Energiebezug > Strom (Allgemein)
Steinbrück will niedrigere Strompreise erzwingen
PLUS:
--- Zitat von: RR-E-ft am 15. August 2013, 13:21:01 ---Durch den Wegfall des EEG wäre auch nicht gewährleistet, dass die gesunkenen Beschaffungskosten umfassend an die Kunden weitergegeben werden. Ebenso wäre nicht sichergestellt, dass die Stromvertriebe gesunkene Kosten hinsichtlich der EEG- Umlage umfassend an die Verbraucher weitergeben.
Die regenerativen Stromerzeugungskapazitäten sind nun einmal am Netz und speisen ihren regenerativ erzeugten Strom in das Netz ein, ob nun mit oder ohne EEG.
Merkwürdig, dass auf den forcierten Atomausstieg abgestellt wird.
Es bestehen bereits mit diesem Atomausstieg bisher erhebliche Überkapazitäten an konventionellen Kraftwerken auf dem Markt, welche RWE und E.ON nun abbauen wollen. Ohne den Atomausstieg wären diese Überkapazitäten an konventioneller Stromerzeugung noch größer.
Daniel Wetzel erwartet, dass die Energiekonzerne wegen der Überkapazitäten noch verbliebene Kernkraftwerke sogar vorzeitig vom Netz nehmen werden.
Die weitere Nutzung der Kernenergie fand und findet in Deutschland bekanntermaßen keine Mehrheit.
Frankreich mit seinen Stromheizungen hätte wohl im letzten Winter ganz schlecht ausgesehen, wenn es nicht auch auf die in Deutschland vorhandenen Überkapazitäten hätte zurückgreifen können.
--- Ende Zitat ---
Es geht nicht um "das Abstellen auf den Atomausstieg". Die forcierte Energiewende hat nun mal ihren Ursprung bei den Folgen der Naturkatastrophe für die Atomkraftwerke in Fukushima. Logisch, dass es dann um Atomkraftwerke geht.
Wenn wir aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie aussteigen, geht es nicht (nur) um Überkapazitäten. Es geht um eine nachhaltig sichere Versorgung. Die ist bekanntlich mit Sonne und Wind gerade in unseren Breiten alleine nicht zu gewährleisten. Hier werden wir es in Zukunft bald noch mehr mit "Über- oder Unterkapazitäten" mit glühenden oder kalten Drähten zu tun bekommen. Gaskraftwerke und die noch laufenden Atomkraftwerke sind bzw. wären ein Teil dieser klima- und umweltschonenden sicheren und bedarfsgerechten Versorgung.
Frankreich! Wir werden erleben, wer da in Zukunft "ganz schlecht aussieht", wenn keine grundlegende Korrektur erfolgt und die Entwicklung sich so fortsetzt. Man kann nur hoffen, dass es gute Nachbarn gibt, die dann auch aushelfen.
RR-E-ft:
--- Zitat von: PLUS am 15. August 2013, 13:52:50 ---Die forcierte Energiewende hat nun mal ihren Ursprung bei den Folgen der Naturkatastrophe für die Atomkraftwerke in Fukushima. Logisch, dass es dann um Atomkraftwerke geht.
--- Ende Zitat ---
Das Fukushima- Ereignis war im März 2011.
Das EEG gab es lange vor Fukushima. Und nach Fukushima wurden die regenerativen Energien auch nicht stärker gefördert als zuvor.
Der Atomausstieg war längst vor Fukushima in Deutschland beschlossene Sache.
Fakt ist, dass bei einem Fortfall des EEG die bisher aufgebauten regenerativen Stromerzeugungskapazitäten weiter am Netz bleiben und Strom einspeisen, was sich auf die Großhandelspreise auswirkt. Entfallen würden allenfalls die zu deckenden Differenzkosten.
Natürlich ist nicht vollkommen ausgeschlossen, dass einzelne Betreiber regenerativer Stromerzeugungsanlagen ihre Anlagen vom Netz nehmen und ins Ausland verlagern werden, so wie etwa E.ON die Verlagerung bestehender konventioneller Kraftwerke aus Deutschland ins Ausland erwägt. Aber die Masse wird wohl hier bleiben.
Die Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung hat in Deutschland deshalb keine Zukunft, weil man sich hierzulande das Restrisiko nicht mehr leisten möchte. Das haben mittlerweile selbst die Energiekonzerne eingesehen. Daniel Wetzel (WELT) geht davon aus, dass die Energiekonzerne noch verbliebene Kernkraftwerke sogar vorzeitig vom Netz nehmen werden.
Was der Rückbau der Kernkraftwerke und die Endlagerung des Atommülls schlussendlich kosten wird und wer für diese Kosten am Ende aufkommen muss, werden wir erst noch sehen.
Stromfraß:
Das, was Steinbrück da äußert, ist doch prinzipiell richtig.
Eine ganz andere Frage ist die Realisierung.
Das ginge wohl nur, wenn Rot-Grün nächsten Monat die Mehrheit bekäme.
Wir wollen mal nicht alles in einen Topf werfen.
Die Energiewende ist da und niemand hat die Absicht, sie zurückzudrehen.
Wenn an der Börse der Strom 2 Ct. billiger wird, ist es die verdammte Pflicht der Stromlieferanten, das auch einzupreisen. Das ist nicht nur moralische Selbstverständlichkeit, sondern Gesetz.
Aber es ist wie immer, kein Kläger - kein Richter.
Die Sache hat mit EEG und den anderen Steuern und Abgaben nichts zu tun. Das sind natürlich auch wichtige Themen; sie sind ja in Hunderten Beiträgen schon behandelt.
RR-E-ft:
Ich denke, dass es gerade ein Anliegen der SPD sein sollte, die Differenzkosten zukünftig aus Haushaltsmitteln zu decken, so wie es auch Herr Krawinkel vom VZBV anregt. Wie sich die aktuellen Überlegungen des NRW- Ministers (Kraftwerks-Cent für konvetionelle Kraftwerke) mit den gerade verlautbarten Plänen des SPD- Kandidaten in Übereinklang bringen lassen sollen, ist mir nicht ersichtlich.
PLUS:
--- Zitat von: RR-E-ft am 15. August 2013, 14:01:25 ---Das EEG gab es lange vor Fukushima. Und nach Fukushima wurden die regenerativen Energien auch nicht stärker gefördert als zuvor.
Der Atomausstieg war längst vor Fukushima in Deutschland beschlossene Sache.
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Die Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung hat in Deutschland deshalb keine Zukunft, weil man sich hierzulande das Restrisiko nicht mehr leisten möchte. Das haben mittlerweile selbst die Energiekonzerne eingesehen. Daniel Wetzel (WELT) geht davon aus, dass die Energiekonzerne noch verbliebene Kernkraftwerke sogar vorzeitig vom Netz nehmen werden.
Was der Rückbau der Kernkraftwerke und die Endlagerung des Atommülls schlussendlich kosten wird und wer für diese Kosten am Ende aufkommen muss, werden wir erst noch sehen.
--- Ende Zitat ---
"Das EEG gab es lange vor ..." Was soll das jetzt für ein Argument sein? Die Beschlüsse und die Auswirkungen danach sind bekannt. Der Unterschied zwischen relativ und absolut und die Entwicklung sollte bei dieser grenzenlosen deutschen Solar-Förderung auch bekannt sein. Die übliche Atomkarte als Totschlagargument taugt nun wirklich nicht zur Diskussion und schon gar nicht zur EEG-Problemlösung.
Die Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung hatte beim Nachbarn Österreich noch nie eine Zukunft und trotzdem ist man[*]immer noch und immer wieder auch auf Atomstrom angewiesen. [*]Das haben die Österreicher vor über 30 Jahren auch so gesehen.[/list]
@Stromfraß, da ist schon viel in den einen EEG-Topf geworfen und verrührt. Gefragt ist die Politik, die Stromlieferanten werden das nicht richten. Es genügt nicht z.B. die Paragrafen 1 und 2 ins EnWG zu schreiben. Die Politik muss schon dafür sorgen, dass sie auch umgesetzt werden. Die Versorger nutzen das was die Politik als Rahmen setzt und darüber hinaus zulässt. Die Verbraucher leisten ja leider keinen Widerstand. Manche betätigen sich selbst als Stromlieferanten und singen deren Lieder.
@RR-E-ft, ja gerade die SPD sollte daran interessiert sein, die Differenzkosten aus dem Staatssäckel zu decken. Dazu muss dieses unsoziale und verfassungswidrige EEG abgeschafft werden. Bei einer Neuregelung sind weitere Differenzkosten zu vermeiden.
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