@NN
Die genannte Zahl ist mehr als erschreckend.
@tangocharly
Ich teile Ihre Auffassung nicht.
Die zunehmenden Fälle der Versorgungssperren (woher die genannte Zahl stammt, weiß ich nicht) betreffen Verbraucher, welche ihre unbestrittenen Rechnungen aufgrund ihrer wirtschaftlichen Lage leider nicht mehr bezahlen können. Das hat nichts mit Boykott zu tun, sondern mit Zahlungsunfähigkeit. Einen Boykott gibt es auch gar nicht.
Sollten dahinter 800.000 zu erwartende Privatinsolvenzen stehen, so wird die Justiz dafür gerüstet sein (müssen).
Nicht betroffen sind Verbraucher, die sich juristisch gegen erhöhte/ überhöhte Preise zur Wehr setzen, Rechnungsbeträge kürzen und die Beträge, um die gekürzt wurde, bis zur endültigen juristischen Klärung beiseite legen. Denn diese werden bereits bei den Versorgern im automatisierten Mahnlauf so ausgesteuert, dass sie keine Sperrandrohung erhalten. Wenn sie doch einmal eine Sperrandrohung erhalten sollten handelt es sich um Missverständnisse und die Androhung wird auf Nachfrage sofort zurückgenommen. Solche Fälle kommen immer mal wieder vor. Den Stadtwerken Gotha ist ein solches bedauerliches Missverständnis ebenso passiert wie den Stadtwerken Glücksstadt und anderen.
Diejenigen Verbraucher, die sich juristisch zur Wehr setzen, sind keine Boykotteure. Diejenigen Verbraucher, welche unbestrittene Rechnungen nicht mehr begleichen können, auch nicht. Im letzteren Fall ist der Sozialstaat gefordert, der jedoch zunächst einmal den Energiekonzernen immer höhere Milliardenbeträge in die Hände spielt, sei es durch unentgeltliche Zuteilung von Verschmutzungsrechten, die Verlängerung von AKW- Laufzeiten, höhere Renditen bei den Netzkosten....
Dass der Staat jeden Euro auch nur einmal ausgeben kann, entweder an Bedürftige oder als verkappte Subevention an die Energiekonzerne, ist auch klar. Offensichtlich halten einige Politiker die Energiekonzerne für bedürftiger oder sie hoffen darauf, diese würden steigende Gewinne an die Kunden zurückgeben. Letztere Hoffnung geziemt sich für einen verantwortungsvollen Politiker nicht. Sie ist auch durch nichts zu begründen. Hinsichtlich längerer AKW- Laufzeiten haben RWE und EnBW es abgelehnt, mit Zusatzgewinnen die Strompreise zu subventionieren. Diese werden weiter steigen. Das scheint beschlossene Sache zu sein.