Energiebezug > Strom (Allgemein)
Bitte hilft mir, wie werden Verluste richtig in einer Gemeinschaft - aufgeteielt ????
Heillina:
Danke für deine ausführliche Antwort.
Also kann ich bei der nächsten Hauptversammlung einiges entgegen bringen,
dass es erstmal nicht meine schuld ist - oder besser gesagt - dass es nicht Rechten ist, wenn die Gemeinschaft die Verluste % auf den Verbrauch aufteilen.
Denn - jeder Zwischenzähler verbraucht auch - wenn nicht genutzt wird Strom .......................
Habe ich das richtig verstanden?
Aber gut - in Grunde ist das Pillepalle ... oder ?
Mir geht es darum zu - letztes Jahr waren es knappe 7 % was kann noch werden ????
Und dann die Behauptung von diesem Mitglied es liege an unseren Verbrauch -
mehr Verbrauch - mehr Verluste ----
Wehr weniger Verbraucht hat weniger Verluste und deshalb die % Aufrechnung.
Und das stört mich......
Ich streite nicht ab , dass es keine Verluste gibt - aber solche Schwankungen?
Von nicht mal ein halbes Jahr knappe 7% dann wieder 1,2%
Es macht ein unterschied wenn einer der nur 400 kWh im Jahr Verbraucht oder wie wir fast 2000 kWh.
Nun deine Ausführung zu dem aufgepauertem Stromnetz ... weckt meine Neugierde.
Also könnte man sagen - oder Vermuten - das Stromnetz dieser Anlage - hatte vor 20 Jahren dem Standard ausgereicht.
Nun laufende Jahre ist der Standard gewachsen - Sicherungen sind raus gepflogen weil es zu Überlastet war.
Mann hatte mit Mitwirkung eines Elektrikers oder auch alleine an den Sicherungen in den 3 Verteilerkästen her rum gefummelt.
Wie schon gesagt - nach Aussage des Elektrikers - wurde sie ( das Stromnetz ) dem heutigem Standard angepasst.
Das heißt ja --- höherer Verbrauch - höhere Kapazität --- oder?????
Und das nach deiner Aussage kann höhere Verluste einbringen.
Ist gleichzeitig aber auch gefährlich.
Überlastung - Brand - Gefahr
Habe ich dich richtig Verstanden ???
Danke noch mal ... und ich bin Montag wieder am PC .
Eine schöne Woche ... bis danni
Cremer:
@Heillina,
also Leitungsverluste kann man wirklich vergessen, verschwindend klein, wenn überhaupt messbar.
Fakt ist, dass Zwischenzähler eben nicht geeicht sind und daher abweichen können.
Ich tippe bei einem so hohen Verlust, dass da irgendwo ein Gerät (Licht, Wasserpumpe, Kühlschrank, Fernseher, etc) angeschlossen ist, welches nicht über einen Zwischenzähler läuft, also direkt am Hauptzähler hängt und damit die große Differenz verursacht.
Prüfen lassen.
berndh:
Na denn,
also Stromzähler die geeicht sind zählen \"meistens\" nicht genauer oder ungenauer als die geeichten. Solange sie aus der gleichen Charge kommen.
Bei der Eichung kann man die Messtoleranz unter Normbedingungen nachprüfen und gegebenfalls genauer zum 0 Wert stellen.
Das wo die Eichstellen der Versorger gerne die Normtoleranzen ausnutzen :rolleyes:
Die Stromzähler werden von fast allen Hersteller im Werk vorgeprüft und einjustiert, die haben kein Interesse daran die Zähler völlig verstellt auszuliefern.
Eichstellen bei den Versorgern können auch Zählerchargen nach den gesetzlichen Vorgaben stichpunktartig prüfen und dann allen Zählern das Eichsiegel verpassen. Da wird dann nicht jeder einzelne Zählern nachgeprüft!
Genauso wie bei der Eichfristverlängerung im eingebauten Zustand bei den Kunden, dort werden entsprechend eine gewisse Menge getauscht und geprüft, sind die innerhalb der Toleranzen, erhalten alle noch eingebauten Zähler eine Eichfristverlängerung.
Zähler haben unterschiedliche Toleranzen bei verschiedenen Betriebstemperaturen und Lastzuständen.
Die sind auf eine bestimmte Temperatur und Strombezugsmenge geeicht.
Liegt der Bezug darunter oder darüber können die Toleranzen vom geforderten Optimum abweichen.
Das gleiche gilt für zu kalt oder zu warm.
Vorgenannten gilt vor allem für die alten Ferriszähler mit der Drehscheibe, elektronische Zähler sind in der Beziehung unempfindlicher.
Dafür haben diese eine kürzere Eichfrist.
Dann haben wir da noch den Eigenverbrauch der Zähler der sich auch in verschwundenen KWh zeigt.
So das erstmal zu den Stromzählern.
Wie Ihr untereinander die Differenzen abrechnet werdet Ihr ja in euren Vereinsregularien festgelegt haben, die für alle Kleingärtner gelten.
Wenn Sie die geändert haben wollen um die Verteilung zu ändern, einfach Änderungsantrag stellen, das sollte möglich sein.
Wenn keine Änderung möglich ist, den Verein wechseln, wenn man damit nicht leben kann.
Alte/zu kleine Stromleitungen sind immer ein Problem, auch die Auflastung der Kabel geht nur bis zu einem gewissen Grad. Danach werden die zu warm und altern noch schneller, bzw. sind viel anfälliger gegenüber Umwelteinflüssen.
Problem ist aber wie überall, wer will das neu verlegen bezahlen?
Da kann man viele Jahre lang bestehende Verluste bezahlen, bevor sich das rechnet....
Ob eure Stromzähler geeicht sind oder nicht, zeigt Ihnen ein Blick auf den Zähler.
Klebt dort das Eichsiegel mit einer gültigen Eichfrist, ist er geeicht,
Ist es nicht vorhanden, oder die Frist abgelaufen ist er nicht geeicht.
Ganz einfach.
Viel Spass im Verein ;)
superhaase:
--- Zitat ---Original von Cremer
Fakt ist, dass Zwischenzähler eben nicht geeicht sind und daher abweichen können.
--- Ende Zitat ---
Woher wollen Sie das wissen?
Man kann überall geeichte Zähler kaufen, die dann i.A. auf 16 Jahre als geeicht gelten.
Meines Erachtens ist es so:
Wenn zu dünne Leitungen verlegt wurden, und nun mehr verbraucht wird, dann nehmen auch die Verluste in den Leitungen zu und können durchaus (lange dünne Leitungen in der Gartenanlage) einige Prozent erreichen.
Der Verlust in einer Leitung nimmt quadratisch mit der Stromstärke (und somit der Leistung der betriebenen Geräte) zu.
Pverlust = R × I²
Das heißt: doppelter Strom -> vierfacher Verlust
Insofern kann man mal als Beispiel darstellen:
Den Leitungswiderstand zwischen Gartenzähler und Hauptzähler nehmen wir mal mit 1 Ohm an (durchaus möglich, wenn z.B. eine zweiadrige Leitung mit 1,5mm² eine Länge von 40 m hat).
Fall 1:
Herr Huber hat eine Energiesparfunzel mit 23 W im Gartenhäuschen, die er 1 Jahr rund um die Uhr laufen lässt.
Die Stromstärke beträgt 23 W / 230 V = 0,1 A.
Somit beträgt der im Gartenzähler gemessene Verbrauch
23 W × 8.760 h = 201.480 Wh = 201,5 kWh.
Die Verlustleistung in der Leitung beträgt
1 Ohm × (0,1 A)² = 0,01 W.
Die Verlustenergie in einem Jahr somit
0,01 W × 8.760 h = 87,6 Wh = 0,0876 kWh.
Der Verlustaufschlag beträgt hier also 0,0876 / 201,5 = 0,043 %.
Fall 2:
Herr Meier hat einen Wasserkocher mit 2.300 W im Gartenhäuschen, den er in 1 Jahr aber nur insgesamt 10 Stunden laufen lässt.
Die Stromstärke beträgt 2.300 W / 230 V = 10 A.
Somit beträgt der im Gartenzähler gemessene Verbrauch
2.300 W × 10 h = 23.000 Wh = 23 kWh.
Die Verlustleistung in der Leitung beträgt
1 Ohm × (10 A)² = 100 W.
Die Verlustenergie in einem Jahr somit
100 W × 10 h = 1.000 Wh = 1,0 kWh.
Der Verlustaufschlag beträgt hier also 1,0 / 23 = 4,35 %.
Wie man nun sieht, hat Herr Huber, obwohl er in einem Jahr fast 9 mal so viel Strom (Energie) verbraucht hat wie Herr Meier, viel weniger Verluste verursacht als dieser - nämlich nur 1/100. Das ist genau entgegengesetzt zu der Annahme des Gartenvereins.
Es hängt also sehr stark von den benutzten Stromverbrauchern ab, wie hoch der Verlustanteil ist. Geräte mit hoher Leistung verursachen hohe Leistungsverluste.
Am Gesamtstromverbrauch kann man das nicht nicht unbedingt festmachen. Man müsste Lastprofile messen, was natürlich ein unsinniger Aufwand wäre.
Ganz im Gegenteil zeigt die obige Rechnung, dass bei gleichen Geräten und nur unterschiedlicher Nutzungsdauer (Herr Meier hat auch nur eine 23W-Funzel, schaltet diese aber immer aus, wenn er seinen Garten verlässt) der prozentuale Verlustanteil genau gleich ist.
Außerdem ist zu beachten, dass auch geeichte Zähler nur eine Genauigkeit von z.B. ±2% haben. Daher kann es schon durch die Messfehler der Zähler zu \"Ungerechtigkeiten\" von bis zu 4% kommen.
Bei vielen Zählern dürften sich in der Gesamtsumme die Abweichungen aber ausgleichen, so dass die Differenz zwischen der Summe der vielen Gartenzähler und dem Messwert des Hauptzählers innerhalb der Messtoleranz (2%?) des Hauptzählers liegen würde, wenn es keine Leitungsverluste gäbe. Insofern sind die 1,2% Abweichung durchaus im normalen Rahmen.
Die individuellen Leitungsverluste hängen natürlich auch von der Entfernung der einzelnen Parzellen vom Hauptzähler ab. Aber dafür kann wohl keiner was.
Man sollte daher m.E. den Verlust auf alle Teilnehmer mit dem gleichen Prozentsatz umlegen, da alles andere nur komplizierter, aber keineswegs gerechter ist.
ciao,
sh
jroettges:
Man muss es ja nicht so kompliziert machen.
Was das EVU haben will, steht in der Rechnung. Da kommen event. noch andere umzulegende Kosten dazu.
Die Summe aller per Zwischenzähler erfassten Verbräuche ist der fiktive Gesamtverbrauch, der umzulegen ist.
Also berechnet man aus den og. Gesmtkosten und dieser Summe der Einzelverbräuche einen fiktiven Strompreis pro kWh, den man dann mit den einzelnen Verbrauchswerten multipliziert.
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