Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt
PLUS:
--- Zitat von: RR-E-ft am 11. Januar 2014, 13:37:42 ---Dieser Großhandelspreis war und ist von keiner EEG- Vergütungshöhe abhängig, sondern von den Grenzkosten der teuersten konventionellen Stromerzeugungsanlage, die zur Bedarfsdeckung nach merit order gerade noch benötigt wird.
Wie hoch die EEG- Umlage noch 2008 lag, wurde auch schon ausgeführt.
Wenn sich die Kostenbelastung der Stromvertriebe, die im Endkundenpreis steckt, bekanntlich jeweils aus der Summe von Großhandelspreis und EEG- Umlage ergeben (angeblich eine Binsenweisheit), sollte es wohl möglich sein, die daraus resultierende Kostenbelastung der Stromlieferanten im Sommer 2008 mit der jetzigen resultierenden Kostenbelastung der Stromlieferasnten zu vergleichen.
Diese Entwicklung der resultierenden Kostenbelastung der Stromlieferanten, die im Endkundenpreis steckt, sollte sich dann schließlich wohl noch mit der Entwicklung der Belastung der Haushaltskunden durch Strompreiserhöhungen seit 2008 vergleichen lassen.
--- Ende Zitat ---
@RR-E-ft, es geht nicht um Einzelbetrachtungen wie Grenzkosten, "merit order" oder die Höhe der EEG-Umlage sondern um den summierten insgesamten Einfluss auf den Endverbraucherpreis.
Die EEG-Umlage wird auf jede kWh erhoben, egal wie erzeugt. Diese wurde ja mal als Belastung in der Spitze mit knapp mehr als einem cent/kWh den Verbrauchern verkauft. Von einer Kompensationsrechnung in der Zukunft mit der Entwicklung von Großhandelspreisen war dabei nicht die Rede. Alles sollte mit dieser tollen Energiewende schöner und besser werden. Die Reklame dafür muss doch nicht zur Erinnerung wieder gezeigt werden?!
Die Relation zwischen Nutzen und Kosten aus dem EE-Strom ergibt sich für die Verbraucher alleine aus der verbrauchten EE-Strom-Menge im Verhältnis zur Vergütung dafür. Nimmt man es genau, sind die mit dem EE-Strom verbundenen Zusatzkosten (Netzanbindung, Speicher, Ersatzkraftwerke) als Belastung noch mit zu berücksichtigen.
Es lässt sich viel vergleichen. Dass die Stromlieferanten versuchen ihren Profit zu optimieren, das müssen Sie mir nicht erzählen. Die Profitoptimierung ist ganz sicher nicht auf Deutschland beschränkt. Deshalb ist die nicht immer korrekte Preiskalkulation nicht mit diesen nachfolgenden doch gewaltigen Strompreisunterschieden zu erklären. Die sind vorrangig in der deutschen EEG-Subventions-Energiewendenpolitik zu suchen:
Jährlich Stromkosten für einen Musterhaushalt mit 3500 kWh Jahresverbrauch; Grundlage das erste Halbjahr 2013 - Verbrauchsgruppe 2.500 - 5000 KWh/J.
Daten Eurostat Quelle Infografik Toptarif
Auszug:
Deutschland 1022 €, Italien 802 €, Spanien 780 €, Österreich 729 €, Niederlande 684 €, Luxemburg 583 €, Griechenland 547 €, Polen 518 €, Frankreich 515 €, Bulgarien 323 €
superhaase:
--- Zitat von: PLUS am 11. Januar 2014, 15:09:21 ---@RR-E-ft, es geht nicht [...] sondern um den summierten insgesamten Einfluss auf den Endverbraucherpreis.
--- Ende Zitat ---
Eben genau diesen summierten insgesamten Einfluss auf den Endverbraucherpreis hat RR-E-ft Ihnen doch ganz klar aufgezeigt.
Davon spricht er doch die ganze Zeit.
Wolfgang_AW:
120 Milliarden für Grünstrom
--- Zitat ---Dass die Kostendiskussion nun ganz aufhört, ist aber eher unwahrscheinlich. Denn neues Futter liefern Zahlen zu den Kosten der Energiewende, die aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 27. Dezember hervorgehen (hier als PDF).
...
Und das sind die wichtigsten Zahlen aus dem Dokument:
* Die vergütete Strommenge beträgt rund 837 Terawattstunden. Im Durchschnitt erhielten die Betreiber damit 14,3 Cent pro Kilowattstunde...
* In der Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage werden auch die Kosten der Befreiung der Industrie von der EEG-Umlage aufgeschlüsselt. Betrugen diese im Jahr 2005 noch 400 Millionen Euro für knapp 300 Unternehmen waren es im Jahr 2013 4 Milliarden Euro für 1700 Unternehmen. Diese Kosten tragen alle Stromverbraucher über ihre EEG-Umlage.
* Den Anstieg der EEG-Umlage um knapp einen Cent von 2013 auf 2014 begründet die Bundesregierung folgendermaßen: Zu 44 Prozent gehe dieser auf die gesunkenen Preise an der Strombörse zurück, 40 Prozent des Anstiegs entfallen auf neue Ökostromanlagen und 15 Prozent auf die Befreiung weiterer Unternehmen von der Umlage. Damit deckt sich die Berechnung weitgehend mit einer Studie des Öko-Instituts vom Oktober 2013.
--- Ende Zitat ---
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
PLUS:
Das wird immer wieder raffiniert suggerierend so formuliert:
--- Zitat ---In der Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage werden auch die Kosten der Befreiung der Industrie von der EEG-Umlage aufgeschlüsselt.
--- Ende Zitat ---
Neutral und in Ordnung ist das nicht. Die Befreiung verursacht keine Kosten. Die Industrie wird aus guten Gründen von den Kosten des EEG befreit.
Dass es hier Missbrauch gibt ist keine Frage. Man sollte aber die Wurzel des Übels nicht übersehen, es ist das EEG und nicht die Befreiung. Es sind EEG-Kosten und keine Befreiungskosten.
Wer die hohe dreistellige Milliardenzeche bezahlen soll, darum geht der erst begonnene Streit! Der wird ganz sicher nicht aufhören, das ist erst der Anfang.
Die EEG-Kosten sind Fakt, sie müssen gedeckt werden. Daran ändert keine Lobbyrechnung auch nur ein Jota. Letztendlich zahlt sie unter den gegebenen Bedingungen so oder so der deutsche Verbraucher. Entweder über die Energiepreise oder über andere Preise für Güter und Leistungen.
Recht und sozial wäre, einen Schnitt zu machen und die Zeche über die Staatshaushalte zu decken. Ein Neustart wurde ja bereits angekündigt. So geht das mit dem EEG ohnehin nicht weiter.
PS
Der deutsche Verbraucher zahlt die Zeche .. so oder so .. Beispiel:
--- Zitat ---... Rüdiger Grube, hat vor drastischen Ticketpreiserhöhungen um zehn Prozent gewarnt,...
„Wenn die Bahn künftig die volle Umlage zahlen muss, kommen Ausgaben von ungefähr 500 Millionen Euro auf uns zu“, ... „Die zusätzliche Belastung würde sich auf die Fahrpreise mit einer Erhöhung von um die zehn Prozent niederschlagen.“
--- Ende Zitat ---
FAZ
Wentome:
Glauben wir denn ernsthaft, dass die Kosten gestoppt werden? Glauben wir wirklich, dass die Politik aufgehalten werden kann??
Navigation
[0] Themen-Index
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln