Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Solarfirmen kassieren Milliarden -auf Kosten der Verbraucher
Sukram:
>>Übrigens: dass das beabsichtigte Konzept des EEG aufgeht, sieht man ja beim Windstrom: der ist heute zeitweise schon billiger als der in Leipzig gehandelte Strom - die Windkraftbetreiber planen schon die teilweise freie Vermarktung ihres Stroms außerhalb des EEG.
>Wann ist der Windstrom zeitweise billiger? Bei Flaute?
Nö: An einem Sonntag Morgen in diesem Frühjahr war\'s- von den Alternaiven lauthals bejubelt.
Bloß konnte ihn da kein Schwein verbrauchen... Deshalb war er ja so billig ;-)
Netznutzer:
@ sh
Deine tolle Einleitung bezieht sich doch wohl eher auf deinen eigenen Artikel.
Erklär doch mal bitte, wie du darauf kommst, dass spätestens 2013 die PV-Einspeiser auf ihre Vergütung verzichten werden. Der Vergütungssatz liegt dann nach derzeitigem Gesetz bei 36,18 ct/kWH, für 20 Folgejahre garantiert. D.h., der heutige Stromgroßhandelspreis müsste sich vervierfachen auf ca 20 ct/kWh, damit, zzgl. der weiteren Aufschläge bei sinkenden Netzentgelten, 36 ct/kWh für den \"normalen\" Strombezug überschritten würden.
Du hast sicher eine Glaskugel, in der du dein Szenario schon gesehen hast, eine schlüssige Darstellung ist mir aber lieber.
Gruß
NN
superhaase:
Schön wie ihr hier geifert..... ist aber wenig sachlich.... auch Euere polemisiernede Wortwahl \"Alternaive\", \"Umwelteiferer\" etc. spricht Bände....
genau das gleiche Geseier gabs auch bei der Windkraft.....
Die WPD plant konkret die Windstromvermarktung außerhalb des EEG - das ist der Anfang der Wettbewerbsfähigkeit des Windstroms, das braucht ihr nicht ins Lächerliche ziehen. Das ist Fakt. Inzwischen wird auf der ganzen Welt kräftig in die Windkraft investiert, Deutschland war Vorreiter, ist aber inzwischen nicht mehr der bestimmende Markt.
Laut den neuesten Meldungen soll die Degression für PV-Strom von 5 auf 7% p.a. erhöht werden.
Das scheint eine angemessene Reaktion auf die Entwicklungen zu sein.
Denkbar und wahrscheinlich tragbar wäre m.E. stattdessen oder zusätzlich eine einmalige sofortige Senkung von etwa 10-15%, ohne die Weiterentwicklung der noch jungen und für uns alle so wichtigen Industrie abzuwürgen. Anschubfinanzierung ist nun mal nötig, und die ist der Sinn des EEG. Wer davon faselt, dass das EEG erfunden wurde, damit sich irgendwer auf Kosten des armen kleinen Mannes die Taschen vollstopfen kann, hat nicht alle Tassen im Schrank.
Und das Gequatsche von der \"Abzocke\" kann ich nicht mehr hören. Abkassieren tun derzeit wohl eher die Großen 4 mit ihren überhöhten Gas- und Strompreisen und Netzentgelten (das hat nichts mit dem EEG zu tun) - dagegen wollen sich die Leute hier im Forum ja wehren - hoffentlich mit Erfolg.
Das in der PV-Industrie verdiente Geld wird fast vollständig reinvestiert: in neue Modulfabriken, in neue Siliziumfabriken, in Forschung und Entwicklung. Die ganze Solarbranche schüttet meines Wissens keine exorbitanten Dividenden aus. Lediglich die \"alten\" Siliziumhersteller wie z.B. Wacker haben etwas \"abgesahnt\" - aber auch die haben jetzt eine Menge Geld in neue Produktionsanlagen investiert. Das machen Firmen eben nur dann, wenn eine verlässliche Aussicht auf ausreichend hohe Gewinne gegeben ist. Daher darf die Politik auch nicht allzu sprunghaft die gesetzlichen Grundlagen ändern, sonst geht das Vertrauen verloren und es wird nichts investiert. Die obenerwähnte Änderung des EEG scheint mir daher wie gesagt eine angemessene Vorgehensweise.
Ferner: Wäre die Erzeugung von Ökostrom ein so lukratives Geschäft, wie manche immer behaupten, dann würde ja wohl keiner Braunkohlekraftwerke bauen wollen, sondern verstärkt in Ökostromanlagen investieren. Die Braunkohleanlagen sind derzeit immer noch mit Abstand die besten Gelddruckmaschinen - weil politisch protegiert. Das wird sich hoffentlich bald ändern im Zuge der Einbeziehung der externen Kosten über Instrumente wie den Emissionshandel.
Hoffnungsvolles Zeichen ist, dass langsam auch die großen Energiekonzerne mit ihrer Finanzkraft immer mehr bereit sind, in erneuerbare Energien zu investieren. Bei Offshore-Windparks z.B. braucht man so große und starke Investoren. Es geht also langsam in die richtige Richtung.
@Netznutzer:
Ich habe nicht die derzeitige alte Gesetzeslage mit der 5%-Degression gemeint - nicht mal die EEG-Vergütung. Ich habe von den Gestehungskosten des PV-Stroms gesprochen. Da wird eine schnellere Senkung erwartet.
Auch das EEG wird man dann zu gegebener Zeit - wie z.B. jetzt - entsprechend anpassen.
Außerdem darf man durchaus mit einer über der Inflationsrate liegenden Preissteigerung des fossil erzeugten Stroms rechnen.
Aber lass es statt 2013 halt 2015 sein oder so - ändert nichts am Prinzip.
Ferner sollte man berücksichtigen, das die PV-Anlagen ab dem 21. Jahr noch viele Jahre weiter Strom erzeugen werden - dann zu konkurrenzlos günstigen Gestehungeskosten.
an die anderen:
Es gibt kein gottgegebenes Recht auf billige Energie - vor allem nicht auf Kosten der folgenden Generationen. Ihr seid da sehr egoistisch.
Es gibt auch kein Recht auf Energieverschwendung, genausowenig wie auf Raserei auf der Autobahn. Fossile Energie wird teuerer werden, damit solltet ihr Euch abfinden - ob nun durch staatliche Abgaben und Emissionshandelsysteme etc., oder durch schwindende Resourcen. Energieeffizienz ist angesagt.
Je früher der unvermeidbare Umstieg auf erneuerbare Energien gelingt, desto besser für die Welt - ja auch desto besser für die Weltwirtschaft!
Je früher man den Umstieg forciert, desto sanfter kann er gelingen, ohne abrupte Einschnitte und Katastrophen.
Das Land, das hier (unter Aufbringung von im Vergleich zum BSP lächerlichen Kosten) voranschreitet wird bald einen erheblichen wirtschaftlichen Wettbewerbsvorteil haben. Die erneuerbaren Energien werden auf Dauer billiger werden als die fossilien Energien.
Das hat nichts mit \"Ideologie\" zu tun. Das ist die Realität.
Ideologisch ist eher die fanatische Verteufelung aller Veränderungen und Neuerungen - und sei es nur aus einer Geiz-ist-geil-Mentalität heraus.
Ich will nicht bestreiten, dass es auch fanatische \"Ökofuzzies\" gibt. Man kann jedoch wirklich nicht behaupten, dass die auf der Welt das sagen hätten, oder?
ciao,
sh
redbluewitch:
im Grunde genommen stimme ich Ihnen zu, nur kann ich solche Sprüche \"vor allem nicht auf Kosten der folgenden Generationen\", die eine Sorge für die Zukunft noch nicht existierender Menschen heucheln, angesichts der Gleichgültigkeit, mit der in der Vergangenheit und in der Gegenwart zunehmende Verarmung und Hungertod existierender Millionen Menschen hingenommen wird, einfach nicht ernst nehmen. Eine Gesellschaft, die gegenwärtigem millionefachem Unrecht mehr oder weniger tatenlos zusieht, kann keine glaubwürdige Sorge um die Zukunft ausdrücken, sondern nur heucheln.
Vor allem wenn die Sorge um die zukünftigen Generationen aus dem Mund jener stammt, die damit einen weiteren Sozialabbau, eine weitere Umverteilung von unten nach oben legimieren wollen.
superhaase:
--- Zitat ---Original von redbluewitch... angesichts der Gleichgültigkeit, mit der in der Vergangenheit und in der Gegenwart zunehmende Verarmung und Hungertod existierender Millionen Menschen hingenommen wird ... kann keine glaubwürdige Sorge um die Zukunft ausdrücken, sondern nur heucheln.
--- Ende Zitat ---
Sicher gibt es viele Ungerechtigkeiten auf der Welt.
Es wird auch vieles falsch gemacht - ob mit Absicht, oder weil es gut gemeint war. Die Welt wird nie ein Paradies sein.
Nur ist es sinnlos, jetzige Ungerechtigkeiten mit zukünftigen aufrechnen zu wollen - oder die Bekämpfung zukünftiger Ungerechtigkeiten bzw. Probleme mit dem Argument verhindern zu wollen, man solle doch erst mal jetzige Ungerechtigkeiten beseitigen.
Wer so argumentiert macht jegliches Handeln unmöglich - wer bestimmt dann, was zuerst anzugehen ist?
Wenn die weltweite Energiewirtschaft nicht umsteuert, dann trifft es eben bald auch die ärmeren Menschen und die Entwicklungsländer besonders hart.
Ferner sollte man nicht pauschal allen Menschen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, Heuchelei unterstellen. Das ist nun wirklich voll daneben.
Auch der Politiker ist nicht per definitionem böse.
Der Zusammenhang zwischen der Sorge um zukünftige Generationen und einer Legitimierung von Sozialabbau und Umverteilung von unten nach oben erschließt sich mir jetzt nicht so auf Anhieb..... auch nicht auf den zweiten Blick... eigentlich gar nicht....
ciao,
sh
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