Da ist ja in der aktuellen Diskussion immer wieder von einer Schmerzgrenze die Rede.
Diese liegt bei jedem verschieden.
Auch der Abzocke- Vorwurf ist nicht neu:
http://www.n24.de/wirtschaft/branchen/?a2003081416500135690http://www.swr.de/report/archiv/sendungen/050228/02/frames.htmlhttp://www.freenet.de/freenet/nachrichten/kontrovers/gesellschaft/200503_energie_abzocke/index.htmlhttp://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/wirtschaft/energie/deutschland/109567Bemerkenswert ist jedoch, dass der Sprecher der E.ON Thüringer Energie AG, Herr Martin Schreiber, geäußert haben soll, die jetzt beantragte Strompreiserhöhung sei notwendig, weil die Kaufleute der E.ON- Tochter, die man
Kaufmänner nennt, an eine solche
Schmerzgrenze gestoßen seien, eine solche sei erreicht:
Strom wird doch teurer
Thüringische Landeszeitung (Abonnement) - 14. Aug. 2006
... Der E.ON-Vorstand hat bis in den Abend über die Zahlen gebrütet und ... "Doch irgendwann sagen die Kaufmänner: Wir sind an der Schmerzgrenze angekommen", meinte ... Kaum vorstellbar:
Der Gewinn ist von Jahr zu Jahr stetig wie drastisch gestiegen:
TEAG Thüringer Energie AG: Gewinnsteigerung um 136 % im JahrZudem hatte man erst zum 01.08.2006 die Strompreise um fünf Prozent gesenkt, um der behördlich verfügten Absenkung der Netzentgelte zu entsprechen.
Versprochen war die Absenkung der Strompreise bereits im Oktober letzten Jahres.
e.on Thüringer EnergieE.ON Thüringen hat als Stromlieferant durch die erzwungene Absenkung der Netzentgelte der TEN Thüringer Energienetze GmbH wie jeder andere in Thüringen tätige Stromlieferant
erhebliche Einsparungen zu verzeichnen !
Als größter Stromlieferant im Freistaat profitiert E.ON Thüringen sogar am meisten von der Senkung der Netzentgelte um 14 Prozent.
So gesehen:
Die Kosten sind für den Stromlieferanten entsprechend gesunken!
Diese Einsparungen in Millionenhöhe wurden ersichtlich nicht im vollen Umfang an die Gesamtheit der Stromkunden weitergegeben.
Deshalb ist es vollkommen verfehlt davon zu sprechen, das Unternehmen oder dessen Kaufleute seien an eine Schmerzgrenze gestoßen.
Wenn solche Kaufleute
Phantomschmerz haben sollten, sollten sie damit zum Arzt geschickt werden.
Nicht anders verhält es sich, wenn die Strombeschaffung unwirtschaftlicher erfolgt als über den Konzernverbund möglich.
Es erscheint überhaupt lächerlich, wenn E.ON angesichts aller bisherigen Bilanzpressekonferenzen behauptet, man sei an eine
Schmerzgrenze gestoßen.
Das mag allenfalls damit zu tun haben, dass die übervolle Konzernkasse drückt. Schließlich sollen wohl allein für Endesa 27 Mrd EUR fließen. Ein Völlegefühl kann schon mal Schmerzen verursachen. Der Arzt empfielt dann jedoch wohl nicht, weiter ungehemmt reinzustopfen....
Mit dem Geld hätte man auch hier viele moderne Kraftwerke errichten können, die durch ihr Angebot dafür sorgen, dass der Strom insgesamt billiger wird.
Es ist schmerzlich, dass das Geld ins Ausland abfließen soll, während hier Kraftwerke und Netz in weiten Teilen immer noch nicht auf den Stand gebracht wurden.
Seit der Wende sind auch in Thüringen viele Kraftwerksstandorte für immer vom Netz gegangen: Jena Nord, Suhl-Struth, Gotha, ....
Nun soll das Stromangebot knapp und teuer sein.
Von dieser Schmerzgrenze redet indes niemand.
Wirkliche Schmerzgrenzen:
http://www.muehlacker.de/mt/artikel.php?p=2006/8/17/0/Freundliche Grüße
aus Jena
Thomas Fricke
Rechtsanwalt