Energiepolitik > Preismeldungen

Eon erwartet weiter steigende Strompreise

<< < (6/6)

superhaase:

--- Zitat ---Original von svenbianca
Die Netzentgelte sollen ja dieses Jahr noch fallen...
--- Ende Zitat ---
Das lässt hoffen. Warten wir mal ab was da noch rauskommt.


--- Zitat ---Original von Mike88
Gezielte Verknappung, spielen wir das mal durch, vielleicht habe ich einen Denkfehler.
Einer der Großen hält Spitzenlastkraftwerke zurück wobei der Bedarf da wäre. Verknappung tritt ein, der Preis schießt nach oben und wem nützt das? Dem Wettbewerber.
--- Ende Zitat ---
Richtig: Denkfehler!
Teure Spitzenlastkraftwerke halte ich nicht zurück, denn das bringt ja nichts.
Wenn ich beispielsweise von meinen 30% Marktanteil 2% an billigen Grundlastkraftwerken zurückhalte, so dass meine Spitzenlastkraftwerke zum Zuge kommen und der Preis daher steigt, dann mache ich insgesamt schon dann einen zusätzlichen Gewinn, wenn für meine verbleibenden 28% Marktanteil ein Strompreisanstieg von nur 6% rauskommt, also z.B. von 50 €/MWh auf 53 €/MWh. Die Konkurrenz profitiert natürlich auch davon. Das ist insofern ein gegenseitiges Geben und Nehmen und funktioniert für große Marktanteile aufgrund eines Lerneffekts auch völlig ohne Absprachen, weil es ja auch so offensichtlich ist.
Genau das wird dem Oligopol vorgeworfen. (Die obigen Zahlen sind jetzt frei erfunden und dienen nur der Veranschaulichung des Prinzips)

Sie haben das aber entweder gar nicht gelesen, oder Sie wollen das einfach nicht zur Kenntnis nehmen.

Das mit den KWK-Anlagen verschiedenster Größen wird hoffentlich bald in Schwung kommen. Ob die Gesetzesänderungen dafür ausreichend waren, werden wir sehen. Zu wünschen wäre es, damit endlich der KWK-Anteil in D auf ein international vergleichbares Niveau steigt. Bisher hat das die Stromlobby erfolgreich verhindert, um ihre Marktmacht zu verteidigen.
Ich habe hier große Erwartungen bzw. Hoffnungen, auch hinsichtlich einer Schwächung der Marktmacht des Oigopols, wenn der KWK-Sektor endlich vorankommt.

Ihre letzte Schlusfolgerung \"Stromexport ... Marktpreise ... keine Ausnutzung der Erzeugungsmacht\" kann ich nicht nachvollziehen. Da fehlt der kausale Zusammenhang.

Ich mach jetzt hier für mich Schluss, sonst drehen wir uns womöglich noch im Kreis.... ;)

ciao,
sh

RR-E-ft:
@Mike88

Wo gibt es denn europaweit annähernd einheitliche Strompreise?

Etwa im Handel mit geladenen Batteríen?

Selbst an den verschiedenen Börsen (also im Großhandelsbereich) unterscheiden sich die Notierungen. Es ist nicht ersichtlich, dass die Großhandelspreise an der APX mit denen von Nord-Pool übereinstimmen. Von einem einheitlichen europäischen Markt kann nicht gesprochen werden (vgl. Sven König, RWE Energy, Vortrag vom 04.09.2007).

Speziell zu E.ON siehste hier. Die Strategie wurde doch offen gelegt, so dass man gar nicht darüber spekulieren braucht.

Drastische Preisunterschiede gibt es auch innerhalb Deutschlands bei den Preisen der Grundversorgung.

Ich persönlich bin auch nicht der Meinung, dass sich jemand bewusst falsche Dübel in seine Kraftwerke einbauen lässt, so dass sich nach behördlicher Stilllegungsverfügung das Angebot verknappt, um mit den anderen verfügbaren Kapazitäten so viel mehr zu verdienen, dass der Ertragsausfall aus dem stillgelegten Kraftwerk mehr als kompensiert werden kann. Es kann doch reiner Zufall sein, wenn RWE Power den Ausfall durch die erhöhten Großhandelspreise mehr als wett machen kann, am Ende mehr in der Kasse hatte. Und das Ergebnis von Vattenfall Europe ist nach der lang andauernden Abschaltung von Krümmel und Brunsbüttel sicher auch nicht eingebrochen. Warum sollte das denn Methode haben?

Es kommen doch ausländische Investoren, um Kraftwerke zu bauen. Dong und Gasprom wollen Gaskraftwerke errichten. Die Stadtwerke-Gruppe Trianel hat Kraftwerksprojekte in Arbeit. Nur sind es eben immer noch zu wenige Stadtwerke, die sich an Kraftwerken beteiligen. Man überlässt die Erzeugung weiter den Großen. Wo ein Energiekonzern an den Stadtwerken beteiligt ist, fällt es natürlich schwer, sich für eine eigene Erzeugung zu entscheiden, weil die Interessen des Gesellschafters entgegenstehen.

Auch Industrieunternehmen investieren in eigene Erzeugungsanlagen:


--- Zitat ---Das Chemieunternehmen Solvay hält an seinen Pläne zum Bau eines neuen Kraftwerkes in Bernburg fest. \"Wir brauchen dringend ein zweites Standbein für die Energieversorgung\", sagte Werkleiter Thomas Müller.
--- Ende Zitat ---


Eigentlich wäre die Wohnungswirtschaft dazu prädestiniert, mit dezentralen Blockheizkraftwerken und Photovoltaik,  in den Markt einzusteigen, zumindest in Ballungsräumen.

nomos:

--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Es kann doch reiner Zufall sein, wenn RWE Power den Ausfall durch die erhöhten Großhandelspreise mehr als wett machen kann, am Ende mehr in der Kasse hatte. Und das Ergebnis von Vattenfall Europe ist nach der lang andauernden Abschaltung von Krümmel und Brunsbüttel sicher auch nicht eingebrochen. Warum sollte das denn Methode haben?
--- Ende Zitat ---
Kein Zufall ist, wenn das Geld dann im Landeshaushalt fehlt. Der Bürger zahlt die Zeche wieder doppelt. [/list]
--- Zitat ---Original von RR-E-ft
Eigentlich wäre die Wohnungswirtschaft dazu prädestiniert, mit dezentralen Blockheizkraftwerken und Photovoltaik,  in den Markt einzusteigen, zumindest in Ballungsräumen.
--- Ende Zitat ---
Das wäre eigentlich die erste Aufgabe von kommunalen Stadtwerken, aber das Geld der Verbraucher wird unter Nutzung der Marktbeherrschung abkassiert und dann zweckfremd verwendet. Vielleicht muss man die deutsche Politik daran erinnern, dass das EU-Recht umzusetzen ist:
Artikel 82 EG-Vertrag

Mit dem Gemeinsamen Markt unvereinbar und verboten ist die mißbräuchliche Ausnutzung einer beherrschenden Stellung auf dem Gemeinsamen Markt oder auf einem wesentlichen Teil desselben durch ein oder mehrere Unternehmen, soweit dies dazu führen kann, den Handel zwischen Mitgliedstaaten zu beeinträchtigen.

Dieser Mißbrauch kann insbesondere in folgendem bestehen:
   a) der unmittelbaren oder mittelbaren Erzwingung von unangemessenen Einkaufs- oder Verkaufspreisen oder sonstigen Geschäftsbedingungen;
   b)    der Einschränkung der Erzeugung, des Absatzes oder der technischen Entwicklung zum Schaden der Verbraucher;
   c)    der Anwendung unterschiedlicher Bedingungen bei gleichwertigen Leistungen gegenüber Handelspartnern, wodurch diese im Wettbewerb benachteiligt werden;
   d)    der an den Abschluß von Verträgen geknüpften Bedingung, daß die Vertragspartner zusätzliche Leistungen annehmen, die weder sachlich noch nach Handelsbrauch in Beziehung zum Vertragsgegenstand stehen.

redbluewitch:

--- Zitat ---nein, dass ist alles Quatsch. Die anderen europäischen länder kaufen gerne bei uns überteuert ein........
--- Ende Zitat ---

versuchen Sie es einfach mal sachlich ....

ich würde gerne einen Beleg sehen, dass der (relativ geringe) Exportüberschuss Deutschlands ein Indikator für nicht überhöhte Preise ist.

die Zahlen für 2007 zeigen, dass die Produktion von Elektrizität in Deutschland jedenfalls zurückgegangen ist

\"Total production was lower by 12 963 GWh, or 2.9 %.\"

und der Exportüberschuß sich sogar signifikant reduziert hat

\"Trade volume decreased by 6 194 GWh, or 7.4 %.\"

exportiert wird übrigens \'peak capacity\", importiert wird \'basic capacity\'

\"The countries that have large production from renewables (hydro or wind) are clearly visible: Germany, Canada, Switzerland, Sweden, Denmark, Austria. They import basic capacity and export peak capacity.\"

http://www.iea.org/Textbase/stats/surveys/mes.pdf

superhaase:

--- Zitat ---Original von superhaase
Wenn ich beispielsweise von meinen 30% Marktanteil 2% an billigen Grundlastkraftwerken zurückhalte, so dass meine Spitzenlastkraftwerke zum Zuge kommen und der Preis daher steigt, ...
--- Ende Zitat ---
Ein kleiner Nachtrag noch hierzu:

Eine \"Strommenge von einem billigen Grundlastkraftwerk zurückhalten\" bedeutet hier nicht, das Kraftwerk zu drosseln oder gar abzuschalten.
Das ist gar nicht nötig.
Es wird ja eh nur ein Teil der gesamten Strommenge über die Börse gehandelt.
Ich biete einfach weniger Strom an der Börse an und verknappe das Angebot an billigem Strom an der Börse, so dass der Preis steigt.
Den \"zurückbehaltenen Strom\" verkaufe ich außerhalb der Börse, wie sowieso den Großteil meines Stroms.

Ein Drosseln meiner Kraftwerke und meiner Gesamtstromerzeugung ist also gar nicht nötig.
Wie man sieht, ist die Strombörse so, wie sie derzeit arbeitet, totaler Schwachsinn.

ciao,
sh

Navigation

[0] Themen-Index

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln