Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Nahrungsmittel und Bioenergie  (Gelesen 87703 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #195 am: 29. April 2008, 20:05:52 »
Das ganze hat nichts mit Ideologie zu tun.
Es geht hier einfach um die Realität und die zukünftige Energieversorgung.
Ferner geht es um Klimaschutz.

Man könnte es auch als Ideologie bezeichnen, die Augen vor den Problemen zu verschließen und alles Neue abzulehnen, wenn es nicht von Anfang an billiger ist als einem vermeintlich aus irgendwelchen Gründen zusteht.
Da hilft leider meistens gar nichts mehr.......

Zitat
Original von nomos
Rendite hat was mit der Verzinsung des eingesetzten Kapital zu tun. Nur wird hier der Zins nicht erwirtschaftet, er wird per Umlage von allen Stromverbrauchern einkassiert. Dazu kommen noch diverse Förderungen, für die letztendlich der Steuerzahler belastet wird.
Jetzt wirds aber verworren.
Wird der Zins statt erwirtschaftet etwa gebacken oder gestrickt? Alle Stromerzeugungskosten werden von den Verbrauchern \"einkassiert\", ebenso wie die Netzentgelte. Dabei ist immer auch ein Gewinn enthalten.

Welche diversen Förderungen zahlt der Steuerzahler denn für Solarstrom?
Die zinsgünstigen KfW-Solar-Kredite kostet den Steuerzahler wohl etwas, das stimmt. Aber jede PV-Anlage bringt dem Staat wesentlich mehr an Steuereinnahmen wieder herein.

Zitat
Eine Investition, die nur aufgeht, wenn auch die Konkurrenzenergie unbezahlbar wird, ist ein Irrweg.
Was heißt hier \"unbezahlbar\". Sie wird teurer werden, das ist so sicher wie die Rente. Solarstrom wird von Jahr zu Jahr billiger.

Die Politik wird hier reagieren, da haben Sie Recht. Eine Überarbeitung des EEG und eine Anpassung der Vergütungssätze ist im Gange.
Ich denke, wird sind da auf einem guten Weg.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline nomos

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 2.448
  • Karma: +0/-0
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #196 am: 29. April 2008, 21:28:11 »
Zitat
Original von superhaase
Das ganze hat nichts mit Ideologie zu tun.
Es geht hier einfach um die Realität und die zukünftige Energieversorgung. ..........
    Die Realität:
    Solarstrom kostet aktuell rund 46 Cent/kWh. Das ist rund das Siebenfache des Preises für Spitzenlaststrom an der Strombörse.
    @sh, da muß noch viel \"gebacken oder gestrickt\" werden. Wer nicht begreifen will, für den muß das eine \"verworrene\" Angelegenheit bleiben. Mehr lässt die Ideologie einfach nicht zu  ;). Wer hier wohl \"die Augen verschließt\" ......

    Aber immerhin, die Rente ist ja nach Ihrer Feststellung so sicher, wie der Solarstrom billiger wird. Allen Rentnern, denen schon jetzt und erst recht künftig das Geld für die gestiegenen Stromrechnungen fehlen, können sich ja an Sie wenden. Es gibt auch noch Familien und Gering- und Normalverdiener, die in der Zwischenzeit ebenfalls Schwierigkeiten mit den Energiekosten haben. Dürfen die sich auch bei Ihnen melden?

    Sie erheben hier den Anspruch, der Einzige zu sein, der vorausschauend und nachhaltig denkt und handelt und Rücksicht auf andere (Generationen oder Völker) nimmt! (s.o).

    @sh, ich sehe da wenig Rücksicht. Egoismus und Ideologie sind allerdings für mich unübersehbar.

    Die Nachhaltigkeit hat ihren Ursprung in der Gegenwart! Ist die Gegenwart im Eimer gibt es auch keine Zukunft!  Energie darf daher nicht mehr weiter künstlich verteuert werden.
Bezahlbare Energie, jetzt und in der Zukunft!  [/list]

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #197 am: 30. April 2008, 08:18:12 »
Zitat
Original von nomos
Bezahlbare Energie, jetzt und in der Zukunft!
Dem stimmt wohl jeder zu.
Die Frage ist nur, wie man \"bezahlbar\" definiert.
\"Bezahlbar\" heißt eben nicht \"möglichst billig\".
Wohin der ungezügelte Verbrauch sehr billiger, umweltschädlicher Energie geführt hat, erleben wir ja derzeit.
Die Bundesregierung bemüht sich auch mit entsprechenden Förderprogrammen und Gesetzen den Energieverbrauch zu reduzieren.
Energie ist für die von Ihnen aufgezählten Bevölkerungsgruppen auch dann bezahlbar, wenn sie teuer ist (und sie wird teurer werden), aber zum Leben nur wenig davon benötigt wird.
Ferner tun Sie immer so, als ob die EEG-Umlage die Leute in den Ruin treibt. Das ist absolut unseriös. Wir reden hier von derzeit pro Person etwa 1,20 €/Monat, die in den nächsten Jahren bis etwa maximal 1,80 €/Monat ansteigen wird und dann wieder sinkt. Das ist auch für Familien und Geringverdiener kein Problem.
Die wesentlichen Ursachen für die derzeit überhöhten Energiepreise liegen bekanntlich woanders. Das dürfte jeder hier im Forum wissen.

Energie in jedweder Form nahezu grenzenlos zur Verfügung zu haben ist ein gewisser Luxus, der uns bisher geschenkt wurde - auf Kosten anderer. Diese Ära geht zu Ende. Dieser Luxus wird in Zukunft nur zu einem deutlich höheren Preis zu haben sein.
Vielleicht kommt in fernerer Zukunft mal eine Zeit, in der die Technik der erneuerbaren Energien ohne Umweltbelastung wieder billige Energie im Überfluss liefern kann. Eine schöne Vorstellung - aber ob\'s soweit kommt?

Um in der Zukunft bezahlbare Energie zu haben, muss man jetzt investieren und ein bisschen mehr dafür bezahlen. Das ist genau der springende Punkt in Bezug auf das EEG. Die Einführung einer neuen Technik und der Aufbau einer neuen Industrie kosten Geld, das irgendwo herkommen muss. Das über die Energiepreise umzulegen ist doch die naheliegendste und gerechteste Möglichkeit.
Aber das wollen Sie und manch anderer nicht verstehen.
Es gibt kein \"Recht auf billige Energie\". Wer sollte das auch garantieren können? Da haben Sie sich verrannt.

Erstaunlich außerdem, dass ausgerechnet Sie mir Egoismus vorwerfen. Worauf begründen Sie das?

Wenn man den Aufbau (bzw. den Umbau zu) einer nachhaltigen und bezahlbaren Energieversorgung als Ideologie bezeichnen möchte, dann vertrete ich diese Ideologie. Dazu stehe ich.

Zitat
Die Nachhaltigkeit hat ihren Ursprung in der Gegenwart! Ist die Gegenwart im Eimer gibt es auch keine Zukunft!
Wenn ich dazu mal was anmerken darf: Die Gegenwart ist im Eimer!
Klimawandel - schon gehört?
Wir müssen raus aus dem Eimer!

Wie sieht denn Ihre Ideologie aus?
Mit welchem Rezept möchten Sie denn die Energie in Zukunft bezahlbar und vor allem nachhaltig und verfügbar machen?
Welche politischen Maßnahmen würden Sie vorschlagen, um die Energieversorgung Deutschlands nachhaltig zu sichern?
Welche Alternativen sehen Sie zu der Förderung und dem Ausbau der erneuerbaren Energien, die Sie so vehement ablehnen, weil es Sie jeden Monat derzeit 1,20 € kostet?
Die Antworten hierauf sind Sie bisher immer schuldig geblieben.

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline egn

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 835
  • Karma: +0/-0
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #198 am: 30. April 2008, 08:19:52 »
Zitat
Original von nomos
Solarstrom kostet aktuell rund 46 Cent/kWh. Das ist rund das Siebenfache des Preises für Spitzenlaststrom an der Strombörse.

Für Freiflächenanlagen liegt die Vergütung derzeit nur bei 35.40 ct/kWh. Ab 2009 soll die Vergütung für kleine Anlagen auf Dächern nur noch 42,48 ct/kWh und für große Freianlagen nur bei 34,48 ct/kWh liegen.

Spitzenlaststrom an der EEX um die Mittagszeit kostet jedoch  z.B. heute schon teilweise merh als 10 ct/kWh. der Unterschied beträgt also nur noch den Faktor 3-4.

Und regenerativer Strom, insbesondere von Windkraftwerken führt schon heute dazu dass die Preise am Spotmarkt gedrückt wird. Dies haben schon mehrere Untersuchungen, auch von den Stromversorgern beauftragte, nachgewiesen. So dass die 0,5 ct/kWh die heute von den Verbrauchern bezahlt werden effektiv gar nicht anfallen. Dass die Strompreise an der Börse insgesamt zu hoch sind ist dabei noch ein anderes Thema.

Offline userD0010

  • Gelöschte User
  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.590
  • Karma: +6/-16
  • Geschlecht: Männlich
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #199 am: 30. April 2008, 08:58:32 »
Superhaase
Sie behaupten recht kühn:
\"Energie ist für die von Ihnen aufgezählten Bevölkerungsgruppen auch dann bezahlbar, wenn sie teuer ist (und sie wird teurer werden), aber zum Leben nur wenig davon benötigt wird.
Ferner tun Sie immer so, als ob die EEG-Umlage die Leute in den Ruin treibt. Das ist absolut unseriös. Wir reden hier von derzeit pro Person etwa 1,20 €/Monat, die in den nächsten Jahren bis etwa maximal 1,80 €/Monat ansteigen wird und dann wieder sinkt. Das ist auch für Familien und Geringverdiener kein Problem.\"

Selbst 1,20 bzw. 1,80 Euro im Monat sind für eine Vielzahl von Rentnerinnen und Rentnern, die wegen ihrer üppigen Rente wenige Tage vor Monatsende schon nicht mehr wissen, wie sie Lebensmittel einkaufen sollen, mehr als ein kleines oder wie Sie so schön behaupten, kein Problem.
Die sitzen doch jetzt schon teilweise im Winter mit einer Wolldecke in ihrem Zimmer, um nur nicht schon unbezahlbare Heizkosten zu verursachen.

Und da reden Sie davon, dass diese Preissteigerungen (ein Sinken der Kosten wird vermutlich IHR ureigenstes Traumziel bleiben) kein Problem darstellt.

Und kommen Sie nicht damit, dass die Sozialhilfe entsprechend einspringt.
Wenn überhaupt, dann nur mit großer Zeitverzögerung und auch nur anteilig.
Aber in der Zwischenzeit dürfen nicht wenige Rentnerinnen und Rentner kurz vor Monatsende frieren und sich bei Kerzenlicht in der Zeitung über die Erfolgsmeldungen bei den Erneuerbaren Energien, bei Biosprit etc. freuen.

Da hilft´s auch nicht, dass ggf. der Sommer vor der Tür steht und der Heizbedarf sinkt (der einzige kalkulierbare Sinkfaktor)

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #200 am: 30. April 2008, 09:20:31 »
Zitat
Original von h.terbeck
Selbst 1,20 bzw. 1,80 Euro im Monat sind für eine Vielzahl von Rentnerinnen und Rentnern, die wegen ihrer üppigen Rente wenige Tage vor Monatsende schon nicht mehr wissen, wie sie Lebensmittel einkaufen sollen, mehr als ein kleines oder wie Sie so schön behaupten, kein Problem.
Die sitzen doch jetzt schon teilweise im Winter mit einer Wolldecke in ihrem Zimmer, um nur nicht schon unbezahlbare Heizkosten zu verursachen.
Heizkosten haben mit dem EEG nichts zu tun. Sie verwechlsen da was.
Eine Senkung der Heizkosten soll z.B. auch durch die geförderten Energiesparmaßnahmen erreicht werden. Und das macht wesentlich mehr aus, als 1,20 €/Monat. Heizkosten bewegen sich da in ganz anderen Dimensionen, und ein Sinken der Heizenergiepreise (vorwiegend Öl und Gas) ist nicht zu erwarten, eher das Gegenteil.

Wenn Rentner zu wenig Geld haben, ist das ein Problem der Sozialpolitik, Rentenpolitik, Lohnpolitik etc.
Die 1,20 €/Monat für EEG-Strom spielen da wirklich keine Rolle.
Man kann die Energiepolitik nicht an einigen wenigen wirklich armen Rentnern ausrichten. Die Situation der Rentner zu verbessern, wo es nötig ist, ist die Aufgabe anderer Politikfelder.

Zitat
Und da reden Sie davon, dass diese Preissteigerungen (ein Sinken der Kosten wird vermutlich IHR ureigenstes Traumziel bleiben) kein Problem darstellt.
Das zu erwartende Sinken der EEG-Umlage schon in wenigen Jahren ist den Berichten der Bundesregierung zu entnehmen.
Dass die erneuerbaren Energien außerdem auch heute schon zeitweise kostendämpfende Wirkungen haben, darauf hat egn schon hingewiesen.

Vieles nachzulesen z.B. hier:
EEG-Erfahrungsbericht 2007 des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline egn

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 835
  • Karma: +0/-0
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #201 am: 30. April 2008, 09:24:33 »
Zitat
Original von h.terbeck
Selbst 1,20 bzw. 1,80 Euro im Monat sind für eine Vielzahl von Rentnerinnen und Rentnern, die wegen ihrer üppigen Rente wenige Tage vor Monatsende schon nicht mehr wissen, wie sie Lebensmittel einkaufen sollen, mehr als ein kleines oder wie Sie so schön behaupten, kein Problem.

Schön wie sie auf die Tränendrüse drücken.

Zitat
Die sitzen doch jetzt schon teilweise im Winter mit einer Wolldecke in ihrem Zimmer, um nur nicht schon unbezahlbare Heizkosten zu verursachen.

Was hat jetzt das mit dem EEG und  den Strompreisen zu tun?

Offline userD0010

  • Gelöschte User
  • Forenmitglied
  • Beiträge: 1.590
  • Karma: +6/-16
  • Geschlecht: Männlich
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #202 am: 30. April 2008, 10:21:39 »
Superhaase:


Die 1,20 €/Monat für EEG-Strom spielen da wirklich keine Rolle.

Superhaase: Auf welchem Mond leben Sie eigentlich ?

Man kann die Energiepolitik nicht an einigen wenigen wirklich armen Rentnern ausrichten. Die Situation der Rentner zu verbessern, wo es nötig ist, ist die Aufgabe anderer Politikfelder.

Ach nee, Erzengel Gabriel´s Ressort gehört wohl nicht dazu ?

An Ihnen ist ein wohl typisches Verhaltensmerkmal erkennbar.
Wenn es um Ihr Bio- und/oder Ihr Winflügel- bzw. Solarhobby geht, spielen die wohl wichtigeren sozialen Probleme der nach Ihrer Meinung wenigen armen Rentner keine große Rolle.
Da hilft Ihnen nur Ihr unterschwelliges \"auf die Tränendrüse drücken\".

An Ihnen ist ein zweiter Roman Herzog mit seinen Argumenten vorbeigerauscht.
Auch dieser Mitmensch mit seiner unangemessen und unverdient hohen Altersalimentierung bedient sich solcher Phrasen. Für den existieren ebenfalls wohl nur eine Handvoll alter Menschen, die unterhalb des Existenzminimums leben (müssen), auch weil es ihm überaus gut geht und man lt. Volksmund von einem großen Haufen gut stinken kann.

Ich wünsche Ihnen nichts Schlechtes, aber Sie sollten doch vielleicht einmal für einige Monate auf dem Niveau dieser angeblich wo wenigen armen Rentner leben (müssen). Ich bin mir sicher, dass Ihr Getöse dann schnell verstummen würde.

Offline redbluewitch

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 194
  • Karma: +0/-0
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #203 am: 30. April 2008, 10:39:04 »
Zitat
Aha! Sie suggerieren mit dieser Frage, Profit sei von vorne herein umweltschädlich und sozialfeindlich. Alternative?
Planwirtschaft ohne Profite?
Vermögensbildung verbieten und unter Strafe stellen?
Jeder hat für das Gemeinwohl zu arbeiten, ohne dabei auf seinen persönlichen Vorteil zu achten?
Vorbild ..... ja was eigentlich .... wo gibts das denn noch? ...... Nord-Korea?

Das ist doch längst überkommene Sozi-Romantik....

soviel zu jemanden, der sich in wohl demagogischer Intention suggestiver Sprache bedient: Ein Hinweis auf einen Artikel, der sich kritisch mit der Realität der Agrosprit-Industrie auseinandersetzt, enthemmt Sie so sehr, dass Sie einen Menschen, von dem Sie nichts wissen, als Stalinisten diskreditieren. In meinen Augen haben Sie sich damit menschlich disqualifiziert, trotz Ihrer sicher vorhandenen fachlichen Kompetenz. Es ist zudem auch verwunderlich, dass die Moderation Sie hier bei der Verunglimpfung der Mitdiskutanten frei walten läßt.

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #204 am: 30. April 2008, 10:55:57 »
@terbeck:
Energiepolitik und Rentenpolitik sind zwei Paar Stiefel.
Wenn ich heute auf dem Niveau eines an Armut leidenden Rentners leben muss, liegt das sicher nicht am EEG. Das hat seine Gründe dann bei mir selbst (nicht vorgesorgt, obwohl es vielleicht möglich gewesen wäre?) oder in der verfehlten Rentenpolitik der letzten Jahrzehnte. Das Problem lässt sich auch nicht über die Energiepolitik lösen.

Hier wird das Thema aber immer weiter verfehlt.
Eine Rentendiskussion wollen wir hier nicht führen, oder?
Ich jedenfalls nicht.

@redbluewitch:
Bremsen Sie sich mal ein wenig ein!
Sie selbst haben eine marxistische Zeitschrift herangezogen, und Sie selbst haben eine suggestive Frage nach der generellen, zweifelhaften Möglichkeit eines sozialverträglichen Profits gestellt.
Ferner habe ich Sie nicht als Stalinisten bezeichnet, das müssen Sie geträumt haben.
Ich habe nur darauf hingewiesen, dass Planwirtschaft ohne persönliche Profite keine Alternative ist und auch nirgendwo mehr auf der Welt (bis auf Nord-Korea) praktiziert wird. Es gibt keinen real existierenden Sozialismus.
Das ist weder demagogisch noch verunglimpfend.
Im Gegensatz hierzu gebrauchen Sie Worte wie \"Demagoge\", \"Zynismus\", das ist wohl eher verunglimpfend. Oder manchmal vielleicht auch Netznutzers und terbecks Anwürfe.

Also bitte etwas gelassener bleiben!
Ich bemühe mich auch darum (und denke, es gelingt mir meistens ;) ).

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline redbluewitch

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 194
  • Karma: +0/-0
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #205 am: 30. April 2008, 11:05:36 »
Frage an die Moderation:

Gibt es denn hier eine \'Ignore\'-Funktion?

Danke

Offline nomos

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 2.448
  • Karma: +0/-0
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #206 am: 30. April 2008, 11:39:25 »
Zitat
Original von egn
Zitat
Original von nomos
Solarstrom kostet aktuell rund 46 Cent/kWh. Das ist rund das Siebenfache des Preises für Spitzenlaststrom an der Strombörse.

Für Freiflächenanlagen liegt die Vergütung derzeit nur bei 35.40 ct/kWh. Ab 2009 soll die Vergütung für kleine Anlagen auf Dächern nur noch 42,48 ct/kWh und für große Freianlagen nur bei 34,48 ct/kWh liegen.

Spitzenlaststrom an der EEX um die Mittagszeit kostet jedoch  z.B. heute schon teilweise merh als 10 ct/kWh. der Unterschied beträgt also nur noch den Faktor 3-4.

Und regenerativer Strom, insbesondere von Windkraftwerken führt schon heute dazu dass die Preise am Spotmarkt gedrückt wird. Dies haben schon mehrere Untersuchungen, auch von den Stromversorgern beauftragte, nachgewiesen. So dass die 0,5 ct/kWh die heute von den Verbrauchern bezahlt werden effektiv gar nicht anfallen. Dass die Strompreise an der Börse insgesamt zu hoch sind ist dabei noch ein anderes Thema.
    @egn, Momentaufnahmen sind wenig geeignet um ein Urteil über die sinnvolle Nutzung von Solarstorm zu fällen. Man kann da  zu manchen kurzfristigen Zeiten noch weit günstigere Verhältnisse ausmachen. Sonne und Wind richten sich halt nicht nach dem Strombedarf. Es gibt oft Überfluss und keine Speichermöglichkeit. Gerade heute widmet sich das Handelsblatt der Energie und der Umwelttechnik. Die Windkraft lässt die Preise am Spotmarkt immer stärker schwanken. Laut RWE ist es manchmal sogar billiger, dem Stromabnehmer noch Geld zu bezahlen. Man kann das jetzt wieder als \"Großkonzernäußerung\" ablehnen. Aber so einfach ist das nicht: Matthias Lange, Geschäftsführer von Engergy & Meteo Systems erwartet, \"Der erste negative Preis an der EEX dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein\".
    Dem Haushaltskunden, der seinen Strom von seinen Stadtwerken bezieht wird das keinen Preisnachlass bescheren. Er zahlt bei dieser Engergiepolitik immer mehr für den Storm, nicht nur für den Umlagestrom.

    Es ist wohl unbestritten, dass Wind- und Sonnenstrom die gesamte Energieproduktion immer stärker vom Wetter abhängig macht. Die Vernetzung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und eine intelligente Nutzungssteuerung könnte das Problem zwar verringern, aber nicht vollständig beseitigen. Bis jetzt ist das perfekte Zusammenspiel allerdings mehr Theorie als Praxis. Die negativen Auswirkungen auf die kurzfristige Drosselung und die stark schwankende konventionelle Erzeugung können nicht unbeachtet bleiben.  Die Grenzkosten können bei sehr hohen Anfahr- und Abfahrkosten und niedrigen variablen Produktionskosten negativ werden, so der Kölner Professor Ockenfels in einem Gutachten.

    Die Nachteile und Kosten sind gegenzurechnen. Wie sieht dann die Gesamtbilanz aus? Auch die Energieerzeugung aus sogenannten erneuerbaren Quellen muß sich unter dem Strich rechnen.
Ja dazu , wenn ökologisch und ökonomisch sinnvoll.[/list]

Offline egn

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 835
  • Karma: +0/-0
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #207 am: 30. April 2008, 11:52:57 »
Dass die Endkunden heute von den nachgewiesenen Preissenkungen an der EEX   nicht profitieren sondern die großen Stromkonzerne, das kann der regenerativen Energieerzeugung nicht angelastet werden.

Und die Schwankungen an der EEX kommen hauptsächlich deswegen zustande weil die Monopolisten nur einen Bruchteil der Energieerzeugung darüber abwickeln um die Preise leichter manipulieren zu können.

Und um das perfekte Zusammenspiel zwischen allen regenerativen Erzeugern für eine sichere Stromversorgung zu sehen empfehle ich bei http://www.kombikraftwerk.de nachzulesen. Hier wird die komplette Stromversorgung von D heute schon im Maßstab von 1:10000 ausschliesslich mit regenerativen Energieerzeugern nachgefahren.

Offline nomos

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 2.448
  • Karma: +0/-0
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #208 am: 30. April 2008, 12:24:37 »
@egn, dass die Schwankungen nichts mit dem Windstrom zu tun haben, sollte man aber auch nicht behaupten.

Es ist die Frage von was wir reden, von der realen Welt oder von einer Wunschwelt. Ich habe bei \"kombikraftwerk\" nachgelesen. Unbestritten, das liest sich gut, ein tolles Poster! Das ist aber nicht wirklich neu und vieles davon ist anzustreben und sollte umgesetzt werden. Teilweise gibt es schon manches davon. Man geht da ja z.B. schon von der Nutzung von Elektroautos zum Fahren und als dezentrale Energiespeicher (parkende Fahrzeuge) aus, (alle?  die Zahl fehlt z.B.). Das ist noch weit in der Zukunft, aber technisch denkbar. Bedenken sollte man jetzt, dass alles ja nach dem vorgegebenen Maßstab mit 10000 zu multiplizieren ist. Dann kann sich jeder die Realisierung in Deutschland in der Zukunft vorstellen:

Das Regenerative Kombikraftwerk
Zu jeder Zeit und bei jedem Wetter eine verlässliche Stromversorgung allein mit Erneuerbaren Energien (Wind Biogas Pumpspeicher Sonne)
Das Regenerative Kombikraftwerk deckt im Maßstab 1 zu 10.000 den Strombedarf in Deutschland. Dies entspricht dem Strombedarf von 12.000 Haushalten, also einer Stadt wie Schwäbisch Hall:

 11 Windenergieanlagen
 20 Solaranlagen
  4  Biogasanlagen
  1  Pumpspeicherkraftwerk

Fahrzeuge als Verbraucher und Speicher
Nutzung von Speichern (Pumpspeicherkraftwerk)
Genaue Prognosen des Strombedarfs
Genaue Prognosen des Stromangebots durch verlässliche Wettervorhersagen  
Zentrale Steuerung dezentraler Anlagen
Ausgleich von Schwankungen
usw. ...........

Offline superhaase

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 4.098
  • Karma: +7/-6
  • Geschlecht: Männlich
Nahrungsmittel und Bioenergie
« Antwort #209 am: 30. April 2008, 14:24:35 »
Dass es sich hierbei um ein real existierendes Projekt handelt, wird wohl niemand bestreiten.
Was heißt hier also Wunschwelt oder \"ein Traum\"?
Die Zukunft wird darauf hinauslaufen - unweigerlich.
Grund: begrenzte fossile Resourcen, Klimaschutz.

Das Projekt \"Kombikraftwerk\" will die Funktionstüchtigkeit beweisen. Eine umfassende Lösung stellt es noch nicht dar.
Es müssen noch weitere erneuerbare Energien einbezogen werden, wie z.B. Wasserkraft (Laufwasser- und Speicherkraftwerke ohne Pumpfunktion) und vor allem Holz-BHKWs, die neben der Wärmeversorgung auch Strom erzeugen.
Ferner kommt der Energiespeicherung eine enorme Bedeutung zu.
Auch hier gibt es noch viel zu entwickeln und zu investieren.
Eine Steigerung der Energieeffizienz ist selbstverständlich auch von großer Bedeutung, um den Bedarf nicht weiter ausufern zu lassen.

Denn mit einem haben Sie Recht, nomos: das Pilotprojekt \"Kombikraftwerk\" lässt sich nicht mit dem Faktor 10.000 multiplizieren.
Allein 10.000 Pumpspeicherwerke des Typs Goldisthal wird man in Deutschland kaum unterbringen. Eine vielversprechende Alternative hierzu sind Druckluftspeicherkraftwerke, die auch gerade in Norddeutschland, wo viel Windenergie erzeugt wird, gut möglich sind (viele unterirdische natürliche Kavernen, die nutzbar sind).

Die erneuerbaren Energien und die Technologie ihrer effizienten Nutzung und Speicherung befinden sich erst am Anfang der Entwicklung. Es braucht schon seine Zeit. Darum muss man jetzt die Entwicklung und die Einführung neuer Techniken und Industrien fördern. Von alleine kommt das nicht.
Die von nomos geforderte gleichzeitige ökologische und ökonomische Sinnhaftigkeit der Erneuerbaren Energien wird auf mittlere Sicht erreicht werden - aber dies kann nur dann geschehen, wenn man irgendwann damit anfängt, zu investieren. Nur Warten auf diesen Break-Even, ohne dafür Geld auszugeben - das funktioniert leider nicht.

Ein anderer Aspekt ist, dass z.B. Spanien in Europa zu einem großen Stromexporteur werden wird. Die Potentiale an Wind- und Solarenergie sind dort immens. Derzeit entstehen dort die ersten kommerziellen solarthermischen Kraftwerke, die die Sonnenwärme speichern und dann zu beliebigen Zeitpunkten Strom erzeugen können. Auch eine Form von speicherbarer EE.
Vielleicht wird Deutschland auf Dauer zum Stromimporteur und bezieht EE-Strom aus Spanien, Portugal, Italien und Griechenland, sowie Norwegen und England, weil die Potentiale an Erneuerbaren Energien in D nicht den ganzen Bedarf decken können. Die EU als Ganzes betrachtet kann sich viel leichter mit Strom aus EE versorgen als Deutschland isoliert betrachtet.

Ich denke, dass es dazu kommen wird, sobald die Erneuerbaren Energien dort konkurrenzfähig geworden sind. Und diese Konkurrenzfähigkeit ist nicht sehr weit entfernt, allein schon aufgrund des zu erwartenden Preisanstiegs für fossile Energieerzeugung (CO2-Handel, Knappheit).
Wenn dann einmal unsere Autos überwiegend mit Strom fahren, beziehen wir die Energie dafür halt aus Spanien und nicht mehr aus Russland oder Saudi Arabien. ;)
Auch sonst gilt: Lieber Wind- und Sonnenstrom aus Spanien als Kohle- oder Atomstrom aus Deutschland.
Ein europäischer Stromverbundnetzausbau ist nicht nur deshalb dringend erforderlich.
Trotzdem ist natürlich eine vollständige Ausnutzung der landeseigenen EE-Potentiale unbedingt anzustreben.

Und sagt jetzt bitte keiner \"Träumer\" oder \"Leben Sie auf dem Mond\" oder \"Ihr Hobby\" oder dergleichen.
Jemand, der in die Zukunft denkt, plant und investiert ist kein Träumer.

ciao,
sh
8) solar power rules

 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz