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Klimaabgabe

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superhaase:

--- Zitat ---Stattdessen plant die Regierung den Aufbau einer "Kapazitätsreserve" von Kraftwerken, die in Notfallsituationen den Zusammenbruch der Stromversorgung verhindern soll.
--- Ende Zitat ---
Soso.
Und der von der Regierung geplante Aufbau der Kapaziätsreserve wird wie umgesetzt, um günstiger zu sein als ein auf Auktionen basierender Kapazitätsmarkt?

Ich verstehe nicht, warum man diesen Kapazitätsmarkt so vehement ablehnt. Er wäre eben keine "Subvention", wie immer behauptet wird, sondern ein marktgerechtes Instrument zur Deckung eines vorhandenen Bedarfs.

Ich denke sogar, ein Kapazitätsmarkt wäre bei richtiger Ausgestaltung die kostengünstigste Lösung (der dann abgerufenen Strom müsste z.B. zum Selbstkostenpreis geliefert werden - oder der Strompreis wird gleich über einen Schlüssel in die Auktion mit einbezogen).

Die CO2-Abgabe erscheint nach den neuesten Meldungen über weitere Verzögerungen der Reanimation des CO-Zertifikatehandels allerdings um so dringender notwendig. Hoffentlich kommt sie bald. Der Zertifikatehandel war eine Totgeburt, und Totgeburten kann man offensichtlich nicht mehr wiederbeleben. ;)

Wolfgang_AW:
Das Internationale Wirtschaftsforum für Regenerative Energien (IWR) hat bereits seit 2009 einen anderen Denkansatz und den Cerina-Plan vorgelegt, der CO2-Emissionen mit CO2-freien Investitionen z.B. in EE verbindet.

Ich vermute, dass dieser Denkansatz allerdings bislang in den CO2-dominanten Ländern keine Befürworter fand.

CERINA-Plan: Der neue Weg zum globalen Klimaschutz


--- Zitat ---Die weltweiten CO2-Emissionen erreichten im Jahr 2013 insgesamt 35,09 Milliarden Tonnen und liegen damit um mehr als 50 Prozent über denen im Jahr 1990. Politiker sorgen sich um den Klimawandel, allerdings scheint der richtige Weg zum Schutz des Klimas noch nicht gefunden zu sein. Die steigende CO2-Emissionskurve zeigt, dass sich das weltweite CO2-Problem allein mit dem Begrenzungsgedanken und -modellansatz im Kyoto-Protokoll nicht lösen lässt.
--- Ende Zitat ---

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

Wolfgang_AW:

--- Zitat von: Wolfgang_AW am 26. März 2015, 19:26:37 ---Bundesregierung erteilt Energieriesen eine Absage


--- Zitat ---Die Bundesregierung hat sich auf das weitere Vorgehen bei der Energiewende festgelegt. Nach Plänen der Koalition sollen alte Kohlekraftwerke zu weiteren Klimaschutzleistungen verpflichtet werden. (...) Das Konzept enthält eine Reihe von Weichenstellungen für die Zukunft des deutschen Energiemarktes. Forderungen der Energiekonzerne nach einer "Kapazitätsprämie" für Reservekraftwerke erteilt die Koalition eine Absage.
--- Ende Zitat ---

--- Ende Zitat ---

Nachtrag: BMWi Eckpunktepapier Strommarkt

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

userD0010:
Sooooo viel Dampf kann auch nur aus einem Ministerium stammen.  Man lutscht sich Argumente und Ausreden aus den Fingern.

Wolfgang_AW:
Das Magazin <DER SPIEGEL> berichtet in seiner Printausgabe 14/2015 in dem Artikel <Die Kohle-Koalition> dass sich inzwischen auf Grund der der geplanten Klimaabgabe (siehe Eckpunktepapier Strommarkt) Ministerpräsidenten von Union und SPD gegen Wirtschaftsminister Gabriel als auch die Kanzlerin verbünden.

Dazu gehören Sachsens Ministerpräsident Tillich, der sich über eine drohende Deindustrialisierung der Lausitz mokiert als auch Ministerpräsidentin Kraft, die sich beschwert, dass die Hauptbelastung der CO2-Einsparungen in NRW liege und Ministerpräsident Haseloff sagt, dass uns mehr einfallen müsse, als die Braunkohle aus dem Markt zu schießen.

Auch der CDU-Vize der CDU Armin Laschet klagt schon mal über den Verlust von über Zehntausend Arbeitsplätzen und der der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Michael Fuchs befürchtet, dass der Plan den Strompreis um bis zu einem halben Cent steigen lassen könnte, was für die energieintensive Industrie, wie etwa Aluminiumhütten, bei einem Börsenpreis von drei Cent/kwh ein herber Schlag wäre.

Natürlich brachten sich auch der RWE-Chef Terium unter Mithilfe des Vorsitzenden der Bergbau- und Energiegewerkschaft IG BCE Vassiliadis in Stellung. Terium verwies darauf, dass wenn die über 20 Jahre alten Kohlekraftwerke mit einer zusätzlichen Abgabe von 18 - 20 Euro/t CO2 belastet würden, dann würden sich auch einige der neueren RWE-Kraftwerke, die im Verbund mit den alten arbeiten, nicht mehr rechnen. Damit ständen alleine im rheinischen Braunkohlerevier 20.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.


--- Zitat ---Der Verfasser der Pläne selbst kann den ganzen Ärger nicht nachvollziehen. Die Kanzlerin habe ehrgeizige Klimaziele versprochen, sagt Staatssekretär Baake. Das sei ohne harte Schnitte nicht zu schaffen. Und natürlich stünden die ältesten Kraftwerke dabei im Mittelpunkt.
(...) Die Aufregung bei den Energiekonzernen hält Baake naturgemäß für übertrieben. Er sei "offen für Alternativvorschläge, mit denen das Klimaziel erreicht wird". Er habe alle Beteiligten bereits um Ideen gebeten, doch bislang sei nichts gekommen, sagt Baake. Bis Juni sei noch Zeit, dann müsse das Konzept fertig sein.
Der Staatssekretär setzt darauf, dass die Kanzlerin die Kritiker in den CDU-Reihen auf Kurs bringt. Es sei schwer vorstellbar, dass Merkel bei der Klimakonferenz in Paris Ende des Jahres mit leeren Händen dastehen wolle.
--- Ende Zitat ---

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW

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