Energiepreis-Protest > Stadtwerke Jena-Pößneck

Stadtwerke liefern ab 01.07.13 allen Kunden nur noch Öksotrom

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RR-E-ft:
Wo wir nun wissen, dass es sich wohl um billiges Greenwashing handeln wird, reklamieren die Stadtwerke Energie im Geschäftsbericht 2013 für sich, Retter der Welt zu sein. 


--- Zitat ---Grüner Strom für alle
Grün, zertifiziert und ohne einen Cent Aufpreis: Seit Juli liefern
wir an unsere über 60.000 Privat- und Geschäftskunden in Jena,
Pößneck und der Region ausschließlich sauberen jenaturStrom.
Nachdem wir im Jahr 2011 bereits Kernenergie aus unserem
Strom-Mix verbannt haben, haben wir als erster Thüringer
Versorger und erstes ostdeutsches Stadtwerk den Schalter auf
„Komplett-Grün“ umgelegt. Die Mehrkosten dafür tragen wir –
und das gern. Denn: Die Aktion schont die Umwelt und den
Geldbeutel der Kunden und reiht sich ein in eine lange Liste
umweltfreundlicher Maßnahmen der Stadtwerke Energie.
JenaturStrom stammt zu 100 Prozent aus europäischer Wasserkraft.
Der Nachweis erfolgt über das Herkunftsnachweisregister
des Umweltbundesamtes und die Kontrolle und Zertifizierung
durch den TÜV. Die Erzeugung von jenaturStrom findet ohne
Kohlendioxid-Emissionen statt und es entstehen keine radioaktiven
Abfälle. Die Umstellung auf komplett grünen Strom erspart
nachfolgenden Generationen jährlich rund 110 Kilogramm
hochradioaktiven Abfall sowie knapp 156.000 Tonnen Kohlendioxid.
Das entspricht der Menge an Kohlendioxid, die etwa
ein 156 Quadratkilometer großer Wald – und damit die Fläche
von 22.000 Fußballfeldern – pro Jahr in der Wachstumsphase
aufnimmt.
--- Zitat ---
--- Ende Zitat ---

--- Ende Zitat ---

Black:



--- Zitat ---Die Erzeugung von jenaturStrom findet ohne
Kohlendioxid-Emissionen statt und es entstehen keine radioaktiven
Abfälle

--- Ende Zitat ---

Weit aus dem Fenster gelehnt, auch wettbewerbsrechtlich. Denn im Rahmen des RECS Systems wird ja gerade kein europäischer Ökostrom eingekauft und geliefert, sondern nur das Herkunftszertifikat "abgelöst" und auf deutschen Graustrom "aufgeklebt". Der gelieferte Graustrom mit RECS Zertifikat ist damit durchaus emissionsbelastet erzeugt worden.

RR-E-ft:
Zu besorgen steht eine Irreführung der Verbraucher.

Der Strom wird wohl vornehmlich aus den Braunkohlekraftwerken von Vattenfall kommen.

Herr Kreitel und andere Mitarbeiter etikettieren die einzelnen Kilowattstunden wohl nur mit RECS - Zertifikaten um.
Damit wird skandinavische Wasserkrafterzeugung virtuell nach Jena gezogen.
Indes bleiben die Emmissionen der Kohlekraftwerke und werden überhaupt nicht eingespart.
Man könnte allenfalls annehmen, die Emmissionen würden im Gegenzug virtuell nach Skandinavien verschoben.

Tatsächlich ändert sich gar nichts.
Der Strom ist allenfalls virtuell grün und ökologisch.

PLUS:
@RR-E-ft, dieses böse Spiel mit Tarnen und Täuschen zur Profil- und Profitoptimierung machen doch viele Stadtwerke, einmal so und einmal anders. Der Gesetz- und Verordnungsgeber, die Politik, lässt diesen verkappten Klima- und Umweltschutz und Missbrauch zur Gewinnmaximierung bis heute zu. Aufgeklärten Verbrauchern ist da alles lange bekannt. Aber das böse Spiel funktioniert trotz Verbraucherschutzverbände offensichtlich sehr gut, nicht nur in Jena, das ist keine Ausnahme:

z.B. Strom aus eigenen uralten Wasserkraftwerken oder wenn der nicht reicht wird "ÖKO"-Strom "zugekauft" virtuell "getauscht" aus Deutschland, den Alpenländern u.a.. Verkauft wird mit bunter Werbung mit dem "ÖKO"-Siegel.

Schon seit mehr als hundert Jahren liefern Wasserkraftwerke Strom. Vor den "ÖKO"-Stromzeiten wurde der Strom ganz normal verkauft, er war Teil des Strom-Mixes. Dann kam "ÖKO", "BIO" und die "Energiewende" und die Macher bei Stadtwerke & Co. kamen auf die lukrative Idee, den billig erzeugten Wasserstrom der alten Wasserkraftwerke gegen Aufpreis als Ökostrom zu vermarkten. Es gab und gibt genügend Verbraucher die darauf springen.  Positiven Nutzen hat das weder für das Klima- noch für die Umwelt, es füllt nur zusätzlich die kommunalen Nebenkassen für Quersubventionen und zweckentfremdete Verwendung.

Die entsprechende Strommenge fehlt nun im allgemeinen Strom-Mix, der dadurch letztlich schmutziger wird. Die zusätzliche Zeche zahlen die angeschmierten Verbraucher auch hier für nichts und wieder nichts.

RR-E-ft:
Dass Wasserkraftwerke schon mehr als hundert Jahre Strom liefern, überrascht mich irgendwie nicht.

Dass der Strom beklebt mit Zertifikaten "aus europäischer Wasserkraft" keinen zusätzlichen  Umweltnutzen stiftet und gegenüber dem Bezug von "Graustrom" über die Börse keine Emissionen einspart, ist mir wohl auch nicht völlig neu.

Aber es kostet doch etwas.
2013 setzten die Stadtwerke Energie in eigenen Netzgebieten 123 GWh an SLP- Kunden und 90,3 GWh an RLM- Kunden ab, insgesamt 213,3 GWh.
Wenn solche Strommengen mit RECS- Zertifikaten zu 0,25 Ct/ kWh grün umettikettiert werden, entsehen nicht unerhebliche Kosten.

Diese Kosten lassen sich wohl allenfalls unter Werbekosten fassen.
Diese zusätzlichen Kosten widersprechen wohl den Grundsätzen effizienter Betriebsführung.
Ohne diese Zusatzkosten hätte man die Strompreise weiter senken können.
Das würde einem Haushalt mit 2.000 kWh Jahresverbrauch 5 € netto oder 5,95 € brutto im Jahr ersparen.

Man sollte diese Zusatzkosten den Verantwortlichen direkt vom Gehalt abziehen.

Im neuen Kundenmagazin EnergieBündel 2/2014 lässt man auf Seite 5 verbreiten:


--- Zitat ---Unsere jenaturStrom-Produkte sind zu 100 Prozent Naturstrom. Das bestätigte uns diesen Sommer der TÜV Nord mit dem Qualitätszertifikat »Geprüfter Ökostrom«. Damit ist zum einen nachgewiesen, dass unser Strom komplett aus erneuerbaren Energien gewonnen wird und direkt europäischen Wasserkraftanlagen zugeordnet werden kann.
--- Ende Zitat ---


--- Zitat ---Und auch mit TÜV-Siegel gilt nach wie vor: Die Mehrkosten für die grüne Energie tragen wir, nicht unsere Kunden.
--- Ende Zitat ---

Wenn die Kunden die Mehrkosten nicht tragen, so kann man das Geld wohl nur vom Gehalt der Verantwortlichen abziehen oder diese die Kosten auf anderem Wege zahlen lassen.

http://www.stadtwerke-jena.de/fileadmin/user_upload/Bilder/Publikationen/Kundenmagazin/EnergieBuendel_20014-02.pdf

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