Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Warnung vor Stromlücke  (Gelesen 4440 mal)

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Offline Cremer

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Warnung vor Stromlücke
« am: 11. März 2008, 07:27:50 »
Spiegel dieser Woche Nr. 11 auf Seite 19

Der Spiegel schreibt, dass Bundesumsweltminister Sigmar Gabriel auch die Existenz einer Stromlücke bisher geleugnet hat, doch bei ihm setzt jetzt auch ein Umdenken ein, seit immer mehr manager zum Handeln mahnen. :)
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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Offline RR-E-ft

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Warnung vor Stromlücke
« Antwort #1 am: 11. März 2008, 14:05:18 »
@Cremer

Vielleicht sollten Sie sich zum Schluss der behaupteten Stromlücke nur ein einziges dieser neuen Kohlekraftwerke, wie sie geplant sind, in Ihre unmittelbare Nachbarschaft in Bad Kreuznach wünschen.

Schließlich profitiert jeder Luftkurort.
Solidargemeinschaft aus Gründen der Versorgungssicherheit.

BIFEB kämpft für ein eigenes Kohlegroßkraftwerk in Bad Kreuznach....
Nehmen Sie ggf. das, das RWE im saarländischen Ensdorf nicht errichtet.
Die Nachbarn sollen schon mal aus Solidarität ihre Grundstücke dafür zur Verfügung stellen.

Offline Sukram

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Warnung vor Stromlücke
« Antwort #2 am: 11. März 2008, 16:34:35 »
Was gedenken denn die Herren den Kohleblöcken an der Saar zu kredenzen, die nur die Saarkohle verdauen können?

Und- wie soll ggf. die Ersatzkohle dahin kommen?



Ach- ich vergaß: Die sind ja aller überflüssig.
Ich fordere eine PV - Ertragssteuer!
_________________________________

LVZ: Mit was Heizen Sie Herr Minister?

BMU: Eine 40 Jahre alte Ölheizung, welche vor 10 Jahren einen neuen Brenner erhielt und in Berlin mit einer Gasheizung.

Offline RR-E-ft

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Warnung vor Stromlücke
« Antwort #3 am: 11. März 2008, 17:08:11 »
@Sukram

Es sieht so aus, als sei es mit dem Kohleabbau im Saarland, insbesondere in Ensdorf vorbei.

Vielleicht wünscht man sich dann lieber ein neues Kernkraftwerk, schon um den Gabriel zu ärgern.  Das passt ggf. auch besser in einen Luftkurort.
Man kann es ja grün streichen und den Strom als Ökostrom verkaufen.

Offline berndh

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Warnung vor Stromlücke
« Antwort #4 am: 12. März 2008, 09:01:33 »
Da hat sich doch die Lobbyarbeit wieder bezahlt gemacht.
Stete Fehlinformation höhlt den Politiker.
So wie immer halt.

Dabei haben wir jetzt schon eine immense Überkapazität an Kraftwerken, oder ist jemanden der Ausfall der vielen doch so unverzichtbaren KKW\'S aufgefallen?

Soweit ich immer lese, werden doch auch immer noch Anlagen die ökologisch oder effizienter Strom erzeugen abgeschaltet, damit die alten Energieschleudern der großen 4 Strom nicht abschaltet werden müssen.
Wäre ja auch schlecht für das Image wenn die komplett überflüssig wären.

Jeder Private würde massive Probleme bekommen wenn er so ineffiziente Geräte zur Energieversorgung betreiben würde, schade das Gesetze nur für die kleinen Leute gelten!!

Und die Kohle zur Saar zu schippern macht die Ökobilanz der Kohlekraftwerke nicht mehr viel schlimmer, auch eine besondere Sichtweise....

Offline ESG-Rebell

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Warnung vor Stromlücke
« Antwort #5 am: 12. März 2008, 09:33:08 »
Zitat
Original von berndh
Da hat sich doch die Lobbyarbeit wieder bezahlt gemacht.
Wie üblich.
Jeder in Lobbyarbeit investierte Euro dürfte eine Rendite von mehreren Hundert oder Tausend Prozent erwirtschaften - mindestens!

Zitat
Original von berndh
Jeder Private würde massive Probleme bekommen wenn er so ineffiziente Geräte zur Energieversorgung betreiben würde, schade das Gesetze nur für die kleinen Leute gelten!!
Im Gegenteil - Eine große Zahl dezentraler Anlagen würde die Versorgungssicherheit gerade dramatisch erhöhen.

Vorbild Internet:
Dieses wurde ursprünglich von der DARPA im kalten Krieg entworfen. Eine der Randbedingungen lautete, dass es keine zentralen Strukturen geben dürfe, die sich etwa mit einem einzigen Atomschlag außer Kraft setzen ließen. Selbst wenn eine große Zahl von Servern ausfällt, bleibt das Internet weiter funktionstüchtig - langsamer aber benutzbar.

Hätten unsere Großen Vier das Internet aufgesetzt, so gäbe es bundesweit vier zentrale Server und Tausende von Routern, die den Datenstrom unverändert und ohne Verstärkung weiterleiten; also technisch nutzlos wären. Jede Email müsste über diese zentralen Server  und über Dutzende der konzerneigenen Router laufen. Der Übergang über jeden Router würde die Emailzustellung um 1 Cent verteuern. Der durchschnittliche Preis einer Email wäre stets höher als das Briefporto (um Entgelt für den geldwerten Zeitvorteil einer Email abzuschöpfen). Durch fehlende Investitionen in neue Backbones würde die Emailzustellung aber schon bald länger dauern als eine Briefzustellung.

Gruss,
ESG-Rebell

Offline Netznutzer

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Warnung vor Stromlücke
« Antwort #6 am: 12. März 2008, 11:22:01 »
Zitat: Wie üblich.
Jeder in Lobbyarbeit investierte Euro dürfte eine Rendite von mehreren Hundert oder Tausend Prozent erwirtschaften - mindestens!

Stimmt, haben wir auch erfolgreich beim EEG und den Mindestpreissätzen gesehen.

Gruß

NN

Offline svenbianca

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Warnung vor Stromlücke
« Antwort #7 am: 18. März 2008, 09:17:16 »
In Deutschland fehlen einer Studie zufolge im Jahr 2020 voraussichtlich 15 konventionelle Großkraftwerke für eine ausreichende Stromversorgung. Wie das «Handelsblatt» und die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Dienstagausgaben) unter Berufung auf eine Analyse der bundeseigenen Deutschen Energieagentur (Dena) vorab berichteten, steht bereits ab 2012 nicht mehr genügend Kraftwerksleistung zur Verfügung. Verbraucher müssten sich daher auf deutlich steigende Strompreise einstellen. Laut «Frankfurter Allgemeine Zeitung» wurde die Dena-Studie am Montag beim Treffen der Vorstandsvorsitzenden der vier großen deutschen Energiekonzerne E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW mit Kanzleramtsminister Thomas de Maizière (CDU) vorgelegt. In der Untersuchung heiße es, ein Weiterbetrieb bestehender Kraftwerke sei «über die bisher geplanten Laufzeiten notwendig, um eine Stromlücke zu vermeiden und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten». Das beziehe sich auch auf Atomkraftwerke. Die Chefs der Energiekonzerne sicherten derweil im Kanzleramt nach Informationen der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» zu, kein Atomkraftwerk vor der Bundestagswahl im Herbst 2009 zu schließen. Die Meiler würden vielmehr so betrieben, dass die jeweils zugestandene Reststrommenge einen Betrieb über den Wahltermin hinaus erlaube. Ursprünglich sollten mehrere Kernkraftwerke bis Sommer 2009 abgeschaltet werden (DJ).

Offline RR-E-ft

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Warnung vor Stromlücke
« Antwort #8 am: 18. März 2008, 12:57:35 »
@svenbianca

Demnach hätten die Konzerne zugesagt, dem Markt für den Erstabsatz für Elektrizität, auf dem sich die Großhandelspreise bilden - durch \"optimierte\" Fahrweise Stromerzeugungskapazitäten derart vorzuenthalten, dass die Reststrommengen der Atomkraftwerke jedenfalls über die nächste Bundestagswahl reichen....

Wenn das keine Kartellabsprache der marktbeherrschenden Konzerne darstellt, die unmittelbar auf die Entwicklung der Großhandelspreise Einfluss hat, ...

Eine Kartellabsprache kann nicht dadurch legalisiert werden, dass Regierungsmitglieder als \"Paten\" bei der Abstimmung marktbeherrschender Unternehmen über ihr Angebotsverhalten dabei waren.

Was für eine Kungelei.

Offline svenbianca

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Warnung vor Stromlücke
« Antwort #9 am: 18. März 2008, 13:02:44 »
@ RR-E-ft

deshalb hatte ich es auch hier hereingesetzt, weil ich wusste das Sie es mögen würden.......

Offline RR-E-ft

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Warnung vor Stromlücke
« Antwort #10 am: 18. März 2008, 13:33:28 »
@svenbianca

Die Brüder hätten in trauter Runde vereinbart, Erzeugungskapazitäten bewusst zurück zu halten, was zur Folge haben muss, dass die Großhandelspreise höher liegen als ohne diese künstliche Angebotsverknappung.

Offline svenbianca

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Warnung vor Stromlücke
« Antwort #11 am: 18. März 2008, 13:35:44 »
sie schreiben das immer so negativ

wie hört sich das an.

\"Um einen Preisschock infolge mangelnder Kapazitäten zu vermeiden, wurden die Kraftwerke gedrosselt, um damit den Preisanstieg entschleunigt zu gestalten\"

Offline RR-E-ft

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Warnung vor Stromlücke
« Antwort #12 am: 18. März 2008, 13:42:24 »
@svenbianca

Das hört sich danach an, dass beteilige marktbeherrschende Konzerne es durch bewusste Steuerung des Angebots selbst in der Hand haben, wie sich derzeit und zukünftig die Marktpreise auf dem Großhandelsmarkt gestalten. Es spricht dafür, dass es weder derzeit noch zukünftig eine wettbewerbliche  Marktpreisbildung gibt, die unabhängig von dieser bestehenden Marktmachtstellung ist, die bei zukünftig noch knapperem Angebot sich sogar noch drastisch verstärkt.

Wettbewerb sieht anders aus.

Ein solcher sieht nicht vor, dass sich marktbeherschende Energiekonzerne mit der Regierung treffen, um die bewusste Gestaltung der derzeitigen und zukünftigen \"Marktpreise\" zu besprechen.

Abgeschriebene Atomkraftwerke arbeiten somit um so profitabler.
Passende Meldung.


 

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