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Autor Thema: RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz  (Gelesen 10980 mal)

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Offline RR-E-ft

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RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Absatz

Zitat
Für den erneuten Gewinnsprung machte der Konzern \"ein außergewöhnlich gutes Handelsergebnis\" sowie einen \"positiven Trend in der Stromerzeugung\" verantwortlich.


Von nix kommt nix.

Der Großhandelspreis wird auch davon getrieben, dass Biblis vom Netz ist. Die dadurch verursachten Absatzverluste werden durch die dadurch getriebenen Großhandelspreise mehr als wett gemacht.


Mit der nächsten Strompreiserhöhung läuft es nochmals prächtiger.

Offline superhaase

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RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
« Antwort #1 am: 14. November 2007, 14:55:38 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Der Großhandelspreis wird auch davon getrieben, dass Biblis vom Netz ist. Die dadurch verursachten Absatzverluste werden durch die dadurch getriebenen Großhandelspreise mehr als wett gemacht.
Hinzu kommt, dass man auf diese Weise auch noch die Reststrommengen in die nächste Legislaturperiode schiebt - man hofft ja immer noch auf den Ausstieg vom Ausstieg.....
Ich glaub, Vattenfall und RWE haben es gar nicht so eilig, mit den Reaktoren wieder ans Netz zu kommen. ;)
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Offline svenbianca

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RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
« Antwort #2 am: 14. November 2007, 15:45:40 »
Ich finde auch 32 Millarden Umsatz und 2,8 Millarden Gewinn (wahrscheinlich noch vor Steuern), dass sind ja unverschämte Zahlen..... Fast 9% Rendite, bei 35% Steigerung waren es ja dann letztes Jahr ca. 6%, solche Rendite fährt keine deutsche Firma ein...............
Und die Biblisstörung haben die bestimmt absichtlich gemacht auch negative Publicity ist Publicity (erinnert irgendwie an Paris Hilton). Was wäre denn eurer Meinung nach eine angemessene Rendite? 1% wie beim Sparbuch......?

Offline superhaase

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RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
« Antwort #3 am: 14. November 2007, 16:02:58 »
@svenbianca:
Was Du hier angibst ist die Umsatzrendite.
Die interessiert nicht.
Im Übrigen ist Gewinn der Gewinn nach Steuern.
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Offline svenbianca

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RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
« Antwort #4 am: 14. November 2007, 16:11:29 »
Was interessiert denn? Jedes Unternehmen wird doch an der Umsatzrendite gemessen. Was wird pro Euro Umsatz wirklich verdient. Die EnbW legte die Quartalszahlen vor, die liegen etwa bei 7%. Was sind denn 2,8 Millarden bei 32 Millarden Umsatz. Zum Vergleich Porsche hatte gestern vermeldet Gewinnsprung von über 280% auf 5,86 Millarden Euro bei gerade mal knapp 10 Millarden Euro Umsatz, bei den zahlen müßte das RWE ca. 18 Millarden verdienen obwohl ich nicht RWE mit Porsche vergleichen will.

Ich frage was halten Sie bei 32 Millarden Euro Umsatz für einen angemessenen GEwinn?

Offline superhaase

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RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
« Antwort #5 am: 14. November 2007, 16:54:33 »
Zitat
Original von svenbianca
...obwohl ich nicht RWE mit Porsche vergleichen will.
Das wäre auch nicht angebracht.

Zitat
Ich frage was halten Sie bei 32 Millarden Euro Umsatz für einen angemessenen GEwinn?
Es interessiert  die Eigenkapitalrendite.
RWE hatte 2006 übrigens 3,8 Mrd, € Jahresüberschuss (EON 5,1) bei einem wirtschaftlichen Eigenkapital von 11,5 Mrd. € (EON 45,6), sowie liquide Mittel von 19,5 Mrd. €. Wie man sieht, schwimmen die im Geld.

Bei einem Energieversorger, der dem EnWG gerecht werden muss und der ein Quasimonopol hat und somit praktisch kaum ein wirtschaftliches Risiko, halte ich eine Eigenkapitalrendite von etwa 7 % für völlig ausreichend.

Wenn es bei Gas und Strom echten Wettbewerb und einen freien Markt mit vielen Anbietern (Erzeugern, Importeuren) gäbe, und RWE oder EON dann durch gutes Management und effizente Arbeit, sowie Kundentreue aufgrund Kundenzufriedenheit eine Eigenkapitalrendite von 30% erwirtschaften würden, wäre dagegen nichts einzuwenden.

... meine Meinung.

ciao,
sh
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Offline svenbianca

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RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
« Antwort #6 am: 14. November 2007, 17:07:24 »
und wenn die wieder haushoch verschuldet sind (RWE hatte vor ein paar Jahren ca. 35 Millarden Schulden) die ENBW hat durch ihr Yelloabenteuer Millarden verloren, dann zahlt der Verbraucher einen Extrasoli? Nö denn dann sind es ja wieder die unfähigen Manager (wie bei Opel etc.). Also wenn man in diesem Land bei 32 Millarden Euro Umsatz und 2,8 Millarden Euro Gewinn sich ständig beschimpfen lassen muss, dann müssen wir uns nicht wundern, das keiner in die Energieversogrung investieren will. Weil, jetzt kommt eine unglaublich Behauptung und These von mir, andere Kraftwerksbauer (oder nach Herrn Rhiel auch Käufer) wollen evtl. auch für Ihr investiertes Geld etwas verdienen (ist aber eine wirklich haarsträubende These.....). Die Gazprom etc. sind für ihre wohltätige Preisgestaltung berühmt. Meint Ihr wirklich es gibt Wettbewerb um Kraftwerke und NEtze, wenn bei jedem Gewinn sofort lt. aufgeschrien wird? Wahrscheinlich nicht und daher wird auch kein Ivestor einen Cent hierhin bringen.

Offline superhaase

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RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
« Antwort #7 am: 14. November 2007, 17:15:39 »
Es gibt nach Deiner Rechnung also keinen Unterschied zwischen einem Autohändler und z.B. einem selbstständigen Übersetzer.
Ein großer Autohändler mag eine Umsatzrendite von 15% haben, und verdient damit sehr gut.
Wenn der Übersetzer nur 50% Umsatzrendite macht, dann verdient er äußerst schlecht und macht was falsch. Er sollte schon eher 80-90% anstreben.

Die Umsatzrendite ist der falsche Maßstab, um die Angemessenheit des Gewinns zu beurteilen.
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Offline RR-E-ft

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RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
« Antwort #8 am: 14. November 2007, 18:35:16 »
@svenbianca

EU- Kommission, Monopolkommission und auch die Bundesregierung (vgl. Entwurf zur Verschärfung des Energiekartellrechts) sehen allesamt ein Missverhältnis zwischen den Stromerzeugungskosten und den Großhandelspreisen. In diesem Bereich wird zu Lasten aller Weiterverteiler und Stadtwerke, die über keine eigene Stromerzeugung verfügen, aufgrund fehlenden Wettbewerbs satt Kasse gmacht.

Also muss man nach der Rendite im Stromerzeugungsbereich fragen.

Wenn die Konzerne von ihren Einnahmen Finanzinvestitionen in Milliardenhöhe stemmen, etwa E.ON für eine Beteilung an russischen Stromunternehmen, dann bleibt am Ende natürlich nur ein geringer Gewinn übrig. Würde E.ON mehr in solche Märkte investieren, könnte das Ergebnis unterm Strich sogar negativ sein.

Das heißt doch aber nicht, dass die Strompreise angesichts der Stromerzeugungskosten nicht maßlos überteuert sind.

Deshalb ist schon Ihr Ansatz gänzlich falsch.

Wie sehen denn die Renditen im Stromerzeugungsbereich aus?

Angesichts der E.ON- Stromerzeugungsstruktur, der Großhandelspreise, der im Monitoringebericht der Bundesnetzagentur genannten Stromerzeugungskosten sollten sich die Renditen in diesem Bereich abschätzen lassen. Nur zu.

E.ON weist im Bereich Central Europe, der u. a. die Stromerzeugung in Deutschland mitumfasst regelmäßig ROCE > 20 Prozent aus.

Das ist wohl deutlich mehr, als es auf ein Sparbuch gibt. ;)

Offline svenbianca

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RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
« Antwort #9 am: 14. November 2007, 19:57:02 »
ich verstehe nicht warum Sie bei einer Diskussion über RWE ständig von Eon reden. Ist das mittlerweile eine Firma? Das man über Erzeugungspreise reden kann ist doch unbestritten, aber RWE hat in den letzten Monaten nicht in Russland oder sonstwo investiert (wird denen ja ständig vorgehalten). Wenn die Kraftwerke nicht so gut laufen würden, wie schlecht sähe es dann aus. 32 Millarden Umsatz = 0 Gewinn. Tolle Bilanz. Und zu Ihrer Diskrepanz bei den Stromerzeugerpreisen. Es ist einfach zu sagen, es gibt zu wenig Wettbewerb. Warum ist das so? Das neue Kraftwerksbetreiber diskriminierungsfrei angeschlosse ist unbestritten, es gibt keine Beschwerden zu diesem Thema. Warum baut also kein Investor ein Kraftwerk, wenn es ja quasi eine Gelddruckmaschine ist....?

Offline nomos

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RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
« Antwort #10 am: 14. November 2007, 20:05:06 »
Zitat
Original von svenbianca
Was sind denn 2,8 Millarden bei 32 Millarden Umsatz.
    @svenbianca, was gibt das dann erst für eine Eigenkapitalrendite?  :rolleyes: Also mir bleibt da die Spucke weg. Wer solche Umsatzrenditen den Energieversorgern zubilligt oder sie gar noch als zu niedrig ansieht, der hat jedes Maß verloren. Wie hoch soll sich denn das Eigenkapital verzinsen? Möglichst eine Verdoppelung bei jeder Bilanzvorlage?

    Nach Informationen des BDI (Quellenangabe: Worldscope Datenbank; Institut der deutschen Wirtschaft Köln) betrugen die Nettoumsatzrenditen, also der Anteil des Gewinns nach Steuern am Umsatz,  in der gewerblichen Wirtschaft, im Durchschnitt in den Jahren 2000-2004 = 2,2 Prozent. Um einen Vergleich mit dem Sparbuch zu ziehen ist der Umsatz die falsche Größe, es sollte dann schon die Eigenkapitalrendite sein. Die darf dann schon etwas besser als der Sparbuchzins sein, vom dem aber auch noch die Steuern und der Soli abgeht! Rechnet man die Inflation ein, dann muss der Sparer, auch wenn er einen Sparbrief wählt, heute häufig einen Kaufkraftverlust seines Kapitals hinnehmen. Real hat er keine Verzinsung sondern in Wirklichkeit weniger als vor der Geldanlage.

    Keine Frage, Risikokapital muss sich angemessen rentieren, sonst wird kein Kaufmann nur einen EURO an  Investitionen tätigen. Was hier unter Ausnutzung der Marktmacht erzielt wird geht allerdings entschieden zu weit.  Hier bekommt man den Hals nicht voll.  X(

Offline superhaase

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« Antwort #11 am: 14. November 2007, 20:09:59 »
Zitat
Original von svenbianca
Das neue Kraftwerksbetreiber diskriminierungsfrei angeschlosse ist unbestritten...
... falsch\", wolten Sie sagen oder?

Ansonsten haben Sie eine sachliche Diskussion gerade verlassen.....
Die EU-Kommission und die Monopolkommission sind wohl alle auf der Brennsuppe dahergeschwommen und machen es sich sehr leicht mit ihrer Aussage, dass kein Wettbewerb herrscht, oder?
Ich glaube, Sie machen sich das eher leicht, dies in Frage zu stellen.
Auch machen Sie es sich bzgl. Umsatzrendite etc. zu einfach, wie ich Ihnen darzulegen versucht habe.

Aber lassen wir das jetzt lieber.

ciao,
sh
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Offline RR-E-ft

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« Antwort #12 am: 14. November 2007, 20:51:56 »
@svenbianca

Was ist denn nun mit der Rendite im Stromerzeugungsbereich und wie lässt sich bei einem erheblichen Rückgang des Absatzes der Gewinn immer noch entsprechend steigern, ohne den Kunden noch \"eine ordentliche Schippe draufzulegen\" ?

ROCE der RWE Erzeugungssparte 39,5 %

Noch Fragen? Eher ein Sparbuch? :rolleyes:

Harrys letzter Brief an die lieben Freunde

Offline svenbianca

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RWE: 35 % Gewinnsteigerung bei geringerem Strom- und Gasabsatz
« Antwort #13 am: 14. November 2007, 22:16:16 »
dann nennt doch bitte einen Investor der gerne ein Kraftwerk bauen würde aber nicht angeschlossen wird.

Das die Rendite im Kraftwerksbereich ist doch normal, wenn alte Anlage abgeschrieben sind und die Preise hoch sind. Wenn die neuen teuren Kraftwerke im einsatz sind in die die Energiebranche ja zweistellige Millardenbeträge investieren soll und tut (wäre ja auch schön wenn die Rahmenbedingungen irgendwann geschaffen werden, Atomausstieg rückgängig bei schwarz-gelb? Wieviel erneuerbare Energien und unzählige weitere Fragen, die ja ständig verändert werden Dann steht im Raum Kraftwerke dritter Anbieter bevorzugt anzuschließen. Also sollen die 4 großen jetzt eins bauen und es geht dann nicht ans Netz weil dritte bevorzugt werden? ), wird dieses Rendite ja sofort wieder dahin sein, weil ja große Investitionen und damit Vermögen wieder in der Bilanz stehen. Wie war es denn 1998 als die Strompreise zum Teil um über 50% eingebrochen sind(für Großkunden), Versorger wie ENBW tiefrote Zahen geschrieben haben, seid ihr dann sammeln gegangen? Nein, dann ist das halt Pech gewesen.

Aber abschließend wiederhole ich gerne meine letzte Frage, warum investiert denn keiner der großen Investoren in Kraftwerke in Deutschland?

wenn man übrigens die Kennzahlen der Wertbeiträge auf dieses Jahr umlegt sieht man ja das im Vertrieb und im Netzbereich kaum noch Geld zu verdienen ist, sollten die Erzeugungskosten fallen sieht es nicht gut aus für die RWE...... ach ja Wasser und die NPower machen ja schon Verlust aber so haben wir die Firmen ja gern. Mitleid gibt es dann gratis hier aus dem Forum!!

Gute Nacht!!

Offline RR-E-ft

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« Antwort #14 am: 14. November 2007, 22:44:24 »
@svenbianca

Die Tarifpreise der Haushaltskunden wurden 1998 pp. nicht abgesenkt. Schon gar nicht um 50 Prozent. Darüber besteht hoffentlich Einigkeit.

Diese Kunden hat man schön weiter - wie bis dahin - die überteuerten  Monopolpreise zahlen lassen. ....

Was kann denn der Haushaltskunde dafür, wenn den Großkunden etwa Strom zu billig verkauft wurde und jemand deshalb tiefrote Zahlen geschrieben hätte ?!!! Muss man den Haushaltskunden  immer noch eins oben drauf legen, damit die Gewinne insgesamt in die Höhen klettern, die man sich erwünscht?

Irgendwann muss doch mal genug sein?

 

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