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Autor Thema: Russland dreht der EU den Hahn ab  (Gelesen 150718 mal)

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Offline userD0010

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #135 am: 12. Januar 2009, 16:50:38 »
Sukram:

Zwischen Versprechen und Realität liegen nicht nur einige Tausend Kilometer, sondern auch inzwischen leere Verbindungstrassen.
Wenn Russland am Dienstag seine Gaslieferungen aufnehmen sollte, werden noch Tage bis zur Ankunft in den Verbraucherländern vergehen, wenn nicht zwischenzeitlich technische Probleme auftreten, für die dann Russland garantiert Schuldige suchen und finden wird.

Hoffentlich rechnet Bulgarien seine Verluste mit dem Lieferrechnungen der Gazprom auch auf, damit deren Schmerz noch etwas anhält.
Und hoffentlich schließen sich noch weitere Länder an.

Es wäre wirklich an der Zeit, dass Gazprom nun etwas schmerzhaft in der Geldbörse erfährt, wie folgenschwer die eigene Großmannssucht doch sein kann.
Das würde hoffentlich auch bei Wladimir eine Denkphase einleuten, denn es ist nicht wirklich an der Zeit, Energie zu verteuern, nur um die Taschen einiger Weniger zu füllen.

Der Umsatzausfall bei Gazprom wird bis zum Wochenende vermutlich etwa 1 Millarde Euro ausmachen. Und die ist nicht aus der Portokasse auszugleichen.

Und das derzeitige Verhalten von Gazprom und der russ. Regierung sollte einmal mehr zu Denken geben, wenn es um die Pipeline durch die Ostsee geht.
Auch für diese Pipeline wird es an anderen Ende ein Ventil geben, das sehr leicht zu schließen sein könnte, sobald es unseren \"russischen Freunden\" beliebt.
Da kann auch Gerd nicht viel unternehmen.

Offline superhaase

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #136 am: 13. Januar 2009, 08:55:43 »
Zitat
Original von Sukram
In der Tat- die grüne Mär, dass Atom kein Gas oder Öl ersetzen könne, scheint sich als nicht  ganz tragfähig herauszustellen. Grade wenn man gleichzeitig EAutos propagiert ;-)
Eben deshalb muss die Stromversorgung so schnell wie möglich auf erneuerbare Energien umgestellt werden.
Gas ist eine relativ umweltfreundliche, relativ billige und leicht und schnell verfügbare Übergangslösung zur Stromversorgung. Langfristig kann das nicht das Ziel sein. Nicht nur wegen der Abhängigkeit.
Im Übrigen hat hier wohl eher die Ukraine die Gasdurchleitung nach Europa verbockt, indem sie Gas geklaut haben. Davon bin ich überzeugt. Ist ja nicht das erste mal. Die sollen außerdem gefälligst den gleichen internationalen Gaspreis zahlen wie wir auch.

ciao,
sh
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Offline userD0010

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #137 am: 13. Januar 2009, 09:38:18 »
superhaase:

Im Übrigen hat hier wohl eher die Ukraine die Gasdurchleitung nach Europa verbockt, indem sie Gas geklaut haben. Davon bin ich überzeugt. Ist ja nicht das erste mal. Die sollen außerdem gefälligst den gleichen internationalen Gaspreis zahlen wie wir auch.

Tolle Argumente, die Sie in neuester Zeit so vortragen!

Bei Lebensmitteln in Afrika sollen die dortigen Bauern höhere Preise verlangen, um Gewinne zu erzielen.
Dabei scheinen Sie zu übersehen, dass die Kaufkraft der Betroffenen vielfach nicht einmal ausreicht, die täglichen Nahrungsmittel zu kaufen, geschweige denn, höhere Preise zu zahlen.

Und die Menschen in der Ukraine sollen \"gefälligst\" den gleichen internationalen Gaspreis zahlen wie wir auch.

Wer legt
a.)  den internationalen Gaspreis denn so fest ?
b.)  denn die Vergütung an die Ukraine für die Durchleitung über die
      Trassen der Ukraine fest ?
c.)  wer bestimmt denn wohl die Kaufkraft der Menschen in der Ukraine, damit
      sich dort die Betroffenen auch den gefälligst internationalen Gaspreis
      leisten können.

Vermutlich wissen Sie nicht, dass Gazprom sich nahezu des gesamten Gasgeschäfts der ehem. UdSSR bemächtigt hat und dass Gazprom via Staat den diesem huldigenden Machtapparat einen Gaspreis abverlangt, der weit weit unter dem angeblichen internationalen Gaspreis liegt.
Und warum wohl kann Gazprom in seinem Beherrschungsbereich billiges Gas zukaufen ?
Was würde geschehen, wenn auch diese Billigländer gefälligst den internationalen Gaspreis verlangen würden?

Offline superhaase

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #138 am: 13. Januar 2009, 11:01:07 »
Zitat
Original von h.terbeck
Was würde geschehen, wenn auch diese Billigländer gefälligst den internationalen Gaspreis verlangen würden?
Das würde diesen Ländern sicher gut tun.
Es ist im Übrigen das gute Recht der Russen, für ihr Gas mehr zu verlangen.
Dass sie manchen \"Huldigenden\" Gas verbilligt abgeben, ebenso.
Es gibt kein Recht auf billige Energie, auch nicht für Ukrainer.
Wenn ihnen Gas zu teuer wird, müssen sie halt für mehr Effizienz sorgen, oder auf andere Energieträger umsteigen.
Das ist Verhandlungssache zwischen den Russen und der Ukraine.
Auch die Vergütungen für die Durchleitung.
Aber das gibt den Ukrainern nicht das Recht, Gas aus den Transitleitungen zu stehlen und so andere Staaten, die mit dem Preissteit nichts zu tun haben, in Geiselhaft zu nehmen.

Warum sollten die Russen ihren Gaspreis nach der Kaufkraft der Ukrainer richten? Wenn sie das freiwillig tun, um sich den Markt in der Ukraine zu erhalten, dann sollen sie das ruhig tun. Aber dazu verpflichtet sind sie wohl nicht.
Sie, terbeck, möchten wohl alle Preise ganz generell nach der Kaufkraft der Leute in der jeweiligen Region festlegen?
Na denn mal los! Jedem Äthiopier seinen Porsche Cayenne!  :tongue:

ciao,
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Offline Sukram

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #139 am: 13. Januar 2009, 11:31:03 »
Zitat
Original von superhaase

Eben deshalb muss die Stromversorgung so schnell wie möglich auf erneuerbare Energien umgestellt werden.
ciao,
sh


Ja genau. Und die 60% Exportanteil am BIP schreiben wir gleich mit ab- das Zeuch kauft nämlich dann keiner mehr.

Stell\' ich mir auch doll vor, wenn die Schichtpläne kurzfrististig nach Windstärkeprognose festgelegt werden...

\"Morgen Abend um sechse einrrrrücken zu 12-Stunden-Schicht- dafür Montag frei\" ;-)

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Zunächst mal nicht die Krim- nur die Leitungen:


Zitat
Russland liefert wieder Gas nach Europa

...Der russische Präsident Dmitrij Medwedew bekräftigte nur, Kiew in den neuen Preisverhandlungen entgegenkommen zu wollen. Die Rede war von einem EU-Kredit für die Ukraine, an dem sich auch Russland beteiligen könne. Regierungschef Putin hatte zuvor erklärt, dass Moskau sich für einen Einstieg in das ukrainische Pipeline-Netz interessiere.

Neuer Streit kündigte sich zudem schon jetzt über die Dauer des EU-Einsatzes an. Gazprom-Vertreter sagten, die Beobachter könnten eine dauerhafte Überwachung der Lieferungen gewährleisten. Die Ukraine will die Mission nach früheren Angaben hingegen auf einen Monat begrenzen.
...

Dröppje für Dröppie...


Übrigens nett von Onkel Putin, der sich gestern äusserst betrübt für die Geiselnahme der Abnehmerländer durch die pöhse Ukraine zeigte ;-)
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Offline nomos

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Russland dreht der EU den Hahn ab
« Antwort #140 am: 13. Januar 2009, 11:51:25 »
Nebenbei, das Angebot an die deutsche Gasversorgung angeschlossen zu werden ist für die Polen nicht annehmbar.  Den Polen ist das Erdgas von deutschen Versorgern schlicht zu teuer. Viel zu hohe Gewinnmargen ........

Das sehen wohl viele Deutsche auch so    ;)

Auch der Rest ist interessant. Krisen sind auch Interessenpolitik -------

hier zum Nachhören

Offline userD0010

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« Antwort #141 am: 13. Januar 2009, 12:04:39 »
superhaase:

Es lohnt sich absulut nicht, Ihre sog. Argumente überhaupt näher zu betrachten.

Wenn jeder Äthiopier gem. seiner Kaufkraft den Porsche Cayenne erhalten soll, dann vermutlich doch, weil er als Mensch auch das Grund-Recht hat, an unserem vermeintlichen Wohlstand teilzuhaben.

Vielleicht sollten Sie einmal den Artikel in Focus Nr. 3 sorgfältig lesen, insbesondere auch, was die Situation in Bulgarien betrifft.

Allerdings wäre nachdenkenswerter, die Kreml-Kritiker einmal anzuhören:
Lt. Focus werfen sie dem Westen Naivität vor. Wenn es wirklich nur darum gegangen wäre, bessere Konditionen mit der Ukraine auszuhandeln, dann sei Putins Verhalten äußerst ungeschickt., so Mascha Lipman vom Moskauer Carnegie Centrum.
\"Der Kreml hätte alles friedlich lösen können, aber wollte das gar nicht\", so der prominente Oppositionelle Wladimir Ryschkow. Putin gehe es einerseits darum, die Ukraine abzustrafen für ihren prowestlichen Kurs, andererseits wolle er dem Westen dessen Abhängigkeit und Moskaus Macht vor Augen führen.
Und diese Auffassung vertreten das Baltikum und auch Polen.
Schon 1999 schrieb der damalige Geheimdienstchef Putin in einem langen Artikel über Energiepolitik, Bodenschätze seien der Hebel, mit dem Russland wieder zu alter Größe kommen könne. Russlands Potential an Öl und Gas weise ihm einen besonderen Platz unter den Industrienationen zu.

Auch der inzwischen Abtrünnige Berater Putins Andrej Illarionow glaubt, dass Putin Öl und Gas als politische Waffe nutzt, wo immer nötig.

Welche gegenteilige Begründung dürfte denn sonst dafür herhalten, wenn Putin´s Gazprom dem weißrussischen Selbstherrscher Lukaschenko problemlos Gas zu vorzugspreisen liefert und seit Jahren die auflaufenden und aufgelaufenen Schulden stundet?

Aber vielleicht kann der mit einem Cayenne ausgestattete Äthiopier demnächst schneller mit Biosprit den Hafen Djibouti erreichten, wenn er auf dem Markt in Addis Abeba die von den Bauern verteuerten Lebensmittel nicht mehr bezahlen, dafür aber im Hafen Mais und Reis aus den USA geschenkt bekommt.

Offline superhaase

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« Antwort #142 am: 13. Januar 2009, 12:14:32 »
Zitat
Original von Sukram
Ja genau. Und die 60% Exportanteil am BIP schreiben wir gleich mit ab- das Zeuch kauft nämlich dann keiner mehr.
Stell\' ich mir auch doll vor, wenn die Schichtpläne kurzfrististig nach Windstärkeprognose festgelegt werden...
\"Morgen Abend um sechse einrrrrücken zu 12-Stunden-Schicht- dafür Montag frei\" ;-)
Ja, das ist lustig!
Ist halt auch totaler Quatsch.

1. Wird erneuerbare Energie langfristig billiger sein als Öl und Gas, denn diese werden beim nächsten Weltwirtschaftsaufschwung wieder rasant teuerer werden, also wird die Investition in erneuerbare Energien langfristig zum Wettbewerbsvorteil (zusätzlich zum volkswirtschaftlichen Nutzen der umgeleiteten Geldströme ins europäischer Binnenland statt zu den Scheichs), und

2. ist eine sichere und kontinuierliche Energieversorgung mit erneuerbaren Energien technisch überhaupt kein Problem. Siehe Diskussion um das Kombikraftwerk. Dazu gibt es einige fertige Konzepte, die nur konsequent umgesetzt werden müssen, woran es leider noch hapert.


@terbeck:
Ich bestreite ja gar nicht, dass Russland seine Öl- und Gasvorkommen als politisches Druckmittel nutzt.
Nur: was wollen sie dagegen tun, und mit welchem Recht?
Es ist einfach realitätsfremd, den Russen vorschreiben zu wollen, was sie mit ihrem Gas und Öl machen.
Auch die OPEC betreibt schließlich Politik mit ihrem Öl.

Den anderen Ländern bleibt nur die Möglichkeit, ihre Abhängigkeit von Gas- und Ölimporten zu verringern. Das ist möglich.
Und dann kann sich Russland das Gas in den eigenen Arsch blasen.
Insofern traue ich den Russen schon zu, dass sie ihre zukünftigen Einnahmen aus Öl und Gas schon dadurch fördern wollen, dass sie als zuverlässige Lieferanten und Vertragspartner erscheinen. Dadurch relativieren sich solche Aussagen wie \"Putin will dem Westen die Abhängigkeit vor Augen führen\" - diese Absicht wäre sehr kurzsichtig und geradezu dumm, denn dies beschleunigt ja nur die Anstrengungen der Europäer in Richtung \"Weg von Öl und Gas\", was nicht im Interesse Russland liegt.

Das mit den verteuerten Lebensmitteln lassen wir hier mal, passt hier nicht her. Außerdem haben Sie nicht verstanden, was auch der Weltagrar-Rat gefordert hat. Die Überschwenmmung der Welt mit billigen und subventionierten Lebensmitteln aus USA und EU verhindert den Hunger nicht, sondern fördert ihn. Das Argument mit der Kaufkraft geht hier daneben, denn die Kaufkraft ist ja gerade auch deshalb in diesen Ländern so niedrig, weil sich Landwirtschaft nicht lohnt und die Menschen in die Slums der Städte ziehen und dort auch keine Arbeit finden. Allzu einfache Milchmädchenrechnungen mit der Kaufkraft werden daher der Realität nicht gerecht.
Aber wie gesagt, lassen wir das an dieser Stelle....

ciao,
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Offline Sukram

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« Antwort #143 am: 13. Januar 2009, 12:25:36 »
Aberja - das Mantra der Alternaiven:

Zitat
-erneuerbare Energie langfristig billiger sein als Öl und Gas
-ist eine sichere und kontinuierliche Energieversorgung mit erneuerbaren Energien technisch überhaupt kein Problem

nur oft genug wiederkäuen, dann wird\'s schon wahr. Langfristig, in > 100J, wenn die Kohle aus, das Klima im Eimer und die Weltbevölkerung wieder von >10 auf erträgliche <4 Mrd gesunken ist.
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Offline superhaase

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« Antwort #144 am: 13. Januar 2009, 12:31:11 »
Zitat
Original von Sukram
Aberja - das Mantra der Alternaiven:
...
nur oft genug wiederkäuen, dann wird\'s schon wahr. Langfristig, in > 100J, wenn die Kohle aus, das Klima im Eimer und die Weltbevölkerung wieder von >10 auf erträgliche <4 Mrd gesunken ist.
Jetzt gehen wohl schon die Argumente aus, dass Sie wieder auf die polemische Schiene fahren und mit \"Alternaive\" andersdenkende und verantwortungsbewusste Menschen diffarmieren..... kennen wir ja schon :rolleyes:
Ihr Zynismus bezüglich der Weltbevölkerung ist auch schwer erträglich....  :(
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Offline Sukram

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« Antwort #145 am: 13. Januar 2009, 13:37:07 »
Zitat
Ukraine gibt Blockade des russischen Gas- Transits zu
 
Das Hickhack hat doch kein Ende: Die Ukraine hat zugegeben, die seit wenigen Stunden wieder aufgenommen russischen Gaslieferungen nach Europa zu blockieren. Gazprom behauptet, die Ukraine würde Energie für eigene Zwecke abzuzweigen. Brüssel beklagt mangelnden Gasfluss aus Russland. mehr...

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,600999,00.html


******************

Zitat
Original von superhaase

Jetzt gehen wohl schon die Argumente aus

Mir gehen nicht die Argumente aus- sie werden nur nicht wahrgenommen.
Am Beispiel Gas- rpt:


Zitat
In einer Studie wurden die Potenziale von Biomasse fuer die Energieversorgung Deutschlands untersucht. Ergebnis: Durch eine gezielte und effiziente Nutzung der landwirtschaftlichen Flaechen ist unter guenstigen Voraussetzungen bis zum Jahr 2030 ein Biogasanteil von 100 Mrd. kWh pro Jahr denkbar (was rund 10 Prozent des heutigen deutschen Erdgasverbrauchs entspricht):

http://www.wupperinst.org/Projekte/fg1/3104.html
(Bd. 1 online verfügbar)

*****

Leiiiider aber, meine lieben Alternaiven und Landwirte... :

*****

Zitat
Gasversorgung: 2010 Lücke von zehn Prozent

(2. Januar 2006) - \"Die Erdgasnachfrage in Europa (EU 25 und Türkei) dürfte getrieben vom Mehrbedarf für Kraftwerke drastisch ansteigen. Zur Deckung des wachsenden Bedarfs müssen noch erhebliche Mengen beschafft werden\", so die Bildunterschrift der Branchenzeitschrift ZfK. Zumindest in Europa zeichnet sich in den großen Feldern Großbritanniens, Norwegens und Russlands ein Rückgang der Produktion ab. Europa wird abhängiger von Importen.

Chart:

http://www.energieverbraucher.de/pre_cat_41-id_115-subid_1261__.html

Zitat
Gasprom reduziert wegen Kälte offenbar Exporte

Mittwoch, 18 Januar 2006
Moskau (AP) Angesichts eisiger Kälte in Russland hat der Staatskonzern Gasprom seine Erdgas-Lieferungen Richtung Westen reduziert. ...


weiter

http://www.finanzen.de/content/view/30256/265/

Zitat
FTD - 21.03.2006
Europa droht Engpass bei Gas

Die Internationale Energiebehoerde (IEA) warnt vor Lieferschwierigkeiten des russischen Versorgers Gasprom. Nicht nur die marode Technik, sondern auch zunehmend monopolistische Strukturen machen der Behoerde Sorgen.

Europa droht nach Einschätzung der Internationalen Energiebehörde eine Gasversorgungskrise. IEA-Exekutivdirektor Claude Mandil warnte die G7-Energieminister in einem vertraulichen Brief, dass \"Gasprom in einigen Jahren in Lieferengpässe im Verhältnis zu seinen bestehenden Verträgen geraten wird, die 80 bis 90 Milliarden Kubikmeter erreichen werden\". 2005 exportierte Russlands staatlicher Gasversorger 171 Milliarden Kubikmeter Gas. Deutschland ist mit 40 Milliarden Kubikmetern größter Abnehmer. ...

weiter:

http://www.ftd.de/politik/europa/58546.html



Zitat
dass Sie wieder auf die polemische Schiene fahren und mit \"Alternaive\" andersdenkende und verantwortungsbewusste Menschen diffarmieren..... kennen wir ja schon :rolleyes:

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx [zensiert]

muss erst noch das Urteil lesen, wann Dxxxxxxxxxxzer nicht unbedingt eine Beleidigung darstellt.

Jedenfalls- die zahlreichen alleinerziehenden Mütter halten sich bestimmt auch für \"verantwortungsbewusst\"... ich weiß: bin wiedermal unkorrekt.


Zitat
Ihr Zynismus bezüglich der Weltbevölkerung ist auch schwer erträglich....  :(

Soso- jedem das seine: Weiter Kopf-in-den-Sand a la Vatikan.

Ich halte den 6.750.000.000 \"Mit\"bewohner für schwer erträglich, der zu Weihnachten angeblich das Licht der Wellt erblickte.

Unsere Regierung hält aber tapfer mit nochmaliger Erhöhung von Wurf- und Aufzuchtprämien mit; ich wünschte mir nur, dass sie dafür endlich höhere Anforderungen stellte, als sie jeder Landwirt erfüllen muss...


***********************************************

Treffen sich 2 Planeten:

\"Wie geht\'s Dir denn?\"

\"Garnicht gut- ich hab\' Homo Sapiens!\"

\"Mach\' Dir nix draus- das gibt sich von selbst\".

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« Antwort #146 am: 13. Januar 2009, 14:20:47 »
@Sukram:
Ich wüsste nicht, dass jemand (auch kein \"Alternaiver\") behauptet hätte, der derzeitige (oder künftig steigende) Gasverbrauch könne zu 100% durch Biogas gedeckt werden.
Es gibt aber z.B. diese Studie der FU Berlin.


Zum aktuellen \"Gaskrieg\":

Wie man sieht, ist es die Ukraine, die das Gas nicht weiterleitet, entgegen den eigenen Beteuerungen. Auch lassen scheinbar weder die Russen noch die Ukrainer die EU-Kontrolleure in die technischen Zentralen - auch entgegen den Vereinbarungen.

Ich will ja keinen Russen als \"lupenreinen Demokraten\" verteidigen, aber nicht jeder, der gegen die Russen aufmuckt, ist ein aufrechter Geschäftsmann.

ciao,
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« Antwort #147 am: 13. Januar 2009, 17:05:25 »
superhaase:

Das mit den verteuerten Lebensmitteln lassen wir hier mal, passt hier nicht her. Außerdem haben Sie nicht verstanden, was auch der Weltagrar-Rat gefordert hat. Die Überschwenmmung der Welt mit billigen und subventionierten Lebensmitteln aus USA und EU verhindert den Hunger nicht, sondern fördert ihn. Das Argument mit der Kaufkraft geht hier daneben, denn die Kaufkraft ist ja gerade auch deshalb in diesen Ländern so niedrig, weil sich Landwirtschaft nicht lohnt und die Menschen in die Slums der Städte ziehen und dort auch keine Arbeit finden. Allzu einfache Milchmädchenrechnungen mit der Kaufkraft werden daher der Realität nicht gerecht.

Selten so viel Schwachsinn gelesen !
1.)
DIE ÜBERSCHWEMMUNG DER WELT MIT BILLIGEN UND SUBVENTIONIERTEN LEBENSMITTELN VERHINDERT DEN HUNGER NICHT; SONDERN FÖRDERT IHN.
2.)
DIE KAUFKRAFT IST JA GERADE AUCH DESHALB IN DIESEN LÄNDERN SO NIEDRIG, WEIL SICH LANDWIRTSCHAFT NICHT LOHNT UND DIE MENSCHEN IN DIE SLUMS DER STÄDTE ZIEHEN UND AUCH DORT KEINE ARBEIT FINDEN.

Zu 1:  Lebensmittelüberschwemmung müsste doch eigentlich den Hunger
          stillen, oder fördert ein gewisser Sättigungsgrad in diesen Ländern
          nicht dochdie Vermehrungswut ?
Zu 2:  Am Beispiel Sahelzone findet Ihre Theorie Bestätigung.
          Leider sieht die Realität in Afrika anders aus als an Ihrem TV-Gerät.

Und wie ist denn der Welt-Agrar-Rat zusammengesetzt ?

Aber lassen wir das doch besser.
 Auch wenn die Welt keine Scheibe ist.

Offline superhaase

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« Antwort #148 am: 13. Januar 2009, 17:15:11 »
Zitat
Original von h.terbeck
Zu 1:  Lebensmittelüberschwemmung müsste doch eigentlich den Hunger
          stillen, oder fördert ein gewisser Sättigungsgrad in diesen Ländern
          nicht dochdie Vermehrungswut ?
Zu 2:  Am Beispiel Sahelzone findet Ihre Theorie Bestätigung.
          Leider sieht die Realität in Afrika anders aus als an Ihrem TV-Gerät.
Das nenn ich jetzt mal Schwachsinn.  :tongue:
Der Knackpunkt ist doch einfach, dass die Lebensmittelproduktion vor Ort durch die \"Lebensmittelüberschwemmung\" zerstört wird. Und ohne eigene Produktion sind diese Länder dann hilflos dem Weltmarkt und den Spekulationen ausgesetzt. Das war letztes Jahr doch zu sehen.
Das ist Fakt.

Ich finde es außerdem abstoßend, wie hier von den Menschen in anderen Ländern geredet wird. Es wird ihnen eine \"Vermehrungswut\" zugeschrieben, oder aber es wird darauf gehofft, dass der Klimawandel das Problem der Übervölkerung der Welt schon lösen wird - sprich: die Karnickel sollen ersaufen und verdursten.
Schon menschenverachtend diese Andeutungen.
Etwas mehr Zurückhaltung wäre in dieser Beziehung wünschenswert.

ciao,
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« Antwort #149 am: 13. Januar 2009, 19:46:00 »
superhaase:

Wer hat denn von der Lebensmittelüberschwemmung geschafelt ?

Und wenn Sie sich nur ein klein wenig mit der Realität in z.B. Afrika beschäftigt hätten oder dazu intellektuell in der Lage wären, würden Sie den von Ihnen dargelegten Schwachsinn unterlassen.
Obwoh das Thema nicht in den Bereich der russ. Gaslieferung gehört, so beweist Ihr Beitrag doch umso mehr, dass Ihre ideologische Brille langsam zur Eintrübung neigt.

Wodurch denn bitte ist wohl die Bevölkerungsexplosion Afrika´s entstanden ?

Übrigens werden die Karnickel (oder Hasen) nicht dank Klimawandel ersaufen oder verdursten, sondern frühzeitig durch Krankheiten minimiert werden.

Was ist denn daran wohl menschenverachtend, wenn fast vierzig Prozent der dunkelhäutigen Bevölkerung Afrikas an Aids erkrankt ist?

Und das bedarf keiner Zurückhaltung, sondern einer einfachen Feststellung.

Zu dem von Ihnen dargelegten Schwachsinn der Lebensmittelproduktion kann ich nur wieder feststellen, dass Wunsch und Wirklichkeit weit auseinanderklaffen.

Sie sollten Fakten, die Sie nicht kennen oder aus ideologischen Gründen nicht wahrhaben wollen, besser nicht beschreiben nach dem Motto dass nicht sein kann was nicht sein darf.

Beschränken Sie sich doch einfach auf Biomasse.

Denn von den wirklichen Problemen Afrikas haben Sie nun wirklich absolut keine Ahnung.

 

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