Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Umrechnungdfaktoren beim Gasverbrauch von m³ in kwh  (Gelesen 14551 mal)

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Offline kwade

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Umrechnungdfaktoren beim Gasverbrauch von m³ in kwh
« am: 08. Dezember 2005, 16:01:45 »
Hallo Forum,
Von der EON-Avacon habe ich meine Energieverbrauchskostenrechnung erhalten. Nun ist mir aufgefallen, daß der Umrechnungsfaktor beim Heizgasverbrauch von m³ auf kwh sehr hoch von der EON-Avacon angesetzt wurde. Nun habe ich diesen Faktor vom Abrechnungszeitraum
1999 bis 2005 verglichen. So belief er sich 1999 noch auf i. M. 10.906
2005 aber 11.390; eine Steigerung von 4,44 %. Eine Erhöhung dieses Faktors ist auch eine Kostenerhöhung.
Wer setzt diese Faktoren fest oder kontrolliert sie, nicht doch etwa die VU selber?
Welche Einflußgrößen gibt es, die die Höhe beeinflussen?
Kein Verbraucher kann kontrollieren.Hat schon jemand Nachgeprüft? Wer hat Erfahrung.             KW

Offline Cremer

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Umrechnungdfaktoren beim Gasverbrauch von m³ in kwh
« Antwort #1 am: 08. Dezember 2005, 16:08:34 »
@kwade,

die Brennwerte für Gas sind von vielen Faktoren abhängig.

Gas ist ein Naturprodukt und hat unterschiedliche Brennwerte.

Gas aus den Niederlanden haben geringere Brennwerte, Gas aus Russland höhere.

Ferner ist der Brennwert auch vom Luftdruck und geodätischen Höhe abhängig.

Kontrolliert wird der brennwert von den Gasversorgern kontinuierlich. Daraus wird dann der tägliche und daraus der monatliche Brennwert als Mittelwert bestimmt, daraus dann der jährliche Abrechnungsbrennwert.

Festgehalten ist dies im DVGW Arbeitsblatt  G 685. Die Eichämter kontrollieren die Versorger auf Einhaltung dieser Vorschriften.

Hier wird es so sein, dass durch vermehrtem Bezug/Zumischung von Gas aus Russland der Brennwert angestiegen ist.
MFG
Gerd Cremer
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Offline Christian Guhl

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Umrechnungdfaktoren beim Gasverbrauch von m³ in kwh
« Antwort #2 am: 09. Dezember 2005, 14:56:56 »
Bei mir hat Eon-Avacon den Brennwertfaktor von 9,0280 auf 9,1271 erhöht. Ist doch schon erstaunlich, wie stark die Qualität des Erdgases innerhalb eines relativ kleinen Gebietes schwankt.
Auf meine Forderung zum Nachweis des Brennwertes wurde mir mitgeteilt,
daß man dies nicht könne.
Habe geantwortet, daß ich zukünftige Rechnungen ohne einen Nachweis nicht aktzeptieren werde. Ich werde dann einen meiner Meinung nach angemessenen Brennwertfaktor ansetzen (z.B.Durchschnitt der letzten
10 Jahre) und die Rechnung entsprechend korrigieren.
Bin gespannt, wie Eon den Brennwertfaktor gerichtlich durchsetzen will wenn ein Nachweis nicht möglich ist.
Habe mich in dieser Angelegenheit auch schon an die Energieaufsicht gewand. Bisher leider noch keine Antwort.

Offline kwade

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Umrechnungdfaktoren beim Gasverbrauch von m³ in kwh
« Antwort #3 am: 10. Dezember 2005, 18:00:14 »
Ich habe mich in meiner näheren Umgebung (20 km) bei einigen Heizgasverbrauchern nach der höhe ihres Umrechnungsfaktors erkundigt. Es gab immer abweichungen. Hat jeder einzelne Stadtteil oder Ort eine Meßstation?              KW

Offline terminator3

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Umrechnungdfaktoren beim Gasverbrauch von m³ in kwh
« Antwort #4 am: 11. Dezember 2005, 23:23:09 »
:idea: @christian: Richtig !

Zu diesem Thema habe ich schon ausführlich hier BEiträge geschrieben.

Fakt ist das die Brennwerte meistens falsch sind. Fakt ist das versteckte Preiserhöhungen hier durchgeführt werden.

An Hand aufwendiger Berechnungen kann man dieses nachweisen....

Warten wir erst einmal alle ab, was sich in den nächsten Wochen ergibt...

gruss t3

Offline Cremer

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Umrechnungdfaktoren beim Gasverbrauch von m³ in kwh
« Antwort #5 am: 12. Dezember 2005, 10:14:50 »
@kwade,
@Christian Guhl,

der Brennwert wird von den Eichämtern kontrolliert. Hier gilt wie gesagt das DVGW Arbeitsblatt G 685.

Natürlich kann der der Brennwert schwanken. es ist aber die Frage, wie wird der Brennwert bei dem zuständigen Versorger angewendet, in Höhenzonen? Dann müßten diese alle in einer Höhenzone gleich sein. Versorgber können auch mehrere Einspeisepunkte vom Vorversorger/von unterschiedlichen Vorversorgern haben. Dann schwanken die Brennwerte.

Eine pauschale Aussage, man könne nicth den Nachweis bringen, ist auch nicht richtig.. Selbstverständlich wird der Einspeisebrennwert vom Versorger ständig kontrolliert. Das was Sie erhalten ist ein Aberechnungsbrennwert. Hier liegt m.E. die Ungenauigkeit. Da kann an der Stellschraube Brennwert gedreht werden. es sollten somit schon mehr Gas verkauft worden sein, als bezogen wurde. (siehe bericht Eichdirektion Sachsen)
MFG
Gerd Cremer
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Offline Kite

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Umrechnungdfaktoren beim Gasverbrauch von m³ in kwh
« Antwort #6 am: 12. Dezember 2005, 16:42:04 »
Vielleicht können Mitstreiter aus dem Norden,die auch in Meerehöhe

wohnen,mal Ihren angegebenen Brennwert posten,bei den Stadtwerken

Niebüll beträgt er seit einigen Jahren um die 11,861,was mir sehr hoch

erscheint.

Offline monika koops

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Umrechnungdfaktoren beim Gasverbrauch von m³ in kwh
« Antwort #7 am: 13. Dezember 2005, 17:37:31 »
Ich habe die Brennwertentwicklung b. Eon Hanse in + um Hamburg herum seit 2000 aufgelistet, dasselbe f.d. Stadtwerke Mölln + d. Versorgungsbetr. Hann.Münden (Hessen).

Bei Eon Hanse ist ein stetiger Anstieg seit 2000 v. 10,913 auf aktuell 11,590 zu verzeichnen. Dies gibt wahrlich zu denken.

Bei den Stadtwerken Mölln gibt es zwischen 2000 und 2004 nur einen geringen Anstieg v. 10,933 auf 11,093 + in Hann.Münden kann man ebenfalls nur von einer geringfügigen Schwankung sprechen, dort hat er sich von 2000 bis 2004 von 10,868 auf 10,949 geändert. Bei beiden fällt er zwischendrin auch mal.

Unklar ist wieso die Energieversorger nicht bei Tarifänderungen innerhalb eines Abrechnungszeitraumes auch den entsprechenden Brennwertmittelwert verwenden. Es wird bei allen von mir gesichteten Abrechnungen immer nur ein einziger Wert f.d. gesamten Abrechnungszeitraum verwendet.

Wenn sie kontinuierlich messen, dürfte + müsste eine Anpassung ohne weiteres möglich sein.

Offline Monaco

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Umrechnungdfaktoren beim Gasverbrauch von m³ in kwh
« Antwort #8 am: 14. Dezember 2005, 07:06:03 »
@monika koops

Die zuletzt angesprochene Frage stellt sich uns auch.

Auf unserer letzten Abrechnung sind 4 Abrechnungszeiträume (wg. Preissteigerungen) enthalten. In jeder Zeile dieser genau deffinierten Zeiträume stehen stets die gleichen Brennwerte. Selbst wenn es sich dabei um einen Jahresdurchschnitt handelt, ist zumindest die Darstellung falsch! Un da diese Werte nicht gleich sein können, ist auch die Berechnung m.E. falsch, weil mit einem 6 Nachkommastellen-Wert gerechnet wird, der (zumindest für die einzelnen Zeiträume) so nicht korrekt ist.
Man sollte sich dann schon die Mühe machen, und eine 3. Berechnungsebene einführen, die eine korrekte Rechnungslegung mit einem dann auch korrekten Jahresdurchschnittswert ergibt.
Wenn vielleicht auch das Ergebnis annähernd stimmt und auch Vorschriften diese Rechnungsweise zulassen - mathematisch ist dies nicht korrekt.

Hier noch ein weiteres Phänomen, welches wir uns nicht erklären können:
Unsere Nachbarn wohnen 10 Meter von uns entfernt und haben andere Brennwerte:
Hier nur annähernde Zahlen:

Familie A  Zeitraum 06-10/04 = 10,986..., Zeitraum 10/04-11/04 = 10,987...
Familie B  Zeitraum 08/04 - 10/05 = 10,980...

(Das gelieferte Gas im \"Überlappungszeitraum\" 08/04-10/04 hätte einen Brennwert von unter 10 haben müssen - andere Zeiträume weit über 11, um dies zu erklären ...)

Das macht am Ende bestimmt nur Cents aus. Aber es ist offenbar nicht korrekt. Wenn man als Versorger den Anspruch für sich einnimmt, völlig korrekt (und transparent) zu handeln, dann müsste das doch irgendwie erklärbar sein. Zumindest unser Versorger kann oder will es nicht erklären.

Womit jetzt natürlich der Eindruck erweckt wird, dass auch andere Zahlen (z.B. die Preise) nicht stimmen - oder besser gesagt, nicht \"billig\" sind.

In diesem Sinne

Mit freundlichen Grüßen

Monaco.

Offline Cremer

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Umrechnungdfaktoren beim Gasverbrauch von m³ in kwh
« Antwort #9 am: 14. Dezember 2005, 07:57:26 »
@Monaco,

bitte schauen Sie mal unter

http://www.sachsen.de/de/bf/verwaltung/eichbehoerde/infos/pdf/BGW_DVGW_Chemnitz_2004.pdf

nach.

Vor 2004 wurden von den SW KH teils bis zu 4 verschiedene Brennwerte (Zeiträume) auf der Jahresrechnung angegeben.

Die Versorger berechtigt, sogenannte Höhenzonen zu bilden. Diese sind meistens in 100m Schritten eingeteilt. Alle in einer Höhenzone, z.B. 100m üNN bis 200m üNN, liegenden Kunden sollten den gleichen Brennwert auf der Rechnung ausgewiesen bekommen.

Dieser Brennwert der auf der Rechnung steht, ist also ein Abrechnungsbrennwert, kein physikalischer, also der tatsächliche. Die SW KH haben 3 Einspeisepunkte von Vorlieferanten, somit vermutlich unterschiedliche Gasenergieinhaltzusammensetzungen (Brennwert)

Nun haben wir ebenfalls schon in 2 Fällen bei unseren Mitgliedern der Bürgerinitiative abweichende Brennwerte, sogar in 100m Abstand der Versorgungspunkte, festgestellt, welche unerklärlich sind.

Diesbezüglich hatte die BIFEP bereits die Eichdirektion Bad Kreuznach mit  umfangreichen Fragen in einem Schreiben angefragt. Die Antwort bisher war wenig zielführend. Zwischen den Zeilen konnte man lesen \"Na Du Bürger, was willst Du, ist doch alles in Ordnung\".  Weitere Prüfung und Anfragen bei der Eichdirektion laufen. Die BIFEP behält sich vor, Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft wegen Verstoß der SW KH gegen die EO (Eichordnung). zu stellen.
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

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Offline Monaco

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Umrechnungdfaktoren beim Gasverbrauch von m³ in kwh
« Antwort #10 am: 14. Dezember 2005, 13:37:59 »
@cremer

Hallo Herr Cremer,

sehr interessant. Daraus ließe sich schließen, dass die Abrechnungen insgesamt wohl manchmal auf sehr fragwürdige Weise zustande kommen. Will oder kann die Eichbehörde hier nicht entsprechend einschreiten?
Sicher haben Sie sich mit der Unterlage bereits näher befasst. Bei Mitteldeutschland stehen immer 3 Werte in Klammern, die nirgens erklärt sind. Vermute ich richtig, dass es sich hierbei - auch in dieser Reihenfolge - um die 3 eingangs erwähnten Bundesländer handelt?
In diesem Zusammenhang die Frage, wie ein Versorger, der über die Landesgrenzen hinaus tätig ist, hier Berücksichtigung findet?
Ich weiß, dass Sie sich gerade mit dieser Thematik - die für mich \"Neuland\" ist - intensiv beschäftigt haben. Daher meine Hoffnungen für entsprechende Rückinformationen.

Mit freundlichen Grüßen

Monaco.

Offline terminator3

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Umrechnungdfaktoren beim Gasverbrauch von m³ in kwh
« Antwort #11 am: 19. Dezember 2005, 21:58:46 »
:idea:
@all:

Es wird Zeit das diese \"Steinzeitzähler\" verschwinden und gegen Brenntwertzähler ausgetauscht werden. Das kostet natürlich wieder...:(

Aber vielleicht könnten die VUs ja mal ein paar Euros locker machen...

Die Frage ist nur warum sie das tun sollten, läst sich doch mit dem jetzigen \"Abrechnungssystem\" ordentlich Geld sparen und zusätzliche Mehreinnahmen sind garantiert...

gruss t3 :twisted:

 

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