Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Schloss auf Flüssiggastank  (Gelesen 9344 mal)

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Offline rheinaue

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Schloss auf Flüssiggastank
« am: 08. Mai 2007, 18:45:07 »
Hallo,

da stellte der TÜV bei einer Prüfung des Gastanks doch fest, dass mir jemand in einer Nacht und Nebelaktion glatt ein Schloss auf dem Einfüllstutzen angebracht hat. Ich vermute, dass der Gaslieferant eine "Fremdbetankung" damit verhindern will.
Ist jemandem so etwas auch schon mal passiert. Wie sollte man sich verhalten???
Besten Dank für Tipps

Offline gastanker

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Schloss auf Flüssiggastank
« Antwort #1 am: 09. Mai 2007, 00:39:51 »
Zitat von: \"rheinaue\"
Hallo,

da stellte der TÜV bei einer Prüfung des Gastanks doch fest, dass mir jemand in einer Nacht und Nebelaktion glatt ein Schloss auf dem Einfüllstutzen angebracht hat. Ich vermute, dass der Gaslieferant eine "Fremdbetankung" damit verhindern will.
Ist jemandem so etwas auch schon mal passiert. Wie sollte man sich verhalten???
Besten Dank für Tipps


Hallo rheinaue,

wem gehört der Tank? Ist dein EIGENER oder ist es ein MIETTANK deines Versorgers?

Wenn es ein Miettank deines Versorger ist, dann ist es "normal" (aus Sicht des Versorgers), denn wie du schon sagtest, wollen sie damit Fremdbetankungen verhindern (da es wohl noch genügend Kunden und "Fremdbefüller" gibt, die sich nicht an das Fremdbefüllverbot halten, vorallem wenn sich die Kunden durch ausländische Firmen beliefern lassen).

Sollte es dagegen dein eigener Tank sein, dann solltest mal mit deinen Lieferanten, bzw. Prüfer der Inneren und Äußeren Prüfung reden.

Gruß

gastanker

Offline Druli49

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Schloss auf Flüssiggastank
« Antwort #2 am: 10. Mai 2007, 09:12:38 »
Also ich weiß ja nicht, wie es anderen Forumsteilnehmern geht, aber MIR gehen die Antworten des seit kurzer Zeit hier omnipräsenten Herrn Gastanker zunehmend auf die Nerven.
Die obige Antwort hätte von einem Vertreter von Tyczka oder Rheingas und Co. doch nicht schöner gegeben werden können.
Das Problem der sog. Fremdbefüllung wird hier eindeutig aus der Perspektive der Gasoligopolisten behandelt. Ganz so holzschnittartig ist der Markt aber nicht!
Wenn z. B. ein Kunde in seinem Vertrag eine Klausel hat, die es ihm gestattet, sein Gas bei einem anderen Anbieter zu kaufen, wenn sein Tankvermieter dessen Preis nicht mitgehen kann, dann ist so ein Schloss auf dem Tank ein zusätzliches und m. E. nicht zulässiges Druckmittel gegenüber dem Kunden, mit dem nur verhindert werden soll, dass das Gas zu marktgerechten und nicht zu Monopolpreisen gekauft werden kann.

Letztendlich beweist diese Schlossgeschichte aber doch wieder vor allem eins Solange der Kunde nicht Eigentümer des Gastanks ist, muss er sich (fast) alles gefallen lassen............

Freundliche Grüße!

Offline gastanker

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Schloss auf Flüssiggastank
« Antwort #3 am: 10. Mai 2007, 14:06:43 »
Hallo Druli49,

nun wenn ich dir oder anderen hier auf die Nerven gehe, ist nicht meine Absicht. Ich habe mich hier angemeldet, um auch mal einiges klarzustellen. Einige Aussagen werden von den Postern verdreht (nicht nur in den aktuellen Threads , sondern auch in den etwas älteren), so dass der Eindruck entsteht, dass immer nur die Oligopolisten die Bösen sind und der Kunde NIE etwas falsch macht.

Aber sorry, wenn ich lese wie einige Verträge eingehen ohne zu wissen, was sie unterschreiben, aber dann hinterher klagen. Fragt man die Leute dann, heißt es meist "Nein, das habe ich nie gefragt" (Und wenn die eine Vertragspartei keine Fragen stellt und der Vertrag unterschrieben wird, dann ist er gültig). Zu jedem Vertrag gibt es ein Widerrufsrecht, wenn ich also in Ruhe mir später den Vertrag nochmal durchlese und dann auf Fragen stoße, die mir dann am Telefon plötzlich ganz anderes als mit dem Außendienstler besprochen, beantwortet werden, dann widerrufe ich eben den Vertrag (Ich empfehle ALLEN dies bei allen VERTRÄGEN zu machen). Wir leben nun mal in einer Gesellschaft, wo vieles in Eigenverantwortung steht. Wo sich der Einzelne selbst kümmern muss. Und bevor der falsche Eindruck entsteht, klar gibt es Probleme zwischen Kunden und Lieferanten, aber das ist eigentlich überall so.

Es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass Vertrags gebundene Kunden zum Teil deutlich höhere Gaspreise zahlen (müssen). Aber auch hier muss ich einwerfen, dass es auch auf das Verhandlungsgeschick des Einzelnen ankommt. Und wenn man sich nicht einigen kann, dann kommt eben kein Geschäft heraus. Wenn die eine Seite zu viel fordert und die andere Seite Heizalternativen im Haus hat, wer wird dann wohl bei sinkendem Absatz eher nachgeben? Auch die die keine Alternativen haben, haben immerhin noch das K-Wort in der Hinterhand, und das sollte man dann auch einsetzen. Oder zumindest den Gedankengang erwähnen, dass man sich nach Alternativen umsieht (sei es bei dem Energieträger oder dem Lieferanten).

Aus meinem Berufsleben als Kaufmann kann ich nur sagen, wenn es Problem mit den Leuten am Telefon oder den Außendienstmitarbeitern gibt, einfach mit deren Chef sprechen oder einen Brief an deren Geschäftsführung, wirkt immer.

So Druli, ich hoffe du verstehst, was ich meine.

Zurück zum eigentlichen Thema, das Schloss auf dem Füllventil. Nun wie würdert ihr euch verhalten, wenn ihr an der Stelle der Versorger wärt (inkl. deren negativen Erfahrung mit Fremdbetankungen)?

Nun, wenn man in seinem Vertrag eine entsprechende Fremdbetankung-Klausel hat, dann sollte man sich mit dem Versorger in Verbindung setzen, warum dann bei ihm auch das Schloss gesetzt wurde. Der Versorger hat ja dann vertraglich einer Fremdbetankung schonmal zugestimmt, sollte er nicht auf den Preis eingehen. Dem zu Folge ist dieses Schloss nicht nötig. Hat man diese Klausel nicht, warum sollte dann so ein Schloss nicht gesetzt werden?

Bevor jetzt alle schreiben, "na dann sollen sie doch die Preise einfach senken", dem sei gesagt

1) Rohöl aus dem Flüssiggas gewonnen wird, kostet derzeit um die 65,00 $ das Fass und
2) um nicht die hier ungeliebten Versorger in Schutz zu nehmen, nehme ich mal ein anderes Beispiel zum Thema Preissenkung und Auswirkung auf die Mitarbeiter. Senkt ein Unternehmen die Preise, müssen sie auch zwangsläufig die Kosten senken. Und ein großer Kostenfaktor sind die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter. Jeder kann dieses Trauerspiel derzeit bei der Telekom sehen. Da dort die Festnetzsparte in der Krise steckt, versucht man über Preissenkungen (oder zusätzliche Dreingaben bei gleichen Preis) Kunden zurück zu gewinnen, da aber auf die Sparte bezogen auch die Kosten reduziert werden, müssen auch die Löhne und Gehälter runter. Nun wer einen Angehörigen oder Bekannten bei der Telekom hat, der wird dies nach vollziehen können.
Gleiches würde natürlich auch auf die Mitarbeiter der Gasversorger zurückfallen. Und jeder der nur ein klein bißchen logisches Denkvermögen hat, kennt die Folgen sinkender Löhne und Gehälter, nämlich Kaufkraftverlust, der zu sinkenden Einnahmen bei Anbietern anderer Dienstleistungen und Produkte führen kann und somit setzt sich die Abwärtsspirale in Lauf. Klar keiner gibt gerne mehr Geld als nötig aus, aber man sollte immer im Hinterkopf haben, die Einnahmen des einen sind die Ausgaben des anderen und im Zweifelsfalle sind die Mitarbeiter der bösen Oligpolisten meine eigenen Kunden, z.B. im Supermarkt, der Tankstelle, in Kleidungs-, Elektronikgeschäften, Autohäusern (Soll ich weiter aufzählen? Ich glaube das brauch ich nicht, denn jeder wird spätestens jetzt verstehen, was ich meine), die dann wiederum ihr Geld bei meinem Arbeitgeber ausgeben. Im Endeffekt gibt man sein Gasgeld aus, damit die Gasverkäufer ihrerseits ebenfalls einkaufen können (siehe dei Aufzählung). Leider ist dieser Mechanismus in der Marktwirtschaft nicht auszuschalten.

Richtig eine Lösung habe ich bisher vergessen, wieso können kleinere Anbieter dann kleinere Preise bieten, wenn das Rohöl so teuer ist? Das liegt dann zudem daran, dass sie eine andere Kostenstruktur haben, weniger Fahrzeuge (da sie ja meist nur lokal agieren), weniger Verwaltung, weniger Personal (mit geringeren Löhnen).

Hat sich je einer mal darüber hier Gedanken gemacht, bevor auf die bösen Oligopolisten eingedroschen hat? Nicht, dass ich sie in Schutz nehme, aber der Fairness halber, sollte man sich dann doch mal mit den kompletten Gegebenheiten auseinandersetzen.

Ich hoffe, ich konnte denen die diesen Post bis zum Ende gelesen habe, einen kleinen Einblick in die Marktwirtschaft und den Geldkreislauf, sowie das EIGENE Verantworutngsbewußtsein gegenüber sich selbst und seinen Vertragspartnern geben.

Danke

Gruß

gastanker

Offline Randy

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Schloss auf Flüssiggastank
« Antwort #4 am: 10. Mai 2007, 15:49:42 »
@gastanker

Zitat von: \"gastanker\"
2) um nicht die hier ungeliebten Versorger in Schutz zu nehmen, nehme ich mal ein anderes Beispiel zum Thema Preissenkung und Auswirkung auf die Mitarbeiter. Senkt ein Unternehmen die Preise, müssen sie auch zwangsläufig die Kosten senken. Und ein großer Kostenfaktor sind die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter. Jeder kann dieses Trauerspiel derzeit bei der Telekom sehen. Da dort die Festnetzsparte in der Krise steckt, versucht man über Preissenkungen (oder zusätzliche Dreingaben bei gleichen Preis) Kunden zurück zu gewinnen, da aber auf die Sparte bezogen auch die Kosten reduziert werden, müssen auch die Löhne und Gehälter runter. Nun wer einen Angehörigen oder Bekannten bei der Telekom hat, der wird dies nach vollziehen können.......

Dieses Lied hatten wir doch schon mal. Siehe hier

http://forum.energienetz.de/viewtopic.php?t=6010&highlight=

Auch heute gilt: Schlußfolgerung?
 
Jederzeit klaglos überhöhte Preise zahlen, damit Marktwirtschaft nach Ihrer Diktion funtioniert?

Zitat von: \"gastanker\"
Im Endeffekt gibt man sein Gasgeld aus, damit die Gasverkäufer ihrerseits ebenfalls einkaufen können (siehe dei Aufzählung). Leider ist dieser Mechanismus in der Marktwirtschaft nicht auszuschalten.

Wenn\'s denn wirklich so wäre....
Ich jedenfalls gebe mein Gasgeld aus, damit ich nicht friere. Und dies möglichst zu einem fairen Preis.

Zitat von: \"gastanker\"
Ich hoffe, ich konnte denen die diesen Post bis zum Ende gelesen habe, einen kleinen Einblick in die Marktwirtschaft und den Geldkreislauf.....

Der Einblick in IHRE doch sehr triviale und einseitige Sicht hilft keineswegs bei der Bewältigung der in diesem Forum diskutierten Probleme mit der Markwirtschaft bei der Energieversorgung.

Auch ich fühle mich genervt.

Offline Ready XL

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Schloss auf Flüssiggastank
« Antwort #5 am: 10. Mai 2007, 17:05:29 »
.... na ich traue gastanker auch nicht mehr über den Weg. Werde das Gefühl nicht los, erst ausfragen per PN und dann "petzen".

Ready XL

Offline gastanker

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Schloss auf Flüssiggastank
« Antwort #6 am: 10. Mai 2007, 17:36:47 »
Naja da scheinen sich ja einige auf mich einschießen zu wollen. Ich denke, das ist hier ein offenes Forum, wo jeder seine Meinung und Ansichten posten kann.

Ja, ich weiß die Vielzahl der User hier meinen, nur weil sie mit ihrem Versorger Probleme haben, sind alle Versorger, besonders die großen 5 nur die bösen. Es wird nie davon gesprochen, ob man nicht auch selber etwas dabei falsch gemacht hat.

Und zum Thema Höhe der Preise, ich habe das Gefühl, das hier die langläufige Meinung besteht, das faire Preise nur ganz ganz niedrige Preise sind oder wenn man alles zum Nulltarif bekommt. Fair ist er in meinen Augen, wenn beide Parteien (Verkäufer UND Käufer) mit ihm einverstanden sind und damit leben können.
Wenn es nun hier einige gibt, die Probleme mit ihren Versorger bezüglich der Preise haben, dann frage ich mich, warum wechseln sie dann nicht einfach, vorallem wenn sich ein eigener Tank schon nach ganz kurzer Zeit amortisiert? Ich denke mal wir alle kennen die Antwort, Kunden, die meckern bekommen günstigere Preise, damit sie erstmal wieder ruhig sind und bleiben deshalb bei ihrem achso geliebten gehassten Versorger. Und da sie gemerkt haben, wenn sie immer so handeln, bekommen sie einen Preisvorteil und werden in Zukunft bei jeder Preisverhandlung immer so handeln (und das Aushandeln der Preise mit allen zur Verfügung stehenden Argumenten ist ja auch ein Teil der Marktwirtschaft).
Sorry aber wir leben nicht mehr in einer Vollkaskogesellschaft, wer nicht handelt, bekommt auch nichts. Also wer bei einer Preisverhandlung den Mund nicht aufbekommt, braucht sich nicht wundern, wenn er keinen Vorteil für sich rausholt, aber dann soll er auch nicht in Foren wie diesem die bösen Versorger verdammen.

Und zum Mitschreiben, ich bin nunmal ein Vertreter der Gattung Mensch, der nicht unbedingt alles zum Nulltarif bekommen muss. Ja ich habe eine andere Vorstellung, was die sogenannte Preisfairness betrifft. Mir kommt es dabei vorallem auf das Preis-Leistungs-Verhältnis an und wenn dieses stimmt bin ich bereit mehr zu zahlen. Ich weiß nicht wer welche Verträge hat, aber es sind wahrscheinlich immer noch ein paar Zusatzleistungen mitdabei, die man nicht gleich auf den 1. Blick sieht.

Offline Ready XL

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Schloss auf Flüssiggastank
« Antwort #7 am: 11. Mai 2007, 08:38:29 »
...jaja, gastanker macht alles richtig! Wie kann man denn nur...........?

Ready XL

Offline Marlene

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Schloss auf Flüssiggastank
« Antwort #8 am: 11. Mai 2007, 10:24:35 »
@gastanker

Hallo!

Ihre Aussage "Zu jedem Vertrag gibt es ein Widerrufsrecht, wenn ich also in Ruhe mir später den Vertrag nochmal durchlese und dann auf Fragen stoße, die mir dann am Telefon plötzlich ganz anderes als mit dem Außendienstler besprochen, beantwortet werden, dann widerrufe ich eben den Vertrag (Ich empfehle ALLEN dies bei allen VERTRÄGEN zu machen)." muss ich leider widersprechen, weil sie falsch ist.

Der Gesetzgeber sieht nur bei bestimmten Verträgen ein Widerrufsrecht vor, ansonsten gilt Vertrag = zwei übereinstimmende Willenserklärungen und diese sind einzuhalten. Ein Zurück gibt es dann allenfalls mit Einverständnis des Vertragspartners...
Nachlesen kann man dies auch unter www.rechtslexikon-online.de "Widerrufsrecht bei Verbraucherverträgen".

Nichts für ungut.

LG, Marlene

 

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