Energiepolitik > Fossile Energie / Atomkraft
Klimaabgabe
userD0010:
@superhaase
wie gut, dfass Sie alles -nicht nur- besser wissen, sondern auch noch glauben, dies allen Forenteilnehmern kundtun zu müssen.
superhaase:
--- Zitat von: h.terbeck am 24. April 2015, 19:45:12 ---@superhaase
wie gut, dfass Sie alles -nicht nur- besser wissen, sondern auch noch glauben, dies allen Forenteilnehmern kundtun zu müssen.
--- Ende Zitat ---
Tun Sie denn hier etwas anderes?
Ihr Glashaus hat schon lange keine Scheiben mehr. ;)
Außerdem glauben Sie auch noch, hier ständig gegen andere Forumsteilnehmer rumstänkern zu müssen, ohne einen sachlichen Gedanken beizutragen. ::)
Wolfgang_AW:
--- Zitat von: superhaase am 24. April 2015, 19:22:34 ---Naja, die 100.000 Arbeitsplätze in der Braunkohle werden wohl verloren gehen - bis ins Jahr 2080 oder so.
Sicher aber nicht bis 2020 oder was meint die Gewerkschaft?
--- Ende Zitat ---
Selbst bis 2080 scheint mir die Zahl von 100.000 zu hoch, da die Beschäftigtenzahl im Braunkohlebergbau incl. der Braunkohlekraftwerke insgesamt bei etwa 21.000 liegt und die Fluktuation sich bislang in kleinen Grenzen hält.
Davon ausgehend, scheint mir die Zahl der Studie des Umweltbundesamtes mit 4700 eher realistisch, da durch die Klimaabgabe möglicherweise nur die allergrößten Verschmutzerblöcke aus dem Verkehr gehen würden. Und selbst das ist ja nicht bestätigt.
Auch da ist über einen Zeithorizont sicher bereits der normale Altersruhestand mit eingerechnet. Ein Teil der Arbeitsplätze würde demnach lediglich nicht neu besetzt werden.
Zahlenstreit, Spekulationsblasen und falsche Versprechen
--- Zitat ---Das Argument der Gewerkschaft: Es geht um 100.000 Jobs. Dabei sagt eine Statistik der Braunkohlewirtschaft, dass dort 21.000 Menschen beschäftigt sind. Selbst der Lobbyverband sprach gegenüber unserem Magazin von einem "Rechenfehler". Was sagt uns das, wenn die Gewerkschaft mit falschen Zahlen operiert?
Die Zahlen sind abenteuerlich, meines Erachtens falsch und sie berücksichtigen auf keinen Fall die innovativen Wirkungen der Energiewende auf Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze. Ohne hier in eine kritische Debatte über Joseph Schumpeters Theorie der Konjunkturzyklen einzusteigen, bleibt auf jeden Fall richtig: Eine Wirtschaft, die nicht zur Erneuerung und Modernisierung fähig ist, hat schnell ihren Höhepunkt erreicht und dann geht es mit ihr bergab. Das droht der fossilen Wirtschaft.
--- Ende Zitat ---
Braunkohle schafft viel weniger Arbeit
--- Zitat ---Die 30.000 direkt in der Branche und in ihrem unmittelbaren Umfeld Beschäftigten seien dabei unzulässigerweise addiert worden mit den 70.000 Arbeitsplätzen, die insgesamt durch die Braunkohlewirtschaft im weiteren Sinne gesichert würden, betont Maaßen.
Die aktuelle Debriv-Statistik weist übrigens für Ende Februar die Zahl von 20.100 Beschäftigten aus, die ganz direkt Braunkohle baggern oder in den Kraftwerken verstromen, die ihrerseits von Braunkohleförderern wie Vattenfall und RWE betrieben werden. Eingerechnet in die Beschäftigtenzahl sind auch 1.200 Auszubildende. Die 10.000 Arbeitsplätze, die noch zu den von Debriv angegebenen 30.000 fehlen, würden aus dem unmittelbaren Umfeld der Kohleunternehmen dazukommen, erläutert der Verband.
--- Ende Zitat ---
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
Wolfgang_AW:
Kohlestreit geht weiter
--- Zitat ---Nach einer Analyse von prognos und dem Öko-Institut im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums haben die Braunkohlekraftwerke nämlich seit dem Jahr 2000 überhaupt keinen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen in Deutschland geleistet. Im Jahr 2000 stießen sie 164 Millionen Tonnen CO2 aus, im Jahr 2015 169 Millionen Tonnen. Ohne den geplanten Klimabeitrag der Bundesregierung würden ihre Emissionen im Jahr 2020 immer noch bei 159 Millionen Tonnen liegen, so die Prognose. Die CO2-Emissionen aus Steinkohle verzeichnen dagegen zwischen 2000 und 2014 einen Rückgang um 20%. Kohlekraftwerke sind insgesamt für über 75% der Treibhausgasemissionen im Stromsektor verantwortlich, Braunkohlekraftwerke für über 50%
Die Analyse nimmt auch Bezug auf die Beschäftigtenzahlen in der Braunkohle. 16.000 Menschen waren 2014 in Tagebauen beschäftigt, 5430 in Braunkohlekraftwerken.
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Auch das Umweltbundesamt rechnet nur mit einem sehr geringen Abbau von Arbeitsplätzen. Würde die Fördermenge in den Tagebauen um 20% reduziert, wären davon etwa 3.200 Arbeitsplätze betroffen.
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Auch der schwedische Rechnungshof meldete sich in der vergangenen Woche zum Thema Kohleausstieg zu Wort. Die schwedische Regierungsbehörde kritisierte das Staatsunternehmen Vattenfall für den geplanten Verkauf der deutschen Braunkohlesparte. Vattenfall stelle Profite über Umweltauflagen, der Verkauf der Braunkohletagebaue und -kraftwerke sei außerdem nicht mit den Klimazielen der EU vereinbar.
Im Herbst hatte die schwedische Regierung angekündigt, dass der staatliche Energiekonzern klimafreundlicher werden sollte. Demnach hätte Vattenfall seine Tagebaue in Deutschland nicht ausweiten dürfen.
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Auch der deutsche Energiekonzern RWE zeigte auf seiner Hauptversammlung am vergangenen Donnerstag wenig klimapolitische Einsicht. (...) Terium kritisierte die geplante Klimaabgabe für alte Kohlekraftwerke scharf, sie würde "das sofortige Aus für einen Großteil der Braunkohletagebaue und Braunkohlekraftwerke bedeuten". Nach Angaben des Vorstands will RWE zukünftig in Erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb investieren.
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Während Kohlegegner vor den Toren der Gruga-Halle demonstrierten, konfrontierten die Kritischen Aktionäre die Teilnehmer der Hauptversammlung mit den gesundheitlichen und sozialen Folgen des Kohlebergbaus. Sie fordern, die Dividende auf 30 Cent pro Aktie zu senken und die frei werdende Summe in den Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren. Im Rheinischen Revier führten die Tagebaue zu hohen Feinstaubbelastungen, zum Teil würden die Grenzwerte der WHO um das Fünffache überschritten. Besonders gesundheitsschädlich sei der Feinstaub für Kinder.
--- Ende Zitat ---
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
Wolfgang_AW:
--- Zitat von: Wolfgang_AW am 24. April 2015, 17:39:00 ---Gabriel muss bei Klimaabgabe nacharbeiten
--- Zitat ---Punktsieg für die Kohlekonzerne im Ringen um eine Klimaabgabe für alte Kraftwerke: Nach SPIEGEL-Informationen sollen die Wirtschaftsprüfer der Konzerne berechnen, ob der Plan von Wirtschaftsminister Gabriel ihre Branche gefährdet - auf Wunsch von Kanzlerin Merkel.
--- Ende Zitat ---
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
--- Ende Zitat ---
Reserve-Kraftwerke: Vergoldeter Ruhestand für kohlemeiler
--- Zitat ---Claudia Kemfert leitet die Abteilung “Energie, Verkehr, Umwelt” am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der privaten Hertie School of Governance in Berlin.
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Ursprünglich sollten nach Plänen des Wirtschaftsministeriums im “Kohlekonsens” zehn Gigawatt Kraftwerksleistung stillgelegt werden. Die Kohle-Lobby konterte, mehr als die Verschiebung von sechs Gigawatt in eine Reserve sei nicht drin. Der finale Kompromiss sieht nun vor, dass 2,7 Gigawatt wohlgemerkt nicht stillgelegt, sondern in Reserve gesetzt werden – und dafür zahlt der Staat obendrein eine Entschädigung in dreistelligem Millionenbetrag.
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Klar ist jetzt: Die von der Kohlelobby in schrillsten Tönen beschworene Versorgungssicherheit bezog sich offenbar weniger auf die Stromversorgung der Deutschen in 20 Jahren (die ist nämlich auch ohne Kohle mehr als sicher), sondern offenbar allein auf die persönliche betriebswirtschaftliche Versorgung. Die “Realität” der Kohle-Industrie und ihres lautstärksten Lobbyisten, dem Vorsitzenden der Gewerkschaft IG BCE, hat jedenfalls mit volkswirtschaftlicher Vernunft nichts zu tun.
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Irreführung ist in der komplexen Energie-Welt eine leichte Übung: 1. Man werfe der Wissenschaft vor, sie sei realitätsfern – das ist ein verbreitetes Klischee und bringt jedes halbwegs komplexe Argument sofort in Atemnot. 2. Man unterstelle der Gegenseite Ignoranz, indem man behauptet, es gäbe Zahlen, die die andere Seite vergessen habe zu berücksichtigen 3. Man benutzt Zahlen, die keiner kennt und keiner kennen darf, weil es interne Unternehmenszahlen sind, beharrt aber stur auf deren Richtigkeit. 4. Und rührt dann aus diesem diffusen intransparenten Mix ein schillernde Masse, die man mit schwungvollem Pinsel auf die Leinwand wirft.
Das Getöse wurde immer lauter, auch das entsprechende Pathos darf nicht fehlen: “unbegreiflich”, “drohende Konsequenzen”, “Strukturbrüche”, „sozialer Blackout“, “zur Abschaltung gezwungen”, “leichtfertig” usw. Am Ende noch eine Prise Eigenlob aus dem Kohle-Lager: “Das sind starke Argumente, die nicht kurzerhand ignoriert werden sollten.” Und schon ist der Klimaschutz mühelos in kleinste Teile zersägt.
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Die wissenschaftlichen Argumente finden sich unter diesem Link. Sie sind deutlich länger und machen etwas mehr Mühe beim Lesen. Aber es lohnt sich!
--- Ende Zitat ---
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
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