Energiepreis-Protest > Erdgas Schwaben
Erdgas Schwaben
aujesky:
Hallo Zusammen,
jetzt will ich auch mal meine Geschichte zum Besten geben:
Ich habe ein Niedrigenergiehaus und komme mit ca. 11.000 kwh/a aus. Dafür habe ich Okt2005-Sept2006 ca. 760 € bezahlt (70 €/Monat)
Am 14.08.2006 bekomme ich ein Festpreisangebot:
"Comfort 2 Fix: 6,61 Ct/kWh + monatliche Servicepauschale brutto 0,56 € (!!!!)" - Aktuell 5,17 Ct/kWh, aber 9,3x (ca.) MonatsServicePauschale.
Gerade die Monatspauschale hat es bei mir "rausgerissen", dass ich beim Fixpreis billiger wegkam (ca. 15-20 € im Jahr gespart, also nicht wirklich viel, aber immerhin) .... Entsprechend kam dann auch die Bestätigung für "Comfort 1 Fix: 6,98 Ct/kWh, zuzügl. 9,28 €/Monat Servicepauschale" Kurze Nachrechnung: kostet mich ca. 140 € mehr als ohne Fixpreis!!!!
Da wurde der Fixpreis um ca. 5 % erhöht, der dazugehörige monatliche Pauschalpreis sogar um ca. 1700 %. Liegt wohl innerhalb normaler Toleranzen, oder????
Gleichzeitig kommt eine Nachricht, dass meine monatlichen Abschläge von 70 € auf 122 € hochgesetzt werden (ca. 80 % Preiserhöhung). Begründung hierzu: Um den Service zu verbessern (Ja, MIT MEINEM GELD KANN MAN SERVICE EINKAUFEN!!!).
Jetzt war es an mir, doch etwas sauer zu sein... und da ich gerade von einem deutschen Handyhersteller auf die Strasse gesetzt worden war, hatte ich Anfang Oktober genug Zeit, um mich stundenlang um ein Telefonat zu kümmern. Leider war die Mitarbeiterin des Call-Centers ziemlich schlecht geschult über die Problematik, daher habe ich nach ca. 1/2 h darum gebeten, dass ich von einem WEISUNGSBEFUGTEN Mitarbeiter zurückgerufen werden möchte. Dies wurde mir auch zugesagt, allerdings machte man mich darauf aufmerksam, dass dies wegen der vielen Proteste auch einige Wochen dauern könne.
Am 28.11. (nach also ca. 7 Wochen) bekomme ich einen Brief, in dem "Ihrem Wunsche folgend die Abschlagszahlungen von 122 € auf 100 € reduziert werden, ... es wird aber darauf hingewiesen, dass am Ende der (neuen) Abrechnungsperiode (Februar) dann erhebliche Nachzahlungen zu erwarten sind".
Irgendwie empfand ich das jetzt langsam doch als Problem: Erdgas Schwaben und ich können scheinbar nicht die gleiche Sprache sprechen! Also versuchte ich es jetzt mit einer letzten E-Mail:
"-Reduzierung der Einzugsermächtigung auf normales Niveau (bei Nichtakzeptanz automatisch kompletter Entzug der Einzugsermächtigung)
-Aufrechnung zuviel bezahlter Abschlaege
-Rückkehr zum normalen Abrechnungszeitpunk
-Widerspruch gegen den falschen Fix-Preis
"
Tatsächlich wurde ich dann von einem "Dr. Christian Blümm, Leiter Marketing" kontaktiert und hatte dann auch ein ca. 1-Stündiges Telefonat mit diesem Herrn. Dabei ist folgendes angesprochen worden:
-Beim Festpreis würde man akzeptieren, dass ich die Servicepauschale von nur 0,56€/monat statt 9,28€/m zahle... Diese Kürzung würde man NICHT offiziell akzeptieren, aber eben auf "Prüfung legen" (Mit dem Risiko, dass diese Prüfung für mich negativ ausfallen könne, wenn ich in anderen Bereichen, spricht geänderte Abrechnungsperiode, weiter Ärger machen würde). Da die Einsparung bei mir ja nur sehr gering war, habe ich ausdrücklich dagegen ausgesprochen und auf Rückstellung auf den Normaltarif gebeten, da mich das dann zwar 15-20 € /Jahr mehr kostet, aber mich nicht "erpressbar" macht. Diesem Wunsch wurde entsprochen.
-Die Forderung auf eine Abrechnungsperiode wie bisher wurde nicht zugestimmt. Selbst einige von mir gemachten Vorschlägen eine akzeptable Lösung für beide Seiten zu finden*), wurde abgelehnt-mit dem Hinweis, dass Herr Blümm strikte Anweisung vom Geschäftsführer hat, die er nicht überschreiten darf.
Leider hat sich also bisher nichts ergeben, ausser, dass Erdgas Schwaben jetzt tatsächlich eine Bestätigung geschickt hat, dass sie die Löschung der Einzugsermächtigung anerkennen und mir ab sofort monatliche Rechnungen stellen werden. Beigefügt übrigens als "kleine Gutmachung" Briefmarken im Wert von 4 x 45 Cent und 6 x 55 Cent (5,10 €).
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Einen schönen Tag noch
Christian
*) Gegenvorschlag von mir: "bisher habe ich im Oktober mehr bezahlt, als ich verbraucht habe (also EGS einen "Kredit" bewilligt), dann habe ich ab November/Dezember mehr verbraucht als gezahlt (also von EGS einen Kredit bewilligt bekommen). Ab März/April habe ich dann diesen "Kredit" zurückgezahlt. Also ein Geben und Nehmen. Daher war mein Vorschlag dieses sicherlich für EGS schlechtere Waagen-Verhältnis (kurzer kleiner Kredit von mir, langer großer Kredit von EGS) auszutarieren (d.h. Abrechnungszeitraum ca. Juni/Juli. EGS will aber eine 100 %ige Vorfinanzierung von mir haben und setzt daher Ende Februar als neuen Abrechnungszeitraum fest. D.h. ich bezahle im März/April das Gas, dass ich im Dezember dann brauchen werde.... leider sind dann die Preise erhöht worden und ich darf deswegen noch nachzahlen!!!
Bin für jeden Kontakt dankbar, da ich hier weiter kämpfen will!!!!
Cremer:
@aujesky
ich gehe mal davon aus, dass Sie die Einzugsermächtigung nur begrenzt haben, also nicht gelöscht oder komplett zurückgezogen haben.
RuRo:
@aujesky
--- Zitat von: \"RuRo\" ---Ergänzend zum Link auf den Artikel im Wirtschaftsteil der AZ, die Reaktionen aus dem Lokalteil.
Dr. Christian Blümm: Bei den 0,56 Euro handelte es sich um einen Druckfehler. Auf der Rückseite war in der Preistabelle aber der korrekte Betrag genannt. Rechtlich sind die 0,56 Euro nicht bindend, weil mit der Unterschrift des Kunden noch kein Vertrag zustande kam. Es war laut unseres Juristen nur eine Anforderung eines Angebots durch den Kunden. Wir bieten freiwillig ein Sonderrücktrittsrecht an, wenn das jemand will.
Anmerkung:
Wer das Festpreisangebot genau gelesen hat, leider waren das wohl die wenigsten, dem musste der "Druckfehler" auffallen. Mal sehen, wieviele, der über 20.000 Festpreiskunden jetzt reagieren. :wink: Die Preisangabe war ohne Angabe einer Einheit (Ct/kWh, monatlich, ???) auf die sich der Preis beziehen soll.
--- Ende Zitat ---
Tolle Vorgehensweise Seitens EGS, bitte mehr davon. Offenbar kann jeder Kunde seinen Preis selbst aushandeln :roll:
Klar, dass die allgemeine Preisgestaltung, ohne Zweifel, der Billigkeit entspricht :lol:
aujesky:
Hallo Cremer,
ich hatte sinngemäss geschrieben:
"Beschränkung der Einzugsermächtigung auf das normale Niveau, hierbei unter Berücksichtigung folgender Anforderungen:
- Normales jetziges Niveau +/- 10 € werden von mir akzeptiert
- Anpassung an neues Niveau nach erreichen der BISHERIGEN Abrechnungsperiode (=September) wird von mir akzeptiert.
Sollte EGS einen höheren Betrag als den vereinbarten abbuchen, so wird hiermit die Einzugsermächtigung zurückgezogen".
EGS hat im letzten Brief mitgeteilt, dass Sie in Zukunft Rechnungen schicken werden.
mfg
Aujesky
RuRo:
Augsburger Allgemeine vom 02.02.07 - Titelseite
Mehr Wettbewerb: Die Gas-Preise sinken
Eon bietet Sondertarif - Regionale Versorger ziehen nach
Der Wettbewerb auf dem Gasmarkt scheint endlich in Gang zu kommen. Der größte deutsche Energiekonzern Eon will künftig bundesweit Erdgas für Privatkunden anbieten und verspricht, die Tarife der örtlichen Grundversorger unterbieten zu wollen. Als Reaktion darauf kündigten auch regionale Anbieter Preissenkungen an. Nach derzeitigem Stand sind bis zu acht Prozent möglich.
Eon will mit einer neuen Tochtergesellschaft die Preise der örtlichen Grundversorger bei Gas um zwei Cent pro Kubikmeter und bei Strom um einen Cent pro Kilowattstunde unterschrei-ten. Das Angebot richte sich an alle Privatkunden sowie an kleine und mittelständische Be-triebe mit einem Strom- oder Gasverbrauch von bis zu 100 000 Kilowattstunden pro Jahr. Zwei weitere Versorger planen ebenfalls bundesweite Angebote, heißt es in Branchenkrei-sen. Bislang können Verbraucher ihren Anbieter nicht frei auswählen.
Der Bundesverband der Verbraucherzentralen begrüßte den Vorstoß. "Jetzt hat der Wettbe-werb wirklich angefangen", sagte Energie-Experte Krawinkel. Sehr viel kritischer bewertet der Bund der Energieverbraucher die Ankündigung. Selbst wenn die Preise der örtlichen An-bieter um wenige Cent unterboten würden, seien die Preise für Strom und Gas grundsätzlich noch "ganz deutlich überhöht", bemängelte der Vorsitzende Peters.
Der Eon-Vorstoß hat auch die Konkurrenz aufgerüttelt. Erdgas Schwaben, mit rund 75 000 Kunden größter Versorger der Region, will ab Mai neben einem Grundtarif einen Sondertarif anbieten, der "gleich günstig" wie das Eon-Angebot sein soll. Der Unterschied zwischen den beiden Tarifen werde vor allem darin liegen, dass es beim Sondertarif eine feste Laufzeitbindung gebe, so Geschäftsführer Dietmayer.
Ohnehin können Erdgas-Schwaben-Kunden ab Mai mit sinkenden Preisen rechnen. Nach derzeitigem Stand erlaube der gesunkene Ölpreis einen um rund drei Prozent niedrigeren Gaspreis, so Dietmayer. Mit dem Sondertarif seien sogar bis zu acht Prozent Ersparnis möglich. Auch die Stadtwerke Augsburg wollen die Preise senken.
Anmerkung:
8 % von 5 Ct/kWh = 0,004 €/kWh
2 Ct/cbm = 0,002 €/kWh - gigantisch
Wir werden unseren Unbilligkeitseinwand wohl zurück nehmen müssen :lol:
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