Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: E.ON räumt Intransparenz der Preisgestaltung ein. Bringschuld nicht erfüllt.  (Gelesen 5721 mal)

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Offline RR-E-ft

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E.ON schleimt.

Zitat
Die Bundeskanzlerin hat sich in einer schwierigen Situation und aufgeheizten Debatte souverän verhalten und die richtigen Worte gefunden.

Die Bundeskanzlerin selbst befindet sich in keiner schwierigen Situation und aufgeheizten Debatte. Möglicherwise will E.ON die Debatte damit in Zusammenhang stellen mit der Person des Präsidenten des Bundeskartellamtes Bernhard Heitzer und dessen Ausführungen innerhalb der Anhörung des Wirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestages am Montag.

Zitat
Sie fordert Transparenz in der Preisgestaltung und in den Preismechanismen am Strom- und Gasmarkt. Diese Transparenz verstehen wir als Bringschuld und übernehmen dafür die Verantwortung.

Und was bedeutet das nun konkret ?!

Transparenz fordern hunderttausende Kunden der Energiekonzerne seit Jahren in Schreiben an die Versorger und erhalten darauf allenfalls wolkige \"Erklärungen\". Sie sollten doch abhauen, wenn sie unzufrieden seien, wurde diesen Kunden zuletzt hochnäsig entgegnet.

Man darf darauf gespannt sein, wie es E.ON etwa erklären will, dass die Gaspreise für E.ON- Haushaltskunden um über 1,5 Cent/ kWh (netto) gestiegen sind, während die Erdgasimportpreise nur um ca. 0,92 Cent/ kWh gestiegen sind, wo doch E.ON Ruhrgas den deutschen Erdgasmarkt beherrscht.

Ebenso gepannt sein darf man darauf, wie E.ON den Anstieg der Haushaltskundenstrompreise seit 2000 angesichts der Entwicklung der Stromerzeugungskosten in Deutschland erklären will.

Noch gespannter darf man sein, wie E.ON die im bekannt gewordenen Schriftsatz des Bundeskartellamtes genannte Vorstandsvorlage der E.ON Sales & Trading erklären will, wonach es dieser gelungen sei, die Strompreise maßgeblich zu beeinflussen und dass einer Fortsetzung der Preispoltik vom Vorstand zugestimmt werden soll, um bis  ins Jahr 2007 hinein möglichst hohe Strompreise zu sichern.

Als würde man dem Herrn Deml etwas von Geheimabsprachen zwischen den Konzernen erzählen. Der Mann bewertet wohl seine eigene Rolle und Bedeutung im Konzern  deutlich über.

RWE zur Monopolkommission

E.ON zur Monopolkommission

Offline RR-E-ft

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E.ON: Nichts gelernt.

Siehste hier.

Zitat
\"Auch wenn wir nicht mit Applaus rechnen durften, so ist es uns nicht gelungen, die Gründe für unsere jüngste Preiserhöhung für jeden nachvollziehbar darzulegen\", räumte Bernotat am Donnerstagabend in München beim \"Handelsblatt Wirtschaftstreff\" laut Redetext ein. \"Als Energieunternehmen brauchen und wollen wir gesellschaftliche Akzeptanz, und zwar uneingeschränkt\", fügte er hinzu.

Bisher kann kein einziger die Gründe nachvollziehen.

E.ON- Tochter E wie einfach verspricht Strompreissenkung mit kostenlosem Preisdeckel für zwei Jahre.

http://www.e-wie-einfach.de/privatkunden/

Das ist der Beweis aus dem Hause E.ON, dass Strompreiserhöhungen gar nicht notwendig, vielmehr flächendeckend Strompreissenkungen möglich sind.

Offline RR-E-ft

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Transparent: E.ON Strategie 2007

S. 040: E.ON erzeugt den meisten Strom in Deutschland in AKW.
S. 048: E.ON hat in D Erzeugungskapazitäten erheblich verknappt. Das treibt den Strompreis.
S. 147: E.ON schafft das mit Abstand größte Ergebnis im Bereich Central Europe, größter Bereich von Central Europe: Strommarkt Deutschland.

Der deutsche Strommarkt ist E.ONs Melkkuh. Wer im Haushalt eine Steckdose hat, ist fast automatisch angeschlossen an die Melkmaschine.

Mittlerweile wird das Geld elektrisch vom Kundenkonto eingezogen.

Was der E.ON- Chef dazu weiß.

Transparenz- Offensive: Wie alt ist der Kraftwerkspark?

Milliarden ins Ausland geschafft, statt hier neue Kraftwerke zu bauen. Dazu noch die Verknappung der vorhandenen Kraftwerkskapazität. Da können die Strompreise - mit Ansage - nur steigen.

Offline enerveto

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Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Berlin
Fax: 030 – 18 615 7010

Strompreis, Transparenz

Sehr geehrter Herr Wirtschaftsminister Glos,

es ist schon klar, dass Sie die Interessen der Wirtschaft vertreten (müssen), auch die der Energiewirtschaft. Es besteht aber auch eine ordnungspolitische Aufgabe.
Anscheinend ist dieser Wirtschaftszweig inzwischen so ziemlich „von der Rolle“, und drangsaliert große Teile der Bevölkerung mit überhöhten Energiepreisen.
In einer Aktuellen Stunde im Bundestag bezeichnen Sie die Strompreiserhöhungen als „Zumutung für die Verbraucher“.
Es ist doch entlarvend, wenn der neue RWE-Vorstandsvorsitzende, Jürgen Großmann, erkennt: „Uns wird nicht mehr abgenommen, dass wir ehrbare Kaufleute sind. Unsere Denke muss sich ändern.“

Sie haben sich nun mit den Vertretern der Stromkonzerne getroffen und danach übersichtlichere Stromrechnungen gefordert. Sie wünschen sich (schließlich ist bald Weihnachten), dass die einzelnen Preisbestandteile klar verständlich für die Kunden ausgewiesen würden. „Wir müssen gemeinsam mehr tun, um die Transparenz zu erhöhen“, sagten Sie auch.
Dazu haben Sie vorgeschlagen, die einzelnen Preisbestandteile auf der Stromrechnung aufzuschlüsseln.

Hierzu könnten Sie z.B. den § 42 EnWG  „Stromkennzeichnung, Transparenz der Stromrechnungen“ entsprechend ergänzen. Im Absatz 6 steht zurzeit:
„Elektrizitätsunternehmen sind verpflichtet, in ihren Rechnungen an Letztverbraucher das Entgelt für den Netzzugang gesondert auszuweisen.“

„Hier werden Sie geholfen!“:
Wie eine „transparente“ Stromrechnung aussehen kann, zeigte vor einiger Zeit  die Stadtwerke Wittenberge GmbH auf ihrer Web-Seite: http://www.stadtwerke-wittenberge.de unter „Rohrpost“.  Die Muster-Rechnung ist auf Seite 2 ersichtlich   Anlage

Auch im „Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG)“ lautet der § 15 „Transpa-renz“:
Abs. 2 Satz 1  „Netzbetreiber und Elektrizitätsversorgungsunternehmen sind verpflichtet, auf ihren Internetseiten …2. einen Bericht … zu veröffentlichen …“
Zwischen den Berichten der Stadtwerke Lingen GmbH und der Stadtwerke Rotenburg (Wümme) GmbH besteht schon ein großer Unterschied.

Mit freundlichen Grüßen                      Anlage

Offline RR-E-ft

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Offline enerveto

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Mit Schreiben vom 09.01.2008 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Berlin, wie folgt geantwortet:

„…haben Sie vielen Dank für Ihr o. g. Fax an Herrn Minister Glos. Er hat mich beauftragt, Ihnen zu antworten.
Am 12. Dezember 2007 hat Herr Minister Glos das von Ihnen in Bezug genommene Gespräch mit Vertretern der vier großen Stromversorgungsunternehmen, des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) und des Verbandes der kommunalen Unternehmen e.V. (VKU) geführt.
Gemeinsames Verständnis in dem Gespräch war es u. a., dass ein Mehr an Transparenz gerade im Zusammenhang mit den z. Zt. wieder von vielen Stromunternehmen u. a. unter
Hinweis auf die Entwicklung von Beschaffungskosten angekündigten Strompreiserhöhungen und bei den Stromrechnungen erforderlich ist.
Die Energiewirtschaft hat in diesem Gespräch sowohl eine transparente Preisgestaltung als auch transparentere Rechnungen zugesagt.
Es ist vorgesehen, zur effektiven Umsetzung dieser Zusage Anfang 2008 gemeinsame Treffen unter Einbeziehung aller beteiligten Kreise durchzuführen. Ziel ist u. a. die Sicherstellung transparenter Stromrechnungen für die Verbraucher.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag

Offline kamaraba

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Gruss aus der EnBW-Hauptstadt Karlsruhe
www.Faire-Energiepreise.de

Offline wulfus

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TANSPARENZ
Der Begriff wird mir zu oft benutzt; er bedeutet laut Duden:
\"1. Durchscheinen, Durchsichtigkeit, Lichtdurchlässigkeit.
2. Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Geradheit, Geradlinigkeit, Offenheit; (Jargon): Glasnost.\"

... ist also ein hoher Anspruch an die Energieversorger!
Muß man ja nicht ernst nehmen. Viele kennen auch nicht den Unterschied zwischen Transparentpapier und Klarsichtfolie.

Offline RR-E-ft

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@wulfus

Man muss nur die letzte Jahresrechnung gegen das Licht halten, schon erscheint sie einigermaßen transparent. ;)
Der Rechnung selbst wird man auch nicht vorwerfen können, unaufrichtig und unehrlich zu sein. Gerade geschnitten ist das Papier zumeist auch, in jedem Fall sehr geduldig.

Möglicherweise erzählen die Energiebosse das dem Minister etwa  so beim nächsten Treffen und der schaut sich das an und findet es plötzlich auch gar nicht mehr so schlecht:

Das Licht scheint ja wirklich durch, so dass sich die Zahlen von jedem mit einer starken Lampe ganz einfach durchleuchten lassen, hört man dann vielleicht zufrieden  sagen.

Siehste: Geht doch, wenn  man sich nur etwas bemüht.

Offline Sclerocactus

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Gut wer einen Scheibenwischer hat und getönte Scheiben. :D

Offline userD0010

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Es ist schon erstaunlich, vielleicht aber sogar mehr als ärgerlich, dass man uns Energienutzern mit der großartig angekündigten Transparenz der Preisgestaltung in den Energierechnungen  glauben machen will, dass hier von Seiten der Energiekonzerne, aber auch des Ministeriums etwas Weltbewegendes in Kraft gesetzt werden soll.
Was nutzt uns, wenn in der Energierechnung gesonderte Kostenpositionen für die Netznutzung, die ständige Lieferbereitschaft, die Rechnungserstellung, die Steuern und Abgaben und vielleicht sogar als Einzelposten die Energiekosten aufgelistet werden, wenn diese Zahlenwerke offensichtlich künstlerisch gestaltet und durch die Verbraucher nicht nachvollziehbar und überprüfbar sind.
Mit dem simplen Trick der neuen Lieferverträge der RWE und der damit vorgenommenen Einführung der sog. Grundversorgung und der Vorstellung der anonymen Netzbetreiber ist doch schon der erste Schritt getan, einen Teil der sog. Transparenzdaten auszulagern als sog. Vorkosten und diese damit der Prüfbarkeit zu entziehen.
Was hat denn eigentlich der fränkische Müller Glos mit seiner an Klarheit nicht zu überbietenden Ansage und Aussage deutlich gemacht?  Nichts, außer Luftblasen; keine detaillierte Forderung zur Offenlegung der Preise.

Offline RR-E-ft

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@h.terbeck

Die Preise, die man selbst zahlen soll,  liegen doch offen und stehen auch auf der Rechnung, nur nicht, wie sich diese zusammensetzen und wie sie zustande kommen. Die Preiskalkulation liegt nicht offen.

Offline svenbianca

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ich habe gerade mal auf meinen Joghurtbecher geschaut, das steht auch nicht darauf warum er 0,49 Euro kostet.......

Auch meine Telekomrechnung ist nicht in Netzentgelten, Call-Centerkosten etc. aufgegliedert.

Ich weiß auch nicht ob Rechtsanwälte jeder Rechnung auch die Kostenkalkulation des Büros beilegen......

Offline nomos

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Zitat
Original von svenbianca
ich habe gerade mal auf meinen Joghurtbecher geschaut, das steht auch nicht darauf warum er 0,49 Euro kostet.......

Auch meine Telekomrechnung ist nicht in Netzentgelten, Call-Centerkosten etc. aufgegliedert.

Ich weiß auch nicht ob Rechtsanwälte jeder Rechnung auch die Kostenkalkulation des Büros beilegen......
    Sorry, svenbianca, jetzt werden die Vergleiche lächerlich.
    Was steht denn auf dem Becher für das Sauermilchprodukt sonst noch so drauf? Darüber kann man sich sicher auch trefflich auslassen und es gibt dafür im www  geeignetere Foren.

Offline svenbianca

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was ich doch nur sagen will, welche Firma egal ob Auto oder sonst irgendwas veröffentlicht denn seine Preiskalkulationen? Fahren Sie in eine KFZ-Werkstatt und sagen denen \"Die 95,00 Euro pro Werkstattsunde, wie setzen die sich denn genau zusammen\" - wahrscheinlich nicht. Im Gegenzug finden Sie auf Ihrer Stromrechnung, die NEtzdurchleitungskosten, alle Steuern so gar wie hoch die Rechnungserstellungskosten sind. Wie hier schon gechrieben wurde, hilft das keinem wirklich weiter. Im Gegenteil viele (das liest man ja hier im forum) können Ihre Rechnung jetzt schon kaum noch lesen, wieviel wollen Sie da noch draufschreiben?

 

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