Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Viel zu hoher Wasserverbrauch  (Gelesen 43794 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Cremer

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 5.185
  • Karma: +2/-0
  • Geschlecht: Männlich
    • http://www.cremer-kreuznach.de
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #15 am: 05. November 2013, 08:21:28 »
@Stromfraß,
Zitat
Kontakt mit meiner RS-Versicherung habe ich bereits aufgenommen und sie haben mir anwaltliche Vertretung zugesagt
na bitte, also dann kein Blutdruck :-))
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

info@bifep-kh.de
www.bifep-kh.de
gerd@cremer-kreuznach.de

Offline Stromfraß

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 768
  • Karma: +2/-2
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #16 am: 05. November 2013, 08:33:04 »
Naja, wenn ich sehe, um welche Beträge es geht ...
Immerhin habe ich beim RS 150 € Selbstbeteiligung und die rund 80 € für die Befundprüfung muss ich auch löhnen.

Wenn ich da lese, um welche Beträge es in manchen Fällen so geht ...
Naja, warten wir ab.

Offline Cremer

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 5.185
  • Karma: +2/-0
  • Geschlecht: Männlich
    • http://www.cremer-kreuznach.de
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #17 am: 05. November 2013, 14:25:46 »
Ich würde Zahlung der Befundprüfung zunächst auch mal in Abrede stellen.

Die RS Selbstbetgeiligung wird immerhin deutlich überschritten werden.
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

info@bifep-kh.de
www.bifep-kh.de
gerd@cremer-kreuznach.de

Offline Stromfraß

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 768
  • Karma: +2/-2
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #18 am: 07. November 2013, 09:26:10 »
Zunächst habe ich noch keine Rechnung für die Befundprüfung erhalten.

Klar, wenn es nur um 50 € ginge, würde ich keine RS-Versicherung in Anspruch nehmen.

Offline Stromfraß

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 768
  • Karma: +2/-2
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #19 am: 08. November 2013, 12:18:21 »
Wie zu befürchten war: die Wasserwerke haben meinen Einspruch abgelehnt und sich auf den Zählerstand berufen.
Er ist geeicht und hat die Befundprüfung ohne Überschreitung der Verkehrsfehlergrenzen bestanden.
Die Wasserwerke bestehen auf der fristgemäßen Zahlung und haben Abschlagszahlung angeboten.
Ansonsten haben sie die zuvor aufgrund des "Verbrauchs" erhöhte Abschlagszahlung auf das Normalmaß reduziert. Darum hatte ich gebeten.
Naja, der Zähler zählte vor dem "Unfall" normal und auch danach wie übrigens auch der ausgewechselte neue Zähler. Diese Einsicht besteht also immerhin.

Offline Cremer

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 5.185
  • Karma: +2/-0
  • Geschlecht: Männlich
    • http://www.cremer-kreuznach.de
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #20 am: 08. November 2013, 12:54:54 »
na, wenn Sie schreiben der Zähler hat die Entzeit des Eichdatums erreicht, dann kann man auch einen Mess-Fehler unterstellen.

Grundsätzlich sollten Sie den Beweis führen, dass in all den Jahren der Verbrauch normal so um 80 m³ betragen hat. Ein Verbrauch von 400 m³ ist übertrieben zu hoch und läßt sich auch nicht erklären wie man diesen hohen Verbrauch hätte haben sollen, da sich das Verbrauchsverhalten nicht geändert hatte.

Deshalb zunächst abwarten, welche weiteren Schritte die Wasserwerke einleiten, insbesondere wenn Sie aufgrund der Nichtakpeptanz der Rechnung auch gekürzte Zahlungen leisten.

Achtung: der erhähte Verbrauch wirkt sich auch noch auf den Grundstücksgebühren bzgl. Schmutzwasser aus.
MFG
Gerd Cremer
BIFEP e.V.

info@bifep-kh.de
www.bifep-kh.de
gerd@cremer-kreuznach.de

Offline Stromfraß

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 768
  • Karma: +2/-2
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #21 am: 08. November 2013, 21:54:17 »
na, wenn Sie schreiben der Zähler hat die Entzeit des Eichdatums erreicht, dann kann man auch einen Mess-Fehler unterstellen.

Grundsätzlich sollten Sie den Beweis führen, dass in all den Jahren der Verbrauch normal so um 80 m³ betragen hat. Ein Verbrauch von 400 m³ ist übertrieben zu hoch und läßt sich auch nicht erklären wie man diesen hohen Verbrauch hätte haben sollen, da sich das Verbrauchsverhalten nicht geändert hatte.

Deshalb zunächst abwarten, welche weiteren Schritte die Wasserwerke einleiten, insbesondere wenn Sie aufgrund der Nichtakpeptanz der Rechnung auch gekürzte Zahlungen leisten.

Achtung: der erhöhte Verbrauch wirkt sich auch noch auf den Grundstücksgebühren bzgl. Schmutzwasser aus.

Für mich ist es eindeutig ein Messfehler, weil alles andere ausgeschlossen ist.
Der Zähler ist im März 2007 eingebaut worden. Die Eichung zählt aber bis zum Jahresende.
Wäre dieser Zeitpunkt überschritten, würden die Zählerwerte angezweifelt werden können und ich könnte auf Berechnung des Durchschnittsverbrauchs bestehen. Aber leider ...

Im übrigen habe ich erreicht, dass ein Techniker sich mal die Sache an Ort und Stelle ansieht. Leider ist er aber derzeit in Urlaub.

Zitat
Achtung: der erhähte Verbrauch wirkt sich auch noch auf den Grundstücksgebühren bzgl. Schmutzwasser aus.

Diesen Satz verstehe ich nicht. Ich zahle doch entsprechend des hohen Verbrauchs auch entsprechend mehr fürs Abwasser.

Offline mikee1

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 14
  • Karma: +0/-1
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #22 am: 02. Januar 2014, 22:10:05 »
Ein Wasserzähler läuft rein mechanisch. Er kann also nur loslaufen, wenn tatsächlich Wasser durchläuft. Es ist also ausgeschlossen, dass ein Wasserzähler zu viel anzeigt was außerhalb der Verkehrsfehlergrenze liegt.

Überprüfe man lieber Deine Wasseranschlüsse auf undichtigkeiten.

Offline khh

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 2.679
  • Karma: +15/-20
  • Geschlecht: Männlich
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #23 am: 02. Januar 2014, 22:34:43 »
... Es ist also ausgeschlossen, dass ein Wasserzähler zu viel anzeigt was außerhalb der Verkehrsfehlergrenze liegt. ...

So sollte es sein, ausgeschlossen ist aber nichts! Vielmehr zeigt die selbst erlebte Praxis, dass es auch defekte Wasserzähler gibt, die alles mögliche anzeigen, nur nicht den in etwa richtigen Verbrauch.  :( 
Aussagen zu Rechtsfragen sind als persönliche Einschätzung/Meinung zu verstehen.
Rechtliche Beratung ist allein gesetzlich befugten Personen/Institutionen vorbehalten.

Offline Doreen

  • Wenigschreiber
  • Beiträge: 6
  • Karma: +0/-0
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #24 am: 09. Februar 2014, 18:01:49 »
es müsste doch festzustellen sein, ob der Wasserzähler korrekt läuft, das gibt's doch nicht! Ich selbst hatte einen ähnlichen Fall vor einigen Jahren. Ich hatte urplötzlich eine Riesenrechnung, sollte 500 Euro Wasser nachzahlen. Der erhöhte Verbrauch ließ sich nie klären, die Uhr wurde geprüft und kein Fehler festgestellt. Ich konnte nicht beweisen, dass ich das Wasser nicht verbraucht habe und musste zahlen. Im nächsten Jahr war dann alles wieder ok, übrigens mit derselben Wasseruhr, sie wurde nämlich nicht ausgetauscht.

Offline berghaus

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 710
  • Karma: +6/-4
  • Geschlecht: Männlich
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #25 am: 10. Februar 2014, 01:19:05 »
In Arnsberg in Westfalen gibt es seit einiger Zeit auch zwei Fälle, die man über Google in den Zeitungen verfolgen kann.

http://www.derwesten.de/staedte/arnsberg/streit-um-defekte-wasseruhren-stadtwerke-arnsberg-setzen-rechnung-neu-fest-id8040535.html

https://www.google.de/search?q=Wasseruhr+geht+falsch+Arnsberg&ie=utf-8&oe=utf-8&rls=de.web:de:official&client=firefox&channel=sb&gws_rd=cr&ei=hRv4UuyPKcqGswb3yYDADw

Ob dieser Artikel vom 08.06.2013 der letzte Stand ist, weiß ich (noch) nicht!

berghaus, 10.02.14
« Letzte Änderung: 10. Februar 2014, 01:26:06 von berghaus »

Offline Stromfraß

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 768
  • Karma: +2/-2
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #26 am: 10. Februar 2014, 21:49:59 »
Ein Wasserzähler läuft rein mechanisch. Er kann also nur loslaufen, wenn tatsächlich Wasser durchläuft. Es ist also ausgeschlossen, dass ein Wasserzähler zu viel anzeigt was außerhalb der Verkehrsfehlergrenze liegt.

Überprüfe man lieber Deine Wasseranschlüsse auf undichtigkeiten.

Eben: der Wasserzähler ist ein mechanisches Messinstrument.
Auch ein geeichter Wasserzähler bleibt immer auch ein mech. Gerät, welches eben nicht 100%-ig ist.
Er läuft nur, wenn Wasser fließt. Die Frage ist nur, läuft er auch richtig.
Es gibt eben auch Zähler, deren Ergebnisse außerhalb der zulässigen Verkehrsfehlergrenzen liegen!
Außer den hier genannten Beispielen mal noch ein anderes:
http://www.mdr.de/umschau/wasserzaehler106.html

In den nächsten Tagen werde ich Näheres zu meinem Fall berichten.

Offline Doreen

  • Wenigschreiber
  • Beiträge: 6
  • Karma: +0/-0
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #27 am: 16. Februar 2014, 14:50:49 »
jawohl, halte uns bitte auf dem Laufenden. Wie man an der Beteiligung hier sieht, kommt so etwas offensichtlich öfter vor, als man es sich vorstellen kann. Gut zu wissen, ob und wie man sich dann wehren kann. Für mich kommen solche Tipps ja leider zu spät.

Offline Stromfraß

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 768
  • Karma: +2/-2
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #28 am: 16. Februar 2014, 21:23:45 »
Mittlerweile liegt die Sache bei meinem Anwalt.
Ich wäre sehr interessiert, wenn mir jemand weitere als die von berghaus genannten Fälle nennen könnte, entweder hier im Forum oder per PN.
Leider ist auch der von mir eingestellte Fall, der von der "Umschau" ausgestrahlt worden war, nicht weiter verfolgbar.
Wenn jemand diesen Fall näher kennt bzw. anderes bitte mitteilen!

Offline Stromfraß

  • Forenmitglied
  • Beiträge: 768
  • Karma: +2/-2
Re: Viel zu hoher Wasserverbrauch
« Antwort #29 am: 12. April 2014, 10:27:58 »
Die Sache liegt immer noch bei meinem Anwalt.
Leider blieben auch seine außergerichtlichen Bemühungen und auch das Einschalten des Fernsehens bisher ohne Erfolg.

Mittlerweile haben 3 Betroffene sich zu einer Initiative zusammengeschlossen und werden nächste Woche das erste Mal tagen.
Es wäre von daher erwünscht, wenn sich auch andere Betroffene, z.B. aus Arnsberg oder Donaueschingen melden würden, entweder hier im Forum oder per PN. Natürlich sind auch Foristen gefragt, die mit juristischen Kenntnissen aktiv helfen könnten. Auch könnten Experten uns behilflich sein.
Es gibt offensichtlich viel mehr Fälle, als die bisher in der Öffentlichkeit bekannten Fälle.
Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass es Hunderte von Fällen gibt, bei denen ein sogen. Rollensprung in der 10-er, 100-er oder 1000-er Stelle vorliegt.
10-er Sprünge werden meistens nicht bemerkt und selbst ein 100-er Sprung wird bei Zählern, die für ein Mehrfamilienhaus zuständig sind, kaum bemerkt und dann einfach auf die Mieter umgelegt.
Für die Wasserwerke dürfte sich daraus ein Zusatzgewinn von mehreren Hunderttausend oder gar Millionen Euro ergeben.
So einen "Zusatzhappen" möchte man sich natürlich nicht entgehen lassen.

Wir werden über das weitere Vorgehen beraten.
Möglicherweise werden wir auch eine andere Organisationsform finden müssen.
Ein Einzelkämpfer hat gegen die mächtigen Wasserwerke, die ja das Monopol in ihrem Einzugsgebiet haben, kaum eine Chance.
Wenn wir aber z.B. eine IG "Wasserzähler-Geschädigter" mit 20 oder 30 Mitgliedern hätten, sehe das schon anders aus.

Geplant ist, einen Musterprozess zu führen, damit es vielleicht ein Gerichtsurteil geben könnte, auf das man sich dann auch beziehen könnte. Bisher war das noch nicht der Fall, weil das entweder gar nicht bis zum Gericht kam oder es gab eine außergerichtliche Einigung bzw. die Verfahren laufen noch.
Dazu wäre es sicher angebracht, den Verbraucherschutz mit einzubeziehen.
Eine weitere Möglichkeit bestünde darin, diese Fälle der breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und hierzu die Presse oder das Fernsehen mehr einzubeziehen.
Wir werden auch darüber nachdenken, uns an Institutionen zu wenden wie bspw. die Physikalisch-Technische Bundesanstalt oder auch an das zuständige Wirtschaftsministerium, um mehr Schutz des Verbrauchers zu erreichen.
Es darf nicht sein, dass die Wasserwerke sich zurücklehnen, weil sie ja einen geeichten Zähler haben, der aus ihrer Sicht zu 100% zuverlässig misst und damit hat sich´s.

Hier mal noch ein aar Auszüge aus einem vorliegenden Gutachten:
Zitat
„Der schöne Gedanke deutscher Ingenieurskunst,  ein Rollenzählwerk so auszubilden, dass eine absolut sichere Weiterschaltung der nächsten Rolle nur einmal pro Umdrehung der davor befindlichen Rolle und dann auch nur um das erforderliche eine Inkrement ( Zehntel) stattfinden kann, gehört seit Einführung der Kunststofftechnik  im Innenleben solcher Wasserzähler mangels Steifigkeit der Vergangenheit an.“
Zitat
„Ein Rollensprung ist spätestens dann, wenn man alle oben angedeuteten Fehlermöglichkeiten in Betracht zieht, überhaupt nicht auszuschließen.“
Zitat
„Der Rollensprung kann also wegen der Elastizität der Kunststoffkonstruktion selbst bei einem 100% geprüften werksneuen Zähler vorkommen.“

Solche Aussagen von einem Sachverständigen machen Mut, dass auch die Hersteller der Rollenzählwerke sich einige Gedanken dazu machen.
In Arnsberg hat man ja bspw. 350 Zähler "vorsorglich" ausgetauscht. Das war die pure Angst, dass es nicht nur 2 Fälle gibt, die an die Öffentlichkeit gekommen sind, sondern einige mehr und das wäre dann an die Substanz des oder der Unternehmen gegangen.
Das Geschäft mit dem Trinkwasser (und auch mit dem Abwasser) ist für die beteiligten Unternehmen und die Wasserwerke ein Millionengeschäft.
Ein Zähler ist bspw. für 26,50 Euro zu haben, für die Wasserwerke sicherlich noch preiswerter. Nun kann jeder auf seine Wasserrechnung sehen, was da in 6 Jahren bis zum Austausch für Summen nur an Zählergebühr zusammen kommen.


 

Bund der Energieverbraucher e.V. | Impressum & Datenschutz