Nun lasst mal die Kirche im Dorf.
Dass ihr immer gleich so hysterisch reagieren müsst..... ts ts ts :rolleyes:
Der Gabriel hat das mit dem Palmöl auch nicht so gewollt.
Warum habt denn
ihr Alles-schon-im-Voraus-Wisser nicht schon vor ein paar Jahren darauf hingewiesen, dass eine Biokraftstoffförderung unweigerlich zu diesem Palmölplantagen-Problem führen wird?
Ganz einfach: Weil auch ihr das so nicht vorausgesehen habt.
Keiner kann zukünftige Entwicklungen in dieser komplexen globalen Welt genau in allen Einzelheiten vorhersagen.
Nun ist diese Entwicklung eingetreten.
Nun wurde dies auch als Problem erkannt.
Nun soll dem auch entgegengewirkt werden.
Kein Grund also, hier den Gabriel als Teufel hinzuhängen oder den Weltuntergang heraufzubeschwören und eine Arche Noah herbeizusehnen.
Das dient der Sache nicht.
Besser man bleibt sachlich nüchtern, aber hartnäckig an der Sache dran.
Dafür kann man z.B. zu solchen Veranstaltungen wie dem erwähnten Kongress hingehen und sich dort für seine Sache einsetzen. Den Vorschlag von RR-E-ft finde ich da durchaus angebracht.
Ferner kann man an entsprechende Gremien oder einzelne Politiker schreiben, wenn man denkt, dass das Thema dort nicht ausreichend gewürdigt wird.
Daheim zu sitzen, und sich über die schlechte Welt im Allgemeinen und böse Politiker oder Kraftwerksbetreiber im Besonderen aufzuregen ist zwar bequem, aber sinnlos.
Dass das Palmölproblem in den Medien totgeschwiegen würde, kann man auch nicht behaupten. Insofern funktioniert doch unsere gesellschaftliche Ordnung. Das kann man also durchaus positiv sehen.
Dieses Biokraftstoff-Erzeugungproblem betrifft übrigens nicht nur das Palmöl. Es gibt auch bedenkliche Entwicklungen bei der Erzeugung von Ethanol z.B. in Südamerika.
Meines Erachtens wäre es sinnvoll, nur \"ortsnah\" erzeugte Biokraftstoffe zu fördern. Also bei uns eben zumindest innereuropäisch erzeugte. Da hätte man auch eine bessere Kontrolle über die okologischen und sozialen und sonstigen Auswirkungen hinsichtlich Anbauweise etc.
Auch wenn dadurch die einheimischen Lebensmittelpreise steigen.
Ferner ist es durchaus diskussionswürdig, ob steigende Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse nicht eher als positiv zu bewerten sind. Schließlich wird auch von vielen NGOs seit Jahren heftig kritisiert, dass die USA und die Europäer die Weltmärkte mit subventioniertem, viel zu billigem Getreide und anderen Lebensmitteln überschwemmen und z.B. in afrikanischen Staaten die heimischen Märkte kaputt machen. Einige Hungesnöte in Afrika (bzw. deren Ausmaße) werden zum Teil darauf zurückgeführt, dass auch in den fruchtbaren Gebieten zu wenig Lebensmittel angebaut werden, weil es sich für die Bauern einfach nicht lohnt. Sie können nicht mit dem fast geschenkten Weizen aus den USA konkurrieren. Afrika könnte sich sehr wohl vollständig selbst ernähren.
Verwenden USA und Europa nun einen Teil ihrer Anbauflächen für Biokraftstoffe, statt die Überschüsse auf Teufel komm raus zu exportieren, dann steigen die Preise (was ganz nebenbei auch die Subventionen überflüssig machen würde) sowohl national als auch auf dem Weltmarkt, und die heimische Lebensmittelproduktion in vielen Entwicklungsländern kann sich wieder eigenständig entwickeln und erholen. Das wäre die einfachste und wirkungsvollste Entwicklungshilfe, die man sich denken kann. Löst zwar nicht alle Problem, aber doch einige.
Auch diese Medaille hat zwei Seiten, wie man sieht.
Wenn nun der vielzitierte \"arme Rentner\" bei uns über steigende Lebensmittelpreise klagt, dann sei darauf hingewiesen, dass z.B. Bäckereierzeugnisse in letzter Zeit nicht wegen steigender Getreidepreise teurer geworden sind (die machen nur einen sehr kleinen Bruchteil der Kosten aus), sondern vor allem wegen der stark gestiegenen Energiekosten. Ähnliches gilt für die kürzlich angekündigten Bierpreise: Die kosten für die Gerste machen beim Bier nur etwa 1% vom Endpreis aus. Seit der Verdopplung des Gerstenpreises sind es 2%. Beim Hopfen gab es die letzten Jahre u.a. auch wegen ungeschicktem und kurzsichtigem Marktgebaren der Brauereien Preisschwankungen um einige hundert Prozent. Das hatte mit Energie in keiner Weise was zu tun. Auf den Bierpreis hat sich auch das nur wenig ausgewirkt.
Also etwas mehr contenance bitte..
ciao,
sh