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Autor Thema: Mehrheit der Deutschen ist gegen Ökostrom-Umlage  (Gelesen 14683 mal)

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Re: Mehrheit der Deutschen ist gegen Ökostrom-Umlage
« Antwort #30 am: 31. August 2013, 10:51:05 »
Solange der Emissionshandel nicht zu weltweit einheitlichen Konditionen erfolgt bleibt es bei der Wettbewerbsverzerrung. China, davon gehen alle Experten aus, wird den Gesamtausstoß an klimaschädlichen Emissionen weiter deutlich steigern. Auch dort beginnt man mit einem CO2-Handel. In der Industriemetropole Shenzhen werden "handelbare" Zertifikate ausgegeben. Die Regierung hält sich allerdings die Stückzahl jederzeit vor.

Ob es an der Klimaveränderung etwas ändert? Wenn, dann vermutlich mehr als die gesamte deutsche milliardenschwere schlecht gemachte Energiewende.

Die hier befragten deutschen Stromverbraucher haben darauf so gut wie keinen Einfluss. Sie dürfen nur staatlich sanktioniert zahlen. Im Vergleich der OECD-Staaten zahlten 2012 Privathaushalte in der USA für die Megawattstunde 118 USD gegenüber 352 USD in Deutschland.

 Bei den Industriekunden sind es 70 USD zu 157 USD. Das ist ein eindeutiger Wettbewerbsnachteil! Wenn die Verhältnisse so bleiben oder sich gar noch verschlechtern, wie es sich abzeichnet, dann hat die Energiewende, die nur global funktionieren kann, keine Chance. Deutschland hat die weltweit effektivsten Unternehmen, was die Energienutzung und den Umweltstandard angeht. Werden Industrien, wie die im Focus-Artikel angeführten Aluminiumhütten, durch Wettbewerbsnachteile durch die weit weniger effektive ausländische Konkurrenz verdrängt, ist das für die Energiewende kontraproduktiv. Dazu kommen ja die sonst gerne von der PV-Branche genutzten Argumente wie der Einfluss auf deutsche Arbeitsplätze und die deutsche Volkswirtschaft. Wie immer, erst unter dem Strich und in der Gesamtbetrachtung zeigt sich das Ergebnis der deutschen Energiewenden-Bilanz.

Für diese wohl durch manche ideologische und profitorientierte Übertreibung gründlich schief gegangene deutsche Energiewende ist es hohe Zeit für eine Korrektur.  Die Umfrageergebnisse zeigen, dass das Problem bei den Menschen an Erkenntnis gewonnen hat.

Offline superhaase

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Re: Mehrheit der Deutschen ist gegen Ökostrom-Umlage
« Antwort #31 am: 01. September 2013, 17:54:38 »
Es sind allein die Betreiber regenerativer Stromerzeugungsanlagen in Deutschland, denen mit dem EEG für ihre Stromerzeugung eine über dem erzielbaren Marktpreis   liegende Vergütung vom Staat gesetzlich eingeräumt wird, von welcher sie direkt profitieren und von der sie deshalb nicht mehr profitieren können, wenn das EEG über Nacht ersatzlos gestrichen wird.
Ja.
Und?
Das ändert nichts an der Tatsache, dass es gerecht ist, die Mehrkosten für eine als notwendig erachtete Energiewende (Umbau zu einer nachhaltigen Stromversorgung) auf den Strompreis umzulegen.
Wer mehr Strom verbraucht, soll mehr für dieses nachhaltige Stromsystem bezahlen. Wer weniger Strom aus dem Netz bezieht, soll auch weniger zahlen. Sinvoll wäre m.E. allerdings eine Änderung dergestalt, dass auch für die Anschlussleistung ein EEG-Beitrag bezhalt werden muss, und nicht nur für die gelieferte Energie.

Zitat
So lange der erzielbare Marktpreis über den spezifischen Grenzkosten liegt, ist die Stromerzeugung für den Anlagenbetreiber grundsätzlich  immer noch rentabel. Es dauert nur  länger, zB. bis zur Vollkostenamortisation. Die regenerative  Stromerzeugung wäre also nicht mehr so profitabel wie bei Geltung des bisherigen EEG.

Möglicherweise wird der dadurch bewirkte wirtschaftliche Nachteil der Betreiber regenerativer Bestandsanlagen durch den wirtschaftlichen Vorteil der Stromkunden (Entlastung von den Diffrenzkosten) aufgewogen, wo wir doch alle in einem Boot sitzen und miteinander unheimlich solidarisch sind.

Die regenerative Stromerzeugung setzt davon unbeeindruckt ihren weltweiten Siegeszug fort, wird deshalb etwa durch die Lernkurve auch  der chinesischen Hersteller immer günstiger und kann deshalb auch in Deutschland zu immer günstigeren Kosten weiter ausgebaut werden, so wie es wohl von Anfang an gedacht war.
Das halte ich jetzt für ausgesprochenen Quatsch.
Sie wollen doch nicht etwa behaupten, dass es noch Leute geben würde, die unter diesen Bedingungen (Börsenstrompreise) Windkraftwerke errichten?
Ende des Siegeszuges.

Wenn Sie allerdings meinen sollten, dass man dabei gleichzeitig den konv. Strom entsprechend teurer macht - Stichwort Internalisieren externer Kosten (z.B. durch CO2-Steuer o.ä.), dann könnte das funktionieren.
Fraglich, wer dann ob des deutlich teueren Börsenstrompreises dann wieder Zeter und Mordio schreit.
Sicher ist, dass der Strom insgesamt dadurch teurer würde - und zwar für alle.
8) solar power rules

 

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