Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: \"Lobby für Atomkonzerne\"  (Gelesen 7645 mal)

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Offline kamaraba

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\"Lobby für Atomkonzerne\"
« am: 29. Juni 2008, 23:26:35 »
\"Lobby für Atomkonzerne\" Gabriel attackiert Union
Zitat
\"Das könnten die Betreiber freiwillig und ohne Genehmigung sofort tun, um die Laufzeiten der sichersten Reaktoren bis weit über 2020 hinaus zu verlängern und damit viel Geld zu verdienen.\"
Gruss aus der EnBW-Hauptstadt Karlsruhe
www.Faire-Energiepreise.de

Offline RR-E-ft

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\"Lobby für Atomkonzerne\"
« Antwort #1 am: 30. Juni 2008, 13:07:15 »
Woher Herr Kauder die Hoffnung nimmt, dass die Zusatzgewinne der AKW- Betreiber entgegen geltendem Aktienrecht an die Kunden verteilt würden, erschließt sich nicht.

Seit wann verteilt jemand seine Gewinne an Kunden und nicht an die Aktionäre? Der Jurist müsste wissen, dass das eine Untreue zu Lasten der Aktionäre darstellen könnte.

Zudem kauft ja kein Haushaltskunde seinen Strom direkt ab Atomkraftwerk. Wer sollten also die Kunden sein, denen die Zusatzgewinne zufließen sollen?!

Offline superhaase

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\"Lobby für Atomkonzerne\"
« Antwort #2 am: 30. Juni 2008, 17:13:51 »
An solchen Äußerungen wie der von Herrn Kauder sieht man mal wieder, wie gedankenlos oberflächlich hier manche Politker das Thema betrachten.
Er macht sich nicht mal die Mühe, tiefgründig und sachlich richtig zu argumentieren.
Traurig!
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

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\"Lobby für Atomkonzerne\"
« Antwort #3 am: 30. Juni 2008, 18:21:37 »
@sh

Das erscheint nicht fair. Man weiß schon nicht, welche Mühe sich Herr Kauder gegeben hat. Möglicherweise wurde er verkürzt wiedergegeben. Zudem hilft manchem alle Mühe nichts, ohne dass man daraus einen Vorwurf erheben könnte.

Offline superhaase

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\"Lobby für Atomkonzerne\"
« Antwort #4 am: 30. Juni 2008, 18:24:08 »
Das ist nun auch wieder wahr.  :tongue:
8) solar power rules

Offline RR-E-ft

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\"Lobby für Atomkonzerne\"
« Antwort #5 am: 02. Juli 2008, 18:59:18 »
Milchmädchenrechnung?

Zitat
Die Energiekonzerne sollten nach Auffassung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Gewinne aus einer möglichen längeren Laufzeit von Atomkraftwerken zur Senkung der Strompreise nutzen. \"Wenn man Gewinne macht, kann man die ja in die Preissenkung mit hineinbringen\", sagte die CDU-Vorsitzende im Sommerinterview von Sat.1 Nachrichten und des Senders N24.

Strom teuer verkaufen und aus den entsprechenden Gewinnen die Strompreise senken? Klingt merkwürdig.

Frage an MdB Rainer Brüderle

Offline RR-E-ft

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\"Lobby für Atomkonzerne\"
« Antwort #6 am: 09. Juli 2008, 17:42:16 »
Womöglich dachten einige wirklich, die Bürger für dumm verkaufen zu können.


RWE widerspricht der CDU.

Zitat
Die Aussicht wirkte verlockend: Bei längeren Laufzeiten von Kernkraftwerken könnte der Strompreis sinken, hieß es aus der CDU. Doch Biblis-Betreiber RWE dementierte umgehend.

Laufzeitverlängerung führt nicht zur Strompreissenkung, sagt die SPD.

Zitat
Es gibt keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Nutzung der Atomkraft und der Entwicklung der Strompreise. Im liberalisierten Strommarkt bestimmt der Preis der letzten teuren Kilowattstunde, die den Bedarf abdeckt, den gesamten Strompreis an der Strombörse unabhängig vom Primärenergiemix. Atomkraftwerke sichern die Grundlast und werden nicht bei Spitzenbedarf zugeschaltet. Dafür sind Gaskraftwerke oder alte ineffiziente Kohlekraftwerke da, die wegen der Brennstoffkosten eben teuer produzieren.

Sagt auch EnBW- Chef Villis, der das Angebot der Bundeskanzlerin ablehnt.

Zitat
EnBW-Chef Hans-Peter Villis hat sich gegen den Vorstoß ausgesprochen, mit den Gewinnen aus der Atomkraft den Strompreis zu senken oder zu stabilisieren. Villis sagte am Mittwoch in Stuttgart, er halte nichts von einem entsprechenden Vorschlag. Er rechne weiter mit einem steigenden Strompreis. Er sehe eigentlich nur eine Richtung, «weiter nach oben».

Antwort von MdB Rainer Brüderle (FDP)

Er stört sich wohl nicht daran, dass die Erwartung auf einem Gutachten des auch von den deutschen Stromkonzernen finanzierten Instituts (EWI Köln) gründet. Er erkennt aber wohl auch, dass die Laufzeitverlängerung Ersatzinvestitionen in den Kraftwerkspark verhindern und damit die derzeitigen Marktstrukturen zementieren wird. Ausländische Investoren würden vom deutschen Stromerzeugungsmarkt ferngehalten und die Marktmacht des bestehenden Erzeugeroligopols so auf Jahrzente hinaus abgesichert.  

Die Antwort, ob eine Laufzeitverlängerung zu sinkenden Strompreisen führt, haben die Energiekonzerne nun schon selbst eindeutig beantwortet. Dies wird jedenfalls nicht der Fall sein.

Es scheint so, als hätten einzelne  Poltiker die Energiekonzerne deutlich falsch verstanden. Es geht um die Zusatzgewinne der Konzerne bei einer Laufzeitverlängerung, die rechtlich allein den Aktionären zustehen.

Ob man davon einzelnen aus Sicht der Energiewirtschaft verdienten Poltikern nach deren möglichem Wechsel aus dem Politikbetrieb zur Energiewirtschaft etwas zukommen lässt, steht auf einem anderen Blatt.

Offline RR-E-ft

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\"Lobby für Atomkonzerne\"
« Antwort #7 am: 10. Juli 2008, 16:27:08 »
Kernfragen

Zitat
Nach einer am Mittwoch vorgelegten Analyse des Energiewissenschaftlers Felix Matthes vom Öko-Institut könnten die vier Stromkonzerne Eon, RWE, Vattenfall und EnBW bei einer Verlängerung der Laufzeiten um acht auf insgesamt 40 Jahre mit zusätzlichen Gewinnen in Höhe von mindestens 65 Milliarden Euro rechnen. Diese Berechnung geht von der Annahme aus, dass der Großhandelspreis für Strom auf Dauer nur sieben Cent pro Kilowattstunde beträgt. Wegen der steigenden Preise für Steinkohle und der Lizenzkosten für den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) werden zukünftige Stromlieferungen an der Börse aber schon heute zum Preis von 8,5 Cent pro Kilowattstunde gehandelt. Bliebe es bei diesem Preisniveau, würden die Zusatzgewinne der Stromunternehmen bis 2031 sogar auf 84 Milliarden Euro steigen, heißt es in der Studie.

Zitat
Die hohen Gewinne ergeben sich aus dem Umstand, dass die Ausgaben für Planung und Bau bei Atomkraftwerken der größte Kostenfaktor sind. Die Baukosten für Deutschlands alternden Atomkraftwerkspark sind aber längst abgeschrieben. Es fallen nur noch Ausgaben für den laufenden Betrieb an. Diese betragen im Schnitt 1,7 Cent pro Kilowattstunde, wie das konzernnahe Energiewirtschaftliche Institut in Köln ermittelte. Daher liegt die Gewinnspanne für Atomstrom zu derzeitigen Preisen bei 5,3 Cent pro Kilowattstunde

Zitat
Der Energieexperte des Essener Wirtschaftsinstituts RWI, Manuel Frondel, spricht dagegen von einem Entlastungspotenzial für Verbraucher von 56 Milliarden Euro. Wenn die Laufzeiten verlängert würden, müsse weniger in neue Kraftwerke investiert werden, sagt er.

Es werden also Ersatzinvestitionen in Höhe von 56 Mrd. EUR, die die Wirtschaft ankurbeln, Arbeitsplätze sichern und die Marktstruktur nachhaltig verändern könnten, verhindert. Dass sich Herr MdB Rainer Brüderle deshalb dafür stark machen will, verwundert. Vom Entlastungspotential wird laut RWE und EnBW nichts bei den Verbrauchern ankommen.



RWE kämpft tricky um Uraltmeiler

Den Gedanken der Bundeskanzlerin weitergeführt:

Man könnte ggf. Bezugsscheine an sozial Schwache verteilen, vermöge sie berechtigt sind, Strom ab Kernkraftwerk zu einem ermäßigten Strompreis zu beziehen, der die geringen Stromerzeugungskosten von 1,7 Ct/ kWh berücksichtigt. Ein Strompreis für Bedürftige deutlich unterhalb 10 Ct/ kWh sollte möglich sein. Hartz- IV- Empfänger werden verpflichtet, ausschließlich diesen billigen Atomstrom zu beziehen.

Offline RR-E-ft

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\"Lobby für Atomkonzerne\"
« Antwort #8 am: 11. Juli 2008, 14:40:32 »
Bereits vor der letzten Bundestagswahl, nämlich Anfang August 2005 wurde eine Strompreissenkung bei längeren AKW- Laufzeiten abgelehnt.

Zitat
Branchen-Präsident lehnt Senkung der Strompreise als Gegenleistung für längere AKW-Laufzeiten ab / Keine Basis für Vereinbarung mit Union- Jörg Michel

BERLIN, 8. August 2005. Die deutsche Atomwirtschaft hat den Vorschlag von Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel abgelehnt, sich im Gegenzug für längere Kernkraftwerkslaufzeiten auf niedrigere Strompreise zu verpflichten. \"Darauf können wir uns nicht einlassen\", sagte der Präsident des Deutschen Atomforums, Walter Hohlefelder, im Interview mit der Berliner Zeitung. Der Energiemanager, der im Vorstand des Münchner Eon-Konzerns sitzt, betonte: \"Der Strompreis bildet sich am Markt. Und so sollte es bleiben.\"

Die Energiewirtschaft wendet sich damit gegen Überlegungen in der Union, Teile der zu erwartenden Zusatzgewinne in einen Fonds zum Beispiel für energieintensive Betriebe zu stecken, die besonders unter hohen Strompreisen leiden. Eine derartige Gewinnabschöpfung nannte Hohlefelder \"ordnungspolitisch völlig inakzeptabel\". Er fragte: \"Welches Interesse sollten wirtschaftlich agierende Firmen an längeren Laufzeiten haben, wenn wir dadurch keinen Gewinn machen?\"

Daran hat sich überhaupt nichts geändert.

Nur die Politiker behelligen die Bürger wieder mit der völlig unsinnigen Erwartung, längere Laufzeiten würden zu sinkenden Strompreisen führen. Grober Unfug sei eine solche Erwartung, worauf RWE und EnBW auch 2008 wieder unmissverständlich hinweisen.

Noch einmal lässt sich nicht mit der gleichen Hoffnung in den Wahlkampf starten. Denn die Bürger wissen ja nun, dass die Atomkraftwerke den Strom für sie keinesfalls  günstiger machen.

Der Strom wird zwar weiter günstig produziert, weshalb die Strompreise aber für niemanden günstiger werden. Die drastischen Gewinne werden nicht etwa für neue Kraftwerke verwendet, sondern nach wie vor für den Expansionskurs der Konzerne, ohne dass die Chance bestünde an der bestehenden beklagenswerten Marktstruktur auf dem deutschen Stromerzeugungsmarkt etwas zu ändern.

Offline RR-E-ft

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\"Lobby für Atomkonzerne\"
« Antwort #9 am: 11. Juli 2008, 15:36:24 »

Offline taxman

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\"Lobby für Atomkonzerne\"
« Antwort #10 am: 11. Juli 2008, 17:02:49 »
Wo äußert sich eigentlich die Lobby der Verbraucher ?
pin.energiepreise@yahoo.de

Dort treffen sich Kunden der Stadtwerke Walldorf, Heidelberg, Hockenheim, Weinheim, Neckargemünd, MVV und Erdgas Südwest!

Offline Netznutzer

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Offline AKW NEE

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\"Lobby für Atomkonzerne\"
« Antwort #12 am: 17. Juli 2008, 08:12:01 »
Naiv, wer glaubt, dass die Industrie die Einsparungen aus einer Verlängerung der Laufzeiten 1 : 1 an die Verbraucher weiter geben würde. Den Strompreis bestimmen nicht die Produktionskosten, sondern der Marktwert. Und dieser wird über die Strombörsen bestimmt.

In Frankreich, wo rund 80 % des Stroms aus Kernenergie gewonnen werden, ist der Strompreis an der Börse nahezu identisch mit dem Preis an der deutschen Strombörse.

Nachfrage und Angebot bestimmen den Preis. Warum sollte irgendein Energieversorger freiwillig zu günstigeren Konditionen verkaufen, wenn er an der Börse einen höheren Preis erzielen kann?
Ebenso illusionistisch sind Forderungen nach einem Sozialtarif. Hatte man nicht eben erst begeistert bejubelt, dass der Strommarkt endlich freigegeben wird? Und nun gleich wieder staatliche Regulierungen?

Wobei man allerdings läuten hört, dass die Energieversorger an einem faulen Kompromiss arbeiten, der ungefähr so geht: gibt du mir längere Laufzeiten für meine uralten, längst abgeschriebenen Atomkraftwerke frei, dann können wir auch über Preisbindungen reden.

Wollen wir wirklich unsere Sicherheit für ein paar Cent weniger im Monat an Stromkosten verkaufen? Man denke nur an Brunsbüttel, Krümmel, Krsko .....

Quelle:Wendland net

Offline nomos

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\"Lobby für Atomkonzerne\"
« Antwort #13 am: 17. Juli 2008, 10:23:05 »
Zitat
Original von AKW NEE
Nachfrage und Angebot bestimmen den Preis.
    Wenn die Preise manipuliert werden, sollte man aber nicht mit den Gesetzmäßigkeiten des Marktes argumentieren. Damit überhaupt ein Investor gewonnen werden konnte, wurde jetzt die Einspeisevergütung für Offshore-Windstrom um 67 % erhöht. Die Verbraucher zahlen! Jetzt sind auch Eon, RWE, Vattenfall und Co. bereit mit zustätzlicher steuerlicher Förderung mal zu Forschungszwecken Windräder aufzustellen. Mit \"Alpa Ventus\" sollen jetzt sechs Anlagen in einer Wassertief von 30 Metern 45 km nördlich vor Borkum verankert werden. Die Stahlmassen für ein Windrad wiegen mit rund 1000 Tonnen so viel wie 200 ausgewachsene Elefanten oder 22 Eisenbahnwaggons.

    Mal sehen was \"die Forschung\" ergibt. Fachleute sehen das Geld versenkt, der Verbraucher und Steuerzahler wird zur Kasse gebeten und hat das per Gesetz und Verordnung zu bezahlen
    (siehe hier:
Wind auf die Mühlen )[/list]
Zitat
Original von AKW NEE
Ebenso illusionistisch sind Forderungen nach einem Sozialtarif. Hatte man nicht eben erst begeistert bejubelt, dass der Strommarkt endlich freigegeben wird? Und nun gleich wieder staatliche Regulierungen?
    Energie muß für die Masse der Menschen bezahlbar bleiben. Notfälle sind mit der Sozialhilfe (Hartz IV) abzudecken. Sozialtarife für Strom, Gas, Brötchen, Reis, Nudeln, Radieschen usw. usf.? Da bin ich jetzt mal mit der EnBW und den Stadtwerken, die Sozialtarife konsequent ablehnen.
Zitat
Original von AKW NEE
Wollen wir wirklich unsere Sicherheit für ein paar Cent weniger im Monat an Stromkosten verkaufen? Man denke nur an Brunsbüttel, Krümmel, Krsko .....
    @AKW NEE, in Brunsbüttel .. ist die Mehrheit für Atomkraftwerke, man würde sogar Investoren begrüßen die neue AKWs bauen, wenn man nur Kohlekraftwerke verhindern könnte. Da funktioniert die große Koalition. ;)
     (
siehe hier)[/list]

Offline RR-E-ft

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\"Lobby für Atomkonzerne\"
« Antwort #14 am: 17. Juli 2008, 12:15:25 »
Berechnungen gehen davon aus, dass die Energiekonzerne in Höhe von 56 Mrd. € Ersatzinvestitionen ersparen, wenn die alten Meiler weiter laufen.

Hinzu treten die Gewinne am goldenen Ende der abgeschriebenen Kraftwerke in Milliardenhöhe.

Glos will nach Möglichkeit einen Teil davon abschöpfen

WELT- Interview mit Glos

Komisch, wenn der Staat mit den Betreibern die Gewinnverwendung festlegen will.

(Ähnliches gab es wohl zuletzt in den 70er Jahren bei privaten Betrieben mit staatlicher Beteiligung in der DDR, bevor sie endgültig verstaatlicht wurden.) Will uns Herr Glos den Günther Mittag machen?

Zunächst wäre die Frage der Gewinnermittlung bzw. der Ermittlung des Zusatzgewinns zu klären. Warum die Betreiber ein Interesse am Weiterbetrieb haben sollten, wenn der Zusatzgewinn beim Staat abzuliefern ist, weiß auch keiner. Zugleich wird klar, dass es bei der Laufzeitverlängerung vor allem um diese Zusatzgewinne geht, um sonst gar nichts.

Der große Rest verbleibt jedenfalls  bei den Energiekonzernen, ohne dass ein Stromkunde etwas davon hätte. Glos macht sich um die marktbeherrschenden Energiekonzerne verdient, wenn er eine Laufzeitverlängerung fordert. Er sichert deren überragende Marktstellung, weil zugleich Investitionen Dritter in die Stromerzeugung verhindert werden.

 

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