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Gazprom bietet Stadtwerken am Niederrhein und im Ruhrgebiet Gas zum halben Einkaufspreis an

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superhaase:

--- Zitat ---Original von Randy
2,0 ct/kWh offizielle Fernnetzkosten E.ON etc
--- Ende Zitat ---
Das wäre ja astronomisch!
Woher hast Du diese Zahl?

Randy:
@superhaase

Nur angenommen, wie geschrieben.

Mir fehlt die Vorstellungskraft, wie die E.ON\'s dieses Landes sonst ihre Milliardengewinne generieren könnten. Schließlich ist nur beim Transport jeder für sich ein Monopolist, beim Einkauf, Verkauf etc. steht immer das Oligopol im Wege.

Die Gewinne aller Stadtwerke/Endverteiler schätze ich mal ganz grob um 2 Milliarden. Wenn ich da nicht ganz falsch liege, werden die ganz großen Gewinne demnach nicht auf dieser Stufe gemacht.

Aber die Höhe der Ferntransportkosten spielt bei der Überlegung eigentlich nur eine untergeordnete Rolle.

Randy

superhaase:
Aha, 2 ct wären ja auch unvorstellbar gewesen.

Wie aus dem berühmten Deloitte-Gutachten für die SW München hervorgeht, ist der Bezugsarbeitspreis für die Stadtwerke im Zeitraum 2004-2006 von 1,19 auf 3,09 ct, also um 1,8 ct gestiegen, obwohl der Importpreis nur um etwa 1,0 ct gestiegen ist. Diese überproportionale Steigerung kommt von der unsinnigen Ölpreisbindung, die einen innländischen Heizölpreis (HEL) als Basis nimmt. Daher verdienen sich derzeit die Importeure wie EON-Ruhrgas die goldenen Nasen.

Gazprom können ja die deutschen Heizölpreise egal sein.
So könnte Gazprom also ohne Einbußen das Gas schon mal etwa 0,8 ct billiger anbieten.

Dass die Netzentgelte zu hoch sind und sinken müssen, ist wieder eine andere Baustelle.

ciao,
sh

RR-E-ft:
@superhasse

Netzentgelte der SWM Infrastruktur GmbH

Vorgelagert bayernets

superhaase:
Vielen Dank Herr Fricke für die Links!
Sehr interessant.

Ich stelle mal hier so auf die Schnelle einige Mutmaßungen an:

Wenn ich das SWM-Preisblatt richtig interpretiere, dann betragen die Netzentgelte für den 22.000 kWh/a Durchschnittskunden derzeit nur noch etwa 1,2 ct/kWh inkl. Konzessionsabgabe von 0,31 ct (ohne MWST).
Das wäre eine Senkung um etwa 0,3 ct bzw. 20% gegenüber den im Deloitte-Gutachten für Ende 2006 ausgewiesenen 1,5 ct/kWh netto (1,8 ct brutto).
Hätte damit der SWM-Gaspreis nach dem 19.2.2007 allein wegen der geringeren Netzentgelte nicht schon mal gleich um 0,3 ct sinken müssen?

Interessant. Oder hab ich da was wichtiges unterschlagen?

Auch läßt sich der Durchleitungpreis (für einen solchen Haushaltskunden umgelegt) durch das bayernets bei angenommenen 1400 Vollaststunden/a und einem Ausspeisungspreis (Leistungspreis) von knapp 18 €/m³/h/a auf etwa 0,13 ct/kWh netto schätzen.
Wird da eigentlich kein Arbeitspreis mehr zusätzlich berechnet, oder ist das Preisblatt nicht vollständig?

Was wird EON verlangen für sein Fernnetz ab Grenzübertritt? Nochmal 0,13 ct/kWh bis zum Übergabepunkt bayernets, oder sogar weniger, weil Skalierungseffekte für die großen Fernleitungen mitspielen?

Im Deloitte-Gutachten ist eim Leistungspreis im Erdgaseinkauf von 0,49 ct/kWh netto angegeben. Das erscheint nun auch etwas hoch.

Wenn ich das nun zusammenrechne, dann komme ich auf einen angemessenen kWh-Preis für SWM-Kunden im Juni 2007 von:
  1,80 ct (Grenzübertrittspreis)
+0,13 ct (EON-Netz Einspeisung)
+0,13 ct (bayernets Ausspeisung)
+0,55 ct (Erdgassteuer)
+1,20 ct (SWM-Netz ink. Mess- und Abrechnungskosten und Konzessionsabgabe)
+0,25 ct (Vertriebskosten)
+0,04 ct (Rohmarge - seinen wir mal großzügig ;) )
= 4,10 ct/kWh netto

Fehlt da ein Posten? Vielleicht noch kWh-Arbeitspreise für das EON-Netz und das bayernets - aber so riesig werden die nicht sein.
Die SWM verlangen momentan 5,40 ct/kWh netto. (Durchschnittskunde mit 22.000 kWh/a)

Daraus könnte man nun schließen, dass da irgendwo in der Kette ein guter Cent ungerechtfertigt hängen bleibt. Bei EON-Ruhrgas und bei bayernets? Wegen der HEL-Bindung in den Lieferverträgen? Das nehme ich an.
Ferner scheinen mir die Netzentgelte der SWM stark überhöht.

Wie gesagt, nur mal so auf die Schnelle aus der Hüfte gerechnet.
Kann natürlich nicht stimmen.
Deshalb zahle ich ja vorsichtshalber vorläufig auch nur etwa 2,9 ct/kWh netto, damit die SWM einen Anreiz hat, mich auf Zahlung zu verklagen.  :D

Eine komplette Kostenaufstellung zurück bis zum Grenzübertritt würde mich schon sehr interessieren.
Vielleicht bekomme ich ja sowas in ferner Zukunft mal in \"meinem\" Prozess zu Gesicht. ;)

ciao,
sh

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