Kochen oder auch für Arznei oder Essen auf Rädern  einem Sozialstaat nicht gerecht. Wer wehrt sich denn gegen einen ermäßigten Steuersatz und versteckt sich da gerne hinter Europa? Eben hat der französische Staatspräsident diesen ja gefordert. Außerdem gibt es genügend Unterschiede in der Steuer- und Abgabenbelastung auf Energie in Europa, das Argument \"Europa hindert\" taugt nicht viel.  

    Völlig unsozial sind die mehr oder weniger hingenommenen Milliardenverluste aufgrund von Steuerbetrug, gerade bei der Umsatzsteuer.

    Wenn die Energiepreise sich ungebremst so weiter entwickeln, der Staat ist daran ja wohl unstreitig beteiligt, dann werden die \"zahlungsunfähigen Kunden\" weiter zunehmen >800.000. Wie ist Ihre Prognose? Welcher Teil der Bevölkerung wird denn soziale Energiehilfe in den nächsten zehn Jahren benötigen?

    Ich erwarte schon aus Erfahrung keine persönliche Steuer- und Abgabenbefreiung, allerdings einen sparsamen Umgang mit dem Geld der Bürger und ein einfacheres und damit auch gerechteres Steuersystem. Die deutsche Steuer- und Abgabenliteratur ist ja unangefochtener Weltmeister was den Umfang und den Regelungsdschungel betrifft.

    Das Argument, Steuer- und Abgabensenkungen werden durch höhere Gewinne der Energiekonzerne wieder ausgeglichen halte ich  für eine vorauseilende Kapitulation, die ich gerade von Verbraucherschützern nicht erwarte. Man könnte sonst ja gleich auf  solch  \"märchenhaften\" Gesetze wie das EnWG verzichten.

Offline RR-E-ft

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« Antwort #12 am: 11. Juli 2008, 17:16:55 »
@nomos

Ich trage mich keinesfalls  mit dem Gedanken, mit Ihnen das deutsche Steuersystem von A bis Z durchzudeklinieren. Ich habe darauf verwiesen, was sich in Bezug auf die Mehrwertsteuer auf Energie auf der Ebene der EU womöglich bewegt. Es hält Sie wohl niemand davon ab, sich auf den Job des Bundesfinanzministers zu bewerben, wenn Sie meinen, dass das etwas für Sie wäre.  Sie könnten sich ggf. auch dem aktuellen Minister als Experte zur freien Mitarbeit anempfehlen. Womöglich lesen wir dann schon nächste Woche in der Zeitung, dass die sog. Konzessionsabgaben (vertragliche Entgelte zwischen Energienetzbetreibern und Gemeinden) abgeschafft wurden. Dazu, wie die Städte und Gmeinden den resultierenden Einnahmeausfall ausgleichen können, fällt Ihnen womöglich auch noch etwas ein.

Es gibt bereits Energiearmut bei vielen  Haushalten im Land. Die Zahl der betroffenen Haushalte droht sich weiter zu erhöhen. Und es werden in diesen Fällen staatliche Hilfen benötigt. Das sind die bedauernswerten Fakten.

Offline nomos

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800.000 Haushalte mit Strom- oder Gassperre
« Antwort #13 am: 12. Juli 2008, 00:17:09 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Ich trage mich keinesfalls  mit dem Gedanken, mit Ihnen das deutsche Steuersystem von A bis Z durchzudeklinieren. Ich habe darauf verwiesen, was sich in Bezug auf die Mehrwertsteuer auf Energie auf der Ebene der EU womöglich bewegt. Es hält Sie wohl niemand davon ab, sich auf den Job des Bundesfinanzministers zu bewerben, wenn Sie meinen, dass das etwas für Sie wäre.  Sie könnten sich ggf. auch dem aktuellen Minister als Experte zur freien Mitarbeit anempfehlen. Womöglich lesen wir dann schon nächste Woche in der Zeitung, dass die sog. Konzessionsabgaben (vertragliche Entgelte zwischen Energienetzbetreibern und Gemeinden) abgeschafft wurden. Dazu, wie die Städte und Gmeinden den resultierenden Einnahmeausfall ausgleichen können, fällt Ihnen womöglich auch noch etwas ein.
    @RR-E-ft, wenn ich Eier für ein Spiegelei will, muß ich die nicht selbst legen. Und jetzt kommen Sie auch mit dem Argument, weil die Städte und Gemeinden mit der Konzessionsabgabe kalkulieren und das Geld brauchen ist sie auch gerechtfertigt. Wie wurde denn der Finanzbedarf in den neuen Bundesländern geregelt, als die Konzessionsabgabe dort noch verboten war? 99 Prozent der Städte und Gemeinden kassieren die höchst mögliche Konzessionsabgabe. Wie sieht das z.B. bei der Gewerbesteuer aus? Beim gutmütigen Verbraucher kann man sich das erlauben, da ist ja keine Konkurrenz und kein Wettbewerbsnachteil sichtbar. Aber wir wollen doch das deutsche Steuer- und Abgabensystem nicht durchdeklinieren. Also lassen ich das mal jetzt.
Zitat
Original von RR-E-ft
Es gibt bereits Energiearmut bei vielen  Haushalten im Land. Die Zahl der betroffenen Haushalte droht sich weiter zu erhöhen. Und es werden in diesen Fällen staatliche Hilfen benötigt. Das sind die bedauernswerten Fakten.
    @RR-E-ft, die Notwendigkeit von staatliche Hilfen wird nicht geringer, wenn der Staat die Energiepreise zunehmend mit Steuern und Abgaben belastet. Es wird da auf Dauer mehr Verlierer als Gewinner geben. Eine ungebremste Entwicklung führt zu immer mehr Hilfsbedürftigen. Sorry, aber das ist nicht meine Vorstellung einer sozialen Marktwirtschaft mit dem Slogan von Ludwig Erhard \"Wohlstand für Alle\".
PS: Der baden-württembergische Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident Ernst Pfister will die Steuerbelastung reduzieren.

Offline RR-E-ft

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« Antwort #14 am: 14. Juli 2008, 14:46:50 »
@nomos

Man könnte meinen, es sei der gleiche Minister, der gegen die besonders hohen Strom- und Erdgaspreise im deutschen Südwesten nichts unternommen hat.

 

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