Wer schafft es denn heute schon, seinen selbst erzeugten Solarstrom vollständig selbst zu verbrauchen?
Jeder der die Anlage nicht überdimensioniert der schafft das locker. Gerade die kleinen, derzeit noch umstrittenen Plugin-Module, passen hier sehr gut. ...
Die Frage ist, wer schafft es denn heute schon, sich mit selbst erzeugtem Solarstrom vollständig zu versorgen! Exakt auf den Bedarfspunkt zu jeder Zeit dürfte unmöglich sein. Das dürften seltene Ausnahmen bleiben. Wie immer bei den EE, entweder zuwenig oder zuviel. Es bedarf Ersatz in Form von Speichern oder anderer Kraftwerke.
Die Infrastruktur kostet unabhängig vom Verbrauch. Die Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Daher ist das EEG und die insgesamt mit dem Strompreis einhergehenden Finanzierungen unverzüglich auf den Prǘfstand zu stellen. Es kann nicht sein, dass sich Eigenverbraucher davon zunehmend verabschieden dürfen. Der aktuelle Zustand ist nicht mehr rechtens. Das geht vielleicht noch eine kurze Zeit so weiter, es wird aber dauerhaft nicht gelingen.
Unsere Strompreise steigen und sind mit die höchsten in Europa. Daran hat der Solarstrom einen enormen Anteil. Der EE-Strom hat unabhängig vom Bedarf Vorrang. Der zwanzig Jahre garantierte Preis wird für die ersten Dachanlagen immer noch mit mehr als 50 ct/kWh vergütet. Das bei einem Wert von rund 4 ct/kWh. Die Differenzen erhöhen den Strompreis über die EEG-Umlage.
Damit sorgt der Dachstromeinspeiser selbst für die Netzparität, die sich an der Grenze zum Preis der Stadtwerke zeigt. Argumentiert wird, der selbst erzeugte Strom sei billiger. Das ist ein egoistischer Vergleich. Die Energieerzeugung ist längst eine unbedeutende Größe. Der Rest sind Steuern, Abgaben, Netzkosten, Umlagen und darauf noch die Mehrwertsteuer. Eigenstromverbraucher verabschieden sich so von der Finanzierung der Energiewende, der Netze und was mit dem Strompreis sonst finanziert wird. Das müssen dann andere aufbringen. Ohne Änderung wird die EEG-Umlage und mit ihr der Strompreis zusätzlich steigen. Die Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die man nicht den unbeteiligten Stromverbrauchern als Zeche alleine überlassen kann. Das ist wohl auch verfassungswidrig. Das EEG ist fehlerhaft und so nicht haltbar. Die gemachten Zusagen müssen über den Staatssäckel finanziert werden.