Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Staat schaut bei Strom oft hilflos zu  (Gelesen 4963 mal)

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Offline RR-E-ft

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Staat schaut bei Strom oft hilflos zu
« Antwort #2 am: 16. August 2006, 13:07:54 »
@ElCattivo

Warum denn gleich weinen?

VDEW- Propaganda eines Lobbyverbandes.

Von dort erwartet man schon nichts anderes, Lobbyarbeit ist der einzige Zweck des VDEW:


\"Der Verband der Elektrizitätswirtschaft – VDEW – e.V. vertritt seit mehr als 100 Jahren erfolgreich die Interessen der deutschen Stromwirtschaft gegenüber Gesellschaft und Politik. Durch die Öffnung der Strommärkte und den Wettbewerb – verbunden mit tiefgreifenden Umstrukturierungen innerhalb der Branche – haben sich die Anforderungen an die Verbandsarbeit seit 1998 stark verändert und sind anspruchsvoller geworden. Gerade für Unternehmen im Wettbewerb, die sich auf den Kunden konzentrieren müssen, hat die Verbandsarbeit an Bedeutung gewonnen. Trotz der \"Auffächerung\" der Branche nach den Wertschöpfungsstufen Erzeugung, Verteilung, Handel und Vertrieb gilt für erfolgreiches Lobbying und für die Kommunikation der Grundsatz, mit einer Stimme zu sprechen.\" (www.strom.de)

Bild und Ton des \"Schwarzen Kanals\":


http://www.strom.de/wysstr/stromwys.nsf/01db8e410336942bc1256b020042d7d1/cfc357fd74463e80c1256e3200477b4a?OpenDocument

Siehe auch hier:

http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=15768

http://www.energieverbraucher.de/index.php?itid=378&content_news_detail=5403&back_cont_id=4044


Der Staatsanteil am Strompreis soll bereits seit 2004 unverändert bei 40 Prozent liegen, nachzulesen im Geschäftsbericht der E.ON Energie AG 2004.

Steuern und Abgaben sind seit 2003 nicht gestiegen, die umstrittene EEG- und KWK- Stromveredelung hatte auch einen sehr geringen Anteil.

Redlicher wäre es doch wohl, wenn Sie hier die Zusammensetzung der Strompreise in Absolutbeträgen aufaddieren würden.

Die Stadtwerke Jena- Pößneck hatten im Jahre 2005 für Regelenergie durchschnittlich 3,3 Cent/ kWh aufzuwenden.

Es kann davon ausgegangen werden, dass die regulären Strombeschadffungskosten weit unter dem Preis für teure Regelenergie liegen.

Strom kostet in Jena einschließlich Grund- und Arbeitspreis ca. 23 Cent/ kWh im Allgemeinen Tarif.

Wenn Sie bei all Ihrer Erfahrung die Freundlichkeit hätten, darzustellen, wie sich ein solcher Strompreis durch Aufaddieren der Strombetandteile ergeben sollte und zudem, was zum 01.01.2007 eine weitere Strompreiserhöhung rechtfertigen könnte, nachdem der Strombezug hauptsächlich über E.ON Thüringen von Vattenfall Europe erfolgt und Vattenfall selbst die Strompreise nicht erhöht (genehmigungspflichtig sind allein Nettopreise), dann wäre eine sachliche Auseinandersetzung möglich.

Tränenreiche Polemik ist hingegen nicht geeignet.

Wenn die seit Jahren anhaltende Preispolitik der Energiekonzerne den Verbrauchern  die Tränen treiben würde, müsste zumindest die Zellstoffindustrie einen gewaltigen Boom erleben.


Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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Offline ElCattivo

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Staat schaut bei Strom oft hilflos zu
« Antwort #3 am: 16. August 2006, 13:28:49 »
Zitat von: \"RR-E-ft\"

Die Stadtwerke Jena- Pößneck hatten im Jahre 2005 für Regelenergie durchschnittlich 3,3 Cent/ kWh aufzuwenden.
Es kann davon ausgegangen werden, dass die regulären Strombeschadffungskosten weit unter dem Preis für teure Regelenergie liegen.


was hat denn regelenergie mit strombeschaffung zu tun?
und wer sagt, dass diese per se teuer ist?
und was soll überhaupt ein Ø-licher regelenergiepreis aussagen?
das problem mit den regelenergiepreisen ist doch gerade, dass sie sich von der einen viertelstunde zur nächsten erheblich unterscheiden können und keinerlei systematik erkennen lassen. es kann ihnen also passieren, dass sie in der einen viertelstunde 10 mw zurückspeisen und dafür 0,00 €/mwh vergütet bekommen, während sie in der nächsten ebenfalls 10 mw für 200 €/mwh kaufen müssen. davon abgesehen werden diese preise immer erst wochen nach lieferung veröffentlicht, was eine alternative ohnehin nicht möglich macht. nebenbei bemerkt ist diese sogar ausdrücklich verboten. wer\'s trotzdem tut, risikiert eine kündigung seines bilanzkreises und kann quasi dichtmachen.

ich schreibe das jetzt zum x-ten mal und mittlerweile langweilt es mich auch, aber einmal noch: wenn sie ein gefühl für Ø-liche beschaffungskosten entwickeln wollen, schauen sie sich die großhandelspreise (termin) an. entweder bei eex oder bei irgendwelchen otc-brokern (spectron, gfi, prebon, ...) oder sonstirgendwem (egl, ggew uva.)

Offline RR-E-ft

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Staat schaut bei Strom oft hilflos zu
« Antwort #4 am: 16. August 2006, 13:39:37 »
@ElCattivo

Ich bewundere Ihren Langmut und Ihre Geduld mit mir.

Leider wurde indes meine Frage nicht beantwortet, wie man sich die Zusammensetzung eines Strompreise in Höhe von ca. 23 Cent/ kWh aus den einzelnen Preisbestandteilen vorzustellen hat.

Versuchen Sie es doch einfach einmal.

Nehmen Sie die Durchschnittwerte für Strombeschaffung und die veröffentlichten Netzentgelte, Mess- und Verechnungspreise sowie EEG- und KWKG- Umlage, KA und Stromsteuer.

Datenquelle: www.stadtwerke-jena.de


Meines Erachtens bleibt unter dem Strich ein großes Fragezeichen.



Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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Staat schaut bei Strom oft hilflos zu
« Antwort #5 am: 16. August 2006, 15:21:31 »
Zitat von: \"RR-E-ft\"
@ElCattivo

Ich bewundere Ihren Langmut und Ihre Geduld mit mir.

ich ihr zeitbudget, aber lassen wir das

Zitat von: \"RR-E-ft\"

Leider wurde indes meine Frage nicht beantwortet, wie man sich die Zusammensetzung eines Strompreise in Höhe von ca. 23 Cent/ kWh aus den einzelnen Preisbestandteilen vorzustellen hat.
Versuchen Sie es doch einfach einmal.
Nehmen Sie die Durchschnittwerte für Strombeschaffung und die veröffentlichten Netzentgelte, Mess- und Verechnungspreise sowie EEG- und KWKG- Umlage, KA und Stromsteuer.
Datenquelle: www.stadtwerke-jena.de
Meines Erachtens bleibt unter dem Strich ein großes Fragezeichen.


ich bin nicht auf diese frage eingegangen, weil ich ehrlich gesagt keine lust hatte, mir diese arbeit zu machen, aber den unsinn mit der regelenergie dennoch nicht unkommentiert stehen lassen wollte. aber was solls, also:
- mischpreis sw jena bei 3500 kwh: 21,4 ct/kwh
- google bemüht und nach bestandteilen haushaltsstrom gefragt
- auf http://www.eon.com/de/downloads/StrategieKennzahlen2005_dt_CentralEurope_20050524.pdf geklickt und seite 25 angeschaut
- beispiel ist von 2004, position \"beschaffung/vertrieb\" daher inzwischen viel zu niedrig
- allein auf die beschaffung kann man mal locker 2 ct/kwh draufschlagen, eeg & kwk sind ebenfalls etwas teurer geworden
- zähl ich alles zusammen, bin ich schon ziemlich genau bei den 21,4 der sw jena; was noch fehlt liegt wahrscheinlich in etwas höheren netznutzungsentgelten begründet, hab nicht nachgeschaut

Offline RR-E-ft

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« Antwort #6 am: 16. August 2006, 15:58:46 »
@ElCattivo

Danke für die Mühen, überzeugt mich jedoch nicht.

E.ON verweist wieder auf den Lobbyverband, dessen Aussagen nun einmal nicht objektiv sind.

Auch demnach betrug bereits 2004 der sog. Staatsanteil am Strompreis
39,6 Prozent.
 
Wenn man die Erzugungs- und Vertriebskosten in einen Topf wirft, kann sich kein ordentliches Bild ergeben.

Diese Kosten sind notwendigerweise zu trennen.

Nach RWE- Angaben kostet die Stromerzeugung durchschnittlich ca. 2,5 Cent/ kWh.

Demnach müsste der Vertrieb - was immer man sich darunter vorstellen soll - mit 2,17 Cent fast genauso viel \"kosten\" wie die Stromerzeugung in einem kapitalintensiven Kraftwerk nebst Brennstoffkosten.


Was kostete denn der Strombezug in 2004 durchschnittlich für ein Stadtwerk entsprechender Größenordnung?

Justament in diesen wohl aus gutem Grund nicht näher geschlüsselten Kosten Erzeugung/ Vertrieb steckt die Vertriebsmarge, die noch zu der Marge aus den überhöhten Netzentgelten hinzutritt.

Interessant dabei, dass der Strom in Jena auch in 2004 schon über 20 Cent/ kWh kostete und somit deutlich über 2  Cent/ kWh über dem bundesweiten Durchschnitt lag, wie er vom VDEW berichtet wurde.

Nicht vergessen wollen wir dabei, dass auch in 2004 die Netzentgelte und Strompreise bereits bundesweit überhöht waren.

Wenn jedoch Steuern und Abgaben bundeseinheitlich sind und zudem ein zumindest bundesweiter Strombeschaffungsmarkt bestehen soll, sind die erheblichen  Preisunterschiede schlicht nicht nachvollziehbar.

btw:

Eurostat sieht den durchschnittlichen deutschen Strompreis für Haushalte aktuell bei 18,32 Cent/ kWh:

http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=15768

Jena liegt bereits mehr als 3 Cent/kWh darüber.


Freundliche Grüße
aus Jena




Thomas Fricke
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« Antwort #7 am: 16. August 2006, 16:13:02 »
so langsam aber sicher habe ich das gefühl, dass sie mich mit ihren immer und immer wieder in aller ausführlichkeit dargelegten wiederholungen mürbe machen wollen.

da sie nun wieder damit anfangen, werde auch ich mich wiederholen: grenzboden nach ricardo.
mehr habe ich dazu nicht zu sagen. das habe ich in etlichen anderen threads zur genüge getan.

Offline RR-E-ft

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« Antwort #8 am: 16. August 2006, 16:34:33 »
@ElCattivo

Riccardo liefert leider keine Erklärung dafür, dass der Stromvertrieb über 2 Cent/ kWh kosten soll, aus dem sog. \"Helga- Papier\" indes hervorgeht, thüga habe Vertriebskosten beim Erdgas von ca. 0,12 Cent/ kWh.


Kostet der Vertrieb von Strom soviel mehr als der von Erdgas und was macht diesen Strom- Vertrieb so teuer?


Was  hat man sich überhaupt  unter diesem teuren Vertrieb vorzustellen?

Sind es die ganzseitigen Zeitungsinserate, die bunten Kundenzeitschriften und Plakataktionen, aber auch das Sportsponsoring usw., die den Vertrieb so unendlich teuer erscheinen lassen.

Möglicherweise könnten es auch die Kosten für die Unterhaltung des aufwendigen VDEW- \"Propaganda-Apparates\" sein, den ja auch jemand bezahlen muss. Oder geht es auch um kostenträchtige  politische Landschaftspflege?

Schließlich sollen ja in den Erdgas- Vertriebskosten auch oft schon notwendig die Kosten für gewisse Lustreisen eingerechnet sein.

Gibt es so etwas auch beim Strom. Wo fährt man dabei ggf. hin, was sieht man sich an?

Müsste man das alles nicht einfach einstellen, um die Vertriebs\"kosten\" deutlich zu senken?


Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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« Antwort #9 am: 16. August 2006, 16:42:16 »
ok, sie wollen nicht.
auch in ordnung, dann lassen wir es halt.
hab auch noch andere dinge zu tun.

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« Antwort #10 am: 16. August 2006, 16:54:50 »
@ElCattivo

Kein Grund zum Schmollen.

Wer hat Sie eigentlich für die Debatte hier im Forum abgestellt und welcher Zeitrahmen wurde Ihnen dabei eingeräumt?

Wir könnten darauf ggf. in der Zukunft mehr Rücksicht nehmen.


Wenn die Vertriebskosten sogar höher liegen sollten als die Stromsteuer, dann ist das offensichtlich ineffiziente Vertriebssystem zu reformieren.

2 Cent/ kWh Vertriebskosten bedeuten bei einem Durchschnittshaushalt mit 3.500 kWh Stromabnahme immerhin 70 EUR (netto) allein für den Vertrieb pro Jahr.

Mancher Vertrieb beschränkt sich darauf, einmal im Jahre eine Jahresrechnung zu schicken und die Beträge vom Konto abzubuchen.

Die Kritik an den beabsichtigten  weiteren gewünschtenStrompreiserhöhungen ist unüberhörbar:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,432063,00.html

http://www.vng.de/apps/news/news_vng_home.php#



Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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« Antwort #11 am: 16. August 2006, 20:50:09 »
das hat mit schmollen nichts zu tun, eher schon mit ärger, nicht zuletzt über mich selbst, dass ich immer wieder der versuchung erliege, falsche behauptungen widerlegen zu wollen, obwohl ich oft genug die erfahrung machen musste, dass schlichte fakten einfach nicht zur kenntnis genommen werden. dieser thread ist dafür mal wieder ein gutes beispiel.

ein letztes mal will ich mich dennoch inhaltlich zu einer ihrer thesen äußern:

die 2 ct, über die sie sich hier so beharrlich auslassen, sind nichts anderes als ein produkt ihrer von was auch immer getriebenen, faktenignorierenden fantasie. ich habe ihnen wer weiß wie oft begründet, warum die grenzkosten irgendwelcher abgeschriebenen großkraftwerke mit den beschaffungskosten normaler evu nicht das geringste zu tun haben. diese orientieren sich am marktpreis, der in einem funktionierendem markt für alle gleich sein muss! folglich ist auch ihre herleitung der 2 ct unsinn.

so und jetzt tschüss, das war\'s für mich hier.

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« Antwort #12 am: 16. August 2006, 21:41:02 »
@ElCattivo

Richtig ist, dass sich bei wirksamen Wettbewerb ein Marktpreis herausbildet. Es handelt sich dabei um den sog. Grenzkostenpreis.

Weil es bisher keinen so recht funktionierenden Wettbewerb gibt, sondern ein Oligopol die Preise bestimmt, liegen die "Marktpreise" gerade fernab der Erzeugungskosten.

Ich sehe nicht, warum der Regionalversorger eines Konzerns den Strom an der Börse teuer kaufen muss, wo ihn eine Schwestergesellschaft, die diesen Strom erzeugt, erst teuer verkauft. Das will wohl niemandem so recht einleuchten.

An dieser Stelle tut man sich wirklich mit dem Verständnis schwer.

Wenn ein Konzern, beispielhaft Vattenfall Europe die gesamte Wertschöpfungskette beinhaltet, angefangen von der Kohleförderung über die Verstromung, den Stromgroßhandel bis zum Endkundengeschäft, ist es doch vollkommen egal, wo nun in dieser Kette innerhalb ein und des selben Konzerns die Wertschöpfung stattfindet, wenn sie am Ende zu hoch ist.

Das gleiche gilt für RWE und E.ON.

Insbesondere bei letzterem heißt es denn ja auch OneEon, auch wenn damit etwas anderes gemeint ist.

Nicht viel anders verhält es sich bei der EnBW.

Schließlich werden die Strompreiserhöhungen wohl auch zentral gesteuert:

Die ersten Stellungnahmen kamen bezeichnenderweise nicht etwa von RWE Rhein Ruhr oder RWE Westfalen Weser, diese müssten nun Strom teuerer einkaufen.

Die erste entsprechende Meldung kam von RWE Energy.

Und auch bei E.On kamen die ersten Stellungnahmen nicht von den Regionalversorgern, die nun in großer Not Strom teuerer kaufen müssen, sondern von der gemeinsamen Mutter E.ON Energie, der Cash Cow des Konzerns.

Die Konzerne verdienen prächtig und sehen sich trotzdem gezwungen (!), die Strompreise weiter zu erhöhen.

Das Ergebnis der E.ON Ruhrgas aus dem Gasgeschäft ist wohl auch atemberaubend gestiegen und gleichwohl wird behauptet, die Erdgaspreise müssten weiter steigen, weil man sich nun einmal nicht abkoppeln könne. Wovon eigentlich?

Von den ambitionierten Zielvorgaben der Konzernführung?

Absurder kann es wohl kaum erscheinen.

Was wäre wohl, wenn der Endesa- Deal platzt, über 20 Mrd. EUR nicht kurzfristig  gewinnbringend angelegt werden können?

Wäre das auch ein Risiko, das dazu führen könnte, dass die Strompreise weiter steigen müssen, weil sonst "Verluste" nicht ausgeglichen werden können?

Die einzigen, die dem Geschehen relativ hilflos ausgeliefert sind, dürften die Stadtwerke sein, die bisher über keine eigenen Erzeugungskapazitäten verfügen.

Aber in diesen mischen die Konzerne auch kräftig mit und sorgen dafür, dass diese ihnen nicht von der Fahne gehen.

Selbst wenn sich ein Stadtwerk zu einem Lieferantenwechsel entschließt, findet es wohlmöglich kein günstigeres Angebot.  Der in dem trauten Zusammenwirken gebildete Marktpreis ist halt für alle gleich.

Und ein eigenes Kraftwerk zum Gegensteuern ist nicht eben schnell verfügbar.

Und wenn man sich etwa ein Kraftwerk errichten oder sich an einem solchen beteiligen wollte, dann wird eben der notwendige Brennstoff von den Konzerngesellschaften verteuert.

Dafür kommt es gelegen, dass auch Ruhrgas zum Konzern gehört.

Vier gewinnt....

Zurück zum Ausgangspunkt:

Was könnte und sollte der Staat ggf. daran ändern?

 
 
Freundliche Grüße
aus Jena



Thomas Fricke
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