Ja, die KWK muss bei uns massiv ausgebaut werden. Damit lassen sich kurzfristig die meisten CO2-Emissionen einsparen.
Dir großen Energiekonzerne haben das seit etlichen Jahren erfolgreich verhindert, denn sie fürchten die Konkurrenz durch viele Kleinkraftwerksbetreiber, die ihre Marktmacht brechen würde.
Andere Länder haben viel höhere KWK-Quoten.
Da besteht immenser Nachholbedarf.
Auch sollte m.E. die stationäre Biomassenutzung ausschließlich nur noch für KWK-Anlagen gefördert werden. Die kleine Biogasanlage auf dem Bauernhof, wo ein Großteil der Abwärme verpufft, sollte der Vergangenheit angehören.
Allerdings kann ich der Logik des Umweltrates nicht ganz folgen:
Ob nun beispielsweise ein 1 Liter Diesel im PKW durch Rapsöl ersetzt wird, oder 1 Liter Heizöl in einer KWK-Anlage durch Rapsöl ersetzt wird, oder 1 Liter Heizöl in einer alten Zentralheizung ohne KWK durch Rapsöl ersetzt wird, macht doch überhaupt keinen Unterschied. Die CO2-Einsparung und die Rohöleinsparung sind in allen Fällen jeweils absolut gleich - egel ob bei der Verbrennung KWK genutzt wird oder nicht, das spielt schlicht keine Rolle und ist unabhängig davon.
Weiter unten im Text fordert er dann wieder das \"Mitverheizen\" von Biomasse in großen Kohlekraftwerken mit 45% Wirkungsgrad. Wo bleibt da die KWK?
Das ist logisch nicht sehr konsequent.......
Solche großen \"freistehenden\" Kraftwerke sollten nach Möglichkeit überhaupt nicht mehr gebaut werden.
Ansonsten sind die Vorschläge zum EEG und dergleichen recht sinnvoll.
Wieviel Anbaufläche bzw. Waldfläche zur energetischen Nutzung verwendet werden sollte, ist natürlich eine interessante Frage. Die Nahrungsversorgung sollte selbstverständlich nicht gefährdet werden.
Aber davon sind wir ja noch weit entfernt (Überproduktion und Brachlandprämien).
Wo die erzeugte Biomasse schließlich eingesetzt wird, wird in Zukunft auch davon abhängen, wie im Gebäudewärmebedarf und bei der Stromerzeugung die Entwicklung weitergeht. Für beide Bereiche stehen mehrere regenerative Energien zur Verfügung: Sonne, Erdwärme, Wind, Biogas, Holz...
Auch läßt sich da durch Effizienzsteigerung einen riesige Menge einsparen.
Für den Verkehrsbereich steht aber in naher Zukunft eigentlich nur die Biomasse (Pflanzenöl, Alkohol, BTL-Kraftstoffe) als Alternative zum Öl zur verfügung. Autos mit Wind- oder Sonnen- oder Erdwärmeantrieb wird es wohl nicht so schnell geben.
Einzig Elektroautos sind eine Möglichkeit, wenn dann der Strom wieder aus regenerativen Quellen stammt. Wenn erst einmal die Stromspeicherung besser gelöst ist, wird es wohl dazu kommen.
Ich bin also hinsichtlich der Verwendung von Biomasse für Kraftstoffe im Verkehrsbereich anderer Ansicht als der Umweltrat. Ich sehe das durchaus als sinnvoll an. Und da stehe ich nicht allein....
ciao,
sh