Energiepolitik > Erneuerbare Energie
Ökostromumlage seigt um etwa 20 Prozent
PLUS:
@Wolfgang_AW, eine etwas einseitige Interpretation.
Am Beginn des Films: "Die Energiewende ist im vollen Gang und der Strompreis steigt und steigt. Können wir uns die Energiewende eigentlich leisten. Alle müssen dafür bezahlen."
Schon das trifft nicht zu. Es verabschieden sich immer mehr von der Finanzierung dieser EEG-Wende. Die Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die aus dem Staatsäckel zu finanzieren ist. Siehe bereits hier: http://forum.energienetz.de/index.php/topic,18535.msg104020.html#msg104020
--- Zitat ---Als erstes Industrieland der Welt wagt Deutschland die Energiewende, weg von klimaschädlicher Kohle und radioaktiver Atomkraft, hin zu erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind. Doch das Jahrhundertprojekt wird immer teurer. Die Verbraucher müssen auch nach der Bundestagswahl mit weiter steigenden Strompreisen rechnen, so Experten. Wenn sich nichts Grundlegendes ändert, werden immer weniger Stromkunden die steigenden Kosten der Energiewende bezahlen müssen ....
Aber im Laufe der Jahre hat die Bundesregierung die Rabatte auf immer mehr Unternehmen ausgeweitet - mittlerweile wird auf rund 20 Prozent des deutschen Stromverbrauchs fast keine EEG-Umlage mehr bezahlt, mehr als 1900 Betriebe sind "privilegiert", für 2014 haben schon 2300 Unternehmen einen Antrag auf Rabatt gestellt. Darunter sind längst nicht mehr nur stromintensive Aluminiumhütten, sondern auch Geflügelzüchter, Verkehrsbetriebe, Fruchtsafthersteller, Raffinerien und jede Menge Schlachthäuser - sie alle streichen die großzügigen Rabatte gerne ein.
So kommt es, dass immer weniger Stromkunden die Kosten der Energiewende schultern müssen - allen voran der kleine Verbraucher.
--- Ende Zitat ---
Ja, den "kleinen Verbrauchern" überlässt man die Zeche, das sind aber nicht nur die von der EEG-Umlage entlasteten Unternehmen. Man streitet jetzt, wer die Zeche dieses Abenteuers bezahlen soll und jeder versucht sich davor zu drücken, wie er kann. Klar nutzt jedes Unternehmen die gebotenen Möglichkeiten. Darunter sind dann auch Geflügelzüchter und Verkehrsbetriebe. Es verabschieden sich aber auch von der Finanzierung der EEG-Wende und von allem was mit dem Strompreis und den enthaltenen Steuern und Abgaben sonst noch finanziert wird die sogenannten PV-Strom-Eigenverbraucher . Das hat Auswirkungen weit über das EEG und die EEG-Finanzierung hinaus.
--- Zitat von: khh am 19. September 2013, 12:11:15 ---Danke, @Wolfgang_AW für diesen Beitrag, der viele Probleme auf den Punkt bringt: Diese (hoffentlich nur noch kurze Zeit) amtierende Regierung hat kaum etwas vernünftig auf den Weg gebracht! Merke(l)n es die Wähler noch rechtzeitig? :-\
--- Ende Zitat ---
@kkh auch sehr einseitig. Aber ja es ist Wahlk(r)ampf, da wird jedes Thema missbraucht. Die Bundeskanzlerin hat ganz sicher nicht alleine diese EEG-Wende auf diesen Sackgassenweg gebracht, da waren andere maßgeblich beteiligt. Wer hier bis jetzt so gut wie jede Korrekturen verhindert hat kann jeder Verbraucher als Wähler selbst nachvollziehen. Wie sehen denn die "Alternativen" von ROT-GRÜN, die Sie offensichtlich als Problemlöser favorisieren bis jetzt konkret aus. Wer soll da die weiter wachsende Milliardenzeche bezahlen? Nicht der kleiner werdende Rest der "kleinen Verbraucher"?!
khh:
Off-Topic
@Plus
Mit meiner Wahlk(r)ampf-Anmerkung zur amtierenden Regierung meine ich nicht "nur" die mißratene Energiewende.
Und ich favorisiere (fast) jede künftige Regierungskoalition ohne die "Zweitstimmenbettler" GELB ;) !
Wolfgang_AW:
--- Zitat von: PLUS am 19. September 2013, 12:36:14 ---@Wolfgang_AW, eine etwas einseitige Interpretation.
Am Beginn des Films: "Die Energiewende ist im vollen Gang und der Strompreis steigt und steigt. Können wir uns die Energiewende eigentlich leisten. Alle müssen dafür bezahlen."
Schon das trifft nicht zu. Es verabschieden sich immer mehr von der Finanzierung dieser EEG-Wende.
--- Ende Zitat ---
Sind Sie über den Beginn des Filmes hinausgekommen?
Der Film thematisiert ja gerade das Problem, dass sich immer mehr Industriebetriebe von der Finanzierung verabschieden.
--- Zitat ---@kkh auch sehr einseitig. Aber ja es ist Wahlk(r)ampf, da wird jedes Thema missbraucht. Die Bundeskanzlerin hat ganz sicher nicht alleine diese EEG-Wende auf diesen Sackgassenweg gebracht, da waren andere maßgeblich beteiligt. Wer hier bis jetzt so gut wie jede Korrekturen verhindert hat kann jeder Verbraucher als Wähler selbst nachvollziehen.
--- Ende Zitat ---
Na ja, im Mai 2012 sah das aber noch anders aus:
Merkel macht Energiewende zur Chefsache
Merkel entlässt Röttgen
--- Zitat ---Es ist offensichtlich, dass die Umsetzung der Energiewende noch große Anstrengungen erfordert. Und deshalb hat das Bundesumweltministerium in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle zu spielen. Und als personellen Neuanfang für diese Aufgabe schlage ich den ersten parlamentarischen Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Altmaier, vor.
--- Ende Zitat ---
Und heute?
FDP will Umweltminister Peter Altmaier nach der Wahl entmachten
--- Zitat ---Die FDP plant eine Kehrtwende in der Energiepolitik!
Sollten die Liberalen nach der Bundestagswahl (22.9.) weiter in der Regierung bleiben, wollen sie den Umweltminister entmachten. Das geht aus einem bislang geheimen 5-Punkte-Plan hervor, der BILD vorliegt.
In dem Papier verlangen FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle und Hessens Wirtschaftsminister Florian Rentsch: Nach der Wahl sollen „alle energiepolitischen Bundeskompetenzen im Wirtschaftsministerium“ gebündelt werden.
Im Klartext: Der Wirtschaftsminister soll allein die Fäden bei der Energiewende führen – ohne den Umweltminister.
--- Ende Zitat ---
Na dann können sich die Industriebosse ja beruhigt an die Wahlurne begeben.
Was dann rauskommt, haben wir ja bis jetzt hinlänglich erlebt.
Industrie entlasten - Vebraucher belasten
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang_AW
PLUS:
--- Zitat von: Wolfgang_AW am 19. September 2013, 13:48:51 ---Sind Sie über den Beginn des Filmes hinausgekommen?
Der Film thematisiert ja gerade das Problem, dass sich immer mehr Industriebetriebe von der Finanzierung verabschieden.
--- Ende Zitat ---
Ich habe den Film komplett gesehen. Viel zu einseitig im Inhalt und er hört so auf wie er beginnt, völlig einseitig!
Ja, die Verabschiedung ist das Problem, aber eben nicht nur die Verabschiedung der Industriebetriebe. Es wird zunächst die Entlastung von der EEG-Umlage beanstandet. Da ist die Kritik in vielen Fällen begründet. Die Entlastung an sich ist aber für die im internationalen Wettbewerb stehenden Unternehmen unabdingbar. Gerade im Sinne des Klima- und Umweltschutzes macht es keinen Sinn, die effektiven deutschen Unternehmen zu verdrängen und klima- und umweltschädliche Produktionen anderswo indirekt mit dieser Energiewende zu fördern. Die Arbeitsplätze in Deutschland sind ja auch noch ein Argument.
Nochmal, die Verabschiedung hat eine noch weitgehendere Dimension als die Entlastung. Die im Strompreis enthaltenen Steuern und Abgaben werden von den Verabschiedern nicht mehr aufgebracht. Die wegfallenden Summen müssen ersetzt werden. Von wem wohl?! Die Spirale ist immer schneller am Drehen. Der Crash ist vorprogrammiert.
Nochmal, diese EEG-Energiewende ist ein Rohrkrepierer. Die Zeche ist leider gemacht und sie wächst leider noch weiter. Sie muss aber aus dem Staatssäckel finanziert werden. Der Staat ist dafür verantwortlich und die so beschlossene Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe, von der eine Verabschiedung weder legitim noch zulässig ist. Es ist eine Frage, die vom Bundesverfassungsgericht zu klären ist. Das System ist grundrechtswidrig! Das System muss entsorgt werden. Die Entsorgung wird schon teuer genug. Weiter so geht gar nicht!
superhaase:
--- Zitat von: PLUS am 19. September 2013, 14:34:11 ---Nochmal, die Verabschiedung hat eine noch weitgehendere Dimension als die Entlastung. Die im Strompreis enthaltenen Steuern und Abgaben werden von den Verabschiedern nicht mehr aufgebracht. Die wegfallenden Summen müssen ersetzt werden. Von wem wohl?! Die Spirale ist immer schneller am Drehen. Der Crash ist vorprogrammiert.
--- Ende Zitat ---
Das einzige, was immer schneller rotiert, ist Ihr Gedankengebäude, lieber PLUS. ;)
Nee, im Ernst:
Es gibt inzwischen schon auch von Verbänden den offiziellen Vorschlag, die Netzentgelte und vor allem auch die EEG-Umlage mehr auf die Anschlussleistung eines Verbrauchers umzulegen, und weniger auf die verbrauchte Energiemenge (vielleicht haben die hier meine Beiträge gelesen? ;)).
Dann ist diese unbestritten vorhandene Problematik bezgl. der "Verabschiedung" von der Finanzierung der Strominfrastrukturkosten und Energiewendekosten gerecht lösbar. Dann zahlen auch alle Sebstversorger, weil es wird sich kaum einer vom Netz ganz abkoppeln wollen oder können.
Ich denke, so wird es früher oder später kommen müssen.
Es ist kein Crash vorprogrammiert, weil man das alles noch ganz leicht in den Griff kriegen kann.
Was die Verabschiedung von der Finanzierung von anderen staatlichen Aufgaben über die Strompreise (Stromsteuer, Konzessionsabgabe) angeht, ist wohl nichts einfacher, als diese sachfremden Stromabgaben abzuschaffen und diese Aufgaben aus anderen zu erhöhenden Steuern zu finanzieren.
Die Stromsteuer wurde z.B. ausdrücklich mit der Begründung eingeführt, die Energie zu verteuern und Arbeit im Gegenzug billiger zu machen.
Wenn nun der Strom für teuer genug befunden wird, muss man die Stromsteuer halt wieder abschaffen.
Wer das nicht tut, aber über zu teueren Strom lamentiert, ist nichts weiter als ein übler Heuchler.
Wir wissen, welche Politiker damit gemeint sind.
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