Dass es sich hierbei um ein real existierendes Projekt handelt, wird wohl niemand bestreiten.
Was heißt hier also Wunschwelt oder \"ein Traum\"?
Die Zukunft wird darauf hinauslaufen - unweigerlich.
Grund: begrenzte fossile Resourcen, Klimaschutz.
Das Projekt \"Kombikraftwerk\" will die Funktionstüchtigkeit beweisen. Eine umfassende Lösung stellt es noch nicht dar.
Es müssen noch weitere erneuerbare Energien einbezogen werden, wie z.B. Wasserkraft (Laufwasser- und Speicherkraftwerke ohne Pumpfunktion) und vor allem Holz-BHKWs, die neben der Wärmeversorgung auch Strom erzeugen.
Ferner kommt der Energiespeicherung eine enorme Bedeutung zu.
Auch hier gibt es noch viel zu entwickeln und zu investieren.
Eine Steigerung der Energieeffizienz ist selbstverständlich auch von großer Bedeutung, um den Bedarf nicht weiter ausufern zu lassen.
Denn mit einem haben Sie Recht, nomos: das Pilotprojekt \"Kombikraftwerk\" lässt sich nicht mit dem Faktor 10.000 multiplizieren.
Allein 10.000 Pumpspeicherwerke des Typs Goldisthal wird man in Deutschland kaum unterbringen. Eine vielversprechende Alternative hierzu sind Druckluftspeicherkraftwerke, die auch gerade in Norddeutschland, wo viel Windenergie erzeugt wird, gut möglich sind (viele unterirdische natürliche Kavernen, die nutzbar sind).
Die erneuerbaren Energien und die Technologie ihrer effizienten Nutzung und Speicherung befinden sich erst am Anfang der Entwicklung. Es braucht schon seine Zeit. Darum muss man jetzt die Entwicklung und die Einführung neuer Techniken und Industrien fördern. Von alleine kommt das nicht.
Die von nomos geforderte gleichzeitige ökologische und ökonomische Sinnhaftigkeit der Erneuerbaren Energien wird auf mittlere Sicht erreicht werden - aber dies kann nur dann geschehen, wenn man irgendwann damit anfängt, zu investieren. Nur Warten auf diesen Break-Even, ohne dafür Geld auszugeben - das funktioniert leider nicht.
Ein anderer Aspekt ist, dass z.B. Spanien in Europa zu einem großen Stromexporteur werden wird. Die Potentiale an Wind- und Solarenergie sind dort immens. Derzeit entstehen dort die ersten kommerziellen solarthermischen Kraftwerke, die die Sonnenwärme speichern und dann zu beliebigen Zeitpunkten Strom erzeugen können. Auch eine Form von speicherbarer EE.
Vielleicht wird Deutschland auf Dauer zum Stromimporteur und bezieht EE-Strom aus Spanien, Portugal, Italien und Griechenland, sowie Norwegen und England, weil die Potentiale an Erneuerbaren Energien in D nicht den ganzen Bedarf decken können. Die EU als Ganzes betrachtet kann sich viel leichter mit Strom aus EE versorgen als Deutschland isoliert betrachtet.
Ich denke, dass es dazu kommen wird, sobald die Erneuerbaren Energien dort konkurrenzfähig geworden sind. Und diese Konkurrenzfähigkeit ist nicht sehr weit entfernt, allein schon aufgrund des zu erwartenden Preisanstiegs für fossile Energieerzeugung (CO2-Handel, Knappheit).
Wenn dann einmal unsere Autos überwiegend mit Strom fahren, beziehen wir die Energie dafür halt aus Spanien und nicht mehr aus Russland oder Saudi Arabien.
Auch sonst gilt: Lieber Wind- und Sonnenstrom aus Spanien als Kohle- oder Atomstrom aus Deutschland.
Ein europäischer Stromverbundnetzausbau ist nicht nur deshalb dringend erforderlich.
Trotzdem ist natürlich eine vollständige Ausnutzung der landeseigenen EE-Potentiale unbedingt anzustreben.
Und sagt jetzt bitte keiner \"Träumer\" oder \"Leben Sie auf dem Mond\" oder \"Ihr Hobby\" oder dergleichen.
Jemand, der in die Zukunft denkt, plant und investiert ist kein Träumer.
ciao,
sh