Energiepolitik > Erneuerbare Energie
\"Bio\"-Energie verteuert Mehl und Brot
superhaase:
ich bleib dabei, nomos:
Deine Argumente sind zu kurz gedacht.
Und eine Differenzierung sehe ich in Deinem Eröffnungsposting nicht.
Dein Threadeinstieg und Deine Argumentation blenden die halbe Wahrheit aus und machen pauschal alles schlecht.
Ich bestreite ja nicht, dass es Fehlentwicklungen gibt und dass diese korrigiert werden müssen. Dazu gehören z.B. auch Subventionen für Energiepflanzenanbau.
Ganz wichtig:
Die gesetzlich vorgeschriebenen Einspeisevergütungen zwingen die Netzbetreiber, den erzeugten Strom angemessen zu vergüten. Bis auf wenige Ausnahmen liegt die Vergütung unter dem Haushaltsstrompreis. Mit diesem Gesetz soll die Marktmacht und der Marktmissbrauch der Konzerne begrenzt werden. Ferner geht es um Anschubfinanzierung und Technologieförderung. Die Mehrkosten für Deine angeführten Rentner liegen im einstelligen Prozentbereich.
Ohne dieses EEG gäbe es bis heute gar keine erneuerbaren Energien in Deutschland.
Inzwischen ist der anfangs als viel zu teuer geschmähte Windstrom schon so konkurrenzfähig, dass begonnen wird, den Windstrom zetweise direkt über die Strombörse zu vermarkten, statt die EEG-Vergütung zu verlangen.
Wie Du siehst, hat hier das EEG sein Ziel fast schon erreicht!
In einigen Jahren werden die erneuerbaren Energien billiger sein als die fossilen - sie wären es jetzt schon, wenn man die CO2-Zertifikate zu angemessenen Preisen in reduzierter Menge verkaufen würde. Hier wird vor allem die Kohle massiv subventioniert, indem die externen Kosten nicht auf die Energiepreise draufgeschlagen werden, wie es eigentlich sein müsste.
Den Begriff Subvention sollte man nur verwenden, wenn man ihn auch verstanden hat - Du hast es anscheinend nicht. Die erneuerbaren Energien wurden im Gegensatz zu Atomstrom und Kohle nie wirklich subventioniert. Leider!
Auch der Rentner wird nicht umhin kommen, seinen Energieverbrauch einzuschränken, wie alle von uns.
ciao,
sh
nomos:
@superhaase
Meine Argumente haben Fakten als Grundlage.
Oder welche Quellen oder was genau zweifelst Du bei den Links an?
Sorry, aber ich bekomme schon den Eindruck, dass Du Dir mit einem ideologischen Blick die Sicht auf die enormen Fehlentwicklungen verbaust. Du blendest da aus, nicht ich.
Die von der aktuellen RWI-Studie beleuchteten Subventionen sind auch nicht besser als bei der von Dir angeführten Kohle:
"Jeder einzelne Arbeitsplatz in der Photovoltaik-Branche wird mit 128.900 Euro subventioniert. Jede durch Solarstrom vermiedene Tonne Kohlendioxid wird mit 900 Euro erkauft."
Auch bei den Preisvoraussagen wäre ich etwas vorsichtig. Hier habe ich den Eindruck, dass die Verteuerung der konventionellen Energie geradezu herbeigewünscht wird. Etwas viel Ideologie, oder?!
Erneuerbare Energie ist nicht alleine abhängig von einem Gesetz. Findest Du nicht, dass die Aussage, "ohne EEG gäbe es keine erneuerbare Energie" doch ein wenig übertrieben ist. Wasser- und Windkraft wird von den Menschen schon lange genutzt, ohne EEG, CO² etc.. Auch Holz wird nicht erst seit dem EEG als Energiequelle genutzt.
Ich finde beim EEG gibt es neben richtiger Förderungen in der Zwischenzeit fehlgeleitete und für die Umwelt und die Menschen schädliche Subventionen. Gerade was das CO² anbelangt, aber auch was die Feinstaubbelastung betrifft.
Menschen, die Erdgasautos fahren, erhalten freie Fahrt und werden steuerlich bevorzugt. Heizt der Mensch dagegen mit Gas, wird bei ihm von der Erdgassteuer über die Konzessionsabgabe bis zur Mehrwertsteuer voll abkassiert. Dazu lässt die Politik Gebietsmonopolisten zu, die ebenfalls ungestört abkassieren dürfen. Was macht der Mensch in seiner Not bei diesen hohen Preisen? Er kauft sich im Baumarkt einen Ofen und heizt mit Holz und was sonst noch so brennt.
Hundertfacher Feinstaub ist die Folge davon. Kannst Du mir diese Umweltpolitik erklären? Abgaben und Steuern auf Heizgas müssen runter!
Gas ist umweltfreundlich, nicht nur beim Auto. Auf eine Heizung ist der Mensch angewiesen. Die Gasheizung gehört gefördert und nicht bestraft.
Manche Werbebotschaften für EEG-Investoren geben schon an, dass sich ÖL und GAS jährlich um mehr als 10 % verteuern werden. Da rechnet sich die Investition ja so schön.
Da kann sich jeder Rentern bei den Null- und Minusrunden leicht ausrechnen, wann er die Rente bald ganz für die Heizung brauchen wird, bzw. für wieviel Tage er sie noch anstellen kann. Da kann der Rentner sich dann einschränken soviel er will. Ich kann nur für die Menschen hoffen, dass solche herbeigewünschten Prognosen nicht aufgehen.
Sorry superhaase, aber das ist eine Energie- und Sozialpolitik, die ich nicht als zukunftsfähig ansehe und auch nicht akzeptieren kann.
superhaase:
Zum Beispiel steht in Deinen Links, dass der Preisanstieg durch die Missernte verursacht ist, und die Sache mit den Energiepflanzen das zusätzlich zuspitzt.
Ist also nicht die eigentliche Ursache für den Preisanstieg, der hier als Schlagzeile herhalten muss und somit erst mal einen völlig falschen Eindruck erweckt.
Hast Du das selbst überhaupt ganz durchgelesen?
Das hier so reinzustellen mit dem Tenor "die Ökobranche macht unser Essen unbezahlbar" ist oberflächliche Stimmungsmache - mehr nicht.
Das kreide ich Dir an.
Auch dieser Bericht über das krebserregenden Rapsöl bei Dieselmotoren ist sehr umstritten. Gerade dieser Versuch vom letzten Jahr hat sich als Humbug herausgestellt: Bei dem Versuch wurde ein nicht auf Pflanzenöl umgerüsteter LKW-Motor verwendet. Inzwischen haben sie das angeblich wiederholt mit besseren Untersuchungsmethoden. Obs jetzt glaubwürdiger und wissenschaftlich besser gemacht wurde weiß ich jetzt nicht.
Auch der enorme Energiepreisanstieg der letzten Jahre hat (fast) nichts mit den erneuerbaren Energien zu tun.
Keiner bestreitet, dass die Photovoltaik noch nicht wettbewerbsfähig ist und derzeit über das EEG eine politisch gewollte Anschubfinanzierung erhält.
Ebenso wie die Windkraft vorher.
Da hat das funktioniert - was auch viele nicht wahr haben wollten.
Auch bei der Solarindustrie wird das funktionieren.
Außerdem bleibt uns langfristig keine andere Wahl, als auf die erneuerbaren Energien zu setzen, das hat inzwischen sogar schon die US-Regierung eingesehen.
Dass dabei erstmal Geld in die Hand genommen werden muss, ist klar.
Und wer sonst als die Energieverbraucher sollen das bezahlen?
Von nichts kommt nichts.
Nachdem es nun endlich mit viel zu langer Verzögerung die ganze Welt eingesehen hat, hat es wohl wenig Sinn, mit Dir darüber zu diskutieren.
Zu Deinen obigen Links auf die Artikel (das RWI kannste eh in die Tonne treten, die sind nicht neutral, was erneuerbare Energien betrifft, waren sie noch nie) gibt es genügend andere Artikel, die das in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Deine "Fakten" sind nicht die einzig wahren.
Man kann immer irgendwelche Artikel und Untersuchungen oder Studien finden, die etwas schlecht machen - im Interesse irgendeiner Klientel.
Du darfst nicht gleich alles glauben, was Du irgendwo liest.
Die Wirkung und den Erfolg des EEG zu bezweifeln zeugt nicht gerade von Sachverstand, sorry nomos.
Das Gesetz ist so erfolgreich, dass es in vielen Ländern nachgeahmt wird.
Schau Dich z.B. mal da um, da gibt viele interessante Artikel zum Thema:
http://www.sfv.de/
Ich stimme nicht in allem mit dem SFV überein, teilweise sind da auch sozioökonomische Auffassungen vertreten, die sich mir nicht erschließen. Trotzdem sehr interessante Quelle.
Du scheinst Rentner zu sein und unter den hohen Energiepreisen enorm zu leiden.
Das tut mir Leid für Dich.
Aber zu fordern, die Steuern und Abgaben auf Energie und vor allem Gas zu senken, ist absoluter Schwachsinn.
Die fossilen Energien müssten eher noch verteuert werden, um damit die externen Kosten zu begleichen, die sie verursachen.
Du denkst sehr egoistisch nur an Deine Generation.
Hauptsache jetzt billige Energie, nach Dir die Sintflut.
Auch eine christliche Sichtweise. ;)
An Deiner Stelle würde ich mittel bis langfristig schon mit weiter steigenden Energiepreisen rechnen und mich darauf einstellen.
--- Zitat ---Wir bezahlen in Deutschland mit die höchsten Energiepreise, angeblich auch im Namen der Umwelt und für die Menschen!
Jetzt wird nicht nur die Braugerste knapp und das Bier wird teuer,
auch bei Lebensmittel zahlen wir für diese Energiepolitik mit Risiken und Nebenwirkungen:
--- Ende Zitat ---
Diese einleitende Aussage ganz am Anfang von Dir ist eben in dieser Form Unsinn.
Weitere Diskussionen spar ich mir ab jetzt, es ist alles gesagt hierzu.
Ich glaube auch nicht, dass man Dich mit Argumenten überzeugen kann - fruchtlose Debatte......
ciao,
sh
nomos:
--- Zitat von: \"superhaase\" ---
Diese einleitende Aussage ganz am Anfang von Dir ist eben in dieser Form Unsinn.
Weitere Diskussionen spar ich mir ab jetzt, es ist alles gesagt hierzu.
Ich glaube auch nicht, dass man Dich mit Argumenten überzeugen kann - fruchtlose Debatte......
--- Ende Zitat ---
Sparen ist immer gut.:wink: Ich stimme Dir zu, auf dieser Basis ist jede weitere Diskussion frucht- und sinnlos.
:(
Ps:
redbluewitch:
zweifelhaft, dass eine \'ökologische Energiegewinnung\' unter den Bedingungen der kapitalistischen Profitmaximierung tatsächlich ökologisch sein wird:
--- Zitat --- In einem offenen Brief an das Europäische Parlament, die EU-Kommission und an die Bevölkerung in Europa fordern fünf Umweltnetzwerke, die hunderte Gruppen aus Lateinamerika vertreten, die Europäer dazu auf, auf Biokraftstoffe zu Lasten einer Nahrungsmittelproduktion in den Ländern des Südens zu verzichten. "Wir wollen Nahrungsmittel-Souveränität, keine Bio-Treibstoffe", erklären die Organisationen. Es sei absolut unwahrscheinlich, dass Europa sich aus eigener Produktion mit Bioenergie versorgen könne. "Deswegen wird dies auf Kosten landwirtschaftlicher Flächen passieren." Während die Europäer ihre Autokultur festigten, hätten die Menschen in den südlichen Ländern immer weniger Fläche zum Anbau von Nahrung.
--- Ende Zitat ---
http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=15051
Man kann natürlich sagen, dass diese \'Fehlentwicklung\' eine Ausnahme sei. Unter den Bedingungen kapitalistischer Produktionsweise, also unter dem allgegenwärtigen Profitmaximierungszwang, wird das jedoch eher die Regel sein - fürchte ich.
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