Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Fernwärme  (Gelesen 13971 mal)

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Offline jogie56

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Fernwärme
« am: 08. März 2008, 16:44:30 »
Ich bin neu hier im Forum und wundere mich etwas, dass das Thema Fernwärme nur rudimentär behandelt wird. Hier haben die Versorger, die meist nur lokal agieren, anscheinend erkannt, dass sich heimlich, still und leise kräftige Preiserhöhungen durchsetzten lassen. Die Stadtwerke Schwetzingen (bei Heidelberg) haben zum Jahresbeginn ihren Preis für Fernwärme um 16% erhöht. Möglicherweise wäre es sinnvoll, hierfür ein eigenes Thema zu eröffnen.

Offline kamaraba

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Fernwärme
« Antwort #1 am: 08. März 2008, 17:22:49 »
@jogie56

Das kann man schon hier im Rahmen des bisherigen Forums abhandeln, z. B. im Thread der Stadtwerke Schwetzingen wo es auch hingehört.

@admin, bitte verschieben!
Gruss aus der EnBW-Hauptstadt Karlsruhe
www.Faire-Energiepreise.de

Offline jogie56

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Fernwärme
« Antwort #2 am: 17. März 2008, 16:38:40 »
Hallo Leute,
ich benötige für mein weiteres Vorgehen Vergleichswerte von anderen Fernwärmeversorgern. Möglicherweise gibt es Institutionen, bei denen man diese herunterladen kann. Vielen Dank für Eure Unterstützung

Offline elmex

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Fernwärme
« Antwort #3 am: 17. März 2008, 17:47:55 »
Zitat
Original von jogie56

ich benötige für mein weiteres Vorgehen Vergleichswerte von anderen Fernwärmeversorgern. Möglicherweise gibt es Institutionen, bei denen man diese herunterladen kann.


Viel interessanter als der Vergleich mit anderen Unternehmen ist doch die vertragliche Grundlage zwischen Ihnen und den Stadtwerken:

Auf welcher vertraglichen Grundlage meinen die Stadtwerke denn, die Preise einseitig anheben zu können? Ist eine solche vertragliche Abreden nicht sogar u.U. unwirksam?

Wurde eine sogenannte Preisgleitklausel ohne weiteren Ermessensspielraum vereinbart?

Auf welche Laufzeit wurde denn ein Versorgungsvertrag abgeschlossen?

Wie befeuert der Versorger das für Sie \"zuständige\" Heizkraftwerk?

Welche Kostenfaktoren stellt der Versorger in Rechnung? Berechnet er vielleicht Heizöl, obwohl im Heizkraftwerk Gas verfeuert wird?

Besteht darüber hinaus etwa auch ein Anschluss- und Benutzungszwang, der den Bezug von Fermwärme zwingend vorschreibt?


Also Fragen über Fragen...

Offline jogie56

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Fernwärme
« Antwort #4 am: 05. Januar 2009, 20:39:07 »
Hallo, die Gier der Stadtwerke Schwetzingen ist ungebremst. Mit der Erhöhung zum 1.12.08 hat sie innerhalb eines Jahres ihresn Arbeitspreis um ca. 35% erhöht. Ich staune nur immer, dass alle dies hinnehmen.

Offline jogie56

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« Antwort #5 am: 05. September 2009, 22:39:12 »
Nachdem ich die Abschlagzahlungen für Fernwärme auf den Stand von 2007 gekürzt habe, da ich den Preiserhöhungen 2008 gem. § 315 BGB widersprochen habe, drohen die Stadtwerke mit Versorgungssperre. Antrag auf Einstweilige Verfügung wurde beim Amtsgericht eingereicht; man muß sich ja nicht alles gefallen lassen. n

Offline jogie56

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Fernwärme
« Antwort #6 am: 09. September 2009, 17:44:08 »
Im Verfahren wegen einer Einstweiligen Verfügung gegen die Androhung der Versorgungssperre hat der Rechtsvertreter der Gegenseite die Androhung zurückgenommen.

Offline taxman

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Fernwärme
« Antwort #7 am: 10. September 2009, 10:22:10 »
Hallo jogie,

such mal hier im Forum nach, aber Fernwärmekunden sind regelmäßig Sondervertragskunden glaube ich!

Also Anpassungsklausel ungültig usw. usw. !!

Es gibt schon einige Urteile zu Fernwärmeverträgen. Mache dich dort mal schlau !

Grüße aus Wiesloch
taxman
pin.energiepreise@yahoo.de

Dort treffen sich Kunden der Stadtwerke Walldorf, Heidelberg, Hockenheim, Weinheim, Neckargemünd, MVV und Erdgas Südwest!

Offline nomos

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Fernwärme
« Antwort #8 am: 10. September 2009, 11:12:11 »
Urteil des Amtsgerichts Ludwigsburg vom 5. August 2009 Az 1 C 3533/08

Die Stadtwerke Ludwigsburg verklagten einen ihrer Fernwärme-Kunden auf Zahlung des einbehaltenen Betrages und die vorgerichtlichen Anwaltskosten. Das Gericht urteilte, dass die Preisänderungsklausel unwirksam ist und somit kein Ansprüche auf Zahlung des erhöhten Betrages und der Anwaltskosten bestehen. Der  Verbraucher wurde von der Rechtsanwaltskanzlei Schäufele & Pohl   vertreten.

Offline jogie56

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« Antwort #9 am: 20. Juli 2011, 21:04:53 »
Ich kürze nach wie vor die Fernwärmezahlungen. Außer Drohgebährden habe ich bisher keine Reaktion der Stadtwerke. Erstaunlich, dass sich hier in Schwetzingen niemand den Protesten anschließt und fleißig die überhöhten Preise bezahlt; von mir aus, wenn genügend Geld vorhanden ist.

Offline taxman

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Fernwärme
« Antwort #10 am: 21. Juli 2011, 11:58:28 »
Zitat
Original von jogie56
Ich kürze nach wie vor die Fernwärmezahlungen. Außer Drohgebährden habe ich bisher keine Reaktion der Stadtwerke. Erstaunlich, dass sich hier in Schwetzingen niemand den Protesten anschließt und fleißig die überhöhten Preise bezahlt; von mir aus, wenn genügend Geld vorhanden ist.

Aus nunmehr mehrjähriger Erfahrung kann ich berichten, dass es dem Bürger allgemein noch nicht schlecht genug geht um etwas tun zu MÜSSEN !!   :D
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Offline opferlamm-ma

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Fernwärme
« Antwort #11 am: 21. Juli 2011, 16:58:02 »
Ja, als langjähriger \"Widerständler\" gg. Fernwärmeerhöhung wäre ich an Kontaktaufnahme mit \"Rebellen\" (MVV) interessiert.
Momentan habe ich diverse Rechtsstreitigkeiten mit der MVV vor den Gerichten laufen.
Begonnen hat mal die Fernwärme lt Angebot (seinerzeit noch SMA) bei 26,90 DM ja DM !!!!  je MWh
Was heute von der MVV Energie AG gefordert wird liegt bei nicht ganz 40 EURO !!!!
Und dies alles für ein \"Abfallprodukt\" damit im Rhein nicht die Fische gegrillt werden.

Also heute bei ca. 300% des seinerzeitigen Angebotspreises.

Wenn das nicht eine MODERATE PREISGESTALTUNG für ein bei der Stromerzeugung sowieso anfallendes Nebenprodukt (Abfallprodukt) ist.

Die Heizenergie wird ja in Mannheim nicht aus Gas oder so gewonnen, sondern fällt eben einfach mal so nebenbei an.

Von den aktuellen sogenannten \"Servicegebühren\" etc. mal abgesehen

Offline superhaase

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Fernwärme
« Antwort #12 am: 21. Juli 2011, 17:22:13 »
Zitat
Original von opferlamm-ma
Die Heizenergie wird ja in Mannheim nicht aus Gas oder so gewonnen, sondern fällt eben einfach mal so nebenbei an.
Das stimmt so nicht ganz.
Da man mit einem Fernwärmeniveau von rund 30°C (Abdampftemperatur einer modernen Turbine) keine Häuser heizen oder Warmwasser bereitstellen kann, wird in einem KWK-Kraftwerk der Dampf auf einem wesentlich höheren Temperaturniveau (meist deutlich über 100°C) aus der Turbine entnommen.
Das bedeutet, dass der Wirkungsgrad der Turbine deutlich sinkt.
Anders ausgedrückt, wird schon ein zusätzlicher Teil der Primärenergie für die Fernwärmebereitstellung verwendet.
Die Fernwärme ist also nicht nur ein reines Abfallprodukt. Trotzdem sollte sie aufgrund des Stromerlöses billiger sein als Wärme aus einem reinen Heizwerk.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline opferlamm-ma

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Fernwärme
« Antwort #13 am: 21. Juli 2011, 17:31:58 »
Danke für die schnelle Information.

Tja, sind die Turbinen der MVV alle \"neue Turbinen\" mit dem von Ihnen genannten Wirkungsgrad??
Wäre auch die Frage ob sich dieser Sachverhalt seit Vertragsabschluss überhaupt geändert hat.
Wenn ja, wieviele Prozent Preisänderung (natürlich Erhöhung) würde dies bedeuten?
Desweiteren wäre doch dann relevant, wenn sich die heutigen technischen Verhältnisse zur besseren Ausnutzung des Brennstoffes verändern, in wieweit betrifft dies die vertraglich vereinbarten Preise je MWh ?
Mehr Strom ?
Im Übrigen wird in Mannheim gerade ein weiterer Kraftwerksblock für Stromerzeugung gebaut.

Wohin mit der Abwärme? Müsste dann die Fernwärme evtl. billiger werden :-))

 

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