Energiepreis-Protest > Grundsatzfragen

Abrechnungsfalle für Gaskunden - Was wird berechnet?

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Cremer:
@Fricke,

natürlich können die Stadtwerke Krueznach auch einen mittleren Brennwertfaktor ab 4. Quartal nennen, also im voraus.

Schließlich lesen die den Zähler auch bereits Mitte bis Ende November ab und erstellen bereits schon die Rechnung.

Wenn man dann am 31.12.06 die Zählerstände mitteilt, ist die Jahresarechnung bereits im Zustellungsgang. Dann kommt eine neue Rechnung.

RR-E-ft:
@Cremer

Offensichtlich haben Sie das Problem nicht erkannt, um welches es sich im Ausgangsbeitrag handelt, wo ein Brennwert im Voraus für das gesamte Abrechnungsjahr in der Presse bekannt gegegen worden sein soll.

Das hat mit Ihrem Fall zunächst herzlich wenig zu tun.

Und ich würde den auf der Rechnung erscheinenden Faktor, bei dessen Ermittlung ich nicht dabei war, und wo ich das Ergebnis der Ermittlung Schritt für Schritt auch nicht ohne entsprechende Darlegungen nachvollziehen kann, in jedem Falle entsprechend bestreiten.

Wenn Sie natürlich selbst wissen, dass der auf der Rechnung ausgewiesene Faktor in Ordnung ist, macht das keinen Sinn.

Sie haben dann eben den Nachteil, dass Sie selbst zuviel wissen. Und genau das kann manchmal schaden, so wie die eingebildete Kenntnis oder feste Überzeugung vom angemessenen Preis.

Ich bezweifle, dass Ihnen gegenüber die Ermittlung Schritt für Schritt nachgewiesen wurde. Aber manchem ist schon eine Überzeugung genausogut wie Wissen und er begnügt sich damit.

Den Sonderfall Ihrer Stadtwerke kann man jedoch ggf. im entsprechenden Thread unter Stadt/ Versorger weiter diskutieren.

An dieser Stelle soll es um die Grundsatzfrage als solche gehen.

Eines ist sicher:

Eine ex-ante- Ermittlung des Faktors ist unmöglich.

Möglicherweise sollte man sich dazu noch einmal in die DVWG- Arbeitsblätter vertiefen, wo es auch um Messwerte geht, die zur Ermittlung herangezogen werden.

Es kommt darauf an, wann was wo gemessen wurde und wie es in die Ermittlung sodann Eingang fand.

Möglicherweise kennt ja jemand die notwendigen Messwerte, bevor er überhaupt  etwas gemessen hat. Der Fall dürfte jedoch selten sein....

Cremer:
@Fricke,

ich denke schon, das Problem erkannt zu haben.

Was ich sagen will ist, dass ich Mitte des Jahres tel. bei den SW KH den Brennwertfaktor zwecks Abrechnung der Heizung mit meinen Mietern abgefragt habe.

Und siehe da, die haben den Jahresmittelwert mir genannt, also im Voraus.

Es sind ja immer Abrechnungsbrennwerte und nicht die tatsächlichen physikalischen, welche angegeben werden !!

Ob ich diesem Glauben schenke oder nicht, ist eine andere Sache. Sie wollen mir unterstellen, ich würde wissen, dass der Faktor in Ordnung ist. Eben nicht, wie aus der Diskusion letztes Jahr über den Brennwert mit der Eichdirektion und unserer Bürgerinitiative.

RR-E-ft:
@Cremer

Ein Techniker sollte wohl wissen, dass es unmöglich ist, auf konkreten Messwerten beruhende Ergebnisse ex-ante zu bestimmen.

Das können allenfalls bestimmte Künstler mit besonderer Begabung.

Wie jemand - wer auch immer - demgegenüber "natürlich" dazu in der Lage sein sollte, vermag ich nicht nachvollziehen.

Mithin lassen sich solche Werte wohl offensichtlich nicht im Voraus bestimmen. Und wenn man sie nicht im Voraus bestimmen kann, so können allenfalls besonders Hellsichtige im Voraus sichere Kenntnis haben.

Ex- Post wird man Ergebnisse ermitteln können, wobei sich die Frage stellt, ob man sie zutreffend ermittelt hat. Darum ging es.

Wer nicht dabei war und es sich nicht hat Schritt für Schritt nachvollziehbar erklären lassen, der kann es glauben oder - wenn er Thomas heißt - sicherheitshalber noch einmal nachfragen und sich vergewissern.

Klarheit kann man eben allenfalls erlangen, in dem man eine einmalige Gelegenheit dazu  in einem Prozess wahrnimmt.

Dabei sollten wir es belassen.

AKW NEE:
Hallo und guten Tag,
die Frage des Brennwertfaktors muss, wie ich finde, viel kritischer diskutiert werden, als wir dies bisher getan haben.

Der Brennwertfaktor gibt natürlich nicht den reinen Brennwert des Gases an. Der Eindruck ist aber falsch, es würde sich hier nicht um einen physikalischen Wert handeln. Wenn hier Zweifel bestehen hilft eine längere Lektüre der Technischen Blätter G 685!

Eine Frage ist, ob der Brennwertfaktor in korrekter Auslegung der Technischen Blätter ermittelt wird.

Eine andere Frage ist, ob die Arbeitsblätter G 685 die physikalische Wirklichkeit berücksichtigen.

Bei beiden sage ich nein.

Natürlich hat Fricke recht, wenn er sagt, dass der Brennwertfaktor nicht im Voraus bestimmt werden kann. Eine solche Aussage wäre so zuverlässig, als wenn Ben Wettervogel, die Wettervorhersage verbindlich für ein Jahr im Voraus machen würde.

Es gibt hier ein Messprotokoll für den Übergabepunkt in Lüchow, das die Aussage von Herrn Fricke bezüglich der Druckschwankungen bestätigt. Dieses Protokoll zeigt aber noch eine Auffälligkeit. In 2004 und 2005 stieg pünktlich zum beginn der Heizperiode der Brennwert steil an. Nach Angabe des Vorlieferanten blieb dieser aber konstant.

Bei der Berechnung des Wertes nach G 685 wird der Normdruck von 1032mbar angenommen. Tatsächlich ist der Druck beim Verbraucher aber nur max. 1000mbar. Hierfür hat der Versorger, zumindest hier, in sein Netz technische Regeleinheiten eingebaut. Zusätzlich befindet sich vor jeder Gasuhr beim Endabnehmer eine Sicherungseinheit, die den Druck nochmals auf 1000mbar begrenzt. Nun weiß jeder Techniker, wenn sich bei einem Gas der Druck verringert, wird der Volumeninhalt geringer. Wenn der Volumeninhalt sich verringert nimmt automatisch der Brennwert ab. Wenn dem so ist, verkaufen die regionalen Versorger mehr Gas in kWh, als sie vom Vorlieferanten einkaufen.
Nun könnte Mensch der Meinung, sein so genau ließe sich der Gasdruck nicht regulieren, und es wäre anzunehmen, das der Gasdruck im Jahresmittel über 1000mbar liege. Dies wäre für unser Anliegen noch besser. Die Gasuhren sind nur für einen Druck von max. 1000mbar zugelassen bzw. geeicht. In diesem Fall wäre die Messung mit der Gasuhr mehr als fragwürdig.

So gibt es viele Frage beim Thema Brennwertfaktor, die allein mit dem Hinweis auf vorheriger Diskussionen und der G 685 nicht beantwortet werden.
Gruß

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