Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: TV-Dokumentation \"Das Kartell - im Würgegriff der Energiekonzerne\"  (Gelesen 12780 mal)

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Offline burt13de

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TV-Dokumentation \"Das Kartell - im Würgegriff der Energiekonzerne\"
« Antwort #15 am: 16. August 2007, 04:04:55 »
Ich habs live gesehen und war schockiert. Dass da einiges gemauschelt wird, war mir schon vorher klar, aber dass der Filz soo dicht ist ... mir fehlen die Worte.

DEUTSCHLAND STEH AUF !!!

In Frankreich wär man bei sowas schon längst auf den Barrikaden. Sollte jemand eine Demo im Raum München organisieren wollen, ich bin dabei!

Mir als Wähler stellt sich die Frage, wen man denn wählen soll?

Unter SPD-Kanzler Schröder wurde das Ganze beschlossen.

Die Union mischt kräftig mit. Schließlich bedeuten höhere Energiepreise auch mehr Steuereinnahmen.

Die FDP war schon immer auf der Seite der Konzerne.

Und die Grünen wollen die Energie sowieso teurer machen.

Nichtwählen kommt für mich nicht in Frage. Ich bin wirklich ratlos. ?(

Bleibt nur noch die Hoffnung, dass Europa was unternimmt. Und das kann dauern ...

Offline ESG-Rebell

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TV-Dokumentation \"Das Kartell - im Würgegriff der Energiekonzerne\"
« Antwort #16 am: 16. August 2007, 09:23:06 »
Zitat
Original von burt13de
Unter SPD-Kanzler Schröder wurde das Ganze beschlossen.
Nein - stimmt nicht.

Die sogenannte Liberalisierung hat Kohl noch 1998 vor dem Machtwechsel in die Wege geleitet und seinem Nachfolger eingebrockt.

Der Schröder ist den Energiebossen dann aber erst so richtig bis zum Anschlag in den A**** gekrochen. Nicht nur Solarien bräunen gut  ;)

Gruss,
ESG-Rebell.

Offline Cremer

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TV-Dokumentation \"Das Kartell - im Würgegriff der Energiekonzerne\"
« Antwort #17 am: 16. August 2007, 10:10:41 »
@ESG-Rebell,

Es ist richtig, dass die Liberalisierung in der Kohl-Ära erfolgte.

Der Zusammenschluss der Konzerne zu den 4 Oligopole erfolgte aber zu Schröders-Zeiten.

Eneso wurden damals aus dem Wirtschaftministerium keine Einwände gegen die  Zusammenschlüsse der Konzerne vorgebracht.

Wenn ich mich recht entsinne, sagte der Beitrag, dass zwar massive Einwände seirtens der Kartellbehörde vorliegt, wurden aber vom damaligen Sts Tacke vom Tisch gefegt und dazu extra noch ein Gesetz geändert.

Und geht dann zu STEAG
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/593/38555/

Insofern muss man diese Misere alleine der Rot-Grünen Regierung anlasten.
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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Offline nomos

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TV-Dokumentation \"Das Kartell - im Würgegriff der Energiekonzerne\"
« Antwort #18 am: 16. August 2007, 10:20:16 »
Zitat
Original von bjo
den Abgeordneten kann  man wenn er denn antwortet hier erreichen!

http://abgeordnetenwatch.de....
    Im Energiebereich ist  die Demokratie offensichtlich abwesend. Hier herrscht nicht das Volk, sondern die Konzerne und Energieversorger auch noch mit Hilfe vom Volk gewählter Vertreter. Das deutsche Volk ist geduldig und lässt mit sich machen. Wie lange noch?

    Ja, fragt mal die Landtags- und Bundestagsabgeordneten ob sie die Sendung gesehen haben und fordert sie zur Stellungnahme auf. Auch die Kommunalpolitiker, die oft in den Aufsichtsräten von Stadtwerken sitzen, sollten da Farbe bekennen.

    Geduld ist eine Tugend. Aber nicht auf Dauer und nicht mit Politikern die das Volk nicht vertreten.

Offline DieAdmin

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TV-Dokumentation \"Das Kartell - im Würgegriff der Energiekonzerne\"
« Antwort #19 am: 16. August 2007, 20:07:58 »
Wer es in einem Stück sehen möchte:

ZDF Frontal21 - Dokumentation 14.08.07
Das Kartell - Im Würgegriff der Energiekonzerne

(in der TV-Sammlung ist es auch eingetragen. Im Übrigen finden sich dort auch ältere Beiträge von Frontal21 u. a.)

Offline wulfus

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TV-Dokumentation \"Das Kartell - im Würgegriff der Energiekonzerne\"
« Antwort #20 am: 17. August 2007, 08:48:49 »
Großartige Sammlung, Evitel! Warst sehr fleissig!

Sie sollte einen eigenen Hauptordner erhalten!?

Gruß
wulfus

Offline RR-E-ft

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Offline ESG-Rebell

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TV-Dokumentation \"Das Kartell - im Würgegriff der Energiekonzerne\"
« Antwort #22 am: 17. August 2007, 13:52:51 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Lobbyisten der Energiewirtschaft weiter erfolgreich unterwegs

Politiker haben doch zwei Möglichkeiten:
[list=1]
  • Sich mit der Energielobby anlegen und versuchen, in nächtelangen Sitzungen derselben neue \"Selbstverpflichtungen\" zum Klimaschutz abzuringen.
  • Die von den Energielobbyisten fertig vorbereiteten, ausformulierten und gedruckten Wahlkampfreden, in denen begründet wird, warum Häuslebauer und Autofahrer im Gegensatz zur Energiewirtschaft Unsummen investieren sollen, einfach entgegennehmen und in den \"wohlverdienten\" Feierabend gehen.[/list=1]
    So gesehen müssten die verbliebenen wenigen Idealisten innerhalb unserer Politikerriege schon reichlich masochistisch veranlagt sein  ;)

    Warum sollte sich an den Zuständen also etwas ändern?

    Gruss,
    ESG-Rebell.

Offline RR-E-ft

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Offline enerveto

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TV-Dokumentation \"Das Kartell - im Würgegriff der Energiekonzerne\"
« Antwort #24 am: 27. August 2007, 23:48:32 »
Die überzeugend dokumentierte Verfilzung der politischen und wirtschaftlichen Macht ist schon erschreckend für unser demokratisches Gemeinwesen.
Meine bisherigen Kenntnisse sind bestätigt und noch ergänzt worden.
Frontal 21 ein Flaggschiff des investigativen Journalismus. Eine ausgezeichnete, mutige und verständliche Vermittlung in einer verblüffenden Darstellung. Da sind meine Gesetzliche Rundfunkgebühr gut angelegt. Danke!!!

Die Mär vom „Staatsanteil an den Energiepreisen“
Nach dem Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien (EEG) werden die Kosten für den Ausbau regenerativer Energien auf die Stromverbraucher umgelegt. Die Umlage sind die Differenzkosten (§ 15 EEG) aus der Vergütung an die Betreiber von Anlagen für den Strom aus erneuerbaren Energien und dem Marktpreis des Stroms.
Das Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWKG) regelt die Abnahme und die Vergütung von Kraft-Wärme-Kopplungsstrom (KWK-Strom) aus Kraftwerken mit KWK-Anlagen. Als üblicher Preis gilt z.B. der durchschnittliche Preis für Grundlaststrom an der Strombörse EEX in Leipzig.
„… Der über die Stromnetzentgelte erhobene Zuschlag nach dem KWKG ist Teil des Netznutzungsentgelts, das der Genehmigungspflicht nach § 23 a EnWG [durch die Bundesnetzagentur] unterfällt (Pressemitteilung BNetzA 20.12.2005)“
Die so genannten EEG- und KWK-Umlagen sind weder Steuer noch Abgabe, sondern Bezugskostenbestandteil des Preises und insofern kein „Staatsanteil“ wie von der Energiewirtschaft unzutreffend dargestellt wird.

Die Konzessionsabgabe (KA) unterliegt allen Vorgaben des Bürgerlichen Rechts (insbesondere BGB). Es ist keine Konzession im öffentlich-rechtlichen Sinne, sondern ein privatrechtliches Vertragsverhältnis. Es ist keine „Abgabe“ nach dem Abgaberecht und damit keine Steuer, Gebühr und kein Beitrag, sondern ein privatrechtliches Entgelt.
§ 1 (2) KAV „Konzessionsabgaben sind Entgelte für die Einräumung des Rechts zur Benutzung öffentlicher Verkehrswege für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen, die der unmittelbaren Versorgung von Letztverbrauchern im Gemeindegebiet mit Strom und Gas dienen.
§ 2 (2)  KAV Bei der Belieferung von Tarifkunden … je Kilowattstunde 1.b) bis 100.000 Einwohner 1,59 Cent….
§ 4 (1) KAV Konzessionsabgaben sind in den Entgelten für den Netzzugang und allgemeinen Tarifen auszuweisen.“

Die Strompreis-Struktur – in Prozent vom Endverbraucherpreis - eines regionalen Versorgers stellt sich bei einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh z.B. wie folgt dar:
Erzeugung und Vertrieb 35,50 %, Netznutzung 22,15 %, Messung und Abrechnung 3,40 % = 61,05 %
Bezugskosten EEG 3,04 %, KWK 1,47 %, Konzessionsabgabe 8,07 % = 12,58 %
Stromsteuer 10,40 %, Umsatzsteuer 15,97 % = 26,37 %.
Der „originäre Staatsanteil“ beträgt demnach 26,37 % und nicht 40 %, wie von der Energiewirtschaft behauptet wird.

Mit freundlichen Grüßen

Offline RR-E-ft

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« Antwort #25 am: 07. September 2007, 13:56:48 »
Die Sendung wird am 10.09.2007 um 20.15 auf PHOENIX wiederholt.

Offline enerveto

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TV-Dokumentation \"Das Kartell - im Würgegriff der Energiekonzerne\"
« Antwort #26 am: 08. September 2007, 00:08:42 »
Eine Kenntnis der Verbraucher über die Preisstruktur ist insofern wichtig, weil in der Regel dem End-Verbraucher nur eine Änderung des gesamten Einzelpreises z.B. für den Arbeitspreis oder den Grundpreis mitgeteilt wird, allenfalls noch mit und ohne Umsatzsteuer.
Wenn sich die Preisbestandteile EEG, KWK, Konzession, Stromsteuer, Umsatzsteuer, Messung und Abrechnung nicht ändern, das Netznutzungsentgelt von der Bundesnetzagentur um 10,0 % gemindert wurde, dann bekommt die Ankündigung einer Strompreiserhöhung z.B. zum Arbeitspreis von 13,450 Cent/kWh auf 14,850 Cent/kWh (1,400 Cent/kWh = 10,4 %) eine andere Bedeutung.
Da sich hier nur der Anteil Erzeugung und Vertrieb erhöht, beträgt – bei einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh - die tatsächliche Preiserhöhung zur Erlös-(und Gewinn)verbesserung des Versorgers 36,9 %.

Netznutzungsentgelt, Bundesnetzagentur, Prüfergebnisse

Die Bundesnetzagentur veröffentlicht die Prüfergebnisse der Netznutzungsentgelte der einzelnen Energieversorgungsunternehmen auf ihrer Web-Seite unter den Menüpunkten =>“Beschlusskammern“ =>“Beschlusskammer 8 Strom“ (=>“Beschlusskammer 9 Gas“) =>“Genehmigung allgemeiner Entgelte nach § 23a EnWG“ (=>Genehmigung der Entgelte für den Netzzugang nach § 23a EnWG“).

Eine Absenkung der Netznutzungsentgelte müsste eigentlich beim End-Verbraucher ankommen.

Offline Netznutzer

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« Antwort #27 am: 08. September 2007, 10:37:45 »
Zitat
Eine Absenkung der Netznutzungsentgelte müsste eigentlich beim End-Verbraucher ankommen.

Eine Senkung des NN-Entgelts kommt bei demjenigen an, der es direkt bezahlt, also i.d.R. einem Lieferanten. Was der mit der Preissenkung macht, steht auf einem anderen Blatt. Kommt man als Endkunde nicht in den Genuss von sinkenden NN-Entgelten, muss man sich eben eine Stromlieferung OHNE NN-Entgelte suchen und diese direkt an den Netzbetreiber zahlen. Wenn sinkende NN-Entgelte nicht an den Verbraucher weitergegeben werden, liegt dies nicht an den Netzbetreibern. Es zeigt viel mehr die Qualität von Stromlieferanten.

Gruß

NN

Offline RR-E-ft

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« Antwort #28 am: 15. Juli 2008, 17:36:07 »
Zitat
18.30 Das Kartell Deutschland im Griff der Energiekonzerne Film von Hans Koberstein, Steffen Judzikowski, ZDF/2008 20 Milliarden Euro in drei Jahren - das ist der Gewinn von RWE. Der Energiekonzern mit Sitz in Essen konnte seinen Börsenkurs von 2003 bis 2006 verdreifachen. Ähnlich gute Ergebnisse erzielen auch die anderen deutschen Energieriesen E.ON, Vattenfall und EnBW. Gleichzeitig steigen die Strom- und Gaspreise in astronomische Höhen. Gegen die Tricks der Energieriesen scheinen die Verbraucher machtlos zu sein, und die Politik schaut weg. Wer rettet uns vor dem Kartell?

Offline Pedro

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TV-Dokumentation \"Das Kartell - im Würgegriff der Energiekonzerne\"
« Antwort #29 am: 15. Juli 2008, 21:59:50 »
Wer am Mittwoch Phönix nicht sehen kann oder gern zu anderen Zeiten den Film  DAS  KARTELL (ca. 45 Minuten) sehen will, hier der Link:

http://dokumentation.zdf.de/ZDFde/inhalt/15/0,1872,5589167,00.html

Dabei handelt es sich um eine unglaublich spannende und mutige Zusammenfassung von ZDF-Frontal 21 aus dem letzten Jahr, die aber immer mehr an Bedeutung gewinnt. Unbedingt ansehen und anderen empfehlen.

 

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