Energiepolitik > Preismeldungen

Merkel gegen Billigstrom

<< < (3/3)

wulfus:
@RR-R-ft
Wieso denn gleich \'Gesetze\' in Rede bringen?
Ersparen Sie mir/uns, Medienmeldungen (wie den n-tv-Link von Zottel) zum Thema wortklauberisch zu analysieren.
Mir genügen schon die gewandelte Meinung der Kanzlerin und ihre banalen, erklärenden Begründungen
zu den Strompreishöhen in dem n-tv-Link festzustellen.

Wer mag, gehe in Google mit den Suchwörtern \"merkel strompreise\" und auch \"glos strompreise\" und er sieht schon
an Hand der Überschriften der Fundstellen, wie bei den beiden Politikern in den vergangenen zwei Jahren
ein Meinungswandel bzgl. der Strompreise bzw. Strommärkte bis heute eingetreten ist.

Merkel will nun nicht mehr die Strompreise überprüfen sondern denkt nur an den Staatssäckel (mehr nicht!)
und Glos weicheiert auch nur noch rum; nun will er (ganz aktuell) ein \"Transparenz-Gespräch\"
zwischen Verbrauchern und Energieversorgern moderieren; guckste hier:
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2007-12/artikel-9675439.asp

Gute Nacht, Energiepreisrebellen
Ich bin dieses frustierende Thema leid.
.

RR-E-ft:
@wulfus

Ich meine in Art. 20 GG gelesen zu haben, dass wir so verfasst sind, dass alle staatliche Gewalt an Recht und Gesetz gebunden ist. Damit steht wohl fest, worauf es ankommt.

Es kommt eben nicht darauf an, wie sich Mitglieder der Bundesregierung in der Presse oder gegenüber dieser  äußern.

Völlig anders verhält es sich in einer Diktatur. In einer solchen muss man schon wissen, wie sich die Führung in den Presseorganen geäußert hat, um sich entsprechend konform zu verhalten.

Mit anderen Worten:

Mancher hängt völlig umsonst an den Lippen der Bundesregierung und entsprechenden Bekenntnissen.  ;)

Horch!

RR-E-ft:
Siehste hier

Die Bundeskanzlerin setzt wohl auf billigen Atomstrom, auch wenn der nicht unbedingt billig aus der Steckdose kommt.

Man könnte ja daran denken, den billigen Atomstrom aus abgeschriebenen Atomkraftwerken vorrangig an sozial Schwache zu liefern, quasi auf Rezept.
Die Sozialämter könnten ja auf Berechtigungsschein besondere Steckdosenhauben verteilen, die das Bezugsrecht auf saubilligen Atomstrom anzeigen.

Bei der Preisbildung nach der merit order spielt es nur eben auch weiterhin gar keine Rolle, wie günstig die Herstellungskosten liegen.
Es geht immer nach den variablen Kosten des Grenzkraftwerks, zumeiste eines Gaskraftwerks, dass durch besonders hohe variable Kosten glänzt.

Die Strompreise sind deshalb nicht direkt von einem Mehr oder einem Weniger an Atomstrom abhängig.
Atomstrom ist nur dann sicher preisbestimmend, wenn es nur noch Atomstrom gibt.

Nur wer sagt ihr das?

Das lässt sich schließlich physikalisch nicht erklären.

Unabhängigkeit lässt sich wohl nur dadurch erreichen, dass so viele Bürger wie möglich ihren Strom selbst produzieren.

Wenn die Politik auch weiter soviel Wind macht, wie bisher, könnte es vielleicht gelingen.

So manchen Politiker könnte man damit ggf. direkt anschließen. Außen am Windturm kann ja Parteienwerbung angebracht werden. ;)

svenbianca:
noch etwas schönes, weil hier so gerne diskutiert wird. Lt. Eurostat liegen die Stromkosten in Deutschland bei unter 2% am monatlichen Einkommen (etwa 1,7%). Wir diskutieren hier also um enormes Einsparpotential.......
In Italien liegt der Wert bei 2,7 % und die Slowakei bei 7,5% Quelle Eurostat Stand Mai 2005.........
1995 lag der Schnitt in Deutschland übrigens bei 2,2% des monatlichen Einkommens. Auch hier als Quelle Eurostat

RR-E-ft:
@svenbianca

Für Herrn Kollegen Dr. Bernotat werden die Stromkosten in Anbetracht des verfügbaren Einkommens möglicherweise noch nicht einmal im Promille- Bereich messbar sein. Zwangsläufig muss dem wohl der Strom immer noch zu billig erscheinen.

Ungleich anders betroffen werden hingegen Empfänger von ALG II dastehen, Haushalte, die nicht wissen, wie sie die Kosten noch bestreiten sollen. Denen hilft der Eurostat- Wert als Trost dabei nicht weiter. Auch die Andeutung des E.ON- Chefs, dass einfach nur jedes Haushaltsmitglied auf eine Kugel Eis pro Tag verzichten bräuchte, ist sicher nicht zielführend.

Wir diskutieren um steigende Energiekosten, welche seit Jahren erheblich die Inflation beeinflussen und somit Einfluss auf die Binnenkonjunktur haben, also auch darauf, wieviele Menschen überhaupt ein Arbeitseinkommen haben, weil auch die Beschäftigung von diesen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängt.

Der Einfluss der Energiepreise auf die anderen genannten Größen lässt sich sicher statistisch nachweisen. Darüber zeigt sich die Bundeskanzlerin - zurecht - in großer Sorge.

Energiepreise treiben Inflation auf 13- Jahres- Hoch

Statistisch nachweisen lässt sich, welchen Anteil die Stromerzeugungskosten an den Großhandelspreisen für Strom haben.

Statsistisch nachweisen lässt sich wohl auch, welcher Anteil der vereinnahmten Netzentgelte überhaupt in die Netze investiert wird. Statsistisch nachweisen lässt sich sicher auch das Alter des deutschen Kraftwerksparks und der Stromnetze, ebenso wie der Beschäftigungsgrad in der Energiewirtschaft.

Spanndend wäre eine statistische Erhebung darüber welche mit den Energiepreisen vereinnahmten Beträge tatsächlich für den Bau und  Betrieb von Kraftwerken und für Instandsetzung, Erneuerung und Erweiterung der Stromnetze verwendet werden und wie sich die übrige Verwendung der vereinnahmten Beträe gestaltet.

Navigation

[0] Themen-Index

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln