Energiepreis-Protest > Stadtwerke Kleve / Niederrhein

Stadtwerke Kleve (Niederrhein)

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taxman:
Ich denke das es sicherlich nicht schaden kann, gegenüber der Kartellbehörde, seine Vorbehalte mitzuteilen.

Wenn die Stadtwerke sich schon nicht in der Lage sehen hier für Transparenz gegenüber den Kunden zu sorgen, so sollte dies zumindest gegenüber den Kartellbehörden erfolgen. Dies natürlich nur im begründeten Einzelfall, was hier gegeben ist, denke ich.

Aufklärung/Transparenz tut Not!    :oops:

Grüße
taxman

Han:
Moin, moin

Betr. Die Strompreiserhöhung der Stadtwerke Kleve zum 01.02.2007

In der Energie Depesche Ausgabe 4, 2006, Seite 28, steht etwas über neue Verordnungen drin. Unter anderen zu Preisänderungen.
Ich zitiere wörtlich aus der Energie Depesche:

Preisänderungen können nur jeweils zum Monatsbeginn erfolgen und müssen sechs Wochen zuvor öffentlich und im Internet bekannt gegeben werden. Zeitgleich mit der Bekanntgabe müssen die Änderungen allen Kunden schriftlich mitgeteilt werden.  Der Kund kann anlässlich einer Preisänderung den Anbieter sofort wechseln und muss nicht erst die Restlaufzeit des Vertrages abwarten.


Vorgehensweise der Stadtwerke Kleve GmbH
 
Veröffentlichung der Preisänderung zum 01.02.2007 am 01.02.2007 in der Rheinischen Post.
Preismitteilung an die Kunden , kam bei mir am 06.02.2007 an, per Brief.


So nun meine Frage: Ist diese Verordnung aus der Energie Depesche verbindlich für alle Versorger ?  Aus der Antwort resultierend, wenn die Verordnung verbindlich ist, ist die Preisänderung dann überhaupt wirksam?


Gruß
Michael

Monaco:
@Han

Im letzten § dieser Verordnung ist eine Übergangsfrist bis 30.06.2007 ausgewiesen. Damit darf Ihr Versorger die Preisanpassungen derzeit noch nach "altem" Recht durchführen.

Soweit ich mich jedoch erinnern kann, wird die Preisänderung hiernach erst am Tag nach der Ankündigung (öffentliche Bekanntmachung) wirksam. Ob die Voraussetzungen hierfür gegeben sind oder nicht, mag ich nicht einzuschätzen. Vielleicht war die öffentlich Bekanntgabe anderswo einen Tag frührer erfolgt. Auf den Postzugang kommt es nach alter Vorordnung bzw. den Übergangsvorschriften nicht an. Dieses greift erst nach dem 30.06.2007.

Mit freundlichen Grüßen

Monaco.

Randy:
@all

Laut Geschäftsführer der Stadtwerke Kleve, Rolf Hoffmann, gibt es bereits 250 Widersprüchler gegen die Energiepreise der SW Kleve. Bei lediglich 25000 Kunden sind dies immerhin schon 1%. Unter Berücksichtigung der Struktur dieses ländlichen Raumes eine kleine Überraschung.  

Herr Hoffmann sieht die Hauptschuld bei der Verbraucherzentrale und nicht in der eigenen Preisgestaltung.
Na dann....


Das Inerview:
http://www.rp-online.de/public/article/regional/niederrheinnord/kleve/nachrichten/kleve/408522


erstellt am:  17.02.2007
Kleve
Strom: Nur Kosten umgelegt

(RP) Der Geschäftsführer der Stadtwerke Kleve, Rolf Hoffmann, über die Preispolitik des kommunalen Unternehmens. Selbstkritik an Informationspolitik. Seit vier Jahren erste Strompreis-Erhöhung.

Es hat Kundenkritik an den Stadtwerken Kleve gegeben, nachdem die Jahresrechnungen zugestellt waren. Kurz darauf folgte die Information über höhere Strompreise. Über die Geschäftspolitik sprach RP-Redakteur Ludger Distelkamp mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke, Rolf Hoffmann.

Gab es wütende Proteste?

Rolf Hoffmann Es gab sehr kritische Anfragen und vereinzelt wütende Proteste. Die Kunden haben geglaubt, die Stadtwerke hätten am 25. Januar bei der Versendung der Jahresrechnungen schon gewusst, dass der Strompreis zum 1. Februar angehoben wird. Das war nicht der Fall, weil die Stadtwerke erst am 31. Januar zunächst per Telefax vom NRW-Wirtschaftsministerium die Genehmigung zum 1. Februar erhalten hatten, den Tarif zu erhöhen. Noch am 26. Januar hat es wegen der Anfrage eine Korrespondenz mit dem Ministerium gegeben. Da gab es noch keinen Hinweis, dass der neue Tarif genehmigt würde.

Herr Hoffmann, um es vorsichtig zu sagen, diese Begründung klingt nicht gerade glaubwürdig?

Hoffmann Wir haben am 15. August 2006 beim Ministerium den Antrag auf Erhöhung des Strompreises gestellt und die Genehmigung am 31. Januar 2007 erhalten. Wir haben zwar in den Jahresabrechnungen vom 25. Januar auf eine Strompreis-Anhebung im Laufe dieses Jahres hingewiesen, aber das hätten wir deutlicher machen sollen.

Wie begründen die Stadtwerke die Strompreiserhöhung um 1,6 Cent pro Kilowattstunde plus 19 Prozent Mehrwertsteuer?

Hoffmann Das ist die erste Strompreisanhebung seit dem 1. Januar 2003, obwohl die Strompreise anderer Versorger in der Zeit sprunghaft gestiegen sind. Die Stadtwerke Kleve haben jetzt lediglich die erhöhten Bezugskosten für Strom an die Kunden weitergegeben. Sogar höhere Personalausgaben haben wir durch eine bessere Effizienz bei den Arbeitsabläufen aufgefangen.

Verbraucher schlucken nicht mehr einfach höhere Energiekosten. Wie viele Widersprüche hat es gegen die Strompreis-Anhebung gegeben?

Hoffmann Wir haben in den vergangenen drei Jahren 250 Widersprüche von etwa 25 000 Kunden der Stadtwerke Kleve gegen die Erhöhung von Strom- und Gaspreis bekommen. Seit drei Jahren steigen weltweit die Energiepreise stark. Seit diesem Zeitpunkt sind verstärkt Proteste festzustellen.

Warum?

Hoffmann Der Hauptgrund ist, dass die Verbraucherzentrale die Energiepreise für zu hoch hält. Sie betrachtet dies undifferenziert und urteilt pauschal über 900 Energieversorger in Deutschland.

Aber die Stadtwerke legen die Tarife einseitig fest, ohne dass der Kunde sich wehren kann?

Hoffmann Der Kunde kann sich wehren. Er kann den Stromlieferanten wechseln. Beim Gas soll es den Wettbewerb ab 1. Oktober 2007 geben.

Aber die Tarifgestaltung ist undurchsichtig?

Hoffmann Die Verbraucherzentrale argumentiert, die Begründung der Preiserhöhung muss dem Kunden offen gelegt werden. Dazu wird der Bundesgerichtshof im März ein Grundsatzurteil fällen. Danach werden sich die Stadtwerke selbstverständlich richten. Aber: Der Antrag auf Strompreis-Erhöhung beim Ministerium umfasst einen kompletten Aktenordner, voll mit Zahlen gespickt. Er ist sehr sorgsam von qualifizierten Mitarbeitern des Wirtschaftsministeriums vom 15. August bis 31. Januar geprüft worden. Der Bundesgesetzgeber hat übrigens beschlossen, zum 30. Juni 2007 das Tarifgenehmigungs-Verfahren für Strom zu beenden. Der Grund ist, dass jeder Verbraucher nach der Liberalisierung des Marktes den Anbieter wechseln kann.

Dann ist doch dem Wucher Tür und Tor geöffnet?

Hoffmann Eine Missbrauchs-Aufsicht bei der Preisgestaltung wird es weiterhin für alle Energietarife geben. Jeder Bürger kann sich ans Kartellamt wenden und sich danach erkundigen, ob die Preise der Stadtwerke Kleve überhöht sind.

Und was, wenn sie überzogen wären?

Hoffmann Das halte ich nicht für realistisch. Alle neutralen Ranglisten zeigen, dass wir unserer Verantwortung für sichere, umweltfreundliche und preisgünstige Energieversorgung für die Bürger gerecht werden. Die Stadtwerke Kleve haben als einziger Versorger im Regierungsbezirk Düsseldorf ihren ersten Platz in der Liste der „Top 5“ halten können. Das ist auch eine Form der Wirtschaftsförderung, wenn die Bürger mehr Kaufkraft in ihrem Portemonnaie haben.

Lawyerboy:
Ich habe die RP gebeten, mich das nächste mal das Interview führen zulassen. Auch in dem Interview ist wieder festzustellen, das selbst der Geschäftsführer der Stadtwerke Kleve nicht weiß, was im Wirtschaftsminiterium genehmigt wurde. Selbst wenn sie 20 Aktenordner hingebracht hätten, hätte und hat das Wirtschaftministerium nicht die Billigkeit geprüft.

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