Forum des Bundes der Energieverbraucher

Autor Thema: Ökonomische Aspekte eines neuen Stromsystemdesigns, neues Strommarktdesign  (Gelesen 11414 mal)

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Offline superhaase

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Hier ein Positionspapier des FVEE, habs noch nicht genau gelesen, stelle es aber schon mal hier rein:

Ökonomische Aspekte eines neuen Stromsystemdesigns
8) solar power rules

Offline Stromfraß

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Das meiste sind bekannte Sachverhalte, Phrasen, wenig Konkretes.
z.B.:
Zitat
Dabei ist die Bezeichnung „Systemdesign“ statt „Marktdesign“ bewusst gewählt. Sie respektiert die Komplexität des Stromsystems und bestreitet die Existenz einfacher Lösungen.
Ob nun "Systemdesignn" oder "Marktdesign" - wen interessiert das?
Und das Stromsysteme etwas Komplexes sind, stellt niemand in Abrede. Sie sind sogar so komplex, dass man sich darin ständig verheddert.
Oder:
Zitat
Politischer Handlungsbedarf: Das bestehende Systemdesign belastet die gesellschaftliche
Akzeptanz für die Energiewende. Die EEG-Umlage ist ein verzerrter Indikator für die Kos-
ten der Erneuerbaren Energien. Kostentransparenz und Vergleichbarkeit für alle Energie-
arten sind gegenwärtig nicht gegeben. Zudem müssen die bestehenden Ausnahme-
regelungen für Unternehmen im Sinne einer gerechten und sozialen Kostenverteilung
überprüft werden.
Alles hier im Forum nachzulesen!
Hier wurde sogar weitergehende Vorschläge unterbreitet, die nicht nur feststellen oder überprüfen.

Offline superhaase

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Ja, das Papier gibt eigentlich nichts her.
Hätte ich es erst gelesen, hätte ich es wohl hier nicht eingestellt.  :-[
Hätte, hätte, Fahrradkette ... ;)
8) solar power rules

Offline Stromfraß

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Nein, ich finde es schon richtig, wenn man sich informieren kann, womit sich manche den Tag über beschäftigen.
Und die bekommen es -nehme ich an- allesamt gut bezahlt!

Zitat
FVEE-Positionspapier
Ökonomische Aspekte eines neuen Stromsystemdesigns
FVEE-M itgliedsinstitute:

DLR
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Fraunhofer IBP
Fraunhofer-Institut für Bauphysik

Fraunhofer ISE
Fraunhofer-Institut für
Solare Energiesysteme

Fraunhofer IWES
Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik

GFZ
Helmholtz-Zentrum Potsdam / Deutsches
GeoForschungsZentrum

HZB
Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie

ISFH
Institut für Solarenergieforschung Hameln Emmerthal

IZES
Institut für ZukunftsEnergieSysteme

Jülich
Forschungszentrum Jülich

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie

ZAE Bayern
Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung

ZSW
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg

Der ForschungsVerbund Erneuerbare Energien (FVEE) ist eine bundesweite Kooperation von
Forschungsinstituten. Die Mitgliedsinstitute erforschen und entwickeln Technologien für erneuer-
bare Energien, Energieeffizienz und Energiespeicherung sowie für deren Integration in Energiesy
s-teme. Der FVEE repräsentiert rund 80 % der Forschungskapazität für Erneuerbare in Deutschland und ist das größte koordinierte Forschungsnetzwerk für erneuerbare Energien in Europa.

Offline Wolfgang_AW

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Strommarkt Design der Zukunft ohne Merit Order?
« Antwort #4 am: 16. Juli 2013, 16:24:56 »
Strommarkt Design der Zukunft ohne Merit Order?

Zitat
Fazit

Merit Order wird es wohl auch noch in 10 Jahren geben, wenn der Strommarkt nicht grundlegend restrukturiert wird. Wie verhindert werden soll, dass Äpfel mit Birnen verglichen werden bleibt allerdings ein zu lösendes Rätsel.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang_AW
„Es hat sich bewährt, an das Gute im Menschen zu glauben, aber sich auf das Schlechte zu verlassen.“

(Alfred Polgar)

Offline PLUS

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Re: Strommarkt Design der Zukunft ohne Merit Order?
« Antwort #5 am: 16. Juli 2013, 16:55:58 »
Fazit

Merit Order wird es wohl auch noch in 10 Jahren geben, wenn der Strommarkt nicht grundlegend restrukturiert wird. Wie verhindert werden soll, dass Äpfel mit Birnen verglichen werden bleibt allerdings ein zu lösendes Rätsel.
Kein Fazit

Die Sonne schickt keine Rechnung. Dann hört die PV-Reklame auf, wenn nicht noch die Bemerkung fällt, aber die "Grenzkosten sind Null".

Kostenlos ist der PV-Strom nicht. Er ist mehr als teuer und kann immer noch teuerer werden. Denn auch die Photovoltaik-Anlagen kostet unabhängig davon, ob sie Strom produzieren oder nicht. Die Produktion ist tages-, jahreszeit- und wetterabhängig. Die Investition und der Betrieb soll nun unter Bedingungen, wie sie in unseren Breiten nun mal bestehen, erwirtschaftet werden.  Eine Rendite soll auch noch bleiben. Das geht halt nicht ohne Subventionen. Der Betrieb ist von Anfang unwirtschaftlich und es ist kein Wendepunkt in Sicht.

Scheint die Sonne nicht, braucht es Ersatz. Der unstete und teuere PV-Strom hat Vorrang und der Ersatz kommt trotz günstigerer Produktion nicht mehr zum Zug, wird abgeschaltet oder muss auf Standby subventioniert werden. Aufgeklärte Stromverbraucher wissen, Standby ist nicht umsonst. Die Versorgung wird teuerer oder/und unsicherer.

Ein "Rätsel", das unter diesem "Design" nie aufgehen kann.

Offline superhaase

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@PLUS:

Glauben Sie denn, Ihre ständig nur wiederholten Phrasen liest (außer mir ;)) noch jemand?
Zum eigentlichen Thema haben Sie ja mal wieder null komma nichts gesagt.    ::)
8) solar power rules

Offline PLUS

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Gauben Sie denn, Ihre ständig nur wiederholten Phrasen liest (außer mir ;)) noch jemand? Zum eigentlichen Thema haben Sie ja mal wieder null komma nichts gesagt.    ::)
Zitat von: superhaase
Ja, das Papier gibt eigentlich nichts her. Hätte ich es erst gelesen, hätte ich es wohl hier nicht eingestellt.  :-[ Hätte, hätte, Fahrradkette ... ;)
@Supperhaase, jetzt haben Sie wieder einmal mit unglaublicher Chuzpe Ihren Ruf im Forum gefestigt. :(

Wenn diejenigen die klicken auch lesen, dann sind das doch einige. Sie müssen nicht lesen. Lesen Sie mal erst was Sie hier einstellen (s.o.). Glauben Sie denn, das was Sie so schreiben seien Beiträge "zum Thema"?  Dann lesen Sie mal nach!

Ok, Sie geben gerne den großen Zampano. Sie sind aber noch lange nicht Sprecher der Forengemeinde hier!  Was andere lesen oder nicht, das ist nicht Ihre Sache!
dazu passt ;)
Denn wohin der Wind uns weht und wohin die Reise geht,
weiß allein der große Zampano, denn der bestimmt das sowieso.
Und wohin der Strom uns treibt, was von unserm Leben bleibt,
steht im dicken Buch schon irgendwo
beim großen Zampano!
« Letzte Änderung: 16. Juli 2013, 19:46:51 von PLUS »

Offline Stromfraß

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Naja, das Thema ist es eigentich nicht wert, dass auch hier wieder die allseits bekannten User ihre petrsönlichen "Freundlichkeiten" austauschen.

Offline Black

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Das Konzept ist eigentlich ganz interessant. Spricht es sich doch - etwas versteckt - dafür aus, dass die konventionellen Energien bzw. Kraftwerke einen finanziellen Anreiz für die Vorhaltung von Kapazität erhalten sollen:

Zitat
Die Flexibilitätsoptionen benötigen geeignete Finanzierungsmechanismen. Perspektivisch erscheint ein Mechanismus für die Vergütung von Kapazitätsvorhaltung für Flexibilitätsoptionen als notwendig. Die Konzipierung solcher Kapazitätsmechanismen sollte aufgrund der Wechselwirkungen mit dem Energy-Only-Markt (z.B. höhere Börsenpreise bei Verdrängung von Altanlagen mit moderaten Brennstoffkosten) und den Risiken hoher Mitnahmeeffekte sehr sorgfältig erfolgen.

Zitat
Die bestehenden Märkte zur Optimierung des Einsatzes bestehender Anlagen sollten perspektivisch um Kapazitätsmechanismen ergänzt werden, die Leistungsvorhaltung honorieren und damit garantieren, dass das öffentliche Gut Versorgungssicherheit bereit gestellt wird.

Eine solche "Kapazitätsvergütung" müsste natürlich dann ebenfalls über den Strompreis gewälzt werden.
Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden zu senden auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.

Matthäus, Kapitel 10, Vers 34

Offline PLUS

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Eine solche "Kapazitätsvergütung" müsste natürlich dann ebenfalls über den Strompreis gewälzt werden.
"Natürlich"? Mit der Natur hat eine Kapazitätsvergütung nichts zu tun. @Black, wenn Sie "selbstverständlich" meinen, das ist es auch nicht. Das Vorhalten von Kapazitäten ist der unsteten und nicht bedarfsgerechten Einspeisung des EE-Stroms zuzurechnen. Die vorrangige Einspeisung ist eine staatliche Order. Selbstverständlich wäre somit eine Bezahlung bzw. Entschädigung für das Vorhalten von Kapazitäten entweder aus Haushaltsmitteln oder zu Lasten der Einspeiser. Ganz sicher nicht wieder zu Lasten der Verbraucher!

Wenigstens die Kapazitätsvorhaltung sollte dann unter marktwirtschaftlichen Bedingungen erfolgen. Der Günstigste, der die Kapazität ausreichend zuverlässig gewährleisten kann kommt zuerst zum Zug.

Offline Netznutzer

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Zitat
Der Günstigste, der die Kapazität ausreichend zuverlässig gewährleisten kann kommt zuerst zum Zug.

Das werden dann die zuvor mit EEG-Vergütung subventionierten Biogasanlagen sein, die dann noch zusätzlich "Systemdienstleistung Netzstabilität" erhalten, siehe "virtuelles Kraftwerk". Eine ätzende Subvenbtionsmentalität. Mittlerweile wird (oder soll) alles, was mit Energieerzeugung zu tun hat, subventioniert.

Aber schön umschrieben "Strommarktdesign".

Gruß

NN

Offline egn

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Im heutigen Strompreis nach Merit-Order an der Börse sind mit Ausnahme für das Kraftwerk das die Grenzkosten bestimmt, immer auch die Fixkosten für die Vorhaltung der Kapazität als auch für die variablen Kosten.

Mir erschließt es sich nicht warum der Kunde zusätzliche für die Kapazitätsvorhaltung bezahlen soll, ohne dass gleichzeitig für das jeweilige Kraftwerk für das tatsächliche Angebot bezahlt werden muss. D.h., zusammen mit der Umstellung auf eine Kapazitätsvergütung, muss das Merit-Order System gleichzeitig abgeschafft werden.

Sowohl die Kapazität (Kapazitätsmarkt) als auch die Stromproduktion (Energiemarkt) muss über die Strombörse gehandelt werden und jeder erhält über das Pay-as-Bid Verfahren nur den Preis, den Preis dem er angeboten hat. Der Preis für den Käufer für Strom zu einer bestimmten Stunde am Folgetag an der Strombörse bildet sich dann aus dem durchschnittlichen Kapazitätspreis und dem durchschnittlichen Energiepreis für den Strom zu dieser Stunde.

Für den Kapazitätsmarkt wird man allerdings nicht für den Folgetag bieten, sondern vielleicht für das Folgejahr. Über den Terminmarkt kann dann noch zur Investitionssicherheit für längere Zeiträume gehandelt werden.

Offline superhaase

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Mir erschließt es sich nicht warum der Kunde zusätzliche für die Kapazitätsvorhaltung bezahlen soll, ohne dass gleichzeitig für das jeweilige Kraftwerk für das tatsächliche Angebot bezahlt werden muss. D.h., zusammen mit der Umstellung auf eine Kapazitätsvergütung, muss das Merit-Order System gleichzeitig abgeschafft werden.
Ein logisch erscheindender Gedanke.

Wenn nun dabei die Strommengen versteigert werden, sollte das auch nicht mit stundenweise wechselnden Preisen geschehen, sondern es sollte durchgesetzt werden, dass die Stromerzeuger ihren Strom nur zu einem einzigen Preis für einen längeren Zeitraum von z.B. 1 Woche anbieten dürfen. So wird jeder Anbieter, nachdem er ja seine Fixkosten schon über die Kapazitätsvergütung bezahlt bekommt, seinen Strom dann nahe seinen Grenzkosten (reinen Erzeugungskosten) anbieten, damit er im Angebotszeitraum möglichst oft zum Zuge kommt. Er kann dann natürlich auch mit höheren Preisen auf weniger Einsatzzeiten aber höhere Margen pokern.
Er würde jedenfalls auch nur diesen gebotenen Preis erhalten, unabhängig davon, ob gleichzeitig andere Anbieter zu höheren Preisen zum Zug kommen, oder nicht.
Der Stromkäufer an der Börse würde dann den Durchschnittspreis der jeweils zum Zug kommenden Angebote zahlen - also quasi den Strommix aus diesen Kraftwerken.

Überhaupt wäre so eine Form der Strombörse von Anfang an sinnvoller (preisgünstiger für die Verbraucher) gewesen als das für den Stromhandel völlig ungeeignete Merit-Order-System.
« Letzte Änderung: 24. Juli 2013, 10:24:53 von superhaase »
8) solar power rules

Offline Stromfraß

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Zitat
Überhaupt wäre so eine Form der Strombörse von Anfang an sinnvoller (preisgünstiger für die Verbraucher) gewesen als das für den Stromhandel völlig ungeeignete Merit-Order-System.
Wenn dem so ist, dann ergibt sich die Frage: Für wen oder was ist das Merit-Order-System sinnvoller? Oder geht es gar nicht um sinnvoll oder nicht und es spielen ganz andere Faktoren eine wichtigere Rolle? Ich gehe mal davon aus, dass man sich beim Merit-Order-System ja auch etwas gedacht hat.

 

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