Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Private Verbraucher subventionieren Großverbraucher  (Gelesen 11778 mal)

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Offline Fidel

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Private Verbraucher subventionieren Großverbraucher
« am: 15. Juni 2006, 23:07:38 »
Moin:

Wieviel Bananenplantagen gibt es mittlerweile in diesem Land?


(dpa) Nachlass bei Stromkosten

Die Bundesregierung will energieintensive Betriebe von Kosten für Öko-Strom entlasten. Das beschloss das Kabinett. Rund 330 Unternehmen und Bahnen sollten um 100 Millionen Euro mehr als bisher entlastetwerden, sagte Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Allerdings wird dies auf Privatverbraucher und übrige Firmen umgelegt. Ein Drei-Personen-Haushalt müsse einen Euro pro Jahr mehr zahlen, so ein Sprecher des Umweltministeriums. Die Gesetzesänderung soll auch dafür sorgen, dass privaten Stromverbrauchern keine überhöhten Preise in Rechnung gestellt werden.

Offline RR-E-ft

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Private Verbraucher subventionieren Großverbraucher
« Antwort #1 am: 16. Juni 2006, 12:36:09 »
Quelle: http://www.strom-magazin.de (Professionals)


PRIVATKUNDEN SOLLEN INDUSTRIE ENTLASTEN
16.06.2006, 12:12 Uhr

Zeitung: Scharfe Kritik an Ökostrom-Entlastung für die Industrie

Die stärkere Beteiligung von Privatkunden an den Kosten für Ökostrom stößt bei Verbraucherschützern auf Kritik. Gegenüber dem Berliner Tagesspiegel (Freitagausgabe) äußerten sich der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE).
...

Links zur News
http://www.tagesspiegel.de/

Offline Fidel

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Private Verbraucher subventionieren Großverbraucher
« Antwort #2 am: 16. Juni 2006, 22:45:33 »
Moin:

@Siteadmin

Ist von seiten des Bundes der Energieverbraucher eine Aktion zu diesem Thema geplant? Oder wollen wir solange warten, bis möglicherweise die Kosten für die Beheizung der Büros von KMU (kleinen und mittleren Unternehmen) auf die privaten Haushalte umgelegt werden?

Gruß
Fidel

Offline Cremer

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Private Verbraucher subventionieren Großverbraucher
« Antwort #3 am: 16. Juni 2006, 23:37:10 »
@Fidel,

es ist leider so, dass die erneuebare Energien wesentlich teuerer sind als die herkömlichen.

Ich bin jedenfalls nicht bereit, 55 Cent/kWh für Windenergie zu zahlen.

Meine ganz persönliche Meinung, hier mal kundgetan:
Ich bin strickt gegen solche Windmühlen, die leider überall die Gegend verschandeln, Lärm durch die Rotoren erzeugen, Blitzlichter in die Nacht senden etc., das mag man sehen wie man will.
MFG
Gerd Cremer
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Offline wulfus

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Private Verbraucher subventionieren Großverbraucher
« Antwort #4 am: 17. Juni 2006, 10:39:40 »
Ich bin auf Ihrer Seite, Cremer!
Mir wird schlecht, wenn ich das alles lese und sehe.

Jedes Mal, wenn ich zum Fenster in Richtung Oberwesterwald schaue,
muss ich mir das \'Wachsen\' eines "Windparks" mit 12 Monsterwindrädern (> 100 m Höhe)
auf dem \'Hartenfelser-Kopf\', in einem altehrwürdigen Fichtenwald  ansehen.
Nun soll ich diesen Öko-Schwachsinn auch noch mitfinanzieren?

Offline Fidel

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Private Verbraucher subventionieren Großverbraucher
« Antwort #5 am: 17. Juni 2006, 13:11:53 »
Moin:

@Cremer

Sie vermengen jetzt zwei Themenkomplexe miteinander: Anschubfinanzierung neuer Formen der Energieerzeugung und asymmetrische Entgelte für den Energieverbrauch.

Mein obiger Beitrag bezog sich auf Letzteres. Da ist es meiner Ansicht nach ein Unding, dass energieintensive Industrie- und Dienstleistungszweige ihre Energiekosten von kleinverbrauchenden Haushalten und Gewerbebetrieben teilsubventioniert bekommen.

Wenn eine Kostenentlastung denn politisch gewollt ist, dann müsste diese als allgemeinpolitische Aufgabe aus dem Bundeshaushalt finanziert werden.

Gruß
Fidel

Offline ElCattivo

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« Antwort #6 am: 18. Juni 2006, 00:02:38 »
Zitat von: \"Cremer\"
@Fidel,

es ist leider so, dass die erneuebare Energien wesentlich teuerer sind als die herkömlichen.

Ich bin jedenfalls nicht bereit, 55 Cent/kWh für Windenergie zu zahlen.



wenn ich ihre website richtig interpretiere, sind sie sozusagen der chef ihrer bürgerinitiative. umso bedenklicher finde ich es, dass sie sich offenbar nicht imstande sehen, zwischen einheiten zu unterscheiden. im klartext: das eeg regelt für windkraft eine mindestvergütung in höhe von 55 €/mwh, nicht 55 ct/kWh. der unterschied liegt ziemlich genau bei faktor zehn. leider habe ich den eindruck, dass dies nicht das einzige beispiel ist, bei dem ihr öffentlichkeitswirksam vorgetragener unmut im wesentlichen auf selbstverschuldeter unwissenheit beruht.

Offline Cremer

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Private Verbraucher subventionieren Großverbraucher
« Antwort #7 am: 18. Juni 2006, 11:15:59 »
@ElCattivo,

Also im EEG steht nichts von einer Vergütung.

Ich sprach von von 55 Ct/kWh für die Erzeugung.

Kohlekraftwerke erzeugen Strom für ca. 2,5 Ct/kWh, Wasserkaft für ca. 5,5 ct/kWh und eben die Windenergie für 55 ct/kWh.
MFG
Gerd Cremer
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Offline ElCattivo

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« Antwort #8 am: 18. Juni 2006, 11:33:09 »
@cremer:

können sie mir mal eben verraten, was sie meinen, wenn sie "eeg" schreiben? es muss irgendetwas sehr seltsames sein, sonst würden sie wohl kaum so einen unsinn schreiben.

kleiner tipp: schauen sie mal in §10 ...

Offline RR-E-ft

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« Antwort #9 am: 18. Juni 2006, 15:18:48 »
@Cremer

Ohne das EEG - ein wirklich fortschrittliches Gesetz - gäbe es die notwendigen Investitionen im bisherigen Umfang  für eine notwendige Energiewende weg von den fossilen Energieträgern nicht.

Die werden irgendwann - bei einer Verknappung -  tatsächlich unbezahlbahr werden und dann müssen Alternativen vorhanden sein, die man dann nicht erst schaffen kann.

Selbst für die notwendigen Investitionen wäre dann womöglich kein Geld mehr da, weil für Öl- und Gasbeschaffung aufgezehrt.

Schließlich zwingt Sie niemend, den EEG- Strom zu EEG- Vergütungssätzn zu kaufen. Verpflichtet sind die Netzbetreiber bzw. Stromhändler.


Bei Ihnen landet dafür eine sog. Umlage, weil die Mehrbelastungen - und nur diese - weiterwälzen darf. Sollte sich wegen einer Verknappung der fossilen Energieträger oder aus sonstigen Gründen die "normlale" Stromerzeugung verteuern- so werden im Vergleich dazu die EEG- Strommengen sogar billiger mit der möglichen Folge, dass es gar keine Mehrbelastungen gibt, die noch umzulegen sind.

Darüber entscheiden Sie jedoch nicht.
Meines Erachtens an dieser Stelle auch wohl ganz gut so.

So hatte das BVerfG bereits entschieden, dass der Steuerzahler seine Steuern nicht um Beträge kürzen darf, weil er sich nicht an der (atomaren)  Rüstung beteiligen wollte.

Eine vollkommen andere Frage ist es, ob man die Industrie zu Lasten der Haushaltskunden entlasten darf und soll.

Immer nur gegen etwas sein ist auch nicht eben überzeugend.


Es bedarf schon einer Auseinandersetzung über das warum und einer Folgenabschätzung.




Freundliche Grüße
aus Jena




Thomas Fricke
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Offline Cremer

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« Antwort #10 am: 18. Juni 2006, 18:06:34 »
@Fricke,

bezüglich der Entlastung der Haushalte von subventioniertem Strom für die Industrie  gebe ich Ihnen v ollkommen recht.

Zu diesem Thema hatten wir bereits uns ausgetaucht.


Windenergie ist aber m.E. die teuerste der regenerativen Energien.

Und dazu werden die Landschaften mit den Windmühlen verschandet.

Schauen Sie sich doch mal im Landkreis Alzey-Worms um. Auf dxem Kloppberg, östlich von Alzey stehen mittlerweile 20 von diesen Anlagen und westlich davon ebenso viele auf den Höhenzügen.

Bei meinem Haus in Feilbingert rauschen mit gut hörbarem Ton 3 Windmühlen vom entgegengesetzten Dorfende rüber.

Und dann haben die Energieversorger äußerste Schwierigkeiten, neue Hochspannungstrassen genehmigt zu bekommen, um eine weitere, notwendige Vermaschung der Netze herzustellen.

Waren Sie schon einmal in Kalifornien? Fahren Sie mal die Interstate örtlich von Oakland. Bereits 1981 habe ich dort bei 250 Stück Windkraftanlagen aufgehört zu zählen. Nun ist war dies noch eine unbewohnte Gegend.

Deshalb sehe ich rein persönlich die Windenergie nicht für die Lösung der Probleme. Gäbe es die Subventionierung nicht, gäbe es keine Neubauten in diesem Umfang.
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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« Antwort #11 am: 18. Juni 2006, 19:36:34 »
@Cremer

Dazu mag man stehen wie man mag.

Die Entlastung der Industrie zu Lasten privater Haushalte hat damit jedoch wenig zu tun.

Ich denke nicht, dass ich in aller nächster Zeit dazu kommen werde, mir den Landkreis Alzey-Worms, und dort insbesondere den Kloppberg anzusehen. Wie "Windparks" aussehen, kann ich mir auch hier ansehen.

Das Landschaftsbild wird wohl überall geleich geprägt.



Freundliche Grüße
aus Jena




Thomas Fricke
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Offline ElCattivo

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Private Verbraucher subventionieren Großverbraucher
« Antwort #12 am: 18. Juni 2006, 22:36:34 »
Zitat von: \"Cremer\"


Windenergie ist aber m.E. die teuerste der regenerativen Energien.




eine solch beharrliche ignoranz schlichter fakten ist einfach unglaublich.

 

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