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Autor Thema: Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel  (Gelesen 37646 mal)

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Offline superhaase

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #75 am: 14. Juli 2007, 21:28:20 »
Zitat
Original von Cremer
Auch erneubare Energien können diese Energie-Lücke nicht schließen. Mir sind die Windmühlen schon viel zu viel hier in deutschen Landen.
Werden sie aber früher oder später müssen - auch Uran ist nicht unbegrenzt verfügbar.
Je eher man mit der Umstellung anfängt, desto sanfter und schonender wird sie gelingen. Das ist auch für die viel zitierten Rentner besser, als in den Energiekollaps zu laufen, der unweigerlich einen Wirtschaftkollaps nach sich ziehen würde. Vom Klimawandel will ich hier gar nicht erst reden......
Wer früher auf erneuerbare Energien umstellt, hat später Wettbewerbsvorteile.
Das ist realistisch.

Die Behauptung, ohne Kohle, Gas, Öl und Uran gibt es keine Zivilisation, ist Unfug.

Nebenbei bemerkt: Ich habe lieber einige Windparks in Sichtweite meiner Wohnung, als ein großes Braunkohlekraftwerk - das ist auch kein schöner Anblick, der die deutschen Lande schmückt, da hat eine \"Windmühle\" wesentlich mehr Ästhetik!
Und Kernkraftwerke oder Atommüll-Lager will auch niemand in seiner Nachbarschaft.....

ciao,
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Offline nomos

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #76 am: 14. Juli 2007, 23:20:01 »
Zitat
Original von superhaase
Die Behauptung, ohne Kohle, Gas, Öl und Uran gibt es keine Zivilisation, ist Unfug.

Wo hat Cremer das behauptet? Was war vor 100 Jahren? Was wird in 100 Jahren sein?

Uran als Energielieferant ist die aktuelle Realität und das wird auch noch lange so bleiben. Weltweit und völlig unabhängig von den politisch willkürlichen Entscheidungen in Deutschland. Wer CO² als Klimakiller sieht, wird auf absehbare Zeit kaum auf die friedliche Nutzung der Kernkraft verzichten können. Mit den wenig zuverlässigen Windrädern und ohne Kernkraft lassen sich die Ziele nicht erreichen. Das dürfte die Wirklichkeit sein. Cremer hat hier mit Recht an die Vernunft appelliert!  

Ingenieure und Wissenschaftler benötigen noch einige Zeit um ausreichend Ersatz für Uran, Gas, Kohle und Öl zu schaffen. Wenn es soweit ist, dann wird es auch eine Zivilisation ohne Energie aus Kohle, Gas, Öl und Uran geben.

Und wenn Rentner seit 2000 Preissteigerungen von über 60 Prozent beim Heizgas verkraften müssen bei gleichzeitigen Nullrunden bei den Renten, dann sollte man auch hier realistisch sein und sehen, dass das Ende der Fahnenstange längst erreicht ist. Energie muss umweltfreundlich aber auch bezahlbar bleiben!

Offline superhaase

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #77 am: 15. Juli 2007, 09:34:05 »
Zitat
Original von nomos
Wer CO² als Klimakiller sieht, wird auf absehbare Zeit kaum auf die friedliche Nutzung der Kernkraft verzichten können. Mit den wenig zuverlässigen Windrädern und ohne Kernkraft lassen sich die Ziele nicht erreichen. Das dürfte die Wirklichkeit sein.
Diese Behauptung ist völlig aus der Luft gegriffen.
Es wird immer suggeriert, dass ein Abschalten der Kernkraftwerke wie in der Ausstiegsvereinbarung vorgesehen, entweder viele neue Kohlekraftwerke erfordert und somit die CO2-Reduzierung unmöglich macht, oder aber einen Zusammenbruch der Zivilisation zur Folge hat.
Und das ist Unfug.

Das habe ich gemeint.

Ferner haben die Preissteigerungen seit 2000 fast nichts mit den erneuerbaren Energien zu tun, sondern damit, dass der Ölpreis steigt weil bald nicht mehr genug Öl da sein wird, um den steigenden weltweiten Bedarf zu befriedigen. An den Strompreissteigerungen hat die Marktmacht der Stromkonzerne Schuld.
Also leiden die Rentner nicht unter den erneuerbaren Energien. Ganz im Gegenteil wäre durch mehr erneuerbare Energien beides nicht bzw. weniger stark bis zu den Rentnern durchgeschlagen.

Ihr verdreht hier die Tatsachen ins Gegenteil.....

Lasst endlich mal die Rentner aus dem Spiel und missbraucht sie nicht immer als Geiseln für solche unwahren Behauptungen!

ciao,
sh
8) solar power rules

Offline nomos

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #78 am: 15. Juli 2007, 11:40:37 »
Zitat
Original von superhaase

Diese Behauptung ist völlig aus der Luft gegriffen.
Es wird immer suggeriert, dass ein Abschalten der Kernkraftwerke wie in der Ausstiegsvereinbarung vorgesehen, entweder viele neue Kohlekraftwerke erfordert und somit die CO2-Reduzierung unmöglich macht, oder aber einen Zusammenbruch der Zivilisation zur Folge hat.
Und das ist Unfug.
    Unfug und völlig aus der Luft gegriffen?
    Warum werden sie dann geplant und warum wird dagegen protestiert?
Z.B. Ärzte gegen Kohlekraftwerk
[/list]
Zitat
Original von superhaase
Ferner haben die Preissteigerungen seit 2000 fast nichts mit den erneuerbaren Energien zu tun, sondern damit, dass der Ölpreis steigt weil bald nicht mehr genug Öl da sein wird, um den steigenden weltweiten Bedarf zu befriedigen. An den Strompreissteigerungen hat die Marktmacht der Stromkonzerne Schuld.
Also leiden die Rentner nicht unter den erneuerbaren Energien. Ganz im Gegenteil wäre durch mehr erneuerbare Energien beides nicht bzw. weniger stark bis zu den Rentnern durchgeschlagen.

Ihr verdreht hier die Tatsachen ins Gegenteil.....
    Wer verdreht da?

    Warum ist dann Energie in Deutschland so teuer. Wer bezahlt mehr?
    Nicht nur die Rentner leiden unter den hohen Energiepreisen. Keiner leidet unter erneuerbaren Energien. Dass Energie für die Menschen bezahlbar bleiben muss ist allerdings unverzichtbar.

    Für die hohen Preise ist immer \"fast nichts\" verantwortlich. Selbstverständlich  hat die Politik die \"Marktmacht der Stromkonzerne\" zugelassen und da gibt es einen erheblichen Korrekturbedarf. Aber nicht nur das, die Politik in Deutschland, vom Bund bis zu den Kommunen, hat auch mit den höchsten Steuern und Abgaben dafür gesorgt, dass die Energie zusätzlich und erheblich verteuert wird. Das auch immer wieder im Namen der Umwelt mit zum Teil fragwürdigen Auswirkungen.

Offline RR-E-ft

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #79 am: 15. Juli 2007, 14:55:36 »
Gab und gibt es Probleme, welche die Zuverlässigkeit der Betreiber von Atomkraftwerken und die Sicherheit der Anlagen in Zweifel ziehen lassen?

Welche Folgen könnte die Unzuverlässigkeit eines Betreibers mit sich bringen?

Sind die Menschen hinreichend über verbleibende Risiken informiert und sind sie danach  bereit, das sich ergebende \"Restrisiko\" zu tragen?

Dass es gar keine Risiken gäbe, wird niemand behaupten können.
Aktuell hat sich gezeigt, dass Fehler passieren können.

Bei \"Verkettung unglücklicher Umstände\" können diese auch erhebliche Folgen zeitigen.

Können die geringen Stromerzeugungskosten in abgeschriebenen Atomkraftwerken infolge des Preisbildungsmechanismus an der EEX (merit order) überhaupt zu günstigeren Strompreisen führen oder wird der so produzierte Strom nicht genauso teuer verkauft wie der in Gaskraftwerken teurer erzeugte Strom?

Hat der Preisbildungsmechanismus an der EEX nicht dazu geführt, dass sich auch der Atomstrom aus deutschen Landen wegen des Verschmutzungsrechtehandels für Kohle- und Gaskraftwerke verteuert hat?

Hat es Einfluss auf die Akzeptanz des \"Restrisikos\" wenn diese geringeren Stromerzeugungskosten sowieso nur zu hohen Gewinnen der Betreiber, nicht aber zu günstigeren Preisen führen?

Führt nicht die Struktur der zentralen Kohle- Großkraftwerke mit einem Wirkungsgrad unter 46 Prozent und weiteren hohen Leitungstransportverlusten erst dazu, dass die CO2- Emissionen so hoch sind?

Wären diese und die Staubbelastung bei dezentraler Erzeugung in verbrauchsnahen Blockheizkraftwerken, die zugleich Wärme und Strom für die Bürger liefern, nicht weit geringer?

Ließe sich der Energieverbrauch nicht durch Energieeffizienz noch deutlich senken?

Können ggf. für eine Umstellung der Erzeugungsstruktur die notwendigen Investitionen in Milliardenhöhe aufgebracht werden, wenn man diese jetzt in Technologien aus dem letzten Jahrhundert und in Kraftwerke steckt, die dann mindestens  weitere 40 Jahre den Energiemix bestimmen?

Sollte sich in irgendeiner Form ein bisher unbekannter Konstruktionsfehler herausstellen, der alle bauartgleichen Atommeiler zugleich betrifft und ein Sicherheitsrisiko darstellt, müssten diese Meiler alle zugleich auf einen Schlag vom Netz. Nur weil etwas bisher nicht gedacht wurde, ist es nicht undenkbar.

Wie schließt man dann die sich ad hoc auftuende Erzeugungslücke?
Kann man dabei von Versorgungssicherheit reden?

Offline nomos

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #80 am: 15. Juli 2007, 15:56:21 »
Ja, es gibt viele unbeantwortete Fragen! Antworten sind aber nicht immer erwünscht.

Unzulänglichkeiten der deutschen Politik, die faire Preise verhindern, sollte man aufzeigen und eine Korrektur fordern und nicht einseitig als Argumente gegen die friedliche Nutzung der Kernenergie verwenden.

Nicht vergessen, Deutschland ist nicht die Welt. Es existieren weltweit 440 wassermoderierte Reaktoren mit insgesamt mehr als 10.000 Betriebsjahren.

Wie würde das Klima wohl aussehen, wenn hier Kohle verstromt worden wäre? Und wie wird das Kleinklima in Deutschland bald wieder aussehen, wenn wir wieder Holz und Kohle verheizen.

Müssen wir das nicht im Interesse des Klimaschutzes nicht nur hier, sondern weltweit verhindern? Geht das dann für die überschaubare Zeit wirklich ohne Kernenergie? Die sinnvolle Nutzung, der Ausbau und die Forschung der sogenannten erneuerbaren Energien ist dazu kein Widerspruch. Beides ist wohl unverzichtbar.

Ich denke wir können auf die Kernenergie noch nicht verzichten und Deutschland könnte hier im Interesse der Sicherheit mit dem noch vorhandenen Wissen der Ingenieure, Physiker und Energie-Wissenschaftler einen wesentlichen Beitrag leisten. Das wird aus politischen Gründen dauerhaft verschüttet und bedeutet für die Menschen eher weniger Sicherheit als mehr.

.. und die Menschen sind mit Sicherheit nicht hinreichend informiert:

Inverview mit Prof. Konrad Kleinknecht (Hören SWR2)

Inverview mit Prof. Konrad Kleinknecht (Lesen SWR2)

Offline RR-E-ft

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #81 am: 15. Juli 2007, 16:43:37 »
@nomos

Alle aufgeworfenen Fragen hatten rein gar nichts mit der Politik zu tun.

Diese legt nämlich nicht fest, wie sich die Strompreise an der Börse bilden.

Es werden gerade Kohlekraftwerke gebaut undzwar mit Wirkunsgraden unter 46 Prozent. Daran ändert sich rein gar nichts, ob die Altmeiler nun  am Netz bleiben oder nicht.

Die Probleme der Kernenergienutzung sind neben den Altanlagen und deren spezifischen Problemen, die bei Reaktoren der neusten Generation ggf. so nicht mehr auftreten,  Proliferation und Endlagerung, ggf. Gefährdung durch terroristische Angriffe. Statt einer Nuklearbombe reicht vielleicht eine konventionelle Rakete auf ein AKW in dichtbesiedeltem Raum. Diese Probleme sind nicht gelöst.

Wenn also das Preisargument keines ist, dann kann es nur das Argument der CO2- Vermeidung sein. Dieses wird in der letzten Zeit nur vorgeschoben, um die \"besonders sicheren\" Altanlagen länger am Netz zu halten.

Auswege sind dabei Steigerung der Energieeffizienz und- wenn es denn möglich sein sollte- CO2- Abscheidung und Lagerung.

Es hat doch niemand davon geredet, dass die Leute selbst wieder massenhaft (bei offenem Feuer) mit Holz und Kohle heizen sollen. Als das noch vor 100 Jahren der Fall war, änderte sich dadurch das Kleinklima aber wohl auch nicht. Oder hatte es da vor Ort zwischenzeitlich eine signifikante  Veränderung gegeben?

Hier nicht. In den neuen Bundesländern hatte man sich nur an an deutlich geringere Raumtemperaturen gewöhnt gegenüber früher bei Heizung mit holz- und kohlebefeuerten Kachelöfen. Reine Mentalitätsfrage.

Oder sollte atomstromgespeisten Heizungen das Wort geredet werden?

Ich meinte eher dezentrale  Kraft- Wärme-Kopplungsanlagen mit höherem Wirkungsgrad als Großkraftwerke.

Zudem wird in einer globalisierten Welt kein Wissen dadurch verschüttet, dass hier die Altanlagen wie vereinbart vom Netz gehen.

Oder meint etwa  jemand ernsthaft, deutsche Wissenschaftler seien genbedingt besser geeignet, die Technologie zu bewältigen?

Wenn eine weltweite Nachfrage nach entsprechenden Know How besteht, dann wird diese auch befriedigt, vollkommen unabhängig davon, wie es hier mit den alten Meilern weitergeht. Energiekonzerne operieren europaweit und darüber hinaus und rekrutieren auch ihr Prersonal entsprechend, ebenso wie die Unternehmen, die kerntechnische Anlagen errichten.

Oder waren staatliche Subventionen für diese Forschung gemeint?

Der Staat hat bei der Kernenergienutzung in Milliardenhöhe Subventionen geleistet, ebenso wie bei der Kohle. Die Kohle damit verdient haben dann die privaten Energiekonzerne.

Offline nomos

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Brand und Kurzschluss, Abschaltung der AKW Brunsbüttel und Krümmel
« Antwort #82 am: 15. Juli 2007, 18:56:24 »
@RR-E-f

Politik ist ein weites Feld und ich sehe da bei einigen aufgeworfenen Fragen eindeutig die Politik gefordert.

\"Der Staat hat bei der Kernenergienutzung in Milliardenhöhe Subventionen geleistet\"; richtig. Den Nutzen haben davon künftig fast kostenlos andere, z.B. Südafrika.

Zum Beispiel ist die deutsche Version des Hochtemperaturreaktors der Kugelhaufenreaktor.

Hochtemperaturreaktor

Das Helium wird von oben nach unten durch den Kugelhaufen geblasen und gibt seine Wärmeenergie über Dampferzeuger an den Turbinenkreislauf weiter. Die Kugeln werden kontinuierlich oben zugeführt und unten abgezogen, jede Kugel so oft, bis sie als abgebrannt ausgeschieden wird. Die Brennstoffpartikel in diesen Graphitkugeln bestehen beim THTR 300 überwiegend aus Thorium 232. Aus diesen reichlich vorhandenen, aber nicht spaltbaren Atomen entsteht im Reaktor das  künstliche Uran 233. Dieses äußerst fortschrittliche Reaktorkonzept wurde in Deutschland entwickelt.

Das gesamte Universum, auch die Sonne bezieht ihre Energie aus Atomkernen. Die Menschem werden auf eine solch effiziente Energiequelle kaum verzichten. Bei der Spaltung von 1 kg U-235 wird eine Energiemenge von 23 GWh freigesetzt, was dem Heizwert von 2000 Tonnen Öl entspricht.  Eine weitere Zunahme der Kernenergienutzung ist eine sichere Voraussage.

Ja und das CO2 spielt wohl bei der globalen Klimaveränderung eine Rolle und die Feinstaubbelastung spielt als unmittelbare Umweltbelastung vor Ort ein erhebliche Rolle. Es betrifft die Gesundheit der Menschen. Feinstaub kommt nicht nur vom Auto.

Durch den Einsatz der Kernenergie zur Stromproduktion wird der Ausstoß an CO2 um weit über eine Milliarden Tonnen pro Jahr reduziert.  Allein in Europa sind das rund 800 Millionen Tonnen.

Ein vorzeitiger Ausstieg aus der Kernenergie wird eine enorme Zunahme der CO2-Emission zur Folge haben. Es ist auch bei intensivster Anstrengung nicht möglich, die Kernenergie durch Solar-, Wind- oder anderen sogenannten regenerierbaren Energieträgern nicht nur zu ersetzen, sondern auch noch die Redzierungsziele zu erreichen.  Als Alternative stehen trotz dezentraler Blockheizkraftwerken (mit was werden die betrieben?)  im Wesentlichen nur fossile Kraftwerke zur Verfügung.

Bemerkenswert ist, dass jene, die die Beherrschung der Kernenergie in Frage stellen, ansonsten einen grenzenlosen Vertrauensvorschuß bei der Lösung der Weltenergieprobleme und der drohenden Klimakatastrophe entgegenbringen. Sind nur die hier engagierten Menschen kompetent und verantwortungsbewusst, die für die Kernkraft tätigen Menschen dagegen nicht? Die Motivation auf Seiten der sogenannten erneuerbaren Energien ist oft auch nur das Geld.

Offline RR-E-ft

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« Antwort #83 am: 15. Juli 2007, 19:41:38 »
@nomos

Zitat
Original von nomos

Bemerkenswert ist, dass jene, die die Beherrschung der Kernenergie in Frage stellen, ansonsten einen grenzenlosen Vertrauensvorschuß bei der Lösung der Weltenergieprobleme und der drohenden Klimakatastrophe entgegenbringen.

Kennen Sie denn all jene?
Und ist das wirklich so oder handelt es sich nicht vielleicht nur um eine Verallgemeinerung?

Es ging nicht um die Beherrschung der Kernenergie schlechthin, sondern um den Zustand der alten Meiler hier. Zudem ging es um die Fragen Endlagerung, Proliferation und Sicherheit gegen Angriffe auf Atomkraftwerke. Mit den Fragen Endlagerung und Proliferation beschäftigen sich die Konstrukteure vielleicht nicht unbedingt.

Ziemlich müßige Diskussion angesichts der Tatsache, dass recht eindeutige Veträge bestehen und die Regelungen des geltenden Atomgesetzes auf einem breiten Konsens gründen. Bisher will niemand, der dafür Verantwortung trägt,  die Verträge aufkündigen. Auch der Koalitionsvertrag soll bis 2009 halten. Und dann werden wir wieder an die Wahlurnen gerufen und können vielleicht darüber abstimmen. Vom Bau neuer Atomkraftwerke in Deutschland sprach bisher nur ein brutalst möglicher Aufklärer, der jedoch unerwähnt ließ, wo denn ein solches Kraftwerk in seinem Land  gebaut und wo das Endlager dann dafür sein soll.

Wurden deutsche Patente nach Südafrika verschenkt?
Das wäre sträflich.

Offline superhaase

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« Antwort #84 am: 15. Juli 2007, 21:14:40 »
Zitat
Original von nomos
Ein vorzeitiger Ausstieg aus der Kernenergie wird eine enorme Zunahme der CO2-Emission zur Folge haben. Es ist auch bei intensivster Anstrengung nicht möglich, die Kernenergie durch Solar-, Wind- oder anderen sogenannten regenerierbaren Energieträgern nicht nur zu ersetzen, sondern auch noch die Redzierungsziele zu erreichen.  Als Alternative stehen trotz dezentraler Blockheizkraftwerken (mit was werden die betrieben?)  im Wesentlichen nur fossile Kraftwerke zur Verfügung.
Diese Behauptungen sind eben, wie ich schon sagte, völlig aus der Luft gegriffen.

Es wurde in wissenschaftlichen Studien, auf die hier auch schon im Forum verlinkt wurde, dargestellt, dass es auch ohne Atomkraft geht, und wie sich dies auf die Preise und die CO2-Reduzierung auswirkt.
Atomkraftwerke sind nicht notwendig, um die Klimaschutzziele und eine sichere Energieversorgung zu erreichen. Das ist Fakt.

Außerdem:

Schon gewusst, dass jedes Atomkraftwerk ständig radioaktive Stoffe in die Umgebung abgibt? Diese sind gewiss nicht unschädlicher als z.B. Feinstaub.

Schon gewusst, dass z.B Windkrafträder und Biogaskraftwerke eine bessere CO2-Bilanz haben als Atomkraftwerke?
Nur PV-Anlagen schneiden bzgl. CO2-Bilanz derzeit noch schlechter ab als Atomkraftwerke, wenn man nur 20 Betriebsjahre unterstellt - aber man darf eigentlich auch bei PV-Anlagen mit 30 und mehr Betriebsjahren rechnen..... und diese Technik entwickelt sich noch rasant weiter....

Atomkraftwerke lösen kaum Probleme, sie schaffen aber ungleich viele neue - und zwar schwer lösbare (siehe Endlagerung).......

Energie muss bezahlbar bleiben?
Das kann man durchaus fordern. Doch was ist darunter zu verstehen?
Was ist bezahlbar? Wer bestimmt die Grenze?
Soll das heißen, dass die einzelne Energieeinheit billig bleiben muss?
Was macht man, wenn man mit steigenden Preisen die Steuern auf Energie bis auf 0 gesenkt hat, und die Rohenergiepreise steigen immer weiter? Und das werden sie ganz sicher. Was hat man dann noch für Möglichkeiten, die Energie \"bezahlbar\" zu halten?
Ich sage es Ihnen: Keine.

So weiterzumachen wie bisher und z.B. die Abgaben auf Energie zu senken, um dem Rohenergiepreisanstieg entgegenzusteuern, führt in die Sackgasse und in gleich zwei Katastrophen - sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch.

Außerdem: Wer gibt uns das Recht, unseren Nachkommen das wertvolle Rohöl wegzunehmen, um es zu verbrennen, ein aufgeheiztes klima zu hinterlassen, eine Welt, die ohne sichere und bezahlbare Energie dasteht, weil wir uns nicht rechtzeitig und mit ausreichend Aufwand um alternative Energiequellen gekümmert haben, dafür aber Unmengen von Atommüll hinterlassen, der noch Millionen Jahre strahlen wird, nur weil wir es jetzt möglichst billig haben wollen?
Eine recht egoistische Sichtweise.

Sollte nicht besser der Energieverbrauch gesenkt werden, so dass die Energiekosten dadurch sinken, statt die Energie billig zu halten und den Verbrauch nicht einzuschränken?

Der Bund der Energieverbraucher fordert genau das, und hat damit Recht, meine ich.
Auch die Politik hat scheinbar endlich die richtige Richtung eingeschlagen, wenn man den letzten nationalen \"Energiegipfel\" betrachtet.

Lesene Sie doch mal, was Herr Aribert Peters dazu geschrieben hat:
Regierung plant „Klima-Cent“
Ich kan dem nur voll und ganz zustimmen!

ciao,
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Offline Fidel

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« Antwort #86 am: 15. Juli 2007, 21:53:46 »
Zitat
Original von RR-E-ft
Kennen Sie denn all jene?
Und ist das wirklich so oder handelt es sich nicht vielleicht nur um eine Verallgemeinerung?
    Ich kenne einige, es trifft den Kern der Sache und \"jene\" reagieren dann ja auch heftig. Ich will jetzt aber nicht noch ein Sprichwort zitieren.  Sicher ist das auch eine Verallgemeinerung; aber diskutieren Sie immer ohne Verallgemeinerungen? Sie erwarten ja sicher nicht, dass ich hier ein Namensliste einstelle. ;)

Zitat
Original von RR-E-ft
Ziemlich müßige Diskussion angesichts der Tatsache, dass recht eindeutige Veträge bestehen und die Regelungen des geltenden Atomgesetzes auf einem breiten Konsens gründen. ....

    Da stimme ich zu, die Diskussion ist wirklich müßig wie man sieht. Eigentlich schade.

    Sie beziehen sich wieder auf Deutschland, das ist aber nicht der Nabel der Welt.
    Deutschland steht da wohl etwas abseits, was den Konsens betrifft.
Zitat
Original von RR-E-ft
Wurden deutsche Patente nach Südafrika verschenkt?
Das wäre sträflich.
    Viel bezahlt wurde nicht dafür - hier lesen

    Oder hier lesen - Sicherheit[/list]

    Offline Cremer

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    « Antwort #87 am: 15. Juli 2007, 22:11:00 »
    @superhaase,
    Zitat
    Es wurde in wissenschaftlichen Studien, auf die hier auch schon im Forum verlinkt wurde, dargestellt, dass es auch ohne Atomkraft geht, und wie sich dies auf die Preise und die CO2-Reduzierung auswirkt.
    Atomkraftwerke sind nicht notwendig, um die Klimaschutzziele und eine sichere Energieversorgung zu erreichen. Das ist Fakt.

    Ich möchte mal wissen, wo Sie diese Behauptung her haben.

    Fakt ist doch, dass ein Ersatz der Kernkraftwerke nur durch herkömmliche Kraftwerke erfolgen kann.

    Ich weiß nicht wie Sie vermeintlich glauben zu wollen, dass alles mit Windenergie und Sonnenkarftwerken ersetzt werden könnte.

    Die Realität hat begonnen:
    Die Versorger werden in den nächsten Jahren laut Spiegel bis zu 32 neue Kohlekraftwerke bauen.

    Und das wird die Co2 Bilanz in Deutschland deutlich verschlechtern !!!

    Und das sogar mit Importkohle, vorwiegend aus China, sofern es sich um Steinkohlekraftwerke handelt.

    Bis zu Kernfusionskraftwerken ist noch ein langer Weg. Den zu überbrücken wäre mit Kernenergie möglich.

    Ich wünsche mir, dass die Kohle für die nächsten 220 Jahre, solange wird es Kohle noch geben, vorwiegend für andere Zwecke genutzt werden sollte als in Kraftwerken zu verheizen.

    Denn Kohle wird und muss Öl in vielen anderen Bereichen, gerade auch in der Herstellung von medizinischen Produkten, ersetzen, wenn das Oil- und Gaszeitzalter vorbei ist.
    MFG
    Gerd Cremer
    BIFEP e.V.

    info@bifep-kh.de
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    gerd@cremer-kreuznach.de

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    « Antwort #88 am: 15. Juli 2007, 23:47:06 »
    @Cremer

    Die Kohlekraftwerke werden  gebaut, ob die alten Meiler nun am Netz bleiben oder nicht.  

    Für die nächsten 220 Jahre kann man sich viel wünschen, wenn man genügend Papier für den großen Wunschzettel hat und auch die Tinte dabei nicht ausgeht: Glück, Gesundheit und ganz viel, in jedem Falle immer genügend Kohle.

    Brauchen die Chinesen ihre Kohle nicht selbst wegen der großen Energienachfrage in China und Indien?

    Es gibt Studien, dass sich Kohlekraftwerke bald nicht rechnen könnten, weil es an der Nachfrage für Kohlestrom fehlen könnte.


    Siehste hier

    Was nun?

    Offline Fidel

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