Energiebezug > Vertragliches
Umgang mit Gasanbietern
DieAdmin:
@Onkel-Olli,
warum soll ich Ihnen danken? Ich wüsste nicht, dass ich eine Nachricht von Ihnen bekommen habe.
Das der Content aktuell nach langer Zeit wieder \"angefasst\" wurde, ist dem Umstand zu verdanken, dass die \"Flüssiggastank\"-Seite vorne heiß gefragt ist (erkennbar an der Cloud) und eben weil die letzte Änderung soweit her ist, hatte ich mal das Link getestet, das wie ich oben ausführte eben nicht mehr auf ein Forum führte.
Und bedauerlichweise kam es nicht auf eine 404-Seite, sondern auf eine Umlenkung, die im Prinzip inzwischen nur auf einen Anbieter verlinkte.
Ich lese auch nicht akribisch jeden Beitrag mit. Dazu hab ich gar nicht die Zeit.
Onkel-Olli:
@ Evitel2004,
trotzdem Danke für die Änderung,
das Problem ist halt die rasante Entwicklung auf dem Energiemarkt (also Öl, Gas, Benzin, Strom - was Sie wollen). Wir haben ja keine (übermäßige) Inflation aber daran ist leider nur der völlig unsinnige Warenkorb schuld, über den die Inflation berechnet wird.
Kleines Beispiel: ein Großbildfernseher war 2000 sicher exorbitant teuer, heute ist der schon für\'n Appel und Ei zu haben. Gas oder Öl sind dagegen gewaltig teurer als 2000 aber im Schnitt gleicht sich das aus. Blöd nur, dass ich seit 2000 keinen einzigen Fernseher gekauft habe (eigentlich schon seit 1995, wie evtl. viele andere auch) und auch nicht vor habe daran etwas zu ändern. Aber alle zwei Jahre musste ich mind. 3.500 Liter Gas kaufen, da kommt die \"persönliche\" Inflationsberechnung mächtig in\'s schleudern.
Der Kunde versucht also seine Kosten irgendwie im Zaum zu halten und dass in Hochpreiszeiten (wie Januar 2011) sicher noch erheblich mehr, als in besseren Zeiten. Die Alternative scheint dazu, auf den freien Markt zu wechseln, da das reine Gas dort definitiv billiger zu bekommen ist. Nur ist die reine Gaspreisbetrachtung die gleiche Mogelpackung wie der Inflationswarenkorb. Ich muss dem Kunden schon sagen, dass er eine heftige Grundinvestition tätigen muss (heute wahrscheinlich über 3.000,- €) um überhaupt an den günstigeren Preisen partizipieren zu können!!!
Der Startgedanke im Januar 2011 ist also statt 3.500 Liter für 0,77 € Netto (3.207,05 € Brutto) lieber zu 0,57 € Netto (2.374,05 € Brutto) zu erhalten. Eine Einsparung von 833,- € für den Verbraucher. Wenn man dann mit allen Informationen durch ist, stellt man dann aber fest, dass manerst mal 5.000,- € oder noch ein bisschen mehr ausgeben müsste, um sich \"frei\" zu machen! Also statt 833,- € weniger 1.793,- € mehr. Das soll sich ja im laufe der nächsten Jahre wieder einspielen. Das funktioniert wohl auf jeden Fall, wenn Sie die 3.500 Liter jedes Jahr brauchen. Aber unter anderen Voraussetzungen (z.B. nur 1.500 Liter im Jahr) kann das schwierig werden. und ob Sie im Februar 2011 die 5000,- € aufbringen können, ist noch eine ganz andere Frage.
In dem Sinne,
Schöne Grüsse,
Onkel-Olli
keine Beratung, kein Verkauf, keine Gewähr nur eigene Erfahrungswerte
Watzl:
Nur weil man nicht schwimmen kann, sich deswege gleich in den Rachen des Hais begeben?
H. Watzl
Onkel-Olli:
--- Zitat ---Nur weil man nicht schwimmen kann, sich deswege gleich in den Rachen des Hais begeben?
--- Ende Zitat ---
das kann ich nicht deuten...
oder soll das heissen: Wenn Sie sich keinen eigenen Tank leisten können, kaufen Sie trotzdem Einen, Kommt Zeit, kommt Rat und manchmal auch der Gerichtsvollzieher oder wie???
Onkel-Olli
Onkel-Olli:
Versuchen wir mal die Erfahrungen der letzten 5 Jahre zusammenzufassen:
Sie haben immer mehrere Möglichkeiten zur Versorgung Ihrer Immobilie.
Flüssiggas ist eine relativ seltene Alternative, die aber, neben einigen Nachteilen, auch etliche Vorteile bietet.
Nachteile:
1. nicht so energiehaltig im Vergleich zu anderen Trägern, wie Erdgas oder ÖL,
2. es bedarf einer technischen Anlage, die auch gewisse Risiken birgt, die aber, bei fachgerechter Ausführung und vernünftiger Wartung zumindest als beherrschbar einzustufen sind (auch wenn Manche gelegentlich eine Abneigung gegen gasförmige Energieträger hegen).
3. letztendlich ist man von den Schwankungen der Weltmarktpreise ähnlich abhängig wie beim Öl
Vorteile:
1. insgesamt geringer Platzbedarf und Kostenaufwand der Installation (je nach Variante)
2. \"Saubere Energie\" auch in entlegenen und in Grundwasserschutzgebieten anwendbar
3. gut mit regenerativen Energienutzungen kombinierbar (wer das mag)
4. Weltmarktschwankungen kann man ggf. über Tanklösungen teilweise ausgleichen
5. Sehr bequem in der Nutzung (anders als bei Holz oder Kohle die doch erheblich Handarbeit abverlangen).
Sollten Sie sich für eine Flüssiggaslösung entscheiden, haben Sie heute 2 Grundvarianten der Installation.
1. die komplett eigene Anlage (Kauf), die teuerste Variante in der Anschaffung, in der Perspektive, insbesondere bei hohem Energiebedarf (über 20.000 kWh/ Jahr), aber wohl sicher eine lohnende Variante.
2. der Miettank, (deutlich preiswerter aber mit einigen Fallstricken verbunden, die es zu beachten gilt).
Bei der Mietvariante gibt es in der Zwischenzeit noch weitere Abstufungen, die ggf. die monatlichen Unterhaltskosten reduzieren, jedoch in der Gesamtsumme durchaus teurer werden können als der Kauf.
Wichtigste Grundregeln für alle Varianten:
1. Bemessen Sie die Tankgröße ausreichend, planen Sie einen möglichst großen Reaktionsspielraum ein (auf jeden Fall mehr als ein Jahr). Anhaltspunkt ist hier der Energiebedarf Ihrer Immobilie.
a) ein 1,2 Tonner fasst ungefähr 2.300 Liter = 15.410 kWh
b) ein 2,1 Tonner fasst ungefähr 4.100 Liter = 27.470 kWh
c) ein 2,9 Tonner fasst ungefähr 5.500 Liter = 36.850 kWh (größere Tanks sind für Privatanlagen nicht zulässig)
d) inzwischen hab ich auch von 0,8 Tonnern mit 1.300 Liter = 8.710 kWh gehört.
Die Tanks fassen alle theoretisch mehr Liter, dürfen jedoch nur bis zu 85 % befüllt werden (technisch notwendig).
2. Beobachten Sie regelmäßig die Marktentwicklung und versuchen zu möglichst preiswerten Zeitpunkten zu tanken, auch wenn das vom Füllstand nicht unbedingt notwendig sein sollte.
3. Beachten Sie alle Kosten die auf Sie zukommen könnten wie
a) Kaufpreis Tank (je nach Größe und Lagerart) zwischen 2.000,- bis über 3.000,- €
b) Installationskosten (je nach Variante, Entfernung und Aufwand 300,- € - 1.000,- €)
c) Prüfungskosten bei Installation, sicherheitsrelevanter Änderung oder längerem Nichtgebrauch (über 1 Jahr), alle 2 Jahre (35,- €) und alle 10 Jahre (250,- - 700,- €)
d) bei oberirdischen Tanks notwendige Wartungsarbeiten (wie neuer Anstrich) Kosten???
e) Rohrleitungsprüfungen alle 10 Jahre (ca. 60 - 70,- €)
f) evtl. notwendige Ersatzteile nach 10 - 20 Jahren (Sicherheitsventil, Regler) mit Kosten zwischen 30,- und 350,- €
g) die Entscheidung für eine Tankvariante oberirdisch (oi) oder unterirdisch (ui) hat nicht nur rein optische Bedeutung, sondern ist auch nicht unerheblich für den aktuellen (der oi Tank ist billiger, bedarf aber einer entsprechend, vorbereiteten Stellfläche) und zukünftig erforderlichen Kostenaufwand (ui sind in der Prüfung teurer) bedeutsam!!!
Beim Kauf haben Sie all diese Kosten selbst zu tragen, tun sich jedoch deutlich leichter in der Wahl des Lieferanten und der Servicebetriebe.
Bei der Miete gibt es verschiedene Abstufungen:
1. Sie mieten lediglich den Tank!
Bringt Ihnen eine sofortige Ersparnis bei der Installation (Sie brauchen den Tank nicht bezahlen 2 - 3.000,- € je nach Variante) Sie müssen aber auf einige Details achten um auch zukünftig handlungsfähig zu bleiben.
a) lassen Sie sich nicht vom Erstbefüllungspreis blenden, lassen Sie eine Wettbewerbs-/ Freigabeklausel (ggf. handschriftlich vermerken) einbauen (dabei sollte man aber auch beachten, dass der Vertragshändler in seiner Kalkulation die Finanzierung des Tanks mit drin hat, prinzipiell also nicht den niedrigst möglichen, freien Marktpreis mitgehen kann) z.B. Belieferung zu marktgerechten Preisen max. 0,05 € über einem schriftlichen Vergleichsangebot eines anderen Anbieters oder bei Ablehnung schriftliche Freigabe der Fremdbelieferung binnen einer Woche.
b)versuchen Sie eine möglichst günstige Miete auszuhandeln (max. 150,- € im Jahr) und achten Sie darauf, dass damit sämtliche Prüfungen und Dienstleistungen am Tank (z.B. auch notwendiger Anstrich (oi) oder ggf. Austausch bei Defekt)
c) zu lange Laufzeiten (über 2 Jahre) sind eigentlich unbedenklich, da diese rechtlich nicht umgesetzt werden könnten. Können Sie also unbedarft unterschreiben.
d) Beachten sie bei der Tanklösung, dass ggf. ein evtl. Rückbau erforderlich werden könnte! Verhandeln Sie bereits bei Vertragsabschluss nicht nur eine Installations- und Lieferpauschale sondern auch eine Pauschale für einen evtl. fälligen Rücktransport bzw. Kostenübernahme des Anbieters bei Kündigung durch den Anbieter selbst!!!
2. Sie mieten Tank und einen Zähler (die Sofortlösung für den schmalen Geldbeutel)
damit reduzieren Sie die Installationskosten weiter erheblich und haben erst mal auch keine Kosten für den Kauf des im Tank befindlichen Gases (4.000 Liter kosten heute schon mal 2.000,- bis 2.700,- € auch auf dem freien Markt) sondern lediglich einen monatlichen Abschlag zu leisten. Höhe des monatlichen Abschlages? Hab ich leider keine Daten, sicher aber auch Verhandlungssache und evtl. äußert sich hier ja noch Jemand dazu, der einen solchen Vertrag hat (Transi?).
Sie haben jedoch kaum noch Möglichkeiten auf die Preisgestaltung Einfluss zu nehmen. Es sei denn, Sie haben auch hier eine \"Preisgarantie\" verhandeln können z.B. Belieferung zu marktgerechten Preisen max. 0,10 € über einem schriftlichen Vergleichsangebot oder bei Ablehnung schriftliche Freigabe der Fremdbelieferung binnen einer Woche (? ob das bei Zählervariante umsetzbar ist ?). Als einzige Möglichkeiten verbleiben Ihnen sonst wohl nur noch die Kündigung oder die Klage, mit zweifelhaftem Erfolg.
Teilweise können Sie weiterhin für Prüfungs- und Installationskosten verantwortlich sein, da ggf. Regler und Leitungen Ihnen gehören und nicht Bestandteil des Vertrages sind.
3. Sie mieten die komplette Anlage bis zum Endgerät
Die Super- Service- Lösung wo Sie für nix mehr verantwortlich sind und alles im Mietpreis drin ist, der sicher deutlich teurer ausfallen wird als die Variante 2 aber mit den gleichen Problemen behaftet ist.
Insbesondere nehmen Sie sich mit Varianten 2 und 3 die Möglichkeit zur Bevorratung in preisgünstigen Zeiten und haben trotzdem einen Tank, der teilweise auch irgendwie hinderlich oder unschön sein kann. Weiterhin können Preisschwankungen sofort und direkt auf Ihre Kosten umgelegt werden, was in den meisten Fällen (zumindest in den letzten 12 Jahren) fast nur eine Richtung kannte - Teurer!
Ich hoffe, ich hab das jetzt mal vollumfänglich zusammengefasst und wünsche Ihnen, bei Ihrer Entscheidung viel Spass. Für sachdienliche Hinweise bin ich immer dankbar und werde diese, sofern von Belang und auch noch möglich, auch gern einfügen.
Insbesondere wären hier monatliche Preise für die Varianten 2 und speziell Variante 3 der Mietverträge interessant, um einen echten Vergleich ziehen zu können.
In dem Sinne,
Schöne Grüsse,
Onkel-Olli
keine Rechtsberatung, kein Verkauf, keine Gewähr nur eigene Erfahrungswerte
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