Energiepolitik > Erneuerbare Energie

FAZ: Ökostrom- Branche fürchtet um ihre Existenz

(1/4) > >>

RR-E-ft:
Öko- Strombranche fürchtet um ihre Existenz



--- Zitat --- „RECS ist ja auch kein Öko-Label, sondern dient lediglich als Herkunftsnachweis\", sagte Seebach. Da das Angebot an diesen Zertifikaten die Nachfrage weit übersteigt, liegt der Preis nur bei rund 0,05 Cent je Kilowattstunde. Die deutschen Stromanbieter können ihren Strom daher sehr billig als Ökostrom deklarieren, um damit leichter Kunden im inzwischen hart umkämpften Strommarkt zu halten oder zu gewinnen.
--- Ende Zitat ---

berndh:
Die Frage dabei ist.
Erhalten den die vielen kleinen Ökostromer auch das Geld für die Zertifikate oder stecken sich das die Versorger wieder in die Tasche?
Weil die ja den Strom in Ihr Netz abnehmen müssen.

Bernd

RR-E-ft:
@berndh

Problem nicht erkannt?

Die Zertifikate, mit deren Erwerb man Kohle- und Atomstrom in Ökostrom umdeklarieren kann, sollen derzeit nur 0,05 Ct/ kWh kosten.

Wenn etwa im Vattenfall Braunkohlekraftwerk Jänschwalde Strom zu Erzeugungskosten von 15 EUR/ MWh, also 1,5 Ct/ kWh (erzeugt wird (wie uns das öffentlich-rechtliche Fernsehen berichtete), legt man ein entsprechendes Zertifikat hinzu und hat zu Kosten von 1,55 Ct/ kWh plötzlich prima Ökostrom, den man an Leute teuer verkaufen kann, die bereit sind für Ökostrom etwas mehr als für \"normalen\" Strom zu bezahlen.

Kein Wunder, dass plötzlich viele Stadtwerke nur noch Ökostrom an ihre Haushaltskunden liefern. In Wahrheit ist es der selbe Schmutzstrom wie immer, nur eben durch ein billiges Zertifikat umettiketiert und veredelt.

So sieht eine saubere Sache der Energiekonzerne aus. Auch dem Atomstrom aus Brünsbüttel, wenn die Kiste mal wieder läuft, lässt sich ein entsprechendes Zertifikat \"ökologisch wertvoll\" anpappen.

nomos:
Viele Bauern liefern insgesamt 100.000 Liter Milch an die Molkerei,
die Milch wird dort zusammengeschüttet, verpackt und verkauft.


60 % der Milch stammen von einfachen Stallkühen
20 % der Milch stammen von Biokühen
20 % der Milch stammen von glücklichen Weidekühen


Verkauft werden 100.000 Liter zu 1,00 EUR = 100.000 EUR


Jetzt kommt die Molkerei auf eine tolle Idee.
Die Milch wird zertifiziert. Die Milch wird immer noch zusammengeschüttet.

Aber jetzt wird in unterschiedlichen Verpackungen verkauft:
60 % Milch in Packung A  zu 1,00 EUR = 60.000 EUR
20 % Milch in Packung B  zu 1,10 EUR = 22.000 EUR
20 % Milch in Packung C  zu 1,20 EUR = 24.000 EUR
------------------------------------------------
-------------------------------------106.000 EUR
GEWINN---------------------------------6.000 EUR
Die Milch stammt immer noch zu 60% von einfachen Stallkühen, 20 % von Biokühen und 20 % von glücklichen Weidekühen. [/FONT]

Randy:
@nomo

Dieses Vorgehen nennt man Marktsegmentierung. Es wird heute von jeder nennenswerten Marketingabteilung praktiziert. Völlig unabhängig von „Öko“ oder „Bio“. Hat damit  zunächst mal nichts zu tun.

Aber eine Verständnisfrage:

Was unterscheidet Ihre Biokühe von den glücklichen Weidekühen und/oder einfachen Stallkühen?

Sind letztere aus Kunststoff, also nicht biologisch?

Randy

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln