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Autor Thema: Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt  (Gelesen 17048 mal)

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Offline Energiesparer51

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Trau keinem Pseudowissenschaftler!

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Re: Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt
« Antwort #1 am: 08. Januar 2014, 22:31:37 »
http://www.welt.de/wirtschaft/article123662417/Gutachten-zerstoert-Hoffnung-auf-sinkende-Strompreise.html

Zitat
Selbst wenn sich die Politik in diesem Jahr zu einem vollständigen Ausbaustopp für erneuerbare Energien entschließen würde – eine drastische, politisch kaum durchsetzbare Maßnahme – könnte dies McKinsey zufolge die EEG-Umlage im Jahr 2015 lediglich um 0,7 Cent pro Kilowattstunde reduzieren.

Gruß

NN

Offline RR-E-ft

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Re: Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt
« Antwort #2 am: 08. Januar 2014, 23:57:15 »
Die Entwicklung der EEG- Umlage ist das eine. Ein anderes ist die Entwicklung der Großhandelspreise für Strom, die seit 2008 drastisch eingebrochen sind und ihren Abwärtstrend wohl 2014 weiter fortsetzen:

http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/marktberichte/strom-ein-ziemlich-duesteres-bild/9286252-2.html

Zitat
Ein Ende des Abwärtstrends ist nicht in Sicht: Im Jahr 2013 ist der Strom-Kontrakt für das Folgejahr um 19 Prozent eingebrochen auf 36,80 Euro je Megawattstunde. Am Donnerstag schloss der Kontrakt bei 35,90 Euro und damit auf dem niedrigsten Schlussstand seit März 2005, wie von Bloomberg zusammengestellte Broker-Daten zeigen.

Laut der Umfrage wird der Benchmark-Kontrakt im laufenden Jahr bei durchschnittlich 36,60 Euro notieren, verglichen mit 39,06 Euro im vergangenen Jahr. Nach Einschätzung von Konstantin Lenz, geschäftsführender Direktor von Lenz Energy in Berlin, dürfte der Strompreis bis auf 34 Euro absinken - das wäre der niedrigste Stand seit einem Jahrzehnt.

Wenn die Stromlieferanten ihre gestiegenen Kosten hinsichtlich der EEG- Umlage nicht stärker an die Kunden weitergeben als die gesunkenen Kosten infolge gesunkener Großhandelspreise, so sollten sich diese gegenläufigen Kostenentwicklungen  weitestgehend gegegenseitig kompensieren:

http://www.handelsblatt.com/technologie/das-technologie-update/energie/erneuerbare-energien-im-gesamtergebnis-muesste-der-strompreis-sinken/8471196-2.html

Da einerseits eine steigende  EEG- Strommenge die Großhandelspreise sinken lässt, andererseits sinkende Großhandelspreise wegen der AusglMechV zu einer steigenden EEG- Umlage führen, sollte man wohl immer die Summe aus Großhandelspreis und EEG- Umlage betrachten, welche für Stromlieferanten in Summe die Kosten ausmachen.

Es käme wohl darauf an, Kohlendioxid- Zertifikate und damit insbesondere die Kohleverstromung zu verteuern. Dadurch steigende Großhandelspreise hätten nach der AusglMechV eine Verringerung derjenigen Kosten zur Folge, welche durch die EEG- Umlage abzudecken sind. 
« Letzte Änderung: 09. Januar 2014, 00:01:36 von RR-E-ft »

Offline Netznutzer

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Re: Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt
« Antwort #3 am: 09. Januar 2014, 00:51:52 »
Zitat
"Das EEG wurde vermutlich von niemandem zu Ende gedacht und zu Ende gerechnet", sagt Analyst Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler.

So ist's. Dass sich EEG, ENWG und CO2-Zertifikate widersprechen, ist lange bekannt, nun liegt der Beweis klar auf dem Tisch. Seit Jahren wird darauf hingewiesen, dass abgeschaltete Kraftwerke nicht mit Sonne und Wind kompensiert werden können. CO2 Zertifikate künstlich verteuern, nur um den Stromgroßhandelspreis künstlich auf ein höheres Niveau zu heben, wo dieser bereits jedes Jahr über EEG mit mehr als 20 Mrd. nach unten gedrückt wird. Subvention, um die erste Subvention aufzuheben? Es wird immer lächerlicher, nur, um geldgierigen Einspeisern ihre üppigen Renditen auf 21 Jahre zu sichern.

http://www.t-online.de/wirtschaft/energie/versorgerwechsel/id_67253042/firmen-im-tal-der-traenen-energieversorgern-drohen-drastische-einbrueche.html

Frau Kraft, Herr Gabriel und Kollegen werden es schon hinbekommen, dass auch in NRW bald viele, viele Spargel sich drehen, und keine Industrie mehr da ist, um den Strom abzunehmen. Wenn sich dann auch noch E.ON und RWE aus NRW verabschiedet haben werden, ist die Energiewende geschafft.

Getreu dem Leitsatz: Das EEG wurde von niemandem Verantwortlichen zu Ende gedacht und zu Ende gerechnet!

Gruß

NN


Offline bolli

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Re: Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt
« Antwort #4 am: 09. Januar 2014, 10:10:09 »
Wenn sich dann auch noch E.ON und RWE aus NRW verabschiedet haben werden, ist die Energiewende geschafft.
Zumindest auf die ALTEN Braunkohle-Dreckschleudern von RWE in NRW kann ich auch tatsächlich gut verzichten. Und kommen Sie mir nicht damit, dass diese dringend benötigt würden, um mangelnden Wind oder fehlende Sonneneinstrahlung zu kompensieren. Da haben wir noch andere modernere Kraftwerke für.

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Re: Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt
« Antwort #5 am: 09. Januar 2014, 10:17:51 »
Es käme wohl darauf an, Kohlendioxid- Zertifikate und damit insbesondere die Kohleverstromung zu verteuern. Dadurch steigende Großhandelspreise hätten nach der AusglMechV eine Verringerung derjenigen Kosten zur Folge, welche durch die EEG- Umlage abzudecken sind.
EEG? Ist der Zertifikatehandel nicht eine Maßnahme gegen die globale Erwärmung? Es soll damit doch die Reduzierung der globalen Emissionsmengen an Treibhausgasen erreicht werden.

Offensichtlich gab es Erfolge, Effizienzgewinne oder warum auch immer, es werden weniger Zertifikate benötigt, daher sind die Preise im Keller. So wirkt das System nun mal. Man kann die Rahmenbedingen verändern, optimieren, aber der deutsche Einfluss ist da wohl mehr als marginal. Was wäre die Alternative, Zentralverwaltungswirtschaft, Preisbestimmung? Wer entscheidet, wer setzt die Ziele. Deutsche Ziele?! Wohl kaum. Der Zertifikatehandel ist doch kein Ausgleichs-Reparaturkit für diese verkorkste deutsche Energiewendenpolitik?

Mit dem EEG wird extrem subventioniert. Es ist doch lange bekannt, dass derart massive Eingriffe in das Marktgeschehen Folgen hat. Wir sehen aktuell die Auswirkungen dieser stark ideologisierten Energiewendenpolitik wie im Lehrbuch beschrieben. Wir geben immer noch Gas auf unübsichtlicher Strecke. Bremst der neue Energieminister noch rechtzeitig ab und schafft er die kommenden scharfen Kurven oder landet die Fahrt demnächst am Baum, das ist die Frage.

Offline RR-E-ft

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Re: Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt
« Antwort #6 am: 09. Januar 2014, 11:14:36 »
Derzeit wird soviel Braunkohlestrom erzeugt wie seit 1990 nicht mehr:

http://www.dw.de/braunkohlestrom-auf-rekordhoch/a-17345298

Mit der zunehmenden Kohleverstromung sind unerwünschte CO2- Emissionen verbunden.
Die zunehmende Kohleverstromung hat wohl nichts mit einem steigenden Energiebedarf in Deutschland, sondern vielmehr mit steigenden Stromexportmengen zu tun. Es wird wohl mehr - in Deutschland nicht benötigter -  Kohlestrom exportiert.

Wenn man gegen diese Entwicklung steuern will, so geht dies wohl nur durch eine Verteuerung der Kohleverstromung, sei es durch eine Verteuerung der CO2-Zertifikate auf das wirtschaftlich notwendige Maß, sei es durch eine Sondersteuer wie etwa die Brennelementesteuer bei der Kernenergie.

Würde man die gesamte EEG- Strommenge, die bisher bei der merit-order-Preisbildung mit Grenzkosten null daherkommt, vom Markt drängen [durch ersatzlose Streichung des EEG], würden sich durch die Verschiebung der merit order wohl auch wieder höhere Großhandelspreise einstellen. Dadurch würde die Kohleverstromung wieder noch profitabler, als sie jetzt offensichtlich immer noch ist, und die Kohleverstromung würde noch weiter ausgeweitet als dies bisher schon der Fall ist. Das wäre dann wohl der worst case.

Wenn man demnach wie oben aufgezeigt notwendigerweise die Kohleverstromung verteuert, um geringere CO2-Emmissionen zu erreichen,  so steigen wohl die Großhandelspreise, wenn die dadurch bewirkten Zusatzkosten der Kohleverstromung eingepreist werden. Früher hatten RWE & Co. sogar unentgeltlich zugeteilte CO2- Zertifikate als sog. Opportunitätskosten eingepreist, was zu steigenden Großhandelspreisen für Strom geführt haben soll.

Bei der derzeitigen AusgleichMechV führen steigende Großhandelspreise bei gleichbleibender EEG- Einspeisemenge zu geringeren Kosten, die von den ÜNB über die EEG- Umlage auf die Stromvertriebe abgewälzt werden.

Die Verringerung der EEG-Umlage ist demnach ein Nebeneffekt, wenn man die Kohleverstromung notwendig verteuert. Die komplette Streichung des EEG hätte wohl nur zur Folge, dass die Kohleverstromung weit profitabler und deshalb noch viel weiter ausgeweitet wird.

Nachdem das BVerfG ein "Recht auf Heimat" versagt hat, muss man, wenn das Grundstück über einem Kohleflöz liegt, damit rechnen, dass man im Interesse der Kohleverstromung enteignet und abgebaggert wird.  Sieht danach schicker aus, als wenn irgendwo im Abstand zum Grundstück ein Windpark errichtet wird. 
« Letzte Änderung: 09. Januar 2014, 11:30:31 von RR-E-ft »

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Re: Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt
« Antwort #7 am: 09. Januar 2014, 12:12:33 »
Mit der zunehmenden Kohleverstromung sind unerwünschte CO2- Emissionen verbunden.
Bekannt!
Wenn man gegen diese Entwicklung steuern will, so geht dies wohl nur durch eine Verteuerung der Kohleverstromung, sei es durch eine Verteuerung der CO2-Zertifikate auf das wirtschaftlich notwendige Maß, sei es durch eine Sondersteuer wie etwa die Brennelementesteuer bei der Kernenergie.
"nur"?! Wenn der Gesetzgeber selbst die Herstellung von Glühlampen regeln oder gar verbieten kann, nehme ich das "nur"nicht ab.
Nachdem das BVerfG ein "Recht auf Heimat" versagt hat, muss man, wenn das Grundstück über einem Kohleflöz liegt, damit rechnen, dass man im Interesse der Kohleverstromung enteignet und abgebaggert wird.  Sieht danach schicker aus, als wenn irgendwo im Abstand zum Grundstück ein Windpark errichtet wird.
"Recht auf Heimat", bitte nicht schon wieder missbrauchen. Enteignungen sind an jedem Ort möglich, rechtsstaatlich und unter engen Bedingungen. Wenn sie für die Allgemeinheit nichts nutzen sind sie rechtswidrig. Dagegen kann man klagen! 

Sollte man auf den Kohleflöz dann besser Windräder stellen? Wieviel Tausende? Ist das die Lösung, die Alternative? Bei Flaute stehen die Spargel still. Das "Recht auf Heimat", hat Grenzen, nicht nur auf Kohleflözen.

Offline superhaase

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Re: Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt
« Antwort #8 am: 09. Januar 2014, 12:32:39 »
Sollte man auf den Kohleflöz dann besser Windräder stellen? Wieviel Tausende? Ist das die Lösung, die Alternative?
Ja, das ist die Alternative.
Oder kennen Sie eine bessere?
8) solar power rules

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Kosten - Ökostrom - Alternativen - Enteignung und das Recht auf Heimat
« Antwort #9 am: 09. Januar 2014, 13:32:49 »
Sollte man auf den Kohleflöz dann besser Windräder stellen? Wieviel Tausende? Ist das die Lösung, die Alternative?
Ja, das ist die Alternative. Oder kennen Sie eine bessere?
Mit Augenmaß und Geduld passiert das schon:
http://geschaeftspartner.stadtwerke-essen.de/index.php?id=29&tx_ttnews[tt_news]=58&cHash=8385ef53d9257ee565e3901c2d98661e
Dazu FDP-Fraktion im Sächsischen Landtag

Überall nur Wahrheiten nicht alternativlos aber ohne wirkliche Alternativen von Ihnen @superhaase bis zur FDP-Sachsen. ;)

PS Heimat und Vertreibung

Was für eine befremdende Instrumentalisierung, man kennt keine Grenzen mehr.   

Heimat in Landesverfassungen:
Zitat
Artikel 2
(1) Die im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland festgelegten Grundrechte und staatsbürgerlichen Rechte sind Bestandteil dieser Verfassung und unmittelbar geltendes Recht.
(2) Das Volk von Baden-Württemberg bekennt sich darüber hinaus zu dem unveräußerlichen Menschenrecht auf die Heimat.

Artikel 5 [Das Volk des Freistaates Sachsen]
(1) Dem Volk des Freistaates Sachsen gehören Bürger deutscher, sorbischer und anderer Volkszugehörigkeit an. Das Land erkennt das Recht auf die Heimat an.
(2) Das Land gewährleistet und schützt das Recht nationaler und ethnischer Minderheiten deutscher Staatsangehörigkeit auf Bewahrung ihrer Identität sowie auf Pflege ihrer Sprache, Religion, Kultur und Überlieferung.
(3) Das Land achtet die Interessen ausländischer Minderheiten, deren Angehörige sich rechtmäßig im Land aufhalten.
Heimat - Charta der deutschen Heimatvertriebenen
Bundesverfassungsgericht Urteil in Sachen "Braunkohlentagebau Garzweiler"

Offline superhaase

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Re: Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt
« Antwort #10 am: 09. Januar 2014, 14:02:16 »
@PLUS.
Was genau wollen Sie mit Ihrem völlig konfusen Beitrag eigentlich sagen?
8) solar power rules

Offline Energietourist

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Re: Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt
« Antwort #11 am: 09. Januar 2014, 14:23:18 »
Das wir Regekraftwerke brauchen, um mit den Erneuerbaren klar zu kommen, wird ja hier wohl niemand bestreiten. Es müssen meiner Meinung nach, aber keine Braunkohlekraftwerke sein.
Die setzen 3-4 mal soviel CO2 frei wie Erdgaskraftwerke (auch noch mehr als Steinkohlekraftwerke).
Außerdem kann man sie nicht schnell genug hoch/runterfahren, was mit dem Wassergehalt und der Temperatur zu tun hat. Der einzige Grund, warum es noch Braunkohlekraftwerke gibt, ist das sie billig sind, ein Vielfaches mehr an Strom als Photovoltaik produzieren und die Investitionen
bekommt man schneller als bei irgendeiner anderen Stromerzeugung wieder rein.  Das Übel liegt zur Zeit ganz einfach an den zu billigen Zertifikaten. Kein Unternehmen hat doch ein Interesse seine Umweltbilanz zu verbessern. Entweder macht man die Zertifikate teurer oder es gibt weniger.

Offline Stromfraß

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Re: Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt
« Antwort #12 am: 09. Januar 2014, 16:53:30 »
Was mir hier missfällt, dass offensichtlich 2 unterschiedliche Sachen miteinander vermengt werden, die nur bedingt miteinander zu tun haben.
Hier geht es um das Thema "Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt".
Das Thema CO2 und Zertifikate gehört nicht hierher, genau so wie Heimat und Vertreibung!
Es greift zwar vieles ineinander und man kann schnell abschweifen, aber wenn es zum Thema nichts mehr zu sagen gibt, sollte man es lassen.

Offline bolli

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Re: Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt
« Antwort #13 am: 10. Januar 2014, 07:44:42 »
Es greift zwar vieles ineinander ...
Genauso ist es und weil es so ist, hat das eine Auswirkungen auf das andere, ob Sie das nun wahrhaben wollen oder nicht. Schließlich haben die niedrigen Großhandelspreise auch Auswirkungen auf die EEG-Umlage, deren Höhe immer wieder kritisiert wird. Insofern muss man auch indirekte Faktoren nennen dürfen, wenn kritisch angemerkt wird, dass der Strompreis (für den Endkunden) wegen der EEG-Umlage immer noch deutlich zu hoch ist.
Und wenn dann angeführt wird, dass die "gestoppte Kostenexplosion beim Ökostrom" realistisch wohl nicht so richtig greifen wird und anschließend wieder auf das EEG eingeprügelt wird (was in der derzeitigen Form sicherlich renovierungsbedürftig und nicht abschaffungswürdig ist), so muss man doch auch weitere Gründe nennen dürfen, warum eine weitere Entlastung möglicherweise nicht eintritt.

Wie u.a von RR-E-ft schon mehrfach angemerkt, müsste die Preisbelastung für den Verbraucher auch nicht so hoch sein, wenn die Versorger die niedrigen Großhandelspreise vernünftig an die Verbraucher weitergeben würden. Aber das passiert leider nicht. DA müsste meines Erachtens auch mal angesetzt werden. Aber Dank unserem VIII. BGH-Senat kommt man den Versorgern da ja leider nicht auf die Schliche, da man den Einwand der Billigkeit gem. § 315 BGB nicht auf den gesamten Preis anwenden kann.

Offline PLUS

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Re: Kostenexplosion beim Ökostrom gestoppt
« Antwort #14 am: 10. Januar 2014, 14:20:36 »
Wie u.a von RR-E-ft schon mehrfach angemerkt, müsste die Preisbelastung für den Verbraucher auch nicht so hoch sein, wenn die Versorger die niedrigen Großhandelspreise vernünftig an die Verbraucher weitergeben würden. Aber das passiert leider nicht. DA müsste meines Erachtens auch mal angesetzt werden. Aber Dank unserem VIII. BGH-Senat kommt man den Versorgern da ja leider nicht auf die Schliche, da man den Einwand der Billigkeit gem. § 315 BGB nicht auf den gesamten Preis anwenden kann.

Ach ja, "nicht so hoch"! Die Billigkeit und § 315 BGB. Grundversorgte Kunden warten immer noch auf eine Entscheidung des EuGH (C-400/11 C-359/11). Unzählige Verfahren liegen auf Eis. In der Zwischenzeit steigen die Strompreise weiter. Das liegt vorwiegend an der verkorsten EEG-Energiewende, die Sache der Billigkeit wurde zum nebensächlichen Kampf gegen Windmühlen. Diese spielen heute eine wesentlichere Rolle ;). Ohne diese verkorkste EEG-Energiewende müsste die Preisbelastung für die Verbraucher noch weit weniger hoch sein!

Sehen Sie sich die *)Preisbestandteile der Endverbraucherpreise an. Die "Großhandelspreise" spielen da bald kaum mehr eine Rolle.

*)Die Lieferung der elektrischen Energie und der Blindarbeit und dazu die Netznutzung, Stromsteuer, EEG-Umlage, Konzessionsabgabe, KWKG-Umlage, StromNEV-Umlage, Offshore-Umlage, darauf die Umsatzsteuer ....). Bis zur nächste Abgabe, Umlage, Steuer, Subventionsbelastung auf Energie.  >:(

 

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