Die Sache liegt immer noch bei meinem Anwalt.
Leider blieben auch seine außergerichtlichen Bemühungen und auch das Einschalten des Fernsehens bisher ohne Erfolg.
Mittlerweile haben 3 Betroffene sich zu einer Initiative zusammengeschlossen und werden nächste Woche das erste Mal tagen.
Es wäre von daher erwünscht, wenn sich auch andere Betroffene, z.B. aus Arnsberg oder Donaueschingen melden würden, entweder hier im Forum oder per PN. Natürlich sind auch Foristen gefragt, die mit juristischen Kenntnissen aktiv helfen könnten. Auch könnten Experten uns behilflich sein.
Es gibt offensichtlich viel mehr Fälle, als die bisher in der Öffentlichkeit bekannten Fälle.
Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass es Hunderte von Fällen gibt, bei denen ein sogen. Rollensprung in der 10-er, 100-er oder 1000-er Stelle vorliegt.
10-er Sprünge werden meistens nicht bemerkt und selbst ein 100-er Sprung wird bei Zählern, die für ein Mehrfamilienhaus zuständig sind, kaum bemerkt und dann einfach auf die Mieter umgelegt.
Für die Wasserwerke dürfte sich daraus ein Zusatzgewinn von mehreren Hunderttausend oder gar Millionen Euro ergeben.
So einen "Zusatzhappen" möchte man sich natürlich nicht entgehen lassen.
Wir werden über das weitere Vorgehen beraten.
Möglicherweise werden wir auch eine andere Organisationsform finden müssen.
Ein Einzelkämpfer hat gegen die mächtigen Wasserwerke, die ja das Monopol in ihrem Einzugsgebiet haben, kaum eine Chance.
Wenn wir aber z.B. eine IG "Wasserzähler-Geschädigter" mit 20 oder 30 Mitgliedern hätten, sehe das schon anders aus.
Geplant ist, einen Musterprozess zu führen, damit es vielleicht ein Gerichtsurteil geben könnte, auf das man sich dann auch beziehen könnte. Bisher war das noch nicht der Fall, weil das entweder gar nicht bis zum Gericht kam oder es gab eine außergerichtliche Einigung bzw. die Verfahren laufen noch.
Dazu wäre es sicher angebracht, den Verbraucherschutz mit einzubeziehen.
Eine weitere Möglichkeit bestünde darin, diese Fälle der breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und hierzu die Presse oder das Fernsehen mehr einzubeziehen.
Wir werden auch darüber nachdenken, uns an Institutionen zu wenden wie bspw. die Physikalisch-Technische Bundesanstalt oder auch an das zuständige Wirtschaftsministerium, um mehr Schutz des Verbrauchers zu erreichen.
Es darf nicht sein, dass die Wasserwerke sich zurücklehnen, weil sie ja einen geeichten Zähler haben, der aus ihrer Sicht zu 100% zuverlässig misst und damit hat sich´s.
Hier mal noch ein aar Auszüge aus einem vorliegenden Gutachten:
„Der schöne Gedanke deutscher Ingenieurskunst, ein Rollenzählwerk so auszubilden, dass eine absolut sichere Weiterschaltung der nächsten Rolle nur einmal pro Umdrehung der davor befindlichen Rolle und dann auch nur um das erforderliche eine Inkrement ( Zehntel) stattfinden kann, gehört seit Einführung der Kunststofftechnik im Innenleben solcher Wasserzähler mangels Steifigkeit der Vergangenheit an.“
„Ein Rollensprung ist spätestens dann, wenn man alle oben angedeuteten Fehlermöglichkeiten in Betracht zieht, überhaupt nicht auszuschließen.“
„Der Rollensprung kann also wegen der Elastizität der Kunststoffkonstruktion selbst bei einem 100% geprüften werksneuen Zähler vorkommen.“
Solche Aussagen von einem Sachverständigen machen Mut, dass auch die Hersteller der Rollenzählwerke sich einige Gedanken dazu machen.
In Arnsberg hat man ja bspw. 350 Zähler "vorsorglich" ausgetauscht. Das war die pure Angst, dass es nicht nur 2 Fälle gibt, die an die Öffentlichkeit gekommen sind, sondern einige mehr und das wäre dann an die Substanz des oder der Unternehmen gegangen.
Das Geschäft mit dem Trinkwasser (und auch mit dem Abwasser) ist für die beteiligten Unternehmen und die Wasserwerke ein Millionengeschäft.
Ein Zähler ist bspw. für 26,50 Euro zu haben, für die Wasserwerke sicherlich noch preiswerter. Nun kann jeder auf seine Wasserrechnung sehen, was da in 6 Jahren bis zum Austausch für Summen nur an Zählergebühr zusammen kommen.