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Autor Thema: Netzentgelte  (Gelesen 7766 mal)

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Offline Ben

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Grüne fordern die Einführung von einheitlichen Netzentgelten.
Die Analyse kommt der Sache nahe, die Lösung ist voll daneben, eine Schnapsidee! Warum nicht gleich Gas, Strom, Wasser alles einheitlich, Mieten, Benzin, Nahverkehr, Grundsteuer .... toll (!) Da schaffen wir doch gleich die Kommunen und die Länder ab, dann kann man alles in einem Aufwasch bundeseinheitlich "regeln"! Vielleicht bald europaweit! Was könnte man da nicht alles einsparen, rationalisieren und sanieren (Parlamente, Pensionsempfänger, Verwaltung, Bürokratie...).   ??? :-\

Ja, die Analyse stimmt, die Energiewende ist ein "zentrales gesamtgesellschaftliches Projekt" oder besser Aufgabe. Richtig wäre die Finanzierung dieser sogenannten Energiewende (Klima, Umwelt, Ausstieg, Einstieg, sichere Versorgung) aus den öffentlichen Haushalten. Zuerst sollte das BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN so den Fehler "EEG-Umlage" und die diversen schädlichen Subventionen beseitigen und für Transparenz sorgen bevor man sich an die Netzentgelte macht. Was wird denn mit "Netzentgelten & Co." wirklich finanziert?!
 
Aktuell verabschieden sich sogenannte große und kleine "Selbstversorger" mehr oder weniger von der Finanzierung was die Netze und die Energiewende angeht. Der einfache Verbraucher bleibt übrig und zahlt die Milliarden-Zeche bald alleine! Da nutzt es wenig, wenn die Netzentgelte "bundeseinheitlich" geregelt werden. 

Offline Ben

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Re: Netzentgelte
« Antwort #2 am: 10. Dezember 2014, 19:04:13 »
Auch Agora Energiewende empfiehlt einheitliche Netzentgelte.

http://www.zfk.de/strom/artikel/agora-bundesweit-gleiche-netzentgelte-noetig.html

Offline Willpower

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Re: Netzentgelte
« Antwort #3 am: 18. Dezember 2014, 18:52:55 »
Wird auch langsam Zeit. Aber "empfehlen" allein reicht wohl nicht. Das tut man schon seit 10 Jahren.

Nicht umsonst haben wir in D die höchsten Netzentgelte in Europa.  :'(

Offline Wolfgang_AW

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Re: Netzentgelte
« Antwort #4 am: 20. Januar 2015, 16:29:51 »
Auch Agora Energiewende empfiehlt einheitliche Netzentgelte.

http://www.zfk.de/strom/artikel/agora-bundesweit-gleiche-netzentgelte-noetig.html

Hier nochmal die Ergebnisse der Studie auf einen Blick

Netzentgelte in Deutschland

Zitat
  • 1.Netzentgelte müssen systemdienlich sein und die Integration der erneuerbaren Energien ermöglichen. Regelungen, die Inflexibilität bei Erzeugung und Verbrauch oder Eigenverbrauch anreizen, müssen entsprechend angepasst werden. Das betrifft pauschal gewährte „vermiedene“ Netzentgelte genauso wie undifferenzierte Netzentgeltbefreiungen für Großverbraucher.
  • 2.Die Netzentgelte für die Industrie sollten rasch reformiert werden – weg von den Entgelten auf Basis der Jahreshöchstlast hin zu zeitlich differenzierten Leistungs- und Arbeitsentgelten. So können sowohl lokale Netzengpässe adressiert werden als auch Industriebetriebe von niedrigen Börsenpreisen bei hoher Wind und Solareinspeisung profitieren und so das System stabilisieren.
  • 3. Höhere Grundpreise oder Leistungskomponenten sind bei Haushaltskunden nicht zielführend. Sie wären weder verursachungsgerecht noch sozialverträglich, da die Haushalte mit dem geringsten Verbrauch die größten Zusatzkosten tragen würden.
  • 4. Kleinverbraucher mit Eigenerzeugung wie Photovoltaik oder Mini-Blockheizkraftwerken profitieren vom Netz und müssen an dessen Kosten beteiligt werden. Zeitlich differenzierte Netzentgelte sind auch hier mittelfristig der richtige Ansatz; kurzfristig kann eine differenzierte Netzservicepauschale aushelfen.
  • 5. Die Netzkosten sollten bundeseinheitlich gewälzt werden. Die Energiewende und der Ausbau der erneuerbaren Energien sind ein nationales Projekt. Ein System, das die Kosten für Netzausbau und Engpassbewirtschaftung einseitig den ländlichen Ausbauregionen auflastet, führt zu Fehlanreizen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline superhaase

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Re: Netzentgelte
« Antwort #5 am: 21. Januar 2015, 07:47:42 »
Die Ergebnisse der Studie sind plausibel.
Außerdem:
Es ist wirklich nicht zu verstehen, warum man bei den Netzentgelten ein regional zersplittertes System hat, obwohl man andererseits mittels des Stromnetzes krampfhaft versucht, einen bundesweit einheitlichen Strommarkt mit einheitlichem Strom-Großhandelspreis aufrechtzuerhalten, wodurch z.B. bei Starkwind dann Eingriffe des Netzbetreibers nötig sind, um Kraftwerksleistung regional zu "redispatchen".
Gäbe es hier ebenfalls eine regionale Aufteilung, so gäbe es keine "Noteingriffe" der Netzbetreiber, aber regional unterschiedliche Strompreise, die ausreichend Preissignale setzen würden.

Will man allerdings unbedingt einen bundesweit einheitlichen Strommarkt, so muss es logischerweise auch ein bundesweit einheitliches Netzentgeltsystem geben, das die durch den bundesweiten Strommarkt ausgelösten Netzkosten auch bundesweit verteilt.
Alles andere ist unlogisch und auch ungerecht.
« Letzte Änderung: 22. Januar 2015, 08:36:30 von superhaase »
8) solar power rules

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Re: Netzentgelte
« Antwort #6 am: 21. Januar 2015, 11:10:05 »
Es ist wirklich nicht zu verstehen, ....
Will man einen bundesweit einheitlichen Strommarkt, so muss es logischerweise auch ein bundesweit einheitliches Netzebtgeltsystem geben, das die durch den bundesweiten Strommarkt ausgelösten Netzkosten auch bundesweit verteilt. Alles andere ist unlogisch und auch ungerecht.
Ein "bundeseinheitlicher Markt" mit "bundeseinheitlichen Preisen". Das ist geradezu ein Widerspruch im Sechseck. Wenn das Markt ist, dann muss es "logischerweise auch bundesweit" einheitliche Kosten für die Netze, einheitliche Mieten, einheitliche Grund(erwerb)steuern, eben etc. pp. alles einheitlich  geben. Wie marktfremd und links ist dass denn? Dann schaffen wir aber doch mindestens die Umverteilung mit dem Länderfinanzausgleich und der EEG-Umlage ab. Wie kann es denn bei dieser Logik überhaupt unterschiedliche Preise für Strom geben. In Zeiten wo der Strom kostenlos abgegeben wird, sollte kein anderer für die Einspeisung oder Nichteinspeisung dafür Geld erhalten. Das wäre dann auch einheitlich!

Analog hier! @sh:
Fällt Ihnen nicht selbst auf, dass das Argument wirklich dämlich ist?

Offline superhaase

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Re: Netzentgelte
« Antwort #7 am: 22. Januar 2015, 08:34:51 »
@PLUS:

Sie haben wohl in Ihrer Erregung nicht verstanden, dass ich mit meinem Beitrag genau diesen Widerspruch zwischen dem aktuell herrschenden bundeseinheitlichen Großhandels-Strommarkt und regional unterschiedlichen Netzentgelten für falsch halte, und dass ich die Vorteile eines nicht zwangsweise vereinheitlichten Großhandels-Strommarkts angedeutet habe?
8) solar power rules

 

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