Energiepreis-Protest > 365 AG (vormals almado AG)
Erfahrungsbericht - Volle Konfrontation mit almado...
bergland:
Hi!
Ich möchte euch heute meine Erfahrungen mit almado schildern. Das ist auf keinen Fall eine Anleitung zum Nachmachen. almado hat in der bisherigen Auseinandersetzung viele Fehler gemacht, so dass ich Stand: heute ziemlich gut dastehe. Ändern kann sich das jedoch nur, sofern almado mich verklagt und gegen mich gewinnt…
Ich erwähne hier besser noch ein mal, dass ich im Bereich "Immergrün" Kunde geworden bin...
Was ist passiert?
Ich habe einen Paketvertrag geschlossen 3200kw/h beginnend zum 01.10.2012. Der Vertrag ist normal gestartet und ich war auch betroffen von der Preiserhöhung Ende November 2012. almado ruderte damals relativ schnell zurück. Weil ich erst relativ spät erkannte, was für ein Laden almado ist, kümmerte ich mich sehr lange nicht, sondern zahlte einfach den Abschlag. Dieser lag übrigens seit dem ersten Tag 10% über dem Abschlag, den der vereinbarte Verbrauch von 3200kw/h normalerweise erwarten lassen würde. Auch das bemerkte ich nicht.
Als im September aufgrund eines Fehlers meiner Bank eine Lastschrift an almado zurückging, ging der Ärger jedoch los. Ich bezahlte den offenen Betrag per Überweisung sofort nach und erhielt die Information, dass ich bis auf Weiteres vom Lastschriftverfahren ausgeschlossen sei. Kurz danach bat man mich jedoch um Teilnahme am SEPA Verfahren. Ich unterschrieb und schickte auch dieses Formular zu almado.
Da ich in der Zwischenzeit keine Information über eine Preiserhöhung erhalten hatte, entschied ich auch weiter Kunde zu bleiben, denn die 25% Neukundenbonus ließen almado weiter als attraktiven Anbieter erscheinen.
Da ich auf meine unterschriebene SEPA Erklärung nichts weiter gehört hatte, übermittelte ich almado zum 01.10. den Zählerstand mit der Bitte eine Abrechnung zu erstellen. Meine Schätzung war zum Glück ziemlich genau richtig, so dass ich bei ca. 3100kw/h für das erste Belieferungsjahr herauskam.
Ich hörte wochenlang nichts von almado. Erst Mitte November bekam ich Post von einem Inkassobüro mit der Information, dass ich den Oktoberabschlag nicht bezahlt hätte.
Da ich vorher weder von almado eine Information zu SEPA, einer offenen Forderung oder anderen Dingen erhalten hatte, begann ich sofort damit, den gesamten Vertrag ein mal zu prüfen, denn das Vorgehen erschien mir vor dem geschilderten Hintergrund mindestens unorganisiert und frech.
Nach Prüfung aller vorliegenden Informationen, erklärte ich almado, keine weiteren Abschläge mehr zu bezahlen, bis eine Abrechnung erstellt sei. Gleichzeitig erstellte ich für almado eine Abrechnung, auf Basis meines Verbrauches. Nach der Überzahlung von 10% (erhöhte Abschläge) und den Neukundenbonus hatte ich ein Guthaben von über 270EUR. Ich erklärte almado die Aufrechnung. Dies ist lt. AGB so lange möglich, wie almado meiner Forderung nicht widerspricht. Dem Inkassobüro teilte ich mit, dass eine Verpflichtung zur Vorlage einer Vollmacht besteht.
Selbstverständlich reagierte almado nicht und widersprach so auch nicht meiner Aufrechnungserklärung oder Forderung nach dem Neukundenbonus. Ich rief daraufhin Mitte Dezember bei almado an und fragte nach der Abrechnung. Man erklärte mir, dass man eine Abrechnung erst zum 01.01. erstellen wolle. Dies steht im krassen Gegensatz zu den Normen des Energiewirtschaftsgesetzes - das interessierte den Hotlinemitarbeiter aber nicht.
Währenddessen erhielt ich immer wieder Post vom Inkassobüro mit immer neuen Abschlagsforderungen. almado kündigte mir zu Mitte Januar fristlos. Dieser Kündigung widersprach ich natürlich - obwohl ich eigentlich ganz froh war, mit dem Laden nichts mehr zu tun zu haben.
Zum 15.01. lies ich den Zählerstand ab und übermittelte ihn meinem neuen Energieanbieter. Ich habe mein „Guthaben“ bei almado zum Glück komplett aufgebraucht.
Vor einigen Tagen rief mich ein Mitarbeiter von almado unverhofft an und bat um ein Gespräch, da es offene Forderungen gäbe. Ich teilte dem Mitarbeiter mit, dass ich nur auf schriftliche Einlassungen von almado reagieren werde und das zum heutigen Tage keine offene Forderung mehr bestehen könne, da keine ordnungsgemäße Abrechnung vorläge. Damit war das Gespräch beendet
Das ist zwei Wochen her. Seitdem herrscht mal wieder Stillte.
Bis heute habe ich keine Abrechnung von almado erhalten…
Sicher wird einigen Forumsmitgliedern einiges an Kritik zu meinem Vorgehen einfallen - z.B. Verweise auf die AGB, die das Zurückhalten von Abschlägen usw. verbieten, sowie Hinweise zum Thema Aufrechnungen… Das ist OK.
Wie geht es jetzt weiter? almado und das Inkassobüro werden sicher einige Textbausteine für mich übrig haben. Ich hoffe mittlerweile darauf, dass almado mich versucht, zu verklagen. Dann kann ich mich endlich mal qualifiziert über den Energiebelieferungsvertrag mit Jemandem auseinandersetzen (vorausgesetzt die almado Anwälte schreiben vernünftige Schriftsätze). Die drohenden Kosten sind es mir mittlerweile durchaus wert, auch wenn ich ein vollständiges Unterliegen vor Gericht für beinahe ausgeschlossen halte.
Falls Interesse besteht, berichte ich gerne weiter, sobald es Neuigkeiten gibt.
bolli:
Das Vorgehen zum Thema Aufrechnung finde ich in Ihrem Fall durchaus o.k., da es zum einem NACH Abschluss des ersten Belieferungsjahres stattfand und zweitens Sie gegenüber Almado die Aufrechnung schriftlich erklärt und begründet haben. Da könnte Almado sich ja gegen wehren, wenn sie einen Grund hätten. Insofern sehe ich da nicht das Riesenproblem.
Und interessant sind solche Dinge natürlich immer bis zum Schluß, daher würde ich mich über eine Berichterstattung bis zum Ende freuen und Almadokunden, denen ähnliches bevrosteht, sicher auch.
Didakt:
@ Bergland,
da haben Sie Almado wirklich ein Schnippchen geschlagen, das sicher nicht geschmeckt haben dürfte! :D § 40 (3) EnWG war der Schlüssel dafür, den Sie geschickt genutzt haben. Die werden sich zweimal überlegen, ob sie auch künftig ihre diesbezüglichen Pflichten über ein verträgliches Maß hinaus vernachlässigen werden. Ihr Vorgehen könnte ja Schule machen.
Rechtliche Schritte gegen Sie sind nach Lage des Falles kaum zu befürchten. Was soll denn da bei einem Null-Saldo evtl. noch eingeklagt werden?
Wehren Sie alles ab, was da möglicherweise noch auf Sie zukommen sollte. Wer schreibt, der bleibt! ;)
berghaus:
Ich frage mich, warum Almado gekündigt hat.
Verweigerung des Bonus ist die eine Sache, hohe Preise im zweiten Jahr die andere.
Und verlängert sich der Vertrag nicht um 12 Monate, wenn nicht fristgerecht gekündigt wird - von beiden Seiten!?
berghaus 20.02.14
khh:
Hallo @berghaus,
@bergland schrieb doch im Eröffnungsbeitrag, dass Almado Mitte Januar 2014 fristlos gekündigt hat (m. E. rechtswidrig) wg. Nichtzahlung von Abschlagszahlungen ab Oktober 2013, also für das 2. Vertragsjahr.
Es stellt sich allerdings die Frage, welche Abschläge Almado fordert, schließlich gab es für das 1. Vertragsjahr noch keine Abrechnung, mit der für das Folgejahr erst mitgeteilt wird, wann welche Abschläge fällig sind. ???
Gruß, khh
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