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Autor Thema: Solarrekord in Deutschland  (Gelesen 12754 mal)

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Offline Wolfgang_AW

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Solarrekord in Deutschland
« am: 02. Juli 2013, 11:24:49 »
Erneuerbare Energien liefern zeitweise 60 Prozent des deutschen Stromes

Zitat
Die Energiewende in Deutschland funtioniert doch – zumindest am Wochende. An Sonntag steigerten Wind- und Solaranlagen ihren Beitrag an der benötigten Kraftwerksleistung erstmals auf die Rekordmarke von über 60 Prozent. Das teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) mit. Bereits am Vortag, dem 15. Juni, war mit 59,1 Prozent ein neuer Spitzenwert erreicht worden.
Zwischen 14 und 15 Uhr am Sonntag waren Kraftwerkskapazitäten mit einer Leistung von insgesamt 48 500 Megawatt zur Stromversorgung in Deutschland notwendig. 29 600 Megawatt von dieser Gesamtleistung steuerten Wind- und Solaranlagen bei. Das sind etwa 61 Prozent der benötigten Kraftwerksleistung in Deutschland. Der Löwenanteil fiel dabei mit 20 300 Megawatt Strom auf Solaranlagen.
...
Deutschland nimmt französichen Strom auf

Frankreich erlebte am Sonntag ganztägig einen Stromüberschuss. Nach Daten des Verbandes der Europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSOE) war das Land den gesamten Tag über Nettostromexporteur. In der Zeit von 14 Uhr bis 15 Uhr lieferte das Land Strom mit einer Kapazität von rund 1000 Megawattstunden – nach Deutschland. Auch aus der Schweiz gingen Kapazitäten von rund 930 Megawatt nach Deutschland.

Trotzdem war auch Deutschland in dieser Zeit Stromexporteur. Rund 1930 importierten Megawattstunden Strom aus Frankreich und der Schweiz standen 7350 Megawattstunden an eigener Leistung gegenüber, die Deutschland an seine übrigen Nachbarn lieferte.
Zitat

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW



„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline PLUS

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Re: Solarrekord in Deutschland
« Antwort #1 am: 02. Juli 2013, 11:33:37 »
Das gehört dann auch dazu:

So "wertvoll" war dieser Strom am sonnigen Superwochenende!

Zitat
Stromabnehmer wurden dafür entlohnt, dass sie Strom kaufen. In Frankreich bildete sich an der Pariser Strombörse EPEX SPOT ein mittlerer Strompreis von minus 4,1 Cent je Kilowattstunde (kWh). In Deutschland lag der Preis zeitweise bei minus 0,3 Cent/kWh. Die negativen Strompreise in Frankreich stellen ebenfalls einen neuen Minus-Rekord dar. Erstmals im Jahr 2013 rutschte der Durchschnitts-Preis für französischen Grundlaststrom am Spotmarkt unter den Wert von minus vier ct/kWh.
... und zum Vergleich:
Der deutsche Verbraucher zahlt für den eingespeisten Sonnenstrom auch an diesem Wochenende im Schnitt rund 40 Cent/kWh.
« Letzte Änderung: 02. Juli 2013, 11:39:50 von PLUS »

Offline superhaase

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Re: Solarrekord in Deutschland
« Antwort #2 am: 02. Juli 2013, 12:27:39 »
Daran sieht man, wie unpraktisch und problematisch die alten unflexiblen Atomkraftwerke in Frankreich sind.
Auch in Deutschland hat man mit den unflexiblen Atom- und Braunkohlekraftwerken wieder einmal negative Strompreise erzeugt.
Ärgerlich dabei ist, dass diese negativen Börsenstrompreise dann wiederum die EEG-Umlagekosten in die Höhe treiben, was auf die nicht-privilegierten Stromverbraucher abgewälzt wird.

Fair wäre es, wenn diese aufgrund negativer Börsenstrompreise steigenden Differenzkosten des EEG-Stroms auch den verursachenden Atom- und Braunkohlekraftwerken in Rechnung gestellt würden.
Das wäre ein weiterer Anreiz, die überflüssige Stromerzeugung und Umweltverschmutzung dieser alten Kraftwerksdinosaurier endlich einmal zurückzudrängen.
Wozu machen wir die Energiewende denn sonst?

Einfacher und womöglich noch effektiver:
Netzentgelte auf Exportstrom erheben, und auch eine EEG-Umlage auf Exportstrom erheben.
Dann hat sich das Problem mit den negativen Strompreisen ganz schnell erledigt, weil die Braunkohle- und Atomstromerzeuger dann gar nicht mehr so viel Strom exportieren könnten und ihre Kraftwerke endlich drosseln oder zeitweise vom Netz nehmen müssten, wenn deren Strom in Deutschland nicht gebraucht wird.
So ist ja auch das eigentliche Ziel der Energiewende.
Ziel ist es ja wohl nicht, in Deutschland sauberen Strom zu erzeugen und zu verbrauchen, und mit dem dreckigsten deutschen Strom dann den Rest Europas zu "beglücken".
« Letzte Änderung: 02. Juli 2013, 12:38:23 von superhaase »
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Offline RR-E-ft

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Re: Solarrekord in Deutschland
« Antwort #3 am: 02. Juli 2013, 12:31:10 »
Der deutsche Verbraucher zahlt für den eingespeisten Sonnenstrom auch an diesem Wochenende im Schnitt rund 40 Cent/kWh.

Welcher deutsche Verbraucher soll das denn gewesen sein?
Die aufnehmenden Netzbetreiber zahlen entsprechende Vergütungen.
Die Stromversorger, die Letzverbraucher beliefern, schulden deshalb EEG- Umlage.

Negative Strompreise an der Börse gründen wohl darauf, dass mehr konventioneller Strom erzeugt als gerade noch benötigt wird.

Offline PLUS

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Re: Solarrekord in Deutschland
« Antwort #4 am: 02. Juli 2013, 12:46:59 »
Der deutsche Verbraucher zahlt für den eingespeisten Sonnenstrom auch an diesem Wochenende im Schnitt rund 40 Cent/kWh.

Welcher deutsche Verbraucher soll das denn gewesen sein?
Die aufnehmenden Netzbetreiber zahlen entsprechende Vergütungen.
Die Stromversorger, die Letzverbraucher beliefern, schulden deshalb EEG- Umlage.

Negative Strompreise an der Börse gründen wohl darauf, dass mehr konventioneller Strom erzeugt als gerade noch benötigt wird.
Da fehlt noch was! Die Stromversorger rechnen die "Schuld" dem Verbraucher weiter. Ein Blick auf die Stromrechnung klärt auf!  Wer bezahlt also die Einspeisvergütung für den genannten PV-Strom?  Der Holländer sicher nicht, der bekommt Strom aus deutschen Quellen vielleicht sogar geschenkt.

Offline superhaase

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Re: Solarrekord in Deutschland
« Antwort #5 am: 02. Juli 2013, 14:22:00 »
Wer bezahlt also die Einspeisvergütung für den genannten PV-Strom?  Der Holländer sicher nicht, der bekommt Strom aus deutschen Quellen vielleicht sogar geschenkt.
Dabei geht es nicht nur um PV-Strom, sondern um EEG-Strom insgesamt.

Aber mit dieser Frage stoßen Sie schon in die richtige Richtung:
Es ist nicht zu rechtfertigen, dass ausländische Stromverbraucher Strom aus dem deutschen Stromsystem beziehen, ohne sich an den Kosten für die Energiewende hin zu einer nachhaltigen Stromversorgung zu beteiligen, und im Gegenteil quasi ausschließlich die Vorteile eines billigeren Spitzenlaststroms nutzen dürfen und sogar Vorteile aus Auswüchsen (negative Strompreise) nutzen können, die wiederum zu erhöhten Umlagekosten für deutsche Stromkunden führen.

Die logische Konsequenz ist die Erhebung einer EEG-Umlage auch auf Exportstrom.
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Offline Stromfraß

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Re: Solarrekord in Deutschland
« Antwort #6 am: 03. Juli 2013, 09:48:40 »
Zitat
Die logische Konsequenz ist die Erhebung einer EEG-Umlage auch auf Exportstrom.
Wenn das so einfach ist, warum macht man es nicht?
Ich bin sehr dafür! Ich bin auch dafür, die in Deutschland üblichen Netzentgelte zu erheben.
Aber bis zur Wahl wird sich da nichts tun und wahrscheinlich auch danach nicht.
Wenn man es wollte, hätte man es sicher längst getan.
Oder lesen die Politiker nicht hier im Forum.  ;) :-\ ::)

Offline PLUS

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Re: Solarrekord in Deutschland
« Antwort #7 am: 03. Juli 2013, 10:21:15 »
Zitat
Die logische Konsequenz ist die Erhebung einer EEG-Umlage auch auf Exportstrom.
Wenn das so einfach ist, warum macht man es nicht?
Ich bin sehr dafür! Ich bin auch dafür, die in Deutschland üblichen Netzentgelte zu erheben.
Aber bis zur Wahl wird sich da nichts tun und wahrscheinlich auch danach nicht.
Wenn man es wollte, hätte man es sicher längst getan.
Oder lesen die Politiker nicht hier im Forum.  ;) :-\ ::)
Man kann den Export mit vielen Abgaben, Steuern oder gar Zöllen verteuern. Wenn man aber überschüssige Ladenhüter los werden möchte, die im Inland schon keinen Absatz finden, dann ist das kaum ein gangbarer Weg.

Wenn es eine Tomatenschwemme in Spanien gibt, hilft es nichts, wenn die Spanier deren Export verteuern.   

Offline superhaase

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Re: Solarrekord in Deutschland
« Antwort #8 am: 03. Juli 2013, 11:09:58 »
Man kann den Export mit vielen Abgaben, Steuern oder gar Zöllen verteuern. Wenn man aber überschüssige Ladenhüter los werden möchte, die im Inland schon keinen Absatz finden, dann ist das kaum ein gangbarer Weg.
Wenn es eine Tomatenschwemme in Spanien gibt, hilft es nichts, wenn die Spanier deren Export verteuern.
Jetzt müssten Sie nur noch eines erklären, lieber PLUS:
Warum sollte Deutschland den überschüssigen Ladenhüter Braunkohlestrom unbedingt loswerden wollen?
Ist es nicht besser, den umweltverschmutzenden und klimabelastenden Ladenhüter erst gar nicht im Überschuss zu erzeugen?

Sie sehen: Ihr Tomatenvergleich ist Mumpitz.
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Re: Solarrekord in Deutschland
« Antwort #9 am: 03. Juli 2013, 11:29:52 »
Jetzt müssten Sie nur noch eines erklären, lieber PLUS:
Warum sollte Deutschland den überschüssigen Ladenhüter Braunkohlestrom unbedingt loswerden wollen?
Ist es nicht besser, den umweltverschmutzenden und klimabelastenden Ladenhüter erst gar nicht im Überschuss zu erzeugen?
Sie sehen: Ihr Tomatenvergleich ist Mumpitz.
@supperhaase, ich muss gar nichts! Wie kommen Sie darauf, dass ich Ihnen das erklären sollte.

Ich habe mit Braunkohle überhaupt nichts am Hut. Mit importierter Steinkohle aus menschenverachtendem Abbau erst recht nicht. Ich bin auch nicht Sprecher der deutschen Braunkohlenreviere. Wenden Sie sich direkt an die Verantwortlichen  oder an die Sprecher von Frau Kraft oder Herrn Platzeck.

So einfach wie Sie sich das hier machen ist die Materie aber ganz sicher nicht.

Überschuss ist Überschuss, Ihre Differenzierung interessiert den ausländischen Stromkäufer nicht. Der bezahlt den postiven Marktpreis oder bekommt den negativen Marktpreis. Nicht mehr und nicht weniger.

Der Tomatenvergleich passt exakt!

Offline superhaase

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Re: Solarrekord in Deutschland
« Antwort #10 am: 03. Juli 2013, 11:40:14 »
@supperhaase, ich muss gar nichts! Wie kommen Sie darauf, dass ich Ihnen das erklären sollte.
Sie sind also wieder einmal nicht in der Lage, eine Ihrer eigenen Aussagen zu erläutern.
Man muss wohl daraus schließen, dass Sie wieder einmal völlig sinnfrei und ohne jegliches Nachdenken nur ein paar Phrasen dreschen wollten, die keinen sachlichen Inhalt haben und unbrauchbar sind.
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Re: Solarrekord in Deutschland
« Antwort #11 am: 03. Juli 2013, 12:06:11 »
Sie sind also wieder einmal nicht in der Lage, eine Ihrer eigenen Aussagen zu erläutern.
Man muss wohl daraus schließen, dass Sie wieder einmal völlig sinnfrei und ohne jegliches Nachdenken nur ein paar Phrasen dreschen wollten, die keinen sachlichen Inhalt haben und unbrauchbar sind.
Ja klar Sie unverschämter @Supperhaase, hätten doch die Spanier nicht soviel Tomaten angebaut, dann gäbe es keine Schwemme. Jetzt fordern die Oberschlausten den Export zu verteuern um die Auswirkungen des Preisverfalls auszugleichen. Da werden sich die Abnehmer um die supperhaasengünstigen Tomaten geradezu reissen.

Sie müssen sich schon entscheiden zwischen Supperhaase oder Blödhaase.


Offline superhaase

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Re: Solarrekord in Deutschland
« Antwort #12 am: 03. Juli 2013, 12:26:34 »
Ja klar Sie unverschämter @Supperhaase, hätten doch die Spanier nicht soviel Tomaten angebaut, dann gäbe es keine Schwemme. Jetzt fordern die Oberschlausten den Export zu verteuern um die Auswirkungen des Preisverfalls auszugleichen. Da werden sich die Abnehmer um die supperhaasengünstigen Tomaten geradezu reissen.

Sie müssen sich schon entscheiden zwischen Supperhaase oder Blödhaase.
Was quatschen Sie dauernd von Tomaten?
Nehmen Sie diese doch mal von den Augen, dann sehen Sie, dass es hier um den Exportstrom und den überschüssigen deutschen Braunkohlestrom geht.

Nochmal die Frage:
Warum soll Braunkohlestrom in Deutschland im Überschuss produziert werden, und warum soll Deutschland ein Interesse daran haben, dass dieser überschüssige Ladenhüter Braunkohlestrom auf Kosten der nicht-privilegierten deutschen Stromverbraucher exportiert wird?

Anders gefragt:
Halten Sie, lieber PLUS, es nicht für sinnvoller, den Braunkohlestromexport unattraktiver zu machen, indem die ausländischen Stromabnehmer an den Infrastrukturkosten der deutschen Stromversorgung (Netzkosten und EEG-Umlage) beteiligt werden, so dass erst gar nicht mehr so viel überschüssiger Braunkohlestrom erzeugt und dem Ausland angeboten wird?
« Letzte Änderung: 03. Juli 2013, 12:30:41 von superhaase »
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Re: Solarrekord in Deutschland
« Antwort #13 am: 03. Juli 2013, 13:25:14 »
Was quatschen Sie dauernd von Tomaten? Nehmen Sie diese doch mal von den Augen, dann sehen Sie, dass es hier um den Exportstrom und den überschüssigen deutschen Braunkohlestrom geht.
..
Anders gefragt: Halten Sie, lieber PLUS, es nicht für sinnvoller, den Braunkohlestromexport unattraktiver zu machen, indem die ausländischen Stromabnehmer an den Infrastrukturkosten der deutschen Stromversorgung (Netzkosten und EEG-Umlage) beteiligt werden, so dass erst gar nicht mehr so viel überschüssiger Braunkohlestrom erzeugt und dem Ausland angeboten wird?
@Supperhaase, bei Ihnen ist doch Hopfen und Malz verloren. Jetzt wollte ich es Ihnen einfacher machen und den Sachverhalt mit dem Beispiel extra für Sie begreifbar machen. Nutzlos, Sie haben das Tomatenbeispiel nicht begriffen. Die ausländischen Stromabnehmer bezahlen die Infrastrukturkosten der deutschen Stromversorgung nicht, weil sie den Strom nicht kaufen müssen und wenn sie kaufen, dann kaufen sie freiwillig nur zum jeweiligen Marktpreis. Sie können weder den Kauf noch die Preise diktieren, Europa ist noch nicht vereinigtes EEG-Land mit Garantieabnahme zu Garantiepreisen.   

Aber gut, anderes geantwortet:
Nein, das ist nicht sinnvoller. Braunkohlestrom hat keinen besonderen Geruch und auch keine eigene Farbe zur Unterscheidung. Das Motiv Ihrer Differenzierung brauchen Sie nicht verstecken. Die Erzeugung und Bezahlung von überschüssigem Strom macht schon grundsätzlich keinen Sinn. Das gilt für jede Stromerzeugung, insbesondere wenn sie grundsätzlich unwirtschaftlich erfolgt. PV daher ausdrücklich nicht ausgenommen! ;)

Wenn die Braunkohleverstromung schädlich ist und nicht mehr gebraucht wird, dann kann sie die Politik verbieten. Man muss bei der Erzeugung ansetzen. Noch ein Beispiel, ob es nützt?!  Man verbietet ja auch zunehmend das Fahren mit roter Umweltplakete.

Offline superhaase

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Re: Solarrekord in Deutschland
« Antwort #14 am: 03. Juli 2013, 15:43:47 »
Die ausländischen Stromabnehmer bezahlen die Infrastrukturkosten der deutschen Stromversorgung nicht, weil sie den Strom nicht kaufen müssen und wenn sie kaufen, dann kaufen sie freiwillig nur zum jeweiligen Marktpreis. Sie können weder den Kauf noch die Preise diktieren, Europa ist noch nicht vereinigtes EEG-Land mit Garantieabnahme zu Garantiepreisen.
Das ist selbstverständlich so. Keiner bestreitet das.
Die Frage ist aber:
Warum muss oder darf der deutsche Strom den Ausländern ohne die zugehörigen Infrastrukturkosten angeboten werden?
Warum soll der deutsche nicht-privilegierte Stromverbraucher durch Übernahme der Infrastrukturkosten (Netzentgelte und EEG-Umlage) dafür bezahlen, dass der ausländische Stromabnehmer so billigen deutschen Strom kaufen kann?
Das finden Sie doch nicht in Ordnung, oder?
Sollten diese Infrastrukturkosten nicht wenigstens anteilig auch von den ausländischen Stromabnehmern verlangt werden, wenn sie zeitweise deutschen Strom brauchen und haben wollen?
Wenn der deutsche Exportstrom dann zuweilen (oder meist) zu teuer ist und die Ausländer ihren Strom lieber selbst herstellen, dann ist das doch in Ordnung und der Ladenhüter "überschüssiger Braunkohlestrom" wird in Deutschland erst gar nicht erzeugt werden.

Zitat
Aber gut, anderes geantwortet:
Nein, das ist nicht sinnvoller. Braunkohlestrom hat keinen besonderen Geruch und auch keine eigene Farbe zur Unterscheidung. Das Motiv Ihrer Differenzierung brauchen Sie nicht verstecken.
Sie bestreiten also, dass die Stromerzeugung aus Braunkohle die größten Belastungen für Umwelt und Klima hervorrufen?
Und was Farbe und Geruch angeht: Schon mal ein der Nähe eines Braunkohle-Tagebaus die staubige Luft geatmet, schon mal was von Verockerung der Flüsse gehört? Luftverschmutzung durch das Braunkohlekraftwerk?

Sie bestreiten, dass es sinnvoll ist, den Braunkohlestromexport unattraktiver zu machen, obwohl der dreckige deutsche Braunkohlestrom auch etliche sauberere Kohle- und Gaskraftwerke im Ausland zeitweise vom Markt drängt und somit eindeutig zu einer Mehrbelastung von Umwelt und Klima führt?
Und das noch auf Kosten der deutschen nicht-privilegierten Stromverbraucher, die so eine zusätzliche Umweltverschmutzung innerhalb Deutschlands zugunsten ausländischer Stromabnehmer über ihre Netzentgelte und die EEG-Umlage finanziell begünstigen müssen?

Zitat
Wenn die Braunkohleverstromung schädlich ist und nicht mehr gebraucht wird, dann kann sie die Politik verbieten. Man muss bei der Erzeugung ansetzen.
Braunkohlestromerzeugung generell verbieten geht derzeit nicht, die Braunkohleverstromung kann nicht von heute auf morgen ersetzt werden. Das dauert.
Wenn man den Braunkohlestrom-Export verringern will:
Man muss nicht bei der Erzeugung ansetzen, wenn ein Marktansatz (Verteuerung des Exports durch angemessene Beteiligung an den Infrastrukturkosten) möglich ist.
Mich wundert, dass Sie hier nach einem Verbot rufen, wo Sie doch sonst eher gegen Bevormundung zu sein scheinen.

Ferner ist ein Verbot des Stromexports (z.B. von Braunkohlestrom) wohl rechtlich nicht haltbar, weder nach deutschem Recht noch nach europäischem Recht (Handelsrecht und Wettbewerbsrecht etc.).
Den Braunkohlestromexport verbieten geht auch aus Gründen der Versorgungssicherheit nicht. Wenn im nächsten Winter die Franzosen wieder auf den deutschen Braunkohlestrom angewiesen sein werden, sollten wir ihn auch liefern können - aber halt zu höheren Preisen, da darf die deutsche Wirtschaft dann auch verdienen, und auch in den EEG-Topf und in den Topf der Netzentgelte dürfen die Franzosen dann gerne einzahlen. Da freuen wir uns doch! ;)
« Letzte Änderung: 03. Juli 2013, 15:56:33 von superhaase »
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