Original von nomos
Es geht um eine verantwortliche und zuverlässige Energiepolitik jetzt!
Richtig. Genau darum geht es.
Nur habe ich meine Zweifel, ob Sie die Begriffe \"verantwortlich\" und \"zuverlässig\" nicht mit \"unverändert\" und \"kurzfristig\" verwechseln.
... dann sage ich Ihnen, dass das völlig unzulässige und unmögliche Vergleich sind. Sie verunglimpfen hier das Grundgesetz (Artikel 14). Bei allen Unzulänglichkeiten der Politik, Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Rechtsstaat! Solche Vergleiche sind eine Beleidung aller Demokraten.
Naja, mit Verlaub, das sehe Sie etwas zu einfach.
Deutschland ist erst seit 60 Jahren ein demokratischer und in letzter Zeit abnehmend sozialer Rechtsstaat. Auch die Rechtsstaatlichkeit hat in manchen Bereichen gelitten bzw. ist verbesserungsbedürftig.
Und die Ungleichheiten, auf die egn anspielte, sind in einem längeren Zeitraum angesiedelt. Aber lassen wir das, das führt jetzt zu weit ins Abseits.
Der Hinweis auf einen teilweise arg selbstgerechten Öko-Kollonialismus ist durchaus angebracht.
Vor allem dann, wenn die Forderung nach ökologischem Handeln in anderen Ländern dazu dient, Forderungen nach ökologischem Handeln im eigenen Land abzuwehren. Das ist paradox - gelinde ausgedrückt.
Und genau das tun Sie hier, nomos.
Hierzu ein interessanter Artikel:
Viele Brasilianer wehren sich gegen Besserwisser und Gutmenschen aus Industrieländern, die den Urwald vereinnahmen wollen.Allzu \"invasive\" Besserwisserei und oberlehrerhaftes \"Vorschriftenmachen\" laufen Gefahr, eher das Gegenteil zu bewirken.
Der Hinweis von egn, dass wir anderen Ländern Vorschriften machen wollen (keine Abholzung von Urwald, umfassender Naturschutz), die wir selbst seit jeher missachten und auch heute nur sehr begrenzt für unser eigenes Land umsetzen, ist wirklich gerechtfertigt. Wir haben da schon ein Glaubwürdigkeitsproblem. Dieses Problem wird noch verstärkt, wenn man z.B. argumentiert wie Sie, nomos, dass hier nichts in Erneuerbare Energien investiert werden soll, weils Geld kostet und Energie erst mal verteuert. Stattdessen soll weiter die billigste Energie auf dem Weltmarkt besorgt werden. Das sind zumindest Ihre Worte, nomos.
egn hat Recht damit, dass der besser Weg ist, als Vorreiter ein gutes Beispiel zu geben und die Möglichkeiten aufzuzeigen.
Trotzdem bin ich derzeit nicht mit dem Import von Bioenergie einverstanden. Das ist zu problematisch und fördert viele ungünstige Entwicklungen in anderen Ländern. Da gebe ich Ihnen Recht, nomos.
Allerdings ist die Konsequenz daraus, dass wir noch mehr und noch schneller im eigenen Land (in der EU) auf regenerative Energie setzen müssen. Auch auf Bioenergie. Und dadurch wird Energie (zunächst) noch teurer werden.
ciao,
sh